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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2021

Da kann man schon mal den Überblick verlieren ....

Todeswelle
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Katharina Peters gehört zu meinen Lieblings-Krimiautorinnen und so habe ich mich sehr auf den 6.Band rund um die Privatdetektivin Emma Klar gefreut.
Klappentext:
Emma Klar, Privatdetektivin in Wismar, ...

Katharina Peters gehört zu meinen Lieblings-Krimiautorinnen und so habe ich mich sehr auf den 6.Band rund um die Privatdetektivin Emma Klar gefreut.
Klappentext:
Emma Klar, Privatdetektivin in Wismar, erhält einen scheinbar unverfänglichen Auftrag. Für eine Beratungsfirma soll sie einen Mitarbeiter beschatten, der im Verdacht steht, Werkspionage zu betreiben. Bastian Gundlach jedoch verhält sich völlig unauffällig – bis er eines Tages nach vielen Umwegen zu dem kleinen Ort Zierow fährt, um sich dort mit einer jungen Frau zu treffen. Wenige Tage später endet Emmas Auftrag. Man scheint mit ihren dürftigen Ergebnissen zufrieden zu sein. Doch dann werden am Strand von Hoben zwei Leichen gefunden: Bastian Gundlach und eine junge Frau. Beide weisen schwere Kopfverletzungen auf ...
Emma Klar ist wie immer eine authentische Ermittlerin, die die Grenzen der Legalität auch einmal überschreitet, wenn es der Wahrheitsfindung dient. Allerdings bleibt sie in diesem Band etwas blutleer, denn es gibt kaum Nebenhandlungen und ihr Privatleben wird in diesem Band nur am Rande berührt.
Dies liegt mit Sicherheit auch an der sehr komplexen - vielleicht auch etwas verworrenen Handlung. es gibt viele Tote, zum größten Teil in der Vergangenheit, überhaupt (zu) viele Personen. So viele, dass Katharina Peters selbst an der ein oder anderen Stelle scheinbar den Überblick verliert und die Figuren durcheinanderbringt. Damit es den Leserinnen und Lesern nicht genauso geht, werden die Ermittlungsergebnisse ständig diskutiert: zwischen den Ermittlern, mit Zeugen und potentiell Verdächtigen. Damit geht ein Stück Spannung flöten.
Es ist aus meiner Sicht das schwächste Buch von Katharina Peters. Wenn ich richtig gezählt habe, hat sie 2021 vier neue Bücher veröffentlicht und 2020 drei neue Bücher. Da kann auch die beste Autorin einmal den Überblick verlieren. Ich hoffe auf das nächste Buch, mit dem sie hoffentlich an die guten Krimis der letzten Jahre anknüpfen kann.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Leider konnte mich die Reihe nicht überzeugen

Die Insel der Wünsche - Klippen des Schicksals
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Nun habe ich die Helgoland-Trilogie von Anna Jessen zu Ende gelesen. Auch in "Die Insel der Wünsche - Klippen des Schicksals" wandelt Tine Tiedkens recht unberührt durch die Schicksalsschläge.
Klappentext:
Helgoland ...

Nun habe ich die Helgoland-Trilogie von Anna Jessen zu Ende gelesen. Auch in "Die Insel der Wünsche - Klippen des Schicksals" wandelt Tine Tiedkens recht unberührt durch die Schicksalsschläge.
Klappentext:
Helgoland 1925. Die Insel erlebt eine Zeit von Glanz und Reichtum. Die ganze Welt scheint sich in den Felsen verliebt zu haben und dort das Leben feiern zu wollen. Tine Tiedkens hat sich nach den schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren eine neue Existenz als Blumenhändlerin und Hebamme aufgebaut. Auch für ihre Tochter Henriette fügt sich zunächst alles zum Besten, als ihr Mann Otto den reichen Bankier Silberbach als Gönner für seinen Bootsbau gewinnt. Doch Ende der 20er Jahre ändert sich das politische Klima, das Böse verschont auch die Insel nicht. Und schon bald schweben Tine und Henriette in höchster Gefahr ...
Das Buch behandelt den Zeitraum von über 25 Jahren (1925 bis 1952), die gesamte Reihe die Zeit ab 1887. Sicherlich waren das insgesamt - und gerade für Helgoland - schicksalhafte Jahre. Aber genau deshalb gelingt es Anna Jessen auch auf über 1.500 Seiten nicht, die Geschehnisse wirklich einzufangen. Viele Handlungsstränge enden irgendwo im Nirwana, mancher Cliffhanger wird nie aufgelöst. Vielleicht hätte Anna Jessen sich auf einen kleineren Zeitraum konzentrieren sollen, vielleicht einfach Jahre überspringen. Ich weiß es nicht, es ist ihre Entscheidung, aber so fand ich es sehr unbefriedigend.
Tine Tiedkens, die mir im ersten Band noch recht gut gefallen hat, weil sie auch eine Entwicklung durchgemacht hat, bleibt bei allen Schicksalsschlägen merkwürdig unberührt. Das behinderte Enkelkind wird von seinem Vater an die Nazis ausgeliefert - Tine macht weiter wie bisher. Ein guter alter Freund wird von der Gestapo verhaftet und verschwindet - Tine macht weiter wie bisher. Tine Tiedkens ist für mich keine starke Frau sondern lediglich eine Figur, die von der Autorin benutzt wird, um eine Geschichte zu erzählen. Das ist mir zu wenig.
Dass Tine sich nicht verändert ist auch am Cover zu erkennen - die Frau mit Hut erscheint jedes Mal in einer anderen Farbe, aber sie altert nicht.
Der Stil ist wie bei den vorangegangenen Bänden flüssig, einige Szenen wirklich super geschrieben - und trotzdem konnte mich das Buch nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Story ohne echte Stärken

Die Insel der Wünsche - Gezeiten des Glücks
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In Windeseile habe ich auch den 2.Band der Helgoland-Trilogie "Die Insel der Wünsche - Gezeiten des Glücks" von Anna Jessen durchgelesen, was ja eigentlich sehr für das Buch spricht. Trotzdem hat mich ...

In Windeseile habe ich auch den 2.Band der Helgoland-Trilogie "Die Insel der Wünsche - Gezeiten des Glücks" von Anna Jessen durchgelesen, was ja eigentlich sehr für das Buch spricht. Trotzdem hat mich dieser Band weniger überzeugt als der erste.
Klappentext:
Helgoland 1899. Nach dem Tod ihres Mannes und dem Bankrott seines Hotels steht Tine Tiedkens vor dem Nichts. Nur ihre Tochter Henriette hindert sie daran, den letzten Schritt zu tun. Erst als ihre Schwester Friderike den Blumenladen »Blütenträume« erbt, finden Tine und ihre Tochter ein neues Zuhause und eine Arbeit. Das Schicksal scheint es endlich gut mit Tine zu meinen. Doch als Helgoland immer mehr zu einer militärischen Festung ausgebaut wird, bleiben die wohlhabenden Gäste vom Festland aus. Die »Blütenträume« welken rasch, und bald steht Tine vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens ...
Ich bin nicht so ganz warm geworden mit diesem Buch. Vieles ist mir einfach zu märchenhaft, die Entwicklung der Figuren zu oberflächlich und zu unglaubwürdig. Das Buch ist mit 576 Seiten sehr dick, trotzdem hetzt Anna Jessen nur so durch das Leben von Tine und Jette. Es kommt zu Katastrophen, die lösen sich recht schnell un Wohlgefallen auf und Tine geht aufrecht, aber keineswegs verändert weiter ihren Weg. Außerdem ist mir das Ganze etwas zu religiös angehaucht und die gesellschaftlichen Verwerfungen, die es sicher auch auf Helgoland in dieser zeit gab, werden nur am Rande gestreift.
Ständig schreibt Anna Jessen von Seehunden auf Helgoland, doch ich gehe stark davon aus dass sie die Kegelrobben, die besondere Attraktion auf Helgoland, meint. Außerdem ist Helgoland abwechselnd wunderschön oder bezaubernd.
gut gefallen hat mir die Schilderung der Veränderungen auf Helgoland mit dem ersten Weltkrieg. Hier schreibt Anna Jessen wieder sehr eindringlich und alles wirkt echt, genau wie im ersten Band die Schilderung des Gängeviertels.
Bei mir bleibt ein etwas schalter Geschmack zurück. Musste das buch schnell erscheinen, um einen Trend zu bedienen und blieb daher die sorgfältige Konstruktion der Geschichte auf der Strecke? Mir ist alles doch ein bisschen zu oberflächlich, seitenfüllend und nicht ganz durchdacht. Manchmal ist weniger, aber intensiver mehr.
Den Titel "Gezeiten des Glücks" finde ich für ein Buch, dass zu einem Teil im 1.Weltkrieg spielt, völlig unpassend.
die sehr ähnlich gestalteten Cover der drei bände haben zwar einen hohen Wiedererkennungswert, führen aber bei mir eher zu Irritationen.
Fazit: Hebt sich leider nicht positiv von ähnlich konstruierten historischen Trilogien ab. Aufgrund des flüssigen Stils aber schnell zu lesen.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Unterhaltsam

Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens
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Ich habe mir lange überlegt, ob ich eine weitere Trilogie von Hebammen, Ärztinnen oder in diesem Fall Blumenmädchen um die Jahrhundertwende lese. Irgendwie wird der Buchmarkt - so jedenfalls mein Einruck ...

Ich habe mir lange überlegt, ob ich eine weitere Trilogie von Hebammen, Ärztinnen oder in diesem Fall Blumenmädchen um die Jahrhundertwende lese. Irgendwie wird der Buchmarkt - so jedenfalls mein Einruck - im Moment von diesen Büchern regelrecht überschwemmt. Aufgrund einer Lese-Empfehlung habe ich nun doch den ersten Band von "Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens" von Anna Jessen gelesen.
Klappentext:
Hamburg 1887. Das junge Blumenmädchen Tine Tiedkens lebt in ärmlichsten Verhältnissen. Um ihrer Not zu entfliehen, will sie ihr Glück auf Helgoland suchen. Doch die Überfahrt auf die mondäne Insel wird zum Albtraum, und vor Ort scheint sich alles gegen sie zu verschwören. Als sie zufällig den jungen Hotelier Henry Heesters wiedertrifft, der in Hamburg Blumen bei ihr gekauft hat, erhält sie eine Stellung in seinem eleganten Hotel. Mit Fleiß und Leidenschaft arbeitet sich Tine vom Serviermädchen zur Hausdame hoch – und verliebt sich in Henry, der ihre Gefühle erwidert. Doch als ihr Glück zum Greifen nah scheint, wendet sich das Schicksal erneut ...
Das Buch hat Licht und Schatten. Sehr gut hat mir die Schilderung der Zustände im Hamburger Gängeviertel gefallen. Differenziert und doch empathisch schildert Anna Jessen die damaligen Lebens- und Arbeitsverhältnisse.
Das Buch hat im Prinzip einen Bruch, als Tine nach Helgoland kommt. Auch hier ist nicht alles gut, aber Armut scheint es nicht zu geben. Der Fokus liegt jetzt aus meiner Sicht zu sehr auf Tines Lebensgeschichte. Die politischen Verwerfungen, die dadurch entstehen, dass Helgoland von Großbritannien an das Deutsche Reich übergeht, werden nur am Rand gestreift. Da erwarte ich mir von einem historischen Roman einfach mehr.
Der Weg von Tine vom Blumenmädchen zur Hoteliersgattin im ersten Haus am Platz ist mir ein wenig märchenhaft. Schön ist, dass die junge Tine sich im Laufe der Geschichte zu einer starken jungen Frau entwickelt, jedoch leider weniger an den realen Umständen sondern durch eher unrealistischen Glücksfällen.
Das Buch ist super geschrieben, liest sich spannend und schnell.
Eine tolle Lektüre nach einem anstrengenden Arbeitstag. Allerdings verschenkt Anna Jessen einiges Potential der Geschichte. Trotzdem habe ich gleich mit dem 2.Band angefangen.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Der 10. band konnte mich wieder überzeugen

Zorn - Zahltag
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Zu Beginn war ich begeisterte Leserin der "Zorn-Reihe" von Stephan Ludwig. Irgendwann bin ich ausgestiegen und habe die Bücher nicht mehr gelesen. Zu viel Klamauk, zu selbstverliebt, immer gleich. doch ...

Zu Beginn war ich begeisterte Leserin der "Zorn-Reihe" von Stephan Ludwig. Irgendwann bin ich ausgestiegen und habe die Bücher nicht mehr gelesen. Zu viel Klamauk, zu selbstverliebt, immer gleich. doch irgendwie lag jetzt "Zorn-Zahltag" auf dem Stapel meiner ungelesenen Bücher - und ich war positiv überrascht.
Klappentext:
Jubiläum: Der zehnte Fall für Hauptkommissar Claudius Zorn und den dicken Schröder – ein neuer Band der Kult-Thriller-Serie von Bestsellerautor Stephan Ludwig
Endlich! Hauptkommissar Claudius Zorn und seine Freundin, Oberstaatsanwältin Frieda Borck, sind zusammengezogen. Trautes Heim, Glück allein. Doch ein heikler Fall verlangt Frieda vor Gericht alles ab. Und auch Zorn und Schröder werden ins Landgericht gerufen, zur Leiche einer Frau, die seit drei Tagen in einer Toilettenkabine lag. Wie konnte ihr Tod so lange unbemerkt bleiben? In einem öffentlichen Gebäude? Noch dazu, da die Frau eine wichtige Zeugin in Friedas Prozess war?
Natürlich ist wieder viel Geplänkel und die Behinderten-Witze, mit denen Zorn Schröder nervt, haben auch mich genervt. Trotzdem war es dieses Mal ein eher ruhiger Fall, der trotzdem spannend geschrieben war. die Grundsatzfrage nach Recht und Gerechtigkeit ist nicht neu, regt aber jedes Mal wieder zum Nachdenken an.
Fazit: Mir hat es gefallen und aus meiner Sicht knüpft Stephan Ludwig an die wirklich guten ersten Bände der Reihe an. Aber er muss aufpassen, dass das Geplänkel zwischen Zorn und Schröder nicht zum Selbstzweck wird.

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