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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2018

Konnte mich nicht überzeugen

Das andere Haus
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Eine Seite im Internet, auf der man sein Haus für eine kurze Zeit mit einem anderen tauschen kann?! Das klingt im ersten Moment perfekt, denn Caroline und Francis möchten sich eine kurze Auszeit nehmen. ...

Eine Seite im Internet, auf der man sein Haus für eine kurze Zeit mit einem anderen tauschen kann?! Das klingt im ersten Moment perfekt, denn Caroline und Francis möchten sich eine kurze Auszeit nehmen. Als ihnen dann ein Haus in der Nähe von London zum Tausch angeboten wird, greifen sie zu. Doch in dem Haus, das auf dem ersten Blick schon fast steril und unbewohnt wirkt, passieren so nach und nach immer mehr Dinge, die Caroline an jemanden erinnern, den sie schon lange versucht zu vergessen. Caroline wird misstrauisch, ist sie hier in eine Falle getappt? Und wenn ja, wem hat sie dann ihre eigene Wohnung in Leeds anvertraut?
Meine Meinung
Das Cover wirkt noch recht unscheinbar, doch der Klappentext des Psychothrillers klang so viel versprechend, dass ich neugierig wurde.
Durch einen sehr leichten und angenehmen Schreibstil gelingt es auch sehr gut, in das Buch zu finden, doch leider bleibt es lange Zeit sehr flach. Wirkliche Spannung kommt nicht auf, da die Autorin sich zu sehr daran aufhält, alltägliche Begebenheiten aus Carolines und Francis Leben zu beschreiben. Dadurch verlor die Geschichte auch immer mehr meine Aufmerksamkeit und es fiel mir schwer, am Ball zu bleiben. Es folgen zwar noch der ein oder andere Plotttwist, doch teilweise so spät, dass es mich einfach gar nicht mehr so überraschen konnte. Sehr schade, denn die Autorin weiß durchaus, womit sie diesen Überraschungsmoment bringen konnte, doch bis dahin fehlten mir völlig der Thrill, vor allem der Psychothrill. Gerade bei einem Psychothriller erwarte ich subtile Spannung, es muss mich fesseln, entsetzen, die Person der Handlung muss mein Mitgefühl erhalten, all das kam hier einfach für mein Empfinden nicht zu Stande.
Es gibt hier diverse Erzählebenen, mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Dabei bekommt der Leser seinen Eindruck darüber, was vorgefallen ist und warum Caroline auf manche Momente reagiert. Doch nicht nur die Zeit macht Sprünge, auch die Perspektiven wechseln, zwischen Caroline und ihrem Mann Francis und einem unbekannten Dritten, von dem ich schnell eine Ahnung hatte, um wen es sich handelte. Diese gesamte Mischung ließen den Psychothriller wie ein vorhersehbares Ehedrama wirken.
Vielleicht ist hier auch einfach das Genre falsch gewählt, denn wie ich bereits erwähnte, fehlte mir die Spannung, die mich dazu bringt, Nägel zu kauen und den Adrenalinspiegel zu steigern. Endlos lange Beschreibungen von Erinnerungen und Kleinigkeiten machten es mir sehr schwer, einen Bezug zu den Charakteren zu finden.
Die Charaktere waren mir ebenfalls zu vorhersehbar in ihren Handlungen, schon allein Caroline, die hier doch wohl die Person sein sollte, mit der man mitfühlt und in die man sich hineinversetzen sollte, blieb mir fremd. Zwar hatte ich zu Beginn des Buches durchaus noch Verständnis für sie und ihre Handlungen, doch je gewlangweilter ich von der Geschichte wurde, desto gelangweitler war ich auch von Caroline. Als Protagonistin, die sogar in der Ich-Form erzählt, hätte ich mir erwartet, dass sie mich auf irgendeine Weise berühren würde, aber ich blieb hier der teilnahmslose Beobachter. Francis hatte ich zu Beginn noch völlig falsch eingeschätzt, aber nicht, was seinen Charakter betraf, sondern eher seinen Beruf. Letzten Endes konnten mich dann auch die Charaktere nicht begeistern.
Mein Fazit
Ein Psychothriller der meiner Meinung nach gar keiner war und mich eher ernüchtert zurücklässt. Viele Momente blieben vorhersehbar und Überraschungsmomente kamen zu spät, um noch wirklich mitzureißen. Sprachlich lässt sich das Buch leicht lesen, aber auch da wurden mir die endlosen Beschreibungen einfach zu viel des Guten. Vielleicht würde es dem Buch gut tun, wenn es als Ehedrama bezeichnet würde und nicht als Psychothriller und auch den Klappentext fand ich hier sehr irreführend, klang dieser doch für mich nach einer Geschichte mit ganz viel subtiler Spannung.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Für mich zu wenig Spannung und Gänsehaut

Opfermoor
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Nathalie Ström ist Biologiestudentin und für ihre Dissertation die sich rund um Messungen von Werten des Moores dreht, zurück in ihre Heimat Mossmarken gekehrt. Dieser hatte sie nach einem tragischen Zwischenfall ...

Nathalie Ström ist Biologiestudentin und für ihre Dissertation die sich rund um Messungen von Werten des Moores dreht, zurück in ihre Heimat Mossmarken gekehrt. Dieser hatte sie nach einem tragischen Zwischenfall in ihrer Familie vor Jahren den Rücken gekehrt. Bei ihrer Arbeit lernt sie den Studenten Johannes kennen. Als dieser bei einer Joggingrunde durchs Moor angegriffen wird, findet Nathalie ihn in letzter Sekunde. Doch sie weiß, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann und das der Ursprung des Ganzen mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft zu sein scheint.
Die Fotografin Maya Linde, die auch als Polizeifotografin tätig ist, entdeckt im Moor bei Tatortaufnahmen ebenfalls etwas Unerklärliches. Auch sie beginnt zu forschen, was mit diesem Moor nicht stimmt.
Meine Meinung
Dieses leicht mysteriöse und düstere Cover machte mich auf den ersten Blick neugierig und auch der Klappentext versprach mir viel Spannung und Atmosphäre, so dass ich wirklich sehr gespannt auf die Geschichte war.
Der Schreibstil der Autorin Susanne Jansson lässt sich leicht und gut verständlich lesen, doch für mich fehlten hier bestimmte Details und Beschreibungen, um eine wirklich mysteriöse oder gruselige Atmosphäre zu schaffen. Dank des klaren Schreibstils lässt sich der Text aber sehr flüssig lesen.
Allerdings konnte ich hier nicht so richtig abtauchen, denn die Spannung bleibt leider recht flach und erst auf den letzten 50 Seiten gibt es die ein oder andere Wendung. Bis dahin plätschert das Geschehen eher vor sich hin und manche Begebenheit, die Spannung versprach, verlief sich oder wurde mir zu leicht gelöst.
Allein das düstere Moor hätte ganz viele Möglichkeiten für eine Gänsehautatmosphäre geboten, die bei mir aber nicht aufkommen wollte. Ich konnte mich hier nur sehr schwer an den Ort des Geschehens versetzen und blieb meist nur der Beobachter des Ganzen. Hätte die Autorin hier ein wenig mehr die, teils wirre, Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin noch ein wenig klarer dargestellt, hätte es mich vielleicht ein wenig mehr packen können. So bleibt es aber komplett ruhig und auch das Geheimnis rund um das Opfermoor und warum es einst dieses war, blieben mir zu sehr im Hintergrund. Dieses Buch ist eines, bei dem ich mir auf jeden Fall einige Seiten mehr gewünscht hätte, um einfach noch viel mehr zu erfahren. Es war, als würden Lösungen zu einfach gelingen und auch Geheimnisse zu schnell klar werden.
Das Setting konnte ich mir schon ganz gut vorstellen, dieses Moor, der Nebel und auch die wenigen dort angesiedelten Häuser gaben ein klares Bild vor dem inneren Auge. Aber genau dieses hätte für mich noch mehr Atmosphäre verdient, vielleicht bin ich auch schon zu sehr abgehärtet in diesem Bereich, aber mir fehlte diese hier. Allein aus diesem Setting hätte man noch einiges mehr herausholen können.
Der Leser erlebt das Geschehen durch zwei Perspektiven mit, zum Einen durch Nathalie, die auch immer wieder in Gedanken zurück in die Vergangenheit reist und somit so nach und nach die Geheimnisse rund um Mossmarken mit aufdeckt. Zum Anderen erleben wir die Künstlerin Maya, die auch als Polizeifotografin tätig ist und durch ein Foto des Tatortes neugierig auf die Vorkommnisse in Mossmarken wird und nachzuforschen beginnt.
Hauptaugenmerk bei den Charakteren liegt hier auf den beiden Frauen Nathalie und Maya. Direkt verbunden fühlte ich mich nicht mit ihnen, aber vor allem Maya hat mir ganz gut gefallen und war mir sympathisch. Was Nathalie betrifft, hätte ich mir hier noch ein wenig mehr Geheimnis gewünscht, so blieb sie mir ein wenig zu vorhersehbar und was ihre Verbindung zu Mossmarken angeht, konnte mich die Geschichte nur wenig überraschen. Es gab den ein oder anderen Nebencharakter, der hier für mehr Spannung hätte sorgen können, aber auch diese blieben hinter meinen Erwartungen. Ich hätte mir gewünscht, dass vor allem Maya hier auf deutlichere Abneigung durch die Bewohner Mossmarkens gestossen wäre.
Mein Fazit
Alleine das Grundthema und das Setting hatten großes Potential für eine unheimliche und gruselige Geschichte mit dem besonderen, unerklärlichem Hintergrund. Doch meine, vielleicht zu großen, Erwartungen konnten nicht erreicht werden. Zwar schaffte es die Autorin mich mit ihrem Schreibstil, der leicht und klar ist, bis zum Ende lesen zu lassen, doch wirklich Spannung wurde nicht aufgebaut. Doch auch wenn das Buch nicht ganz meinen Geschmack treffen konnte, rate ich gerne dazu, einmal hineinzuschnuppern.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Leider nicht meine Geschichte

Cold Princess
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Seitdem ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, ist Saphira De Angelis das Oberhaupt, die Capo der De Angelis. Doch als Capo hat sie nicht nur die Verantwortung für ihre famiglia, sondern auch viele ...

Seitdem ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, ist Saphira De Angelis das Oberhaupt, die Capo der De Angelis. Doch als Capo hat sie nicht nur die Verantwortung für ihre famiglia, sondern auch viele Feinde, unter anderem eine weitere mächtige Mafiafamilie, die Vargas. In ihrer Heimatstadt Palermo regiert sie knallhart und oftmals furchteinflößend und Gefühle zeigen ist eine Schwäche. Doch da gibt es einen neuen Leibwächter in ihrer Guardia, Madox Caruso, der sie weitaus mehr interessiert, als sie auch sich selbst gegenüber zugibt. Seine düstere Aura und sein Verhalten ziehen sie magisch an, doch Madox hat ein Geheimnis, von dem sie nichts ahnt.
Meine Meinung
Dieses Cover zog mich schon vom ersten Blick an magisch an, denn seine Gestaltung finde ich richtig gut gelungen und zieht gleich die Aufmerksamkeit auf sich. Allerdings habe ich eine Weile gegrübelt, ob ich das Buch lesen möchte, denn das Erotikgenre ist eigentlich nichts für mich. Doch meine Neugier auf die Umsetzung des Mafiathemas und die Warnung, dass es nichts für schwache Nerven sei, hat mich dann doch überzeugt.
Der Einstieg in den Roman fiel mir sehr leicht, denn die Autorin Vanessa Sangue hat einen sehr leichten Schreibstil, der dafür sorgte, dass ich mich schnell in ihrer Geschichte zurecht fand. Aber ich hatte hier hin und wieder den Eindruck, dass es zu sehr ins Erzählende abdriftete, mir fehlten die Bilder, die durch Beschreibungen entstehen und an die Geschichte fesseln. So blieb ich hier lediglich der Beobachter des Geschehens und fühlte mich nicht in die Geschichte gezogen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich hier schon sehr schnell das Interesse und die Aufmerksamkeit an der Handlung verloren habe, denn leider wird schon sehr schnell klar, wer mit welchem Motiv handelt, wer hinter den Morden an den Familien steckt etc. Für mich blieb das Düstere hier komplett im Hintergrund und auch die Ereignisse innerhalb der Familien waren nicht halb so brutal, wie ich es erwartet hätte. Vielleicht bin ich als eingefleischte Thrillerleserin schon zu abgebrüht oder zu abgehärtet, aber mir blieb der Plot insgesamt zu unspektakulär und zu vorhersehbar. Wirklich Überraschungen konnte ich nicht finden und so plätscherte die Handlung nur so vor sich hin und ja, die Erotikszenen, mit denen ich zwar gerechnet hatte, nahmen hier dann auch Überhand. Auch die versprochene Action blieb hier im Hintergrund, denn auch wenn es hier und da brutal wurde, gehen diese Szenen fiel zu schnell und zu glatt vorbei, das grausame und brutale Vorgehen der Mafia kommt hier nicht so klar heraus, wie ich es erhofft hatte.
Erzählt wird das Ganze von einem personellen Erzähler in dritter Person aus wechselnden Perspektiven zwischen Saphira, Madox und ab und an das Oberhaupt der Vargas. Im Vordergrund stehen hier aber Saphira und Madox, an deren Gedankenwelt wir teilnehmen dürfen. Allerdings drehen sich die Gedanken auch immer mal wieder im Kreis und es kommt zu vielen Wiederholungen, gerade was die gegenseitige Anziehungskraft angeht und das man dies ja so gar nicht möchte. Auch geben die Charaktere viel zu viel Preis und Geheimnisse bleiben dem Leser nicht verborgen.
Die Charaktere, allen voran die Protagonisten Saphira und Madox, blieben mir zu eindimensional und ebenfalls vorhersehbar. Gerade Saphira, die als knallhartes Mafiaoberhaupt dargestellt wird, hätte ich mir anders erhofft, doch aus der knallharten Frau wird schnell das Gegenteil.
Madox ist ein Profikiller, eiskalt, grausam, brutal, doch auch viel zu vorhersehbar. Gerade er hätte für Überraschungen sorgen können, doch in seinen Gedanken gibt er schnell zu viel von sich preis.
Das sich zwischen den Beiden mehr entwickelt, ist dann auch schnell klar, bzw. weiß man ja schon vor dem Lesen, allerdings fehlten mir hier die großen Emotionen, das prickelnde Gefühl zwischen den Beiden, das die Anziehungskraft unterstreichen würde, blieb mir zu wenig.
Mein Fazit
Wer erotische Geschichten, in denen es auch schonmal mehr zur Sache geht, mag, wird hier bestimmt seine Freude beim Lesen haben. Wer hier allerdings auf eine knallharte Mafiosigeschichte hofft, wird wohl eher enttäuscht werden. Ohne Frage, der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen, aber für mich war diese Geschichte leider nichts, da es meine Erwartungen der düsteren und actionreichen Geschichte nicht erfüllt hat.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eher Jugendbuch als Thriller

Angstmädchen
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Als die junge Malin ein Zimmer in einer Studentenwohnung ergattern kann, ist sie zunächst einfach nur überglücklich etwas gefunden zu haben. Auch ihre Mitbewohner scheinen soweit alle ganz in Ordnung zu ...

Als die junge Malin ein Zimmer in einer Studentenwohnung ergattern kann, ist sie zunächst einfach nur überglücklich etwas gefunden zu haben. Auch ihre Mitbewohner scheinen soweit alle ganz in Ordnung zu sein, doch zwischendurch verhalten sie sich doch merkwürdig. Dann beginnt es mit unheimlichen Vorkommnissen in ihrem Bad und nach kurzer Zeit erfährt Malin, was passiert ist. Die vorherige Bewohnerin des Zimmers, eine junge Japanerin namens Yuko, hat sich in dem Bad die Pulsadern aufgeschnitten. Die mysteriösen Geschehnissen nehmen immer mehr zu und Malin begibt sich auf die Suche nach dem, was mit Yuko wirklich geschehen ist.
Meine Meinung:
Dieses Buch wurde als Thriller eingestuft und so habe ich vorher auch die Erwartungen an eine ordentliche Portion Thrill gehabt, doch das Buch beginnt noch recht langsam und der Thrill läßt deutlich zu lange auf sich warten. Der Schreibstil hingegen hat mir recht gut gefallen, sprachlich einfach und verständlich, läßt es sich durchaus flüssig lesen. Allerdings würde ich es sowohl vom sprachlichen als auch von den Ereignissen her, eher in eine Sparte Richtung Jugendbuch mit leichtem Gruselfaktor einordnen. Dazu würden dann auch die Charaktere und auch das Setting perfekt passen, so bin ich hier wohl mit völlig falschen Voraussetzungen ans Lesen gegangen.
So beginnt das Buch eher mit einer Aneinanderreihung des gewöhnlichen Tagesablaufs der Studentin Malin. Dieser ist wenig spektakulär und dadurch viel zu detailreich erzählt, ich hatte einfach nicht das Gefühl, ins Geschehen gezogen zu werden. Auch wenn es gruselig wurde, fehlte mir einfach die Atmosphäre, denn ich hatte weder Gänsehautfeeling noch beklemmende Gefühle, die ja eigentlich gerade bei einer Geistergeschichte aufkommen müssten. Dementsprechend plätscherte die Handlung doch eine ganze Weile nur so vor sich hin. Ich hätte mir hier gewünscht, dass viel mehr Details über die Studentin, die sich das Leben genommen hat, zum Vorschein kommen, denn ich hatte den Eindruck, dass da einiges im Argen lag. Doch das bleibt hier lediglich nebensächlich und die Nachforschungen, die Malin beginnt, sind nicht allzu intensiv.
Trotzdem hier in der Ich-Perspektive durch Malin erzählt wird, blieb diese mir doch zu unscheinbar. Auch ihre Erlebnisse sind selten spannend, da immer wieder Details erzählt werden, die zum Grundgerüst nicht passen. Die Besuche des Clubs oder den Liebeskummer der Freundin bremsten den Lesefluss immer wieder aus und wenn es denn spannend wurde, kam wieder ein Ereignis aus dem Studentenleben, das hier so gar nicht reinpassen sollte.
Malin war mir schon auf einer gewissen Ebene recht sympathisch, ein eher schüchternes Mädchen, das nun auf sich gestellt ist und anfangen muss, sich zu behaupten. Das ist durchaus glaubhaft, doch trotzdem fiel es mir schwer, mich in sie hineinzuversetzen, denn sie blieb doch immer recht oberflächlich. Selbst wenn es zu den unheimlichen Ereignissen kam, schien sie mir diese doch eher nüchtern zu betrachten. Ich konnte zumindest nicht allzu oft Angst und Schrecken spüren und genau das hätte ich hier eher erwartet. Die Nebencharaktere entsprechen alle dem typischen Studentenklischees, die Schönheit mit den vielen Männerbekanntschaften, der nette Typ, der ruhige Streber, der Erfolgreiche mit Zukunftsperspektive und die Sportlerin, alle passen hier zwar gut hinein, brachten aber keine allzu großen Überraschungen.
Zum Ende nimmt die Geschichte dann doch noch Schwung auf, doch das alles kam mir dann zu plötzlich, die vorangegangenen Ereignisse bereiteten mich zu wenig auf den Showdown vor und somit konnte mich auch dieser nicht völlig überzeugen.
Mein Fazit:
Leider konnte mich dieser Thriller nicht überzeugen, da mir hier einfach die unheimlich Atmosphäre und die Spannung fehlten. Durch viel zu viele Details des Studentenlebens wurde das Tempo zu oft ausgebremst und blieb zu oberflächlich. Sprachlich gefiel es mir ganz gut, da es sich immerhin flüssig lesen ließ und auch die Protagonistin war soweit sympathisch, wenn ich mir hier auch einfach mehr Tiefgang gewünscht hätte. Mich konnte dieser Thriller leider nicht überzeugen, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass jugendliche Leser hier durchaus mehr Spannung finden könnten.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Neue Idee, deren Ausführung noch hapert

Im Zeichen des Todes
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Als der ehemalige Polizeichef der Stadt San Celeste grausam ermodet in seinem Garten gefunden wird, beginnt sein ehemaliger Schüler Detective Jerome Burton mit seinen Ermittlungen, dabei wird er von der ...

Als der ehemalige Polizeichef der Stadt San Celeste grausam ermodet in seinem Garten gefunden wird, beginnt sein ehemaliger Schüler Detective Jerome Burton mit seinen Ermittlungen, dabei wird er von der Profilerin Lindi Childs unterstützt. Gemeinsam beginnen sie mit der Suche nach dem brutalen Mörder. Doch die Kriterien, nach denen hier ermittelt wird, entsprechen völlig neuen Gesetzen, den Gesetzen der Sterne. Denn in dieser Zeit zählt, wann ein Mensch unter welchem Sternzeichen geboren wurde. So gelten z. B. die Menschen, die unter dem Sternzeichen des Widders geboren wurden, als besonders aggressiv und auch sonst werden die Menschen schon nach ihrem Sternzeichen in bestimmte Kategorien eingeteilt. Doch ist dieses System wirklich das wahre? Childs glaubt an die Sterne, aber Burton, der glaubt eher an die gewöhnliche Jagd nach dem Verbrecher.

Meine Meinung:

Dieser Thriller lockte mich gleich mit seinem doch sehr geheimnisvollen Äußeren und auch der Klappentext verspricht sehr viel Spannung und mal etwas ganz anderes. Doch die Umsetzung konnte mich nicht völlig überzeugen, zwar ist der Schreibstil recht leicht verständlich und auch dementsprechend gut zu lesen