Platzhalter für Profilbild

Silkem

Lesejury Star
offline

Silkem ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Silkem über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2023

Ein typischer Harry Hole

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
0

"Mein Name ist Hole, Harry Hole." Eines haben James Bond und Harry Hole gemeinsam: Entweder sie werden geliebt oder die Hype um sie wird nicht verstanden.
Ich mag Harry Hole und Jo Nesbo ist einer der ...

"Mein Name ist Hole, Harry Hole." Eines haben James Bond und Harry Hole gemeinsam: Entweder sie werden geliebt oder die Hype um sie wird nicht verstanden.
Ich mag Harry Hole und Jo Nesbo ist einer der wenigen "Serien-Schreiber", der mich auch nach 12. Bänden nicht enttäuscht hat. Auch "Blutmond" konnte mich wieder überzeugen.
Klappentext:
Harry Hole hat alle Brücken hinter sich abgebrochen. In Los Angeles trinkt er sich als einer der zahllosen Obdachlosen fast zu Tode. Hin und wieder hilft er Lucille, einer älteren Filmdiva, die einem Drogenkartell eine Million Dollar schuldet.
Zur gleichen Zeit werden in Oslo zwei Mädchen ermordet. Beide feierten auf der Yacht eines stadtbekannten Immobilienmaklers. Kommissarin Katrine Bratt fordert Harry Hole an, doch die Führungsetage der Polizei hat kein Interesse an dem Spezialisten für Mordserien. Der Makler hat weniger Skrupel und bietet Hole als privatem Ermittler ein Vermögen, um seinen Ruf zu schützen.
Hole willigt ein, denn er sieht eine Chance, Lucille freizukaufen, und sucht sich ein Team, bestehend aus einem Kokain-dealendem Schulfreund, einem korrupten Polizisten und einem schwer an Krebs erkrankten Psychologen. Die Zeit läuft, während über Oslo ein Blutmond aufzieht.
Hole ist zurück in Norwegen und ich hoffe, er bleibt noch eine Weile dort.
Nachdem ich bei den letzten beiden Bänden immer mal wieder das Gefühl hatte, Harrys Ende sei nahe, so läuft er in "Blutmond" zu alter Form auf.
Viele vertraute Gesichter tauchen in der Geschichte auf und von einer heißt es leider endgültig Abschied nehmen. doch so schreibt Nesbo nun einmal: Er schont seine Figuren nicht, führt sie an ihre Grenzen und darüber hinaus. auch wenn es weh tut.
Und die Figuren entwickeln sich, lernen aus ihren Fehlern und straucheln doch wieder. Dabei sind sie keine Über-Menschen wie so oft in dieser Art von Thrillern. Sie bleiben menschlich.
"Blutmond" ist ein typischer Harry-Hole-Thriller. Natürlich sind einige Wendungen beim 13.Band vertraut, überrascht Nesbo nicht mehr wirklich. Doch genau das, macht doch den Reiz von Serien aus. Bekanntes, immer wieder neu gemixt.
Fazit: Auch der 13.Band mit Harry Hole schwächelt nicht. Er ist stark, spannend und eigensinnig. Und das Ende macht Hoffnung darauf, dass es weitergeht. Eine Leseempfehlung für alle Fans der Reihe. Neulesern empfehle ich, die ganze Reihe von Beginn an zu lesen. es lohnt sich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2023

Ein besserer Band der Reihe

Zorn – Ausgelöscht
0

Es gibt Rezensionen, die fallen mir schwer. Dieses Mal ist es "Zur See" von Dörte Hansen, dass mich fast sprachlos zurücklässt.
Klappentext:
Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, ...

Es gibt Rezensionen, die fallen mir schwer. Dieses Mal ist es "Zur See" von Dörte Hansen, dass mich fast sprachlos zurücklässt.
Klappentext:
Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.
Vielleicht haben der Klappentext und Dörte Hansens letztes Buch "Mittagsstunde" bei mir falsche Erwartungen geweckt.
"Zur See" ist sprachgewaltig. Hansen malt wunderbare Bilder, fängt die Nordsee- und Inselatmosphäre ein, jeder Satz ist ein Genuss.
Und sonst?
Es werden kurze Episoden geschildert, die sich eher wahllos aneinander reihen. Es gibt keine Handlung, keinen Spannungsbogen und auch die Figuren entwickeln sich kaum. Und wenn doch, dann ist der Grund kaum ersichtlich.
Überhaupt die Menschen. Sie wirken aus der Zeit gefallen und mir ist einfach nicht klar geworden, wann die Geschichte eigentlich angesiedelt ist. Rückblenden gehen zurück bis zum Beginn des Tourismus auf den Inseln, doch der ist etwa 70 Jahre her und dann passt das Alter der Figuren nicht. Dabei könnte die Geschichte zeitlos sein, würde Hansen nicht immer wieder versuchen aktuelle Bezüge herzustellen.
Und sie bedient ganz viele Klischees, überfrachtet die Personen. Sie will aus meiner Sicht in diesem Buch einfach zu viel und erreicht damit bei mir zu wenig.
Die Atmosphäre ist düster, doch die Gründe dafür bleiben nebulös. Die Stimmung ist depressiv und es fehlt mir die kleine Brise Humor, die "Mittagsstunde" so liebenswert macht.
Es fehlt eine klare Aussage, ein Thema. Jedenfalls konnte ich es einfach nicht finden.
Fazit: Ein sprachgewaltiges, fast lyrisches Buch, dem leider der rote Faden fehlt. Atmosphärisch dicht, jedoch Klischee behaftet. Für mich nach "Mittagsstunde" eher eine Enttäuschung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2023

Nach "Mittagsstunde" eine Enttäuschung

Zur See
0

Es gibt Rezensionen, die fallen mir schwer. Dieses Mal ist es "Zur See" von Dörte Hansen, dass mich fast sprachlos zurücklässt.
Klappentext:
Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, ...

Es gibt Rezensionen, die fallen mir schwer. Dieses Mal ist es "Zur See" von Dörte Hansen, dass mich fast sprachlos zurücklässt.
Klappentext:
Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.
Vielleicht haben der Klappentext und Dörte Hansens letztes Buch "Mittagsstunde" bei mir falsche Erwartungen geweckt.
"Zur See" ist sprachgewaltig. Hansen malt wunderbare Bilder, fängt die Nordsee- und Inselatmosphäre ein, jeder Satz ist ein Genuss.
Und sonst?
Es werden kurze Episoden geschildert, die sich eher wahllos aneinander reihen. Es gibt keine Handlung, keinen Spannungsbogen und auch die Figuren entwickeln sich kaum. Und wenn doch, dann ist der Grund kaum ersichtlich.
Überhaupt die Menschen. Sie wirken aus der Zeit gefallen und mir ist einfach nicht klar geworden, wann die Geschichte eigentlich angesiedelt ist. Rückblenden gehen zurück bis zum Beginn des Tourismus auf den Inseln, doch der ist etwa 70 Jahre her und dann passt das Alter der Figuren nicht. Dabei könnte die Geschichte zeitlos sein, würde Hansen nicht immer wieder versuchen aktuelle Bezüge herzustellen.
Und sie bedient ganz viele Klischees, überfrachtet die Personen. Sie will aus meiner Sicht in diesem Buch einfach zu viel und erreicht damit bei mir zu wenig.
Die Atmosphäre ist düster, doch die Gründe dafür bleiben nebulös. Die Stimmung ist depressiv und es fehlt mir die kleine Brise Humor, die "Mittagsstunde" so liebenswert macht.
Es fehlt eine klare Aussage, ein Thema. Jedenfalls konnte ich es einfach nicht finden.
Fazit: Ein sprachgewaltiges, fast lyrisches Buch, dem leider der rote Faden fehlt. Atmosphärisch dicht, jedoch Klischee behaftet. Für mich nach "Mittagsstunde" eher eine Enttäuschung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2022

Enttäuschend

Tödliche Schuld
0

Ich mag die Bücher von Nicci French und habe mich sehr auf den neuen Thriller "Tödliche Schuld" gefreut. Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht.
Klappentext:
Liam war Judes erste Liebe, doch nach einem ...

Ich mag die Bücher von Nicci French und habe mich sehr auf den neuen Thriller "Tödliche Schuld" gefreut. Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht.
Klappentext:
Liam war Judes erste Liebe, doch nach einem tragischen Unglück vor vielen Jahren verschwand er ohne Erklärung aus ihrem Leben. Nun steht er plötzlich wieder vor ihr – und bittet sie um einen Gefallen. Jude ist inzwischen erfolgreiche Ärztin und glücklich verlobt, doch mit Liam fühlt sie sich noch immer verbunden, und so sagt sie zu. Schließlich handelt es sich nur um eine winzige Kleinigkeit. Doch wenige Tage später steht die Polizei vor ihrer Tür: Liam ist tot, ermordet. Jude ist die letzte Person, die ihn lebend gesehen hat und gilt somit unmittelbar als Hauptverdächtige. Sie weiß, dass nur sie allein herausfinden kann, was wirklich geschah. Doch je tiefer sie in Liams Leben eintaucht, desto unwiederbringlicher verstrickt sie sich in einem tödlichen Netz aus Lügen und Geheimnissen, und bald ist auch ihr eigenes Leben in Gefahr ...
Irgendwie ist das Buch kein Thriller. Erst zum Schluss wird es etwas spannender, allerdings wirkt der Schluss doch sehr konstruiert und kommt völlig überraschend.
Jude ist aus meiner Sicht psychologisch total schlecht aufgebaut. So würde im wahren Leben niemand handeln. Gut, es ist ein Thriller und keine wahre Geschichte. Trotzdem habe ich den Anspruch, das Personen in sich schlüssig handeln müssen. Jude ist wankelmütig, tapst hilflos durch die Geschichte und ihre Beweggründe waren für mich zu keiner Zeit nachvollziehbar.
Trotz des wie immer sehr flüssigen und leicht lesbaren Schreibstils zieht sich die Geschichte in der Mitte sehr in die Länge, es gibt zahlreiche Variationen ein und des selben Themas.
Fazit: Für mich das schwächste Buch, das ich von diesem Autoren-Duo je gelesen habe. Nicht spannend, vorhersehbar und leider etwas langatmig mit einem konstruierten Schluss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2022

Wie immer überzeugend

Der finstere Pfad
0

Der Thriller "Der finstere Pfad" von Jenny Blackhurst hat mich wie auch die anderen Bücher der Autorin überzeugt.
Klappentext:
Lauras beschauliches Leben endet jäh, als die Nachricht von einem Skelettfund ...

Der Thriller "Der finstere Pfad" von Jenny Blackhurst hat mich wie auch die anderen Bücher der Autorin überzeugt.
Klappentext:
Lauras beschauliches Leben endet jäh, als die Nachricht von einem Skelettfund in Kanada schreckliche Erinnerungen wachruft: Vor 15 Jahren wollte die damals Zwanzigjährige gemeinsam mit einer Wandergruppe den legendären West Coast Trail bezwingen. Doch der Jugendtraum wird zum Albtraum, als sie eines Nachts mitansehen muss, wie ihre Freundin Seraphine brutal ermordet wird. Beweisen kann sie die Tat nicht, denn die Leiche verschwindet anschließend spurlos. Wurde sie nun Jahre später endlich gefunden? Während die Polizei die Ermittlungen wiederaufnimmt, erhält Laura plötzlich rätselhafte Geschenke - Dinge, die einst Seraphine gehörten. Hat der Mörder von damals es nun auf sie abgesehen?
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Dazwischen gibt es weitere eingestreute Informationen wie zum Beispiel Zeitungsberichte. Das ganze ist allerdings nicht verwirrend, sondern hält die Spannung.
Die aktuelle Zeitebene wird aus der Ich-Perspektive geschrieben, in der Vergangenheit nutzt Blackhurst eine personale Perspektive. Dadurch bleibt bis zum Schluss offen, wer denn nun wirklich "ich" ist und das gibt der Geschichte noch weitere Spannung. Klar habe ich es irgendwann geahnt, aber ich schaue ja auch einen Tatort bis zum Schluss, selbst wenn ich bereits in der ersten halben Stunde weiß, wer der Täter ist.
Der spannende Aufbau und der flüssige Stil helfen auch über ein paar Längen im Mittelteil hinweg.
Der Schluss ist ein wenig konstruiert, aber das ist ja leider bei vielen Krimis und Thrillern der Fall.
Fazit: Ein spannender Psychothriller, der sich leicht lesen lässt und ohne viel Gewaltszenen auskommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere