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Veröffentlicht am 06.03.2024

Eine außergewöhnliche Fantasy-Geschichte

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
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Es ist 1888 in London. In einer kalten Novembernacht wird der Puppenmacher Kazuki Kobayashi Vater einer Tochter. Sie heißt Miyo. Kobayashi ist überglücklich und es könnte alles so schön sein. Doch Kobayashi ...

Es ist 1888 in London. In einer kalten Novembernacht wird der Puppenmacher Kazuki Kobayashi Vater einer Tochter. Sie heißt Miyo. Kobayashi ist überglücklich und es könnte alles so schön sein. Doch Kobayashi hat einst einen Vertrag mit einem dubiosen Advokaten abgeschlossen, um seinen Wohlstand und sein Ansehen zu sichern. Nun muss er sein Kind verstecken und fertigt deshalb eine ganz spezielle Porzellanmaske für Miyo an.

Auch wenn die Geschichte dem Genre Fantasy zugeordnet war, musste ich erst in die Geschichte reinkommen. Es war das Jahr 1888 und es gab Roboter ähnliche Menschen. Das war so skurril, weshalb ich es irgendwann ausblenden musste. Die kleine Miyo hatte es nicht leicht. Nur weil ihr Vater damals das kleingedruckte im Vertrag mit Francis Fairweather, dem dubiosen Advokaten, nicht gelesen hatte, musste Miyo eine Porzellanmaske tragen. Außerdem mussten sie sich versteckt halten. Deswegen gab es nur ganz wenige Personen in ihrem nahen Umfeld. Unter anderem Miss Whittle, eine Roboter ähnliche Haushälterin, die ich absolut klasse fand. Aber trotzdem lernte Miyo im Verlauf der Geschichte auch noch andere Menschen kennen. Fairweather war ein Antagonist par excellence. Und er versuchte alles, um Miyo in die Hände zu bekommen.

Die Geschichte war sehr kurz. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Informationen gewünscht und anderen dafür weniger. Denn dann zog es sich ein wenig. Trotzdem hatte mir das Buch sehr gefallen. Es war einfach ungewöhnlich und mal etwas komplett anderes. Ich musste nur die Jahreszahlen beim Lesen ausblenden, weil mir das einfach zu sonderbar war, dass es diese Roboter gab.

Fazit:
Eine lesenswerte Geschichte.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Ein spannender Schweden-Krimi

Stille Falle
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Kriminalkommissarin Leonore Asker ist Gruppenleiterin für die Kapitaldelikten in Malmö. Der nächste Sprung auf der Karriereleiter wäre die Leitung der Abteilung. Sie fängt gerade die Ermittlungen zu einem ...

Kriminalkommissarin Leonore Asker ist Gruppenleiterin für die Kapitaldelikten in Malmö. Der nächste Sprung auf der Karriereleiter wäre die Leitung der Abteilung. Sie fängt gerade die Ermittlungen zu einem Entführungsfall an, als der verhasste Jonas Hellman den Fall übernimmt und sie abgeschoben wird in die Reserveabteilung. Sie hat vorher noch nie etwas von dieser Abteilung gehört und das ist auch kein Wunder. Denn es ist die Abteilung für hoffnungslose Fälle und zwar was die Kollegen als auch die Fälle betrifft. Dann bekommt Leo ein Foto von zwei detailgetreuen Figuren in einer Modelleisenbahnlandschaft zugeschickt. Diese Figuren haben eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Entführten Teenagern, von deren Fall Leo einfach so abgezogen wurde. Und da ihre ehemalige Vorgesetzte sie nicht ernst nimmt und nur auf Hellman setzt, wendet sie sich an ihren Freund aus Kindheitstagen. Denn Martin Hill ist ein Experte für Lost Places.

Der Schreibstil war sehr angenehm, sodass man sehr zügig voran kam. Es gab immer Rückblenden aus der Sicht des Täters und auch aus der Jugend von Leo. Leonore Asker machte sofort einen sehr toughen Eindruck. Allerdings mochten das einige Kollegen nicht. Als sie dann abgeschoben wurde, passte ihr das verständlicherweise überhaupt nicht. Auch wenn es als Beförderung verkauft wurde. Die neuen Kollegen waren sehr skurril und der ehemalige Leiter lag auf der Intensivstation. Auch verstand man erst einmal nicht, wenn sie mit Prepper-Per meinte, aber das verstand man dann nach und nach besser. Martin Hill war mir sofort sympathisch, aber es dauerte eine Weile bis auf Leo stieß.

Dieses Buch hatte mich äußerst positiv überrascht. Es war immer wieder spannend und es gab einige unvorhersehbare Wendungen, in dem der Leser hinters Licht geführt wurde. Diese Reihe werde ich definitiv weiterlesen und ich kann das Buch nur empfehlen.

Fazit:
Ein Schweden-Krimi, der mich begeistert hat.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Der Lebensweg einer Ikone des deutschen Fußballs

Franz Beckenbauer
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Den Tod von Kaiser Franz fand ich sehr traurig. Deswegen war ich sehr angetan, als ich dieses Buch entdeckt hatte. Das Buch war in sechs Teile unterteilt. Da hatte man dank der Inhaltsangabe direkt einen ...

Den Tod von Kaiser Franz fand ich sehr traurig. Deswegen war ich sehr angetan, als ich dieses Buch entdeckt hatte. Das Buch war in sechs Teile unterteilt. Da hatte man dank der Inhaltsangabe direkt einen Überblick. Außerdem gab es immer wieder kurze Zitate von berühmten Persönlichkeiten zu Franz Beckenbauer. Die Fotos waren allesamt sehr schön. Manche waren mir bekannt, aber andere waren neu für mich. Vor allem eines der letzten Bilder gingen mir ans Herz. Ein Foto mit dem kürzlich verstorbenen Andi Brehme.

Über die Anfänge der Fußballleidenschaft vom Kaiser musste ich schmunzeln, da es heutzutage unvorstellbar wäre. Aber nach dem Krieg war das Leben nun einmal ganz anders und deshalb hatte er mit Skistiefeln, die zu Fußballschuhen umfunktioniert wurden, angefangen zu kicken. Seine Jahre als Spieler waren sehr interessant. Vor allem was er anfangs so verdiente. Die Karriere war mir natürlich zum größten Teil bekannt, doch trotzdem boten mir die Kapitel immer wieder neue Anekdoten oder Informationen. Das Nachtleben der Schickeria in den 70ern hätte ich zu gerne erlebt. Dann kam seine Zeit als Teamchef und was er anschließend noch so alles gemacht hatte. Bei einer Seite musste ich besonders lachen „Der Standard-Fernseh-Kommentar à la Beckenbauer. Da hatte ich die ganze Zeit seine Stimme im Kopf. Genauso wie bei seinen Sprüchen über die Jahre. Natürlich durften auch Beckenbauers Frauen nicht fehlen, sowie die ominöse Weihnachtsfeier, als Kind Nummer vier gezeugt wurde. Und natürlich seine Mutter Antonie. Die Korruptionsvorwürfe kamen natürlich auch zur Sprache.

Das Buch hat mir wahnsinnig gut gefallen. Franz Beckenbauer hatte verschiedene Seiten und das wurde sehr gut dargestellt. Und auch wenn er einen manchmal mit seinen Sprüchen zum Kopfschütteln brachte, bleibt er eine unvergessene Legende.

Fazit:
Informativ, manchmal amüsant, aber auch kritisch.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein spannender Thriller in der Social Media Welt

Die Influencerin
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Social Media ist ihre Welt. Zumindest dachte das Sarah Rode bis sich ihre junge Followerin Leonie das Leben nahm und die Community Sarah dafür die Schuld gab, da sie den Hilferuf von Leonie ignoriert hatte. ...

Social Media ist ihre Welt. Zumindest dachte das Sarah Rode bis sich ihre junge Followerin Leonie das Leben nahm und die Community Sarah dafür die Schuld gab, da sie den Hilferuf von Leonie ignoriert hatte. Daraufhin hat sie sich sich zurückgezogen und ihren Account deaktiviert. Doch auf einmal bekommt sie merkwürdige Päckchen und sie fühlt sich bedroht. Als dann noch ein Fake-Account mit ihrem Namen auftaucht, verwandelt sich ihr Leben in einen Albtraum.

