Spannend und fesselnd
Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tunElla und Hailey, Hailey und Ella, die beiden waren die besten Freundinnen und die eine gab es kaum ohne die andere, doch dann geschah etwas entsetzliches. Bei einem Autounfall kommt Hailey ums Leben und ...
Ella und Hailey, Hailey und Ella, die beiden waren die besten Freundinnen und die eine gab es kaum ohne die andere, doch dann geschah etwas entsetzliches. Bei einem Autounfall kommt Hailey ums Leben und für Ella bricht die Welt zusammen, denn ausgerechnet sie hat auch noch den Wagen gefahren. Nun sind die Sommerferien vorbei und Ella muss zurück zur Schule und dort begegnet ihr gleich Sawyer, Haileys Freund. Ella wird nur so von Schuldgefühlen und Sehnsucht nach Hailey zerfressen, doch ausgerechnet Sawyer scheint ihr zu vergeben, zumal Ella jegliche Erinnerungen an den Unfall und die Zeit davor fehlen. Doch irgendwas scheint auch komisch an dem Unfall, denn Ella glaubt sich zu erinnern, dass Hailey vor etwas oder jemanden Angst hatte.
Wieder einmal ist ein Buch absolut umwerfend gestaltet und erweckt dadurch natürlich sofort Aufmerksamkeit und dann verspricht der Klappentext noch ein bisschen Suspense dabei und ich musste es unbedingt lesen.
Wir beginnen mitten in der Geschichte und begleiten Protagonistin Ella, erfahren gleich ein wenig über sie und was passiert ist. Hier ist sofort spürbar, wie zerbrochen die Siebzehnjährige ist und man würde sie am liebsten in den Arm nehmen.
Dabei schreibt Sloan Harlow auch wirklich sehr mitreißend, fesselnd und auch gefühlvoll. Sie hat es von Beginn an geschafft, mich mitten in ihre Geschichte zu ziehen.
Romantic Suspense meet Dead best Friend verheißt ja schon Spannung und der Autorin gelingt es durchaus, ganz geschickt falsche Fährten zu lesen. Allerdings bin ich da nicht ganz drauf reingefallen und hatte durchaus eine Ahnung, in welche Richtung es wirklich geht. Nichtsdestotrotz überlegt man hier immer wieder, was wirklich passiert sein könnte, trägt jemand Schuld? Wenn ja, wer? Ich habe das Buch auf jeden Fall sehr schnell verschlungen und mich bestens unterhalten gefühlt.
Was mir hier besonders gut gefallen hat, ist die ganz besondere Atmosphäre. Es war eigentlich permanent spürbar, dass hier was nicht stimmt. Dieses Gefühl begleitet den Leser permanent und dadurch steigt die Spannung immer weiter. Zumal wir auch Haileys Perspektive dank ihres Tagebuchs, dass Ella an sich genommen hat, kennenlernen dürfen.
Allerdings haben mir auch die Charaktere hier sehr gut gefallen, denn sie wirken absolut authentisch und glaubhaft. Aus wechselnden Perspektiven zwischen Ella und Sawyer in der Ich-Perspektive geschrieben, kommt man den beiden Nahe.
Ella fand ich wirklich sympathisch, auch wenn sie Ecken und Kanten hat, denn genau das macht sie authentisch. Ihre Trauer, die Wut und die Selbstvorwürfe sind glaubhaft und ich konnte sehr gut mitfühlen. Während Sawyer hingegen zwar unheimlich charmant und nett rüberkommt, bleibt er geheimnisvoll und man spürt, dass er ständig versucht, etwas zu verbergen. Da wir ja auch Hailey durch ihr Tagebuch kennenlernen, ist spürbar, dass sie die zunächst stärkere der beiden Freundinnen war. Ihre beschützende Art Ella gegenüber wurde gut erklärt und auch sonst fand ich sie wirklich eine ganz interessante Persönlichkeit.
Neben diesen Charakteren lernen wir noch einige Nebenfiguren, wie z. B. Ellas ehemals beste Freundin aus Kindheitstagen, Seema, die ihr neuen Halt gibt und für sie da ist. Ansonsten aber bleiben die meisten eher Randfiguren, die trotzdem immer wieder für neue Aspekte sorgten und dem Leser etwas zu grübeln gaben.
Mein Fazit: Innerlich wie äußerlich ein durchweg gelungenes Buch, dessen großen Plottwist ich zwar vorausgeahnt habe, aber da es hier ein Jugendbuch ist, fand ich das gar nicht so schlimm. Viel mehr hat mir die Entwicklung sowohl der Charaktere als auch der Handlung unheimlich gut gefallen und für spannende Lesestunden gesorgt. Tolles Buch, das ich gerne empfehle!