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Veröffentlicht am 18.02.2018

Auftakt mit viel Atmosphäre

Die Blutkönigin
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Als Elementargeister das kleine Dorf, in dem Daleina mit ihrer Familie lebt, angreifen, schaffen sie es so gerade noch, sich in ihrem kleinen Haus zu retten. Doch dabei kommt etwas zu Tage, mit dem das ...

Als Elementargeister das kleine Dorf, in dem Daleina mit ihrer Familie lebt, angreifen, schaffen sie es so gerade noch, sich in ihrem kleinen Haus zu retten. Doch dabei kommt etwas zu Tage, mit dem das Mädchen nicht gerechnet hätte, sie hat die seltene Gabe, die Elementargeister zu kontrollieren. Mädchen mit solchen Gaben werden von den Dorfhexen ausgebildet und haben später die Möglichkeit, an Schulen zu lernen, ihre Gaben noch kontrollierter einzusetzen, um einst Königin über das Land zu werden. Doch Daleinas Gabe ist nich so intensiv, wie bei manch einer anderen, trotzdem gelingt es ihr, an der Schule aufgenommen zu werden. Fleiß und Willensstärke zeichnen sie aus, doch wird dies genügen?
Meine Meinung:
Gleich auf den ersten Blick wurde ich auf dieses Buch aufmerksam, denn das Cover ist wirklich wunderschön und ansprechend. Dementsprechend neugierig war ich auf das, was sich dahinter verbirgt und gleich zu Beginn, der Inhalt konnte mich auch begeistern.
Der Schreibstil der Autorin hat mich sehr schnell in ihren Bann gezogen, denn sie versteht es ausgezeichnet, mit Worten Bilder lebendig werden zu lassen. Dabei ist die Geschichte sehr flüssig zu lesen und nimmt den Leser mit auf eine fantasievolle Reise. Auch wenn die Protagonistin noch jünger ist, denke ich aber, dass die Geschichte eher für den etwas älteren Leser/Teenager geeignet ist, für ein Jugendbuch sind hier doch manche Szenen sehr anschaulich beschrieben.
Die Geschichte an für sich ist eher ruhig, zumindest über große Strecken bleibt das Tempo eher gemächlich und doch wird es hier niemals langweilig, denn die gesamte Idee ist spannend zu verfolgen und die Umsetzung der Geschichte durch die Autorin absolut gelungen. Erst im letzten Teil wird es dann auch zunehmend spannender und doch war ich hier durchweg mitten in der Geschichte.
Das Worldbuilding rund um die Elementargeister mag nicht völlig neu sein, allerdings fand ich hier auch wieder die Umsetzung sehr individuell und neu. Landschaften, Gebäude und Personen waren gut vorstellbar und haben mir sehr gut gefallen.
Innerhalb der Geschichte, die durch einen personellen Erzähler in der dritten Person erzählt wird, wechselt die Autorin immer mal wieder die Perspektiven. Zum großen Teil erleben wir das Geschehen mit Daleina gemeinsam und das über mehrere Jahre hinweg. Zwar gibt es dabei immer wieder größere Zeitsprünge, doch ich hatte hier nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte, um Daleinas Entwicklung nachvollziehen zu können. Neben dieser Perspektive gibt es immer mal wieder kleinere Momente aus der Sicht anderer Charaktere, wie z. B. die des Meisters Ven oder der Königin.
Die Protagonistin Daleina hat mir hier sehr gut gefallen, denn sie ist eine etwas andere Heldin. Ihr Talent ist nicht überragend, dafür handelt sie mit Herz und Mut. Sie lernt mit ihren Fähigkeiten umzugehen und ihre Entwicklung dabei ist glaubwürdig. Allerdings konnte ich mich nicht immer in sie hineindenken, was wohl mit an der Erzählperspektive lag, die einfach auch ein wenig die Gedanken- und Gefühlswelten der Charaktere zurückhielt. Trotzdem war sie mir sehr sympathisch und ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergehen wird.
Neben Daleina gibt es eine große Anzahl an Nebencharakteren, bei denen ich auch die Entwicklung beobachten konnte. Doch auch hier gilt das gleiche, wie auch bei Daleina. Mir fehlte es ein wenig, hier mitzufiebern, weil ich sie einfach nur durchweg beobachtet habe. Sie agieren doch meistens eher im Hintergrund und doch haben mich einige Ereignissen treffen und schockieren können.
Einen Charakter fand ich übrigens sehr spannend, nämlich Merecote, und bei ihr bin ich sehr neugierig, ob sie in den nächsten Bänden wieder in Erscheinung treten wird, denn ich könnte mir durchaus vorstellen, wie ihr nächster Auftritt aussehen könnte.
Mein Fazit:
Alles in allem konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte rund um Daleina fesseln und mitreißen. Auch wenn der Grundton, bzw. das Grundtempo der Story eher ruhig bleibt, ist es trotzdem spannend und interessant. Die Idee dahinter klingt nicht völlig neu, doch die Umsetzung des Ganzen war, für mich, auf jeden Fall etwas Neues. Die Charaktere könnten für mich noch eine Spur mehr Tiefe erhalten, sind fürs reine Beobachten allerdings gut dargestellt. Atmosphäre und Worldbuilding konnten mich überzeugen. Eine Fantasygeschichte, die ich gerne an Leser weiterempfehle, die Welten mit Magie mögen und nicht permanent Action brauchen.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Thrillerhighlight