Am Anfang der Geschichte lernte man einen besessenen Follower kennen, dessen einziger Lebensinhalt die Influencerin war. Und genau so stellte ich mir auch fantastische Fans vor. Sarah hatte durch ihren Erfolg als Influencerin alles, was mich sich wünschen konnte. Sie lebte mit ihrem Mann, ihrer Tochter und dem Familienhund in einem schönen Haus und ihre Schwester arbeitete für sie als Assistentin. Doch der Tod von Leonie warf sie völlig aus der Bahn. Nicht nur die Community gab ihr die Schuld an Leonies Tod, auch sie selbst machte sich Vorwürfe. Als dann die Päckchen auftauchten und auf dem Fake-Account Bilder gepostet wurden, die nie veröffentlicht wurden oder auch heimlich in ihrem privaten Umfeld gemacht wurden, verwandelte sich ihr Leben in einen Albtraum und sie versuchte herauszufinden, wer ihr das antat.

Das Thema des Thrillers gefiel mir sehr gut. Wie schnell aus einer beliebten Influencerin ein Hassobjekt wurde, konnte man in jedem Kapitel lesen, denn jedes Kapitel begann mit einem Hass-Post von Followern. Diese Posts fand ich sehr schlimm, da sich solche Leute nie Gedanken darüber machten, dass hinter diesem Account ein Mensch mit Gefühlen steckte. Leider wie im wahren Leben. Außerdem fand ich gut beschrieben, wie viel Fake hinter so einem Account stecken konnte. Es gab immer wieder neue Wendungen und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit:
Der Thriller war zwar kurz, aber sehr spannend.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Eine tiefgründige Liebesgeschichte

In Case We Trust
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Eine der erfolgreichsten Kanzleien in Boston ist Gold, Bright & Partners und dort fängt Gracie mit ihrer besten Freundin und anderen Anfängern nach dem Jurastudium an. Doch der Konkurrenzkampf ist enorm ...

Eine der erfolgreichsten Kanzleien in Boston ist Gold, Bright & Partners und dort fängt Gracie mit ihrer besten Freundin und anderen Anfängern nach dem Jurastudium an. Doch der Konkurrenzkampf ist enorm zwischen den Anfängern und wird noch durch ein wöchentliches Ranking befeuert. Doch Gracies größter Konkurrent ist der attraktive, aber auch wortkarge Ira. Und sie müssen zusammen am gleichen Fall arbeiten. Der Start der beiden lief mehr schlecht als recht und doch kommen sie sich bei ihren Recherchearbeiten in zahlreichen Überstunden näher. Allerdings hütet Gracie ein Geheimnis, dass niemand erfahren darf und vor allem ihr größter Rivale nicht, denn das könnte sie ihre Karriere kosten.

Das Cover stach mir sofort ins Auge und nach dem Lesen, passte der graue Hintergrund noch besser. Dies war mein erstes Buch der Autorin und der Schreibstil war sehr angenehm. Gracie war sehr sympathisch. Sie kam aus einem reichen Elternhaus und der Beruf der Rechtsanwältin wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Ihr Vater hatte nämlich ebenfalls eine renommierte Kanzlei in Boston und war der größte Konkurrent von Gracies Arbeitgeber. Aber sie wollte sich von ihrem Vater loslösen und es selber zu etwas bringen und zwar ohne ihren bekannten Nachnamen. Außerdem hatte sie sich mit ihrem Vater verworfen. Sie kleidete sich gerne bunt und fröhlich, aber innerlich war sie extrem unsicher. Ira hingegen kam von einer Farm und hatte durch ein Stipendium sein Jurastudium erfolgreich absolviert. Er musste sich immer alles hart erarbeiten. Auch innerhalb seiner eigenen Familie und in der Schulzeit war er ein Außenseiter. Und so benahm er sich auch anfangs in seinem Job. Er war wortkarg innerhalb der Gruppe und es dauerte seine Zeit, bis er mit Gracie warm wurde. Und je mehr man ihn kennenlernte, umso mehr mochte man ihn.

Mir gefiel die Geschichte sehr gut. Allerdings hatte sie einige Längen. Der Blick in die Arbeitswelt von Rechtsanwälten fand ich sehr spannend. Vor allem dieser Konkurrenzkampf war extrem. Der Fall, auf den Irq und Gracie angesetzt wurden, war sehr interessant. Die Liebesgeschichte der beiden empfand ich sehr tiefgründig. Man konnte sich sehr gut in das Gefühlsleben der Protagonisten hinein versetzen. Dabei gefielen mir die fast schon poetischen Beschreibungen zu Iras Wesen sehr.

Fazit:
Eine lesenswerte Liebesgeschichte mit Einblick in die Welt von Rechtsanwälten.

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