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Silkem

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Solider Auftakt

Gezeitenmord
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Als ich den Klappentext von "Gezeitenmord" von Dennis Jürgensen gelesen habe, war mein erster Gedanke: Oh nee, nicht noch ein deutsch-dänisches Ermittlungsduo. Doch dieses Mal hat mich ein skandinavischer ...

Als ich den Klappentext von "Gezeitenmord" von Dennis Jürgensen gelesen habe, war mein erster Gedanke: Oh nee, nicht noch ein deutsch-dänisches Ermittlungsduo. Doch dieses Mal hat mich ein skandinavischer Krimi positiv überrascht.
Klappentext:
Bei einem Spaziergang im Watt machen der Lehrer Lasse und sein elfjähriger Schüler Villads im dichten Nebel einen grausamen Fund: Im festen Sand des Meeresgrundes steckt die Leiche eines Mannes.
Es ist Lykke Teits erster eigener Fall – endlich darf sie die Ermittlungen in einem Mordfall leiten. Dass sie den Toten kannte und er sich verfolgt fühlte, verschweigt sie. Da die Leiche im Watt auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland gefunden wurde, wird ihr Rudi Lehmann aus Flensburg zur Seite gestellt. Die beiden sehr ungleichen Ermittler verstehen sich auf Anhieb. Ihre Untersuchungen konzentrieren sich auf das kleine Dorf Melum, in dem jeder jeden kennt. Lykke und Rudi ermitteln nicht nur in diesem Mordfall: Villads ist seit dem Fund der Leiche spurlos verschwunden. Es ist nicht das erste vermisste Kind im Dorf. Wer weiß was? Und konnte sich Villads wie sein Lehrer vor der einsetzenden Flut an Land retten?
Der Krim beginnt gleich richtig spannend. Leider kann die Spannung nicht durchgehend gehalten werden. Dazu ist die Geschichte teilweise zu geruhsam erzählt, werden auch die kleinsten Ermittlungsansätze zu häufig und langwierig diskutiert.
Überzeugt haben mich dafür Lykke Teit und Rudi Lehmann, das Ermittlungsduo. Die beiden sind so erfrischend gegensätzlich, ohne das es aufgesetzt wirkt. Vielmehr konnte ich von Anfang an nachvollziehen, warum die beiden so gut zusammenarbeiten. Das beide ihre ganz eigene Zerbrechlichkeit haben und mit ihren Schicksalsschlägen unterschiedlich umgehen, macht die beiden noch sympathischer.
Die Geschichte ist etwas vorhersehbar und mir war die Lösung schon recht früh klar. Das hat das Lesevergnügen jedoch nicht getrübt, denn die Geschichte ist flüssig und anschaulich geschrieben und Teit und Lehmann ein tolles neues Team.
Fazit: Solider skandinavischer Krimi mit einem tollen neuen Team und flott geschrieben. Dabei bleibt die Spannung manchmal etwas auf der Strecke.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Gelungene Fortsetzung

Wattenmeerfeuer
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"Wattenmeerfeuer" ist nach "Wattenmeermord" der zweite Pellwormkrimi von Katja Lund und Markus Stephan. Den ersten Band habe ich gerne gelesen und so war dann der zweite Band die richtige Lektüre für meine ...

"Wattenmeerfeuer" ist nach "Wattenmeermord" der zweite Pellwormkrimi von Katja Lund und Markus Stephan. Den ersten Band habe ich gerne gelesen und so war dann der zweite Band die richtige Lektüre für meine Corona-Zwangspause.
Klappentext:
Pellworm. Nordsee. Das nordfriesische Biikebrennen, das große Feuer, mit dem die Wintergeister ausgetrieben werden sollen, steht kurz bevor. Doch Inselpolizist Jan Benden hat schon jetzt alle Hände voll zu tun, denn ein Feuerteufel scheint sein Unwesen auf der sonst so friedlichen Insel zu treiben. Nach mehreren kleineren Bränden wird Jan schließlich zu einer in Flammen stehenden Bauernhausruine gerufen, und spätestens hier hört der Spaß auf, denn darin befindet sich eine verkohlte Leiche. Jan nimmt die Ermittlungen auf – immer unterstützt von seinem selbsternannten Assistenten Tamme. Und auch Jans Frau Laura verfolgt ein paar ganz eigene Spuren …
Der Inselpolizist Jan Benden war mir ebenso wie das Pellwormer Urgestein Tamme bereits im ersten Band ans Herz gewachsen. Auch in diesem Band konnten die beiden mich überzeugen, allerdings hatte ich den ersten Band etwas humorvoller in Erinnerung. Vielleicht liegt es aber auch am Thema, denn es geht um Verlust und Trauer, um ein traumatisiertes Kind und um die Frage, wie sehr kleine Unachtsamkeiten ein ganzes Leben bestimmen können.
Benden muss die geliebte Insel Pellworm dieses Mal verlassen und ein Teil der Handlung spielt in Hamburg.
Lund und Stephan schreiben wunderbare Dialoge. Ich hatte öfter das Gefühl, ich könnte besonders Tamme hören. Überhaupt ist der Stil leicht und flüssig. Die Liebe zur Insel Pellworm ist immer spürbar.
Das Cover greift das Motiv des ersten Bandes gekonnt auf und hat einen großen Wiedererkennungswert.
Beide Bände können auch unabhängig voneinander gelesen werden.
Fazit: Gelungener Urlaubskrimi nicht nur für Nordsee- und Pellwormfans.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Gelungene Fortsetzung

Indian Cowboy
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Nachdem der erste Band der Indian Cowboy Reihe von Brita Rose Billert „Die Nacht der Wölfe“ für mich ein bisschen zu plötzlich endete, beginnt der zweite Band der Reihe „Indian Cowboy – Der Jäger“ gleich ...

Nachdem der erste Band der Indian Cowboy Reihe von Brita Rose Billert „Die Nacht der Wölfe“ für mich ein bisschen zu plötzlich endete, beginnt der zweite Band der Reihe „Indian Cowboy – Der Jäger“ gleich mitten im Geschehen. Sofort ist die Geschichte actionreich und fesselnd. Ich empfehle jedoch auf jeden Fall, den ersten Band zu lesen und nicht im zweiten Band einzusteigen. Die Entwicklung der Figuren und die Hintergründe sind wichtig, um der Geschichte zu folgen.

Klappentext:
"Wenn du mal einen beschissenen Job brauchst, den keiner machen will, dann melde dich bei mir", sagt ausgerechnet ein FBI Agent zu Ryan Black Hawk. "Ich arbeite nicht für das FBI!" "Nicht für die. Für mich." Als Ryan unehrenhaft aus der US Air Force entlassen wird, bleibt ihm keine andere Wahl. Zu Fuß macht er sich auf den Weg in eine ungewisse und gefährliche Zukunft. Als er der geheimnisvollen Keshia begegnet, soll sich alles ändern. Fast vergessene Gefühle verzaubern die beiden jungen Menschen. Doch dann kommt alles anders.

Der 2.Band beginnt genau so actionreich wie der 1.Band endete. Mir ist das manchmal ein bisschen zu viel und es wiederholt sich Einiges. Doch nach etwa einem Drittel des Buches kommt wieder das, was ich an Brita Rose Billerts „Indian Cowboy Reihe“ so liebe. Einfühlsam und mit viel Blick auf die Details schildert Billert das Leben und die Probleme der Native Americans. Nun entwickelt sich auch die Figur von Ryan Black Hawk weiter, entwickelt mehr Tiefe. Kurzzeitig hatte ich sogar das Gefühl einen Liebesroman zu lesen und am Ende würde alles gut werden. Trotzdem bleibt die Handlung spannend und natürlich gibt es weiterhin genug Action.

Brita Rose Billert schreibt flüssig und anschaulich. Das Buch ist leicht zu lesen, ohne flach zu sein. Das Cover ist individuell und hat als Reihe einen hohen Wiedererkennungswert.

Natürlich endet das Buch wieder mit einem Cliffhanger. Aber zum Glück ist der dritte Band „Indian Cowboy – Der rote Mustang“ bereits erschienen.

Fazit: Einfühlsame und doch actionreiche Reihe um den Native American Ryan Black Hawk. Abseits des Mainstreams und wunderbar zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Gelungener Regionalkrimi mit bayrischem Flair

Tod eines Haderlumpen
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Wenn mich als überzeugtes Nordlicht bei Temperaturen über 30 Grad ein bayrischer Weihnachtskrimi begeistert, dann hat die Autorin alles richtig gemacht. Und genau das ist Ruth M. Fuchs mit ihrem 3.Band ...

Wenn mich als überzeugtes Nordlicht bei Temperaturen über 30 Grad ein bayrischer Weihnachtskrimi begeistert, dann hat die Autorin alles richtig gemacht. Und genau das ist Ruth M. Fuchs mit ihrem 3.Band der Niederbayernkrimi-Serie um Kommissar Quirin Kammermeier gelungen. Obwohl ich die ersten zwei Bände bisher nicht gelesen habe, konnte ich der Geschichte gut folgen und war schnell mit den Personen vertraut.
Klappentext:
Die staade Zeit … hat’s in sich Quirin Kammermeier, Hauptkommissar aus Straubing, freut sich auf sein erstes gemeinsames Weihnachten mit seinem Freund Kurt im schwäbischen Tuttlingen. Da schreckt ihn ein Anruf seines Kollegen Rolf auf: Sabine, Quirins langjährige Kollegin und gute Freundin, steht unter Mordverdacht. Und es sieht gar nicht gut für sie aus. Sofort lässt Quirin alles stehen und liegen, um ihr zu Hilfe zu eilen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn offiziell darf er nicht ermitteln. So muss er auf recht unkonventionelle Methoden zurückgreifen, um vielleicht doch noch herauszufinden, wer der wahre Mörder ist. Und das bedeutet, dass er auch bereit sein muss, ein großes Risiko eingehen.
Ich fand sehr schnell Zugang zur Geschichte, den Personen und auch zum Schreibstil der Autorin. Dabei fand ich es sehr erfrischend, dass einige Figuren Dialekt sprechen. So wirkten besonders die Dialoge stets frisch und aus dem Leben gegriffen und ich hatte bald die Stimmen im Ohr. Falls ich mal ein Wort nicht verstanden habe, half das Glossar am Ende des Buches.
Die Geschichte ist spannend - und auch spannend geschrieben, was nicht immer das Gleiche ist. Ruth Fuchs wechselt gekonnt zwischen langsamen und schnellen Passagen. Es gibt auch viel historische Fakten, begeistert sich doch Quirin Kammermeier für die Geschichte seine Heimat. Das war mir dann doch manchmal ein wenig viel, gibt dem Buch aber sehr viel Flair.
Der Fall ist klasse aufgebaut, es gibt verschiedene Spuren, einige Verdächtige und falsche Alibis. Der Schluss ist gut vorbereitet, allerdings ging am Ende wohl die Schreiblust mit der Autorin durch, so dass alles etwas überspitzt wirkte.
Ruth Fuchs gelingt eine ausgewogene Mischung zwischen spannender Ermittlungsarbeit und dem Privatleben ihrer Figuren.
Fazit: Ein gelungener Regionalkrimi, der zwar zur Weihnachtszeit spielt, sich aber auch gut als Urlaubslektüre eignet.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Leichte Urlaubslektüre

Strandfeuer
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"Strandfeuer" ist bereits der 8.Band der Krimireihe um Kommissar Krumme von Hendrik Berg. Ich habe bisher alle Bücher der Reihe gelesen.
Klappentext:
Ein Mord in Sankt Peter-Ording ruft Kommissar Theo ...

"Strandfeuer" ist bereits der 8.Band der Krimireihe um Kommissar Krumme von Hendrik Berg. Ich habe bisher alle Bücher der Reihe gelesen.
Klappentext:
Ein Mord in Sankt Peter-Ording ruft Kommissar Theo Krumme mitten in der Hochsaison auf den Plan: Am Strand wurde unter einer der Pfahlbauten die Leiche eines jungen Mannes entdeckt. Bei dem Toten handelt es sich um Marten Schilling, Barkeeper und Freund von Insa Clausen, Tochter einer der wohlhabendsten Familien Nordfrieslands. Während Insa völlig aufgelöst über den Tod ihres Freundes ist, scheint sich die Trauer bei ihrer übrigen Familie in Grenzen zu halten. Krummes Argwohn ist geweckt. Zusammen mit seiner Kollegin Pat nimmt er die Clausens genauer unter die Lupe und stößt hinter der vornehmen Fassade auf dunkle Abgründe …
Wie in jedem Band gibt es auch in diesem "Spökenkram", also mystische Elemente. doch nachdem in den letzten Bänden dieser Anteil aus meiner Sicht etwas zu sehr dominiert hat, spielt das Amulett hier nur eine Nebenrolle und "Spökenkram" drängt sich nicht so sehr in den Vordergrund.
Das Buch ist wie immer super geschrieben und gut lesbar. Krumme ist wie immer ein eher gemütlicher, aber unheimlich sympathischer Ermittler. Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl: Okay, es ist der 8.Band und viel Neues gibt es nicht.
Überhaupt dominierten die Landschaftsbeschreibungen, die Yoga-Stunden und Max, der am Westerhever Leuchtturm sein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert. Richtig Spannung kam in diesem Krimi jedenfalls für mich nicht auf. Ein Miträtseln und Mitfiebern - wer ist hier der Täter? - war kaum möglich und das Ende war nicht nur überraschend, sondern einfach nicht gut vorbereitet.
Fazit: Ein Nordseekrimi für erholsame Urlaubsstunden. Solide aber ohne großen Spannungsaufbau.

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