Schlüssel 17
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Von der Kirchenkuppel im Berliner Dom hängt eine Frauenleiche, grausam getötet und äußerst bizarr zur Schau gestellt, mit großen, schwarzen Flügeln und verbundenen Augen und Mund. Ermittler Tom Babylon ...

Von der Kirchenkuppel im Berliner Dom hängt eine Frauenleiche, grausam getötet und äußerst bizarr zur Schau gestellt, mit großen, schwarzen Flügeln und verbundenen Augen und Mund. Ermittler Tom Babylon stösst zu den Ermittlungen hinzu und selbst ihm gefriert das Blut in den Adern. Nicht nur, dass er die Leiche kennt, die prominente Pfarrerin Brigitte Riss, mit deren Tochter er einst befreundet war, sondern auch der Gegenstand um ihren Hals lässt ihn innehalten. Ein Schlüssel, darauf eingestanzt die Nummer 17, genau so ein Schlüssel hatte seine kleine Schwester Viola von ihm bekommen, als sie damals im Alter von 10 Jahren verschwand. Für ihn gibt es nur eins, er muss diesen Fall lösen, denn nach 19 Jahren hält er zum ersten Mal einen Hinweis zu seiner verschwundenen Schwester in der Hand. Doch da er für seine Alleingänge bekannt ist, wird ihm die Polizeipsychologin Sita Johanns zur Seite gestellt.
Meine Meinung:
Schon das düstere Cover mit den erhabenen Buchstaben und der auffälligen Feder macht neugierig und auch der Klappentext verspricht eine sehr spannende Geschichte. Kennt man dann den Inhalt, wird auch schnell das Cover klar und es passt hier perfekt.
Gleich der Einstieg in diesen Thriller konnte mich packen und ich war von der bedrückenden, beängstigenden Atmosphäre gefangen. Marc Raabe lässt die Inszenierung der Leiche regelrecht lebendig vor des Lesers Auge werden und der ein oder andere Schauer lief hier durchaus über den Rücken. Dabei sind es gar nicht so sehr die grausamen oder blutigen Details, denn mit diesen hält der Autor sich doch recht zurück, sondern die Stimmung die entsteht, wenn der Autor Umgebungen oder Situationen beschreibt.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er schreibt flüssig und geradlinig, so dass allein die Sprache voran treibt beim Lesen, aber auch die Zeitform, die er wählt, sorgt für Tempo. Er erzählt hier nämlich in der Gegenwart und auf mich machte dies einen beinahe dringlichen Eindruck.
Der Fall ist äußerst spannend und mit vielen Wendungen und den kurzen Kapiteln, die ich so liebe, sorgt der Autor einmal mehr für ein hohes Tempo. Nur sehr selten erhält der Leser die Gelegenheit zur Ruhe zu kommen, wenn dann meist durch die Rückblicke, auf die Zeit in der Tom Babylons Schwester Viola verschwand und auch dann ist man immer weiter damit beschäftigt, zu grübeln, welche Zusammenhänge es denn hier gibt. Auch die kleinen Cliffhanger an den Kapitelenden beherrscht Raabe zweifellos und so waren die über 500 Seiten schneller gelesen, als ich angenommen habe. Wer also einen rasanten Plot mag, ist hier mit Sicherheit sehr gut aufgehoben.
Zu den kurzen, rasanten Kapiteln kommen auch immer wieder Wechsel in den Perspektiven, auf der einen Seite steht Tom Babylon im Mittelpunkt und der Hauptaugenmerk ruht auf seine Person, doch auch weitere Charaktere kann man zwischendurch beobachten. Dabei stand ich doch immer wieder vor neuen Rätseln, dachte ich für einen Moment noch, den Schlüssel zur Lösung in den Händen zu halten, tritt ein neuer Aspekt in der Vordergrund. Klar ist, die Lösung muss mit der Vergangenheit zusammenhängen, doch was wirklich geschehen ist, kann Raabe bis zum Ende geheim halten und letzten Endes behält er auch hier noch ein paar lose Fäden zurück, bei denen ich jetzt schon auf eine Fortsetzung gespannt bin.
Zu dem Erzählstrang in der Gegenwart gibt es auch noch einen aus Toms Vergangenheit, aus der Zeit, als seine Schwester verschwand. Zwischen den aktuellen Ereignissen schweift der Autor immer wieder zurück zu den vergangenen Zeiten und man spürt, dass es Zusammenhänge geben muss, doch ob das wirklich so ist, verrate ich hier natürlich nicht.
Mit den beiden Ermittlern Tom Babylon und Sita Johanns hat der Autor vielschichtige und interessante Charaktere geschaffen. Wie so oft bei Ermittlern in Thrillerreihen haben auch diese Beiden mit Ereignissen aus der Vergangenheit zu kämpfen, doch diese kommt gar nicht so intensiv aufs Tapet, so dass es nicht zu sehr von dem Fall oder den vergangenen Ereignissen ablenkt.
Aber nicht nur die Protagonisten waren gut ausgearbeitet, sondern auch die Nebenfiguren bekommen ein Eigenleben und wirken gut ausgearbeitet und durchdacht.
Mein Fazit:
Mit dem ersten Band der neuen Ermittlerreihe rund um Tom Babylon konnte mir Marc Raabe absolut spannende und temporeiche Lesestunden bescheren. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht und so fiel es mir sehr schwer, dieses Buch auch nur für kurze Momente aus der Hand zu legen. Die Geschichte ist komplex, der Plot spannend und die Charaktere vielschichtig und glaubwürdig. Auch der Fall, der mit nur wenigen blutigen Details auskommt, war durchdacht und vorstellbar und auch die Rückblicke auf lang vergangene Ereignisse wirkten auf die Handlung. Letzten Endes lässt der Autor noch einige Fragen offen und lässt mich damit sehnsüchtig auf den nächsten Band wartend zurück. Jetzt schon eines meiner Thrillerhighlights und somit gibt es auch eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.02.2018

Der letzte Band der Gilde der Duellanten

Fechter und Feiglinge
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Nach einem harten Kampf zwischen Reyes und Ikaras sind Kacha und ihr Bruder Vocho zurück an die Gilde der Duellanten gekehrt und ihr guter Ruf als beste Schwertkämpfer der Gilde ist wiederhergestellt. ...

Nach einem harten Kampf zwischen Reyes und Ikaras sind Kacha und ihr Bruder Vocho zurück an die Gilde der Duellanten gekehrt und ihr guter Ruf als beste Schwertkämpfer der Gilde ist wiederhergestellt. Während Kacha die neue Gildenmeisterin wurde, ist ihr Bruder Vocho mit der Ausbildung junger Schwertkämpfer betraut. Doch Kacha versinkt immer mehr in Selbstmitleid und vor lauter Kummer um Petri, so dass Vocho oft allein mit den Entscheidungen da steht. Als eine Diebesbande ihr Unwesen treibt, hält Vocho dies für die Gelegenheit, seine Schwester aus ihrem Tief zu holen, denn die Diebe sind ihnen nicht unbekannt und Kacha soll sich ihrer annehmen.
Meine Meinung:
Mit Fechter und Feiglinge endet die Trilogie rund um die Gilde der Duellanten und somit auch rund um die Geschwister Kacha und Vocho. Mit diesem Mix aus Fantasy, Mantel und Degen und ein wenig Steampunk (zumindest in den ersten beiden Teilen) brachte die Autorin ein für mich völlig neues Genre aufs Tapet. Der Schreibstil ist, wie auch in den Vorgängern, der Zeit in der das ganze spielt angepasst und nicht immer ganz leicht, so dass auch dieses Buch durchaus ein wenig Konzentration verlangt beim Lesen, doch zum Inhalt passt es sehr gut. Was mir allerdings nicht so gut gefiel, war die Entwicklung der Charaktere. Aber dazu später mehr.
Was mir hier, im Gegensatz zu den Vorgängerbänden, sehr aufgefallen ist, ist die Handlung, die nicht so fortschreitet, wie ich es gewohnt war. Ich hatte tatsächlich nach dem zweiten Band das Gefühl, dass die Geschichte auch dort hätte enden können, so kam mir der dritte Band vor, als hätte die Autorin hier einfach für jeden Charakter unbedingt ein Ende erzwingen müssen, dabei waren der ein oder andere lose Faden gar nicht so übel, denn im Großen und Ganzen gab es zuvor eine gute Auflösung. Dafür, dass es hier wesentlich ruhiger von der Handlung wird, bekommt der Leser dafür aber deutlich mehr über die Gefühlswelt und Gedanken der Charaktere geliefert. Erst im letzten Viertel der Geschichte kommt dann doch noch Spannung und Tempo, leider hat mir dies einfach zu lange gedauert und auch wenn viele Beschreibungen wieder sehr detailliert war, musste ich mich an manch einer Stelle zusammenreißen, um nicht den Faden zu verlieren.
Ein Erzähler in der dritten Person erzählt auch hier die Geschichte der Geschwister Kacha und Vocho und wie diese sich innerhalb der Geschichte entwickelt haben. Auch hier wechselt sich die Perspektive immer wieder ab und wir erfahren von Kacha und Vocho aus deren Perspektive, aber auch von Petri, somit bekommt der Erzähler auch hier wieder die auktoriale Form, da der Leser doch den Charakteren oftmals im Wissen überlegen ist.
Gut gefallen hat mir die Darstellung über Kachas gesamte Gefühlswelt, wobei sie von der doch sehr toughen Frau des ersten Bandes zu einer ganz anderen Kacha wurde. Ich bin hier ein wenig hin- und hergerissen, ob ich ihr diese Rolle wirklich abkaufe, denn eigentlich mochte ich die kampfbereite Kacha sehr, aber Petri macht aus ihr etwas ganz anderes, was ich nicht so sehr an ihr mochte. Aber manchmal geht die Liebe doch merkwürdige Wege. Vocho ist und bleibt mein Lieblingscharakter mit seinem losen Mundwerk, mit dem er sich immer wieder gerne in Schwierigkeiten bringt. Aber auch er macht hier eine neue Erfahrung, denn der Weiberheld Vocho lernt die Soldatin Corrolla kennen und diese ruft Gefühle in ihm vor, die er so gar nicht kannte.
Neben den Geschwistern tauchen auch hier bekannte Gesichter auf, aber es gibt auch wieder neu hinzukommende Figuren. Im Grunde bleibt die Autorin aber hier ihrer Linie treu und gibt den Charakteren den nötigen Spielraum, die sie für die Entwicklung der Geschichte benötigen.
Mein Fazit:
Leider war für mich der Abschlussband der Trilogie auch der schwächste Band der Reihe, allein aus dem Grund, dass die Handlung doch sehr langatmig wurde und sich über weite Strecken nicht allzu viel tat. Die Geschwister, die hier die Protagonistenrolle innehalten, sind mir trotz allem ans Herz gewachsen, allem voran der charmante großspurige Vocho. Wer Mantel und Degen Geschichten mag, dem empfehle ich sehr gerne diese Geschichte, allerdings ist dieser dritte Band eher ein auf die Gefühlswelt ausgelegter Teil, der nur langsam Fahrt aufnimmt.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Gefiel mir besser als Band 1

Hot Mama
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Da es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt, könnte es kleinere inhaltliche Spoiler zu Band 1 geben.

Fiona Fine ist nicht nur eine der besten Fashiondesignerinnen Bigtimes sonders auch ein Mitglied ...

Da es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt, könnte es kleinere inhaltliche Spoiler zu Band 1 geben.

Fiona Fine ist nicht nur eine der besten Fashiondesignerinnen Bigtimes sonders auch ein Mitglied der Fearless Five, Fiera, die des Nachts mit ihren Superheldenkräften die Bewohner Bigtimes schützen. Doch vor einem Jahr musste sie einen harten Verlust hinnehmen, als ihr Partner und Lebensgefährte ums Leben kam. Als ihre Freunde Carmen und Sam vor dem Altar treten, lernt sie bei der anschließenden Hochzeitsfeier den äußerst charismatischen Johnny Bulluci kennen, Bruder der Designerin Bella Bulluci. Doch während ihres Flirts mit Johnny tauchen zwei Superschurken auf der Hochzeit auf und wollen die Gäste berauben. Schnell wird es Fiona klar, dass sie diese Superschurken besiegen muss, doch dann taucht ein neuer Superheld auf.
Meine Meinung:
Als großer Fan der Autorin Jennifer Estep war ich schon beim ersten Band ihrer neuen Superheldenreihe sehr gespannt auf die Geschichte. Mit dem zweiten Band rund um die Helden der Fearless Five konnte die Autorin mich durchaus auch mehr überzeugen, als mit dem ersten Band.
Das Cover passt perfekt zum bereits erschienenen ersten Band, doch in diesem Teil geht es nicht, wie in dem Vorgänger um das Karma Girl, sondern um ein weiteres Mitglied der Superheldengruppe, nämlich Fiera, deren Kräfte das Beherrschen von Flammen ist.
Der Schreibstil der Autorin ist, wie immer, flüssig und mitreißend, so dass man schnell in die Geschichte abtauchen kann. Ihre Sprache ist leicht und schnörkellos und die Geschichte dadurch genauso fließend erzählt.
Doch trotz des wirklich rundum guten Schreibstils war die Geschichte einfach zu vorhersehbar und konnte mich nicht allzu sehr überraschen. Viele als Wendung angedachter Momente hatte ich bereits genau so geahnt und trotzdem fühlte ich mich mit dieser Geschichte gut unterhalten. Diese Geschichte ist einfach ein angenehm zu lesender Zeitvertreib für gemütliche Lesestunden und wenn man Superhelden mag, mag man auch ganz bestimmt die Fearless Five.
Das Setting Bigtime stellt einen Stadtteil von New York da und Superhelden gehören hier einfach zum Alltag dazu, genauso wie die Superschurken als ihre Gegenspieler und ich hatte hier auch das Gefühl ein Superheldenabenteuer für erwachsene Leserinnen zu verfolgen.
Erzählt wird das Abenteuer in der Ich-Form aus der Sicht Fionas, womit ich zuerst ein kleines bisschen überrascht war, denn eigentlich hatte ich angenommen, dass es weiterhin um Carmen, das Karma Girl gehen würde. Doch so passte es auch sehr gut und schnell war ich wieder in der Geschichte drin.
Fiona ist mir sehr sympathisch, auch wenn sie auf den ersten Blick eher kalt und unnahbar wirkt, steckt hinter der Fassade einiges mehr. Allerdings ist sie, wie auch die meisten anderen Charaktere, für einen Superhelden doch recht einfältig. Dinge, die mir als Leser schnell glasklar waren, brauchten hier etwas länger, um bei ihr anzukommen. Ihr männlicher Gegenpart Johnny Bulluci ist charmant, gutaussehend, reich, also auch eher ein stereotyp ohne große Überraschungen.
Dafür gefielen mir hier die beiden Nebencharaktere der Geschichte, nämlich Lulu und Hermit, unglaublich gut. Die Beiden sind mir recht schnell ans Herz gewachsen und auch wenn ich gerade Lulu so manches Mal hätte schütteln mögen, waren sie doch sehr sympathisch.
Was die Superschurken angeht, hatte ich hier ein klares Bild vor Augen und ich fühlte mich alles in allem wie in einem Comic, denn so ähnlich lief auch die Geschichte vor meinem inneren Auge ab.
Mein Fazit:
Auch wenn es hier doch sehr vorhersehbar und leicht zu durchschauen daher ging, konnte mich die Geschichte durchaus gut unterhalten und brachte mir eine leichte Lektüre für ein paar gemütliche Lesestunden auf dem Sofa. Die Charaktere haben einfach den typischen Comic-Superhelden-Flair, waren mir aber durchaus sympathisch. Jennifer Esteps Schreibstil ist sehr angenehm und man fliegt leicht und schnell durch die Seiten. Wer auf der Suche nach einer locker-leichten Lektüre für zwischendurch ist und dazu noch Superhelden mag, kann hier zugreifen.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Gelungener Auftakt

Silberschwingen 1: Erbin des Lichts
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Die fünfzehnjährige Thorn wächst bei ihrer Familie in London auf und für sie gibt es kaum etwas wichtigeres als Laufen. Bald steht der große Staffellauf bevor und sie kann es kaum noch abwarten, doch dann ...

Die fünfzehnjährige Thorn wächst bei ihrer Familie in London auf und für sie gibt es kaum etwas wichtigeres als Laufen. Bald steht der große Staffellauf bevor und sie kann es kaum noch abwarten, doch dann stösst sie nach dem Training ausgerechnet mit Riley, dem Anführer der Shades zusammen. Die Shades sind eine kleine Gruppe von Jungs, die eines ganz besonders gut können: negativ auffallen. Schon am nächsten Tag trifft sie wieder auf Riley, der ihr, als sie Hals über Kopf wegen unerklärlicher Schmerzen dem Unterricht entflieht, folgt. Sie kann es kaum glauben, was sie dann auf seinem Rücken sehen kann: riesige Schwingen, wie die eines Engels und das, was Riley Thorn eröffnet, kann sie noch viel weniger fassen, denn er ist eine Silberschwinge. Und Thorn? Sie soll ein Halbwesen sein? Halb Silberschwinge, halb Mensch und eigentlich dürfte Thorn nach den Gesetzen der Silberschwingen gar nicht existieren.
Meine Meinung:
Dieses Buch fiel mir gleich durch das wunderschöne Cover auf, aber wer bisher nur Fotos davon kannte, sollte es sich auch noch einmal in Natura anschauen, denn es ist traumhaft schön, selbst unter dem Schutzumschlag.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir dann auch sehr leicht, denn Emily Bold schreibt mir einer Leichtigkeit, die es dem Leser sehr einfach macht, in die Geschichte abzutauchen. Sprachlich bleibt sie jung und modern, bzw. passt sich ihren Charakteren hervorragend an und somit fühlte ich mich beim Lesen rundum wohl. Diese Leichtigkeit im Schreiben macht es auch für die Zielgruppe, dem jugendlichen Leser, zu einem Leseerlebnis.
Während man beim Einstieg noch Thorn und ihr Umfeld kennenlernt, geht es dann auch schnell geheimnisvoll weiter. Denn schon recht schnell lüftet Riley, zumindest teilweise, das Geheimnis um Thorns Herkunft und um die Silberschwingen. Das Volk der Silberschwingen hat allerdings einige Probleme und eine Gruppe von ihnen, die Rebellen, zu denen auch Riley gehört, haben sich abgespalten. Warum und weshalb möchte ich an dieser Stelle noch gar nicht erwähnen, da es einfach zu sehr spoilern würde. Es geht hier auf jeden Fall um Akzeptanz, um Macht und die Ausübung dieser, aber auch um Veränderungen. Es geschieht hier einfach unheimlich viel und eines ist gewiss, es gibt immer wieder Wendungen in der Geschichte, die es schwer machen, das Buch aus der Hand zu legen.
