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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2022

Enttäuschend

Eisesschatten (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 5)
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"Eisesschatten" ist bereits der 5.Band von Jonas Moström mit dem Ermittlerteam um Nathalie Svensson und Johan Axberg. Ich war ir sicher, schon einen Band der Reihe gelesen zu haben, hatte aber trotzdem ...

"Eisesschatten" ist bereits der 5.Band von Jonas Moström mit dem Ermittlerteam um Nathalie Svensson und Johan Axberg. Ich war ir sicher, schon einen Band der Reihe gelesen zu haben, hatte aber trotzdem Schwierigkeiten, die zahlreichen Ermittler auseinander zu halten.
Klappentext:
In der kleinen schwedischen Stadt Svartviken herrscht der kälteste Winter seit Jahrzehnten. Das beliebte Lucia-Fest steht bevor, die sechzehnjährige Ebba Lindgren soll zur Lucia gekrönt werden. Doch am Abend der großen Feier verschwindet Ebba spurlos. Eine Woche vergeht ohne jeden Hinweis auf den Verbleib des Mädchens. In Svartviken verdächtigt bald jeder jeden. Als Ebbas Lehrer Pierre brutal erstochen wird, schaltet sich die Psychiaterin Nathalie Svensson mit ihrer Profiling-Spezialeinheit in den Fall ein. Doch Nathalie weiß – mit jeder Stunde, die verstreicht, sinken die Chancen, Ebba lebendig zu finden …
Aufgrund der zahlreichen Ermittler konnte ich mich eigentlich mit niemanden so wirklich identifizieren. Bis auf Nathalie blieben alle seltsam seelenlos und auch bei ihr konnte ich keine wirkliche Tiefe feststellen.
Die Ermittlungen dauern lediglich zwei Tage, füllen aber über 500 Seiten. Daraus wird schon deutlich, wie detailgetreu, um nicht zu sagen langatmig, die Ermittlungen geschildert werden. Da zwei oder mehr kleinere Teams parallel ermitteln, werden die wenigen Ermittlungsergebnisse oft auch noch wiederholt. Das mag zwar realistisch sein, Spannung kommt da nur selten auf.
Die Geschichte selbst ist gar nicht mal schlecht und einzelne Wendungen durchaus interessant, doch dadurch, dass alles unnötig in die Länge gezogen wird, geht die Spannung sehr schnell verloren.
gut gelungen fand ich die Schilderung des Lebens in einer schwedischen Kleinstadt im Winter und auch das Buchcover hat mir sehr gut gefallen. Der Stil ist etwas langatmig, neigt zu Wiederholungen, lässt sich aber grundsätzlich gut lesen.
Fazit: Ein skandinavischer Krimi, der meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Berührendes Buch

Lotta und ich
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Mit "Lotta und ich" ist Nicole Kunkel ein wunderbar berührendes Buch gelungen.
Klappentext:
Die angehende Assistenzhündin Lotta und ihr Frauchen Nicole berichten über die Herausforderungen ihres Alltags. ...

Mit "Lotta und ich" ist Nicole Kunkel ein wunderbar berührendes Buch gelungen.
Klappentext:
Die angehende Assistenzhündin Lotta und ihr Frauchen Nicole berichten über die Herausforderungen ihres Alltags. Was ist ein Assistenzhund? Was bedeutet es, mit Einschränkungen das Leben zu meistern und wie können Tiere den Menschen dabei helfen? Welche Probleme und Hürden muss ein solches Hund-Mensch-Team im Alltag überwinden? Und wie sieht es aus der Sicht des Hundes aus, der kein Roboter ist, sondern ein fühlendes Wesen? Begleite Lotta und Nicole auf ihrer spannenden Reise und erfahre, wie sie es schaffen, trotz aller Stolpersteine und Belastungen, zu einem guten Team zusammenzuwachsen. Das Buch gewährt einen tiefen und persönlichen Einblick in die Thematik. Es macht Mut, sensibilisiert, klärt auf und setzt ein klares Statement für das Wohl der Tiere, das ebenso wichtig und schützenswert ist wie das des Menschen.
Nicole Kunkel berichtet in ihrem Buch sehr offen über ihr Leben mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, von ihren Höhen und Tiefen und den Belastungen im Alltag. Und sie beschreibt, wie ihr ihre Assistenzhündin Lotta hilft, ihren oft schwierigen Alltag zu bewältigen.
Doch das Buch beginnt sehr viel früher. Es schildert, wie aus dem Labradorwelpen Lotta überhaupt erst eine Assistenzhündin wird. Wie schwierig ist es ist, gute Hundetrainer zu finden. nicht nur für Assistenzhunde, aber hier besonders. Wie wichtig es ist, den eigenen Gefühlen zu vertrauen und den Hund als selbstständiges, fühlendes und denkendes Wesen anzunehmen. Das gelingt Nicole Kunkel besonders gut, da sie Situationen sowohl aus ihrer als auch aus Lottas Sicht beschreibt. Hier ist eindringlich spürbar, wie innig die Verbindung zwischen den beiden ist.
Die eher locker, manchmal witzig geschriebenen Lotta-Passagen nehmen dem Buch auch die Schwere, die sich manchmal einstellt, wenn Nicole an ihrer Krankheit aber auch an den Umständen zu scheitern droht. Die Anerkennung von Assistenzhunden ist in Deutschland noch immer nicht gesichert, auch wenn sie den Betroffenen - wie Nicole eindrücklich schildert - ein deutlich selbstständigeres Leben ermöglichen.
Das Buch ist auch in den anspruchsvolleren Passagen flüssig und mitreißend geschrieben und man merkt beim Lesen, dass es nicht Nicoles erste Geschichte ist. Sie schreibt regelmäßig Fantasy-Geschichten für Anthologien.
Das wunderbare Cover hat Nicole selbst gestaltet und auch hier ist die Verbindung zu Lotta zu spüren.
Fazit: Ein wunderbares, berührendes Buch für alle, die mehr über das Leben mit einer psychischen Erkrankung erfahren wollen. Ein tolles Buch für alle Hundefreunde - und ein Buch, das bei aller Problematik Mut macht und damit wichtig für alle, die auch in schwierigen Zeiten den Mut nicht verlieren wollen.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Überzeugend

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Mit "Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du" von Claire Douglas habe ich endlich mal wieder einen richtig guten Psychothriller gelesen.
Klappentext:
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten ...

Mit "Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du" von Claire Douglas habe ich endlich mal wieder einen richtig guten Psychothriller gelesen.
Klappentext:
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte …
Claire Douglas gelingt es von Anfang an, Spannung aufzubauen. Sie spielt mit den Leserinnen und Lesern, legt Spuren, streut Vermutungen ein und hält so ständig einen Spannungsbogen. All das gelingt ihr ohne große Grausamkeiten, sondern einfach nur durch Kopfkino.
Durch die verschiedenen Perspektiven gelingt es Douglas immer wieder neue Momente einzubauen, auch wenn die Hauptperspektive die Ich-Perspektive von Jess ist. Das fand ich gut gelöst.
Der Schluss war etwas vorhersehbar, aber es gibt noch eine überraschende Wendung.
Der Stil ist schnörkellos und das Buch liest sich flüssig. Das Cover ist sehr ansprechend.
Fazit: Ein Psychothriller, der mich überzeugen konnte und den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Leider nur durchschnittlich

Playlist
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Kennt ihr das auch? Es gibt einige Autoren, da nehme ich mir vor: Das nächste Buch lese ich nicht - und dann lese ich es doch.
So geht es mir mit Sebastian Fitzek. Seine alten Thriller habe ich gerne gelesen, ...

Kennt ihr das auch? Es gibt einige Autoren, da nehme ich mir vor: Das nächste Buch lese ich nicht - und dann lese ich es doch.
So geht es mir mit Sebastian Fitzek. Seine alten Thriller habe ich gerne gelesen, doch in den letzten Jahren wirkten sie nur noch effekthascherisch hingeklatscht. "Der erste letzte Tag" dagegen hat mir sehr gut gefallen und so habe ich dann auch "Playlist" gelesen. Und wieder sage ich mir: Das nächste Buch lese ich nicht!
Klappentext:
Vor einem Monat verschwand die 15-jährige Feline Jagow spurlos auf dem Weg zur Schule. Von ihrer Mutter beauftragt, stößt Privatermittler Alexander Zorbach auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline immer ihre Lieblingssongs hörte. Das Erstaunliche: Vor wenigen Tagen wurde die Playlist verändert. Sendet Feline mit der Auswahl der Songs einen versteckten Hinweis, wohin sie verschleppt wurde und wie sie gerettet werden kann? Fieberhaft versucht Zorbach das Rätsel der Playlist zu entschlüsseln. Ahnungslos, dass ihn die Suche nach Feline und die Lösung des Rätsels der Playlist in einen grauenhaften Albtraum stürzen wird. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem die Überlebenschancen aller Beteiligten gegen Null gehen ...
Wie immer hat der Verlag für die Ausstattung sehr viel Geld in die Hand genommen. Das Cover ist super und das versteckte Auge hinter dem Play-Schalter weist direkt auf den Bezug zum "Augensammler" hin.
Im Buch ist die Anspielung nicht mehr subtil. "Playlist" ist eine Fortsetzung des "Augensammlers", der bereits 2011 erschienen ist. Manche Einzelheiten der "Playlist" sind schwer zu verstehen, wenn sich die Lesenden nicht mehr an den Vorgänger erinnern. Und so ging es mir, denn ich hatte das Buch vor zehn Jahren gelesen. Es lohnt aber auch nicht, den "Augensammler" vorab oder gar anschließend noch mal zu lesen. Die Geschichte wird ausführlich wiederholt, nur halt stückchenweise.
Die Playlist in dem Buch sagte mir wenig, ich kannte nur sechs der fünfzehn Lieder. Für die Stücke wurde ständig Werbung gemacht (und auch für die zeitgleich erschienene CD). Dabei trug die Playlist nur sehr am Rand zur Lösung des Falles bei.
Die Story selbst fand ich ziemlich verworren, das Ende ganz interessant, aber auch nicht wirklich schlüssig. Und nachdem im gesamten Buch für Fitzek wenig Tote vorkamen, häuften sie sich am Ende unnötigerweise.
Was ich mag, ist Fitzeks Stil. die Leichtigkeit, mit der er schlüssige Bilder erzeugt und einfach Mal ein persönliches Statement unterbringt. Ansonsten zeigt das Buch wieder einmal deutlich: Wer einmal ein richtig gutes Buch (Bestseller) geschrieben hat, der kann anschließend fast alles verkaufen.
Fazit: Echte Fitzek-Fans werden vielleicht begeistert sein. Ansonsten ein durchschnittlicher Thriller, durch viel Marketing gepuscht.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Leider enttäuschend

Die folgsame Tochter
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"Die folgsame Tochter" von Lisa Unger ist ein Psychothriller, der für mein Empfinden etwas zu langsam beginnt. Außerdem gibt es sehr viele Perspektiven, die für mich nicht alle relevant sind. So habe ich ...

"Die folgsame Tochter" von Lisa Unger ist ein Psychothriller, der für mein Empfinden etwas zu langsam beginnt. Außerdem gibt es sehr viele Perspektiven, die für mich nicht alle relevant sind. So habe ich nicht verstanden, weshalb die Geschichte an einigen Stellen aus der Sicht des Sohnes Oliver erzählt wird.
Klappentext:
Als Selena im Zug einer jungen Frau begegnet, ist sie sogleich fasziniert von Marthas Offenheit und vertraut ihr ein Geheimnis an: Selena fürchtet, dass ihr Ehemann sie mit der Babysitterin betrügt. Nur wenige Tage später ist die Babysitterin spurlos verschwunden und Selena die Letzte, die sie sah. Während die Polizei beginnt, in Selenas Umfeld zu ermitteln, erinnert diese sich plötzlich an Marthas Frage: "Was wäre, wenn dein Problem einfach so verschwinden würde?" Selena ist zutiefst beunruhigt ...
Mit Selena konnte ich mich gut identifizieren. Ihre Sicht ist nachvollziehbar und schlüssig. Ihre Erfahrungen sind spannend erzählt.
Mit Martha ist es da schon schwieriger. Zwar beschreibt Lisa Unger hier eine vielschichtige Persönlichkeit, doch durch die unterschiedlichen Namen (Martha, Anne, Pearl) sorgt sie am Anfang (gewollt?) für sehr viel Verwirrung und es fiel mir schwer, mich in diese Person hinein zu denken, zumal die Zeitsprünge nicht gekennzeichnet sind und sich am Anfang auch beim Lesen nicht wirklich erschließen.
Die Perspektive von Hunter wird erst sehr spät eingeführt und die Person verblasst dadurch, dass sie nur selten zu Wort kommt. Überhaupt ist sie nur für die Auflösung relevant und ein reines Hilfsmittel.
Das von Lisa Unger vermittelte Männerbild ist mir persönlich ein bisschen schwarz-weiß. Vieles wird aus reiner Effekthascherei überspitzt.
Am Anfang las sich der Thriller wirklich zäh. Es gab zu viele Längen, deren Sinn sich erst im Nachhinein - wenn überhaupt - erschloss. Das letzte Drittel war super spannend und die einzelnen Personen und Perspektiven wurden zu einem spektakulären Schluss zusammengeführt. Allerdings beginnt Lisa Unger dann in einer Art Epilog, die Geschichte zu erklären, als würde sie spüren, dass nicht alles wirklich stimmig ist.
Es gibt ein paar gravierend Plot-Fehler, was die Zeitabfolge angeht.
Fazit: Das Ende versöhnte mit einem etwas zähen Anfang. Trotzdem kommt dieser Thriller nicht an "Die treue Freundin" von Lisa Unger heran.

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