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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2022

Erinnert ein wenig an Tania Blixen

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch
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Manchmal lese ich auch völlig andere Bücher, nicht nur Krimis und Thriller. "Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch" von Christina Rey hat mir sehr gut gefallen.
Klappentext:
1910. Auf einer Safari in ...

Manchmal lese ich auch völlig andere Bücher, nicht nur Krimis und Thriller. "Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch" von Christina Rey hat mir sehr gut gefallen.
Klappentext:
1910. Auf einer Safari in Kenia verliebt sich die junge Ivory in dieses Land und seine Tier- und Pflanzenwelt - und in den Großwildjäger Adrian Edgecumbe. Sie hofft, dass er sein blutiges Geschäft für sie aufgeben wird, doch Adrian ist Abenteurer durch und durch. Ivy ahnt bald nach der Hochzeit, dass sie nur eine Trophäe für ihn ist. Als Adrian im Krieg als vermisst gemeldet wird, nimmt Ivy die Geschicke der Farm in ihre eigene Hand. Statt der Großwildsafaris bietet sie Fotoaufnahmen und Beobachtungen von Tieren an. Bei der Verwaltung des Landes geht sie mutige Wege, die vielfach auf Ablehnung stoßen. Entschlossen kämpft sie für ihre Ziele und verliert dabei auch ihr Herz. Aber kann und darf sie aus einer engen Verbundenheit Liebe werden lassen?
Christina Rey führt uns in das Afrika des frühen 20.Jahrhunderts. Dabei erinnert das Buch in vielen Bereich an Tania Blixens "Jenseits von Afrika", was mein Lesevergnügen nicht beeinträchtigt hat.
Christina Rey greift in ihrem Buch viele Themen auf: Den Kolonialismus, die Missionsarbeit, den 1.Weltkrieg, die Großwildjagd, die Zwänge der Frauen und der Farbigen. Manchmal ist es ein bisschen viel, manchmal hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.
Trotzdem ist es ein tolles Buch mit einer sehr liebenswerten Protagonistin, die auch ihre Schwächen hat. Mit vielen gut entwickelten Nebenfiguren, die glaubwürdig sind.
Es ist eine schöne Geschichte mit viel afrikanischem Flair. Das buch weckt eine Sehnsucht nach einem Land, dass es so vielleicht nie gegeben hat/nicht gibt. Aber es beschönigt auch die Missstände nicht.
Christina Rey schreibt flüssig. Das buch lässt sich wirklich gut lesen.
Und ich hatte tagelang einen Ohrwurm: "Ebony and Ivory" von
Paul McCartney und Stevie Wonder.
Ich werde auf jeden Fall auch den 2.Band lesen.
Fazit: Eine wunderbare Afrika-Geschichte, die ein wenig an Tania Blixen erinnert. Ein Buch zum Träumen, aber nicht ohne Kritik an den damaligen Lebensverhältnissen.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Typischer Regionalkrimi

Lahn Sieg Tod
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Ich lese gerne Regionalkrimis. Ich mag das besondere Flair und auch die meist sympathischen Ermittler:innen, deren Privatleben oft eine wichtige Rolle spielt. von daher war "Lahn Sieg Tod" von Sandra Halbe ...

Ich lese gerne Regionalkrimis. Ich mag das besondere Flair und auch die meist sympathischen Ermittler:innen, deren Privatleben oft eine wichtige Rolle spielt. von daher war "Lahn Sieg Tod" von Sandra Halbe das richtige Buch für mich.
Klappentext:
Caro König ermittelt wieder: einfühlsam, frisch, spannend. Noch vor ihrem Dienstantritt bei der Polizei Bad Laasphe wird Caro König zu ihrem ersten Fall gerufen: Ein Mann wurde erschossen, seine Frau niedergeschlagen, das Baby der beiden ist spurlos verschwunden. Dass es sich um die Enkelin eines der größten Unternehmer Wittgensteins handelt, erhöht den Druck auf das Team, in dem für Caro gar kein Platz zu sein scheint. Dann wird die Tatwaffe im Rothaargebirge gefunden – und taucht alles in ein vollkommen anderes Licht ...
Ich habe den ersten Band der Reihe nicht gelesen, von daher fehlten mir einige Informationen zum Privatleben von Caro König. Etwas verwundert war ich schon darüber, dass Caro und ihr Chef Alex ein Paar sind. Das ist - soweit ich weiß - in der Realität aus gutem Grund nicht erlaubt. Und dass es dadurch zu Spannungen im Team kommt, ist mehr als verständlich.
Überhaupt nehmen das Team und die Spannungen zwischen den Ermittler:innen einen breiten Raum ein. Manchmal tritt der Fall dabei ein wenig in den Hintergrund.
Die Lösung war mir, bis auf einen Punkt, schon relativ schnell klar. Von daher kam nicht so wirklich Spannung auf.
Das Buch liest sich super. Sandra Halbe schreibt flüssig, findet eine ausgewogene Mischung von Landschaftsbeschreibungen, Privatleben und Ermittlungen. Von daher auf jeden Fall eine Leseempfehlung.
Fazit: Ein typischer Regionalkrimi mit einer sympathischen Caro König. Mir fehlte ein wenig die Raffinesse. Gefallen hat mir das Buch trotzdem.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Ein etwas anderes Island-Buch