Erzählt wird die Geschichte aus zweierlei Perspektiven. Zum einen erzählt Thorn in der Ich-Form, zum anderen kommt hier ein weiterer, sehr interessanter Charakter hinzu, nämlich Lucien, der Sohn des Anführers der Londoner Silberschwingen. Allerdings wird diese Perspektive durch einen personellen Erzähler in der dritten Person wiedergegeben. So erfährt der Leser an manch einer Stelle mehr, als die Protagonistin und doch bleibt vieles geheimnisvoll.
Die Charaktere der Geschichte haben es mir ganz besonders angetan, allen voran Thorn, die mir schnell ans Herz wuchs. Auf der einen Seite ist sie ein typischer Teenager, auf der anderen Seite wird sie regelrecht dazu gezwungen, sich wesentlich älter zu verhalten. Während ich ihre Erzählungen verfolgte, fühlte ich mich auf jeden Fall mit ihr verbunden. Sie nimmt eine sehr rasante Entwicklung, allein schon, weil sie hier regelrecht mitten in eine Welt geworfen wird, mit der sie bisher gar nichts verband. Den männlichen Protagonisten verkörpert hier Lucien, den ich nach wie vor nur schwer einschätzen kann, auf der einen Seite wollte ich ihn einfach nicht mögen, auf Grund von bestimmten Handlungen, auf der anderen Seite zeigt er aber auch eine ganz andere Seite. Alles in allem glaube ihc, dass man gerade bei Lucien noch sehr gespannt auf seine Entwicklung sein kann und das er noch für einige Überraschungen sorgen wird.
Die Nebencharaktere bleiben hier zwar alle recht weit im Hintergrund, doch die Charaktere, die Einfluss auf die Handlung nehmen, sind trotzdem sehr lebendig geschildert. Einer der wichtigeren Nebencharaktere ist hier Riley, den ich sehr mochte und auch wenn er innerhalb der Geschichte ein wenig in den Hintergrund geriet, wird auch er mit Sicherheit noch eine der entscheidenderen Rollen im weiteren Verlauf nehmen.
Mein Fazit:
Diese Rezension fiel mir gar nicht so leicht, denn die Autorin packt hier unheimlich viel in die Geschichte, bei der ich eigentlich nur ganz wenig verraten möchte. Sie verpackt einen realen Hintergrund mit einer fantasievollen Geschichte, lässt ihre Charaktere lebendig und greifbar werden und bringt immer wieder Wendungen mit ein, die die Spannung hoch halten. Das Ende hat dann den gefürchteten Cliffhanger, der mich sehnsüchtig auf Band 2 warten lässt. Eine tolle Fantasygeschichte, auch für jugenldiche Leser, die mit viel Gefühl, aber auch mit viel Spannung aufwarten kann. Klare Leseempfehlung!