Berührend, mit Action und ohne Kitsch
Indian CowboyEs macht mir immer besondere Freude, Bücher zu rezensieren, die ich normalerweise nicht gelesen hätte, weil sie nicht in mein bevorzugtes Genre passen oder Cover und Klappentext mich nicht ansprechen. ...
Es macht mir immer besondere Freude, Bücher zu rezensieren, die ich normalerweise nicht gelesen hätte, weil sie nicht in mein bevorzugtes Genre passen oder Cover und Klappentext mich nicht ansprechen. Oft entdecke ich dabei "echte Perlen".
So ging es mir auch mit "Indian Cowboy - Die Nacht der Wölfe" von Brita Rose Billert.
Klappentext:
Er fährt illegale Autorennen, trinkt Brandy und raucht Gras. Ryan Black Hawk ist der King, mit allen Wassern gewaschen und die jungen Frauen liegen ihm zu Füßen. Doch als eines Nachts zwei seiner Freunde tödlich verunglücken, wendet sich das Blatt. Die Liebe Samantha Crying Crows gibt ihm die Kraft, für seine Ranch und die Pferde zu kämpfen. Der neue Weg des Indian Cowboy ist hart, steinig und weit.
Als Erstes habe ich mich natürlich gefragt: Geht das überhaupt? Eine deutsche Frau schreibt eine Geschichte über Native Americans? Finde ich dort den Anschluss an meine alten Karl-May-Geschichten und die Western der 60er Jahre?
Brita Rose Billert gelingt es einfühlsam und ohne jeden Kitsch das Leben der Native Americans heute in den USA darzustellen. Ihre Schilderung ist glaubhaft und respektvoll. Ich kann mich sehr gut in die handelnden Personen hineinversetzen und ich finde die Geschichte auch in allen Facetten spannend.
Als Ryan Black Hawk zur Air Force geht, verliert die Geschichte für mich etwas an Reiz. Hier gibt es nur noch sehr wenig gesellschaftliche Studien, dafür aber mehr Action. Doch dies ist nicht so sehr mein Ding und auch die Entwicklung der Figuren schwächelt aus meiner Sicht hier ein wenig.
Das Buch endet sehr abrupt und der Schluss lässt mich ein wenig ratlos zurück. Also am besten gleich den 2.Band kaufen. Das ist sicher auch die Intention der Autorin, denn in der Indian-Cowboy-Reihe gibt es inzwischen sechs Bände. Trotzdem finde ich, jeder Band einer Reihe sollte eine abgeschlossene Geschichte erzählen.
Der Stil ist flüssig, die Cover der Reihe haben einen hohen Wiedererkennungswert und passen zum Inhalt. Einzig der Buchsatz ist verbesserungswürdig.
Fazit: Bei Amazon erfolgt die Einordnung unter Action und das passt zum Buch. Ich mag lieber Figurenentwicklung und gesellschaftspolitische Schilderungen. Hier ist das Buch im ersten Teil klasse.
Insgesamt habe ich es gerne gelesen und empfehle es gerne weiter.