Islandfeuer
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Ich liebe Island. Ich mag die (wenigen) Menschen, die ich dort kennen lernen durfte. Und ich lese gerne Bücher isländischer Autorinnen und Autoren. Sie sind ein wenig mystisch, oft lakonisch und meist ...

Ich liebe Island. Ich mag die (wenigen) Menschen, die ich dort kennen lernen durfte. Und ich lese gerne Bücher isländischer Autorinnen und Autoren. Sie sind ein wenig mystisch, oft lakonisch und meist wortgewaltig. "Islandfeuer" von Sigridur Hagalin Björnsdottir ist ein wenig anders, als die isländischen Bücher, die ich bisher gelesen habe - es hat mir trotzdem sehr gefallen.
Klappentext:
Die Vulkanologin Anna Arnadóttir sieht sich mit der größten Herausforderung ihrer Laufbahn konfrontiert. Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes kommt es zu einem Vulkanausbruch mit unabsehbaren Folgen. Für die Menschen, für das Land, für die Politik. Als Leiterin einer Expertenkommission berät sie die Regierung in dieser Gefahrenlage. Der Kommission gehören Vertreter*innen aus Wissenschaft, Katastrophenschutz, Tourismusverband, Justizministerium und Flughafengesellschaft an. Interessenkonflikte sind vorprogrammiert, und Anna wird in der Einschätzung der Situation immer unsicherer. Die Lage spitzt sich dramatisch zu. War der Ausbruch zunächst eine Touristenattraktion, die sich gut vermarkten ließ, fordert er nun Menschenleben. Und als Anna sich Hals über Kopf in den Fotografen Tómas Adler verliebt, leidet darunter nicht nur ihr Mann, sondern auch die beiden Kinder.
Das Buch gleicht an einigen Stellen eher einem Sachbuch über Vulkanismus. Immer wieder streut die Autorin "Erklärende Anmerkungen" ein. Manchmal ist mir dies ein wenig zu viel. Auf der anderen Seite ist das Buch wortgewaltig. Die entfesselte Natur spiegelt sich wieder in der entfesselten Liebe zwischen Anna und Tomas. Annas geregeltes Leben zerbricht wie die Erdkruste, es brodelt - Innen und Außen.
Die Bilder und Gefühle haben mich in den Bann gezogen, die vielen Informationen immer wieder geerdet.
Ein fesselndes Buch, das mir ein anderes, neues Island nahe gebracht hat. Ich sehe die Landschaft, die Natur und die Menschen jetzt mit anderen Augen. Was kann ich als Leserin mehr erwarten?
Fazit: Ein besonderes Buch, das mir den Zugang nicht leicht gemacht hat, mich trotzdem in seinen Bann zog und mich nachhaltig beschäftigt hat. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Spannender Auftakt

Kalt und still
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Mit "Kalt und still" startet Viveca Sten eine neue Reihe, die direkt am Polarkreis spielt. Auf den ersten Fall von Hanna Ahlander war ich sehr gespannt, habe ich doch die Sandhamm-Reihe immer gerne gelesen.
Klappentext:
Hanna ...

Mit "Kalt und still" startet Viveca Sten eine neue Reihe, die direkt am Polarkreis spielt. Auf den ersten Fall von Hanna Ahlander war ich sehr gespannt, habe ich doch die Sandhamm-Reihe immer gerne gelesen.
Klappentext:
Hanna Ahlander ist 34, als ihre Welt kurz vor Weihnachten in sich zusammenfällt. Ihr Freund verlässt sie für eine andere und ihr Vorgesetzter legt ihr nahe, den Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren. Nachdem sie nicht bereit war, einen kriminellen Kollegen zu decken, stellt sich das Polizeikorps gegen sie. Zum Glück gibt es in dieser Männerwelt auch Frauen: Etwa ihre ältere Schwester, die sie flugs nach Åre schickt in ihr leer stehendes Ferienhaus. Hanna badet noch in Selbstmitleid, als eine Vermisstenmeldung sie erreicht. Nach einer Party ist die junge Amanda nicht nach Hause gekommen. Bei Minus 20 Grad zählt jede Stunde. Hanna beteiligt sich an der Suchaktion und hält Augen und Ohren offen. Bald weiß sie mehr als die örtliche Polizei …
Hanna Ahlander ist eine sehr sympathische Hauptfigur mit Ecken und Kanten. Sten schildert sie lebensnah, humorvoll und in den unterschiedlichsten Situationen. Das Privatleben von Hanna ist zumindest zu Beginn fast wichtiger als der Kriminalfall. Mir hat das sehr gut gefallen. So konnte ich erst die Ermittlerin kennen lernen und mich später voll auf den Kriminalfall konzentrieren. Und der ist spannend.
Sten schreibt wunderbar flüssig. Das Buch ist spannend, menschlich anrührend und hat mir Schweden im Winter Nahe gebracht.
Fazit: Ein spannender Beginn einer neuen Reihe der bekannten schwedischen Autorin, der neugierig auf weitere Bände macht.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Nach sperrigem Anfang gut

Sturmrot
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"Sturmrot" von Tove Alsterdal konnte mich anfangs nicht so wirklich fesseln. Zu zähflüssig war der Stil, zu langatmig die Geschichte. Doch dann wurde es noch richtig spannend.
Klappentext:
Olof Hagström ...

"Sturmrot" von Tove Alsterdal konnte mich anfangs nicht so wirklich fesseln. Zu zähflüssig war der Stil, zu langatmig die Geschichte. Doch dann wurde es noch richtig spannend.
Klappentext:
Olof Hagström fährt an der malerischen Nordküste Schwedens entlang, als er einem Impuls folgt und in die Kleinstadt abbiegt, in der er aufgewachsen ist. Und in der er seit über zwanzig Jahren nicht mehr war. Vor dem Haus seiner Kindheit überfällt ihn Unruhe. Er findet den Schlüssel, der noch immer unter dem vertrauten Stein liegt. Im Haus erwarten ihn ein panischer Hund, schrecklicher Gestank und Wasser, das sich auf dem Boden sammelt. Im Badezimmer findet er seinen Vater, den er seit fast zwei Jahrzehnten nicht gesprochen hat. Tot. Erstochen mit einem Jagdmesser.
Polizistin Eira Sjödin hat Stockholm verlassen und ist in die nordschwedische Region Ådalen zurückgekehrt, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Als Eira den Tod eines älteren Mannes untersuchen soll, werden die Albträume ihrer Kindheit wieder wach. Sie war erst neun, als der damals vierzehnjährige Olof Hagström gestand, ein Mädchen namens Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben. Zu jung, um verurteilt zu werden, wurde Olof in einem Jugendheim untergebracht und nie wieder in der Stadt gesehen. Bis jetzt. Eira Sjödin macht sich auf die Suche nach dem Mörder, die sie zurück zum Fall Lina führt. Und zu Ereignissen in der Vergangenheit und in der Gegenwart, die die Stadt bis ins Mark erschüttern.
Eira Sjödin ist eine sehr sensible Ermittlerin mit einer nicht ganz einfachen Vergangenheit. Gerade am Anfang spielt ihr Privatleben mit ihrer dementen Mutter und dem auf die schiefe Bahn geratenen Bruder eine große Rolle. Dabei bleiben die Ermittlungen etwas auf der Strecke und es wird nicht wirklich spannend. So ist der Kriminalfall auch bereits in der Mitte des Buches gelöst.
Doch gerade dann nimmt das Buch eine interessante Wendung. Eine Tat zieht die nächste nach sich, Spuren führen in die Vergangenheit und Personen, die bis dahin nur eine Nebenrolle gespielt haben, werden plötzlich wichtig. Und so erscheint das buch auf einmal gut durchdacht und hebt sich spannend von anderen skandinavischen Krimis ab.
Eine goldener Faden wird sichtbar, die Aussage des Buches verdeutlicht und auf einmal wird klar, warum "Sturmrot" in Skandinavien zwei Krimipreise bekommen hat.
Der 2.Band "Erdschwarz" ist bereits im Oktober erschienen. Ich werde ihn auf jeden Fall lesen.
Fazit: Ein spannender skandinavischer Krimi, der mich nach einigen Längen zu Beginn und einem etwas holprigen Stil überzeugen konnte. Ich freue mich auf den 2.Band.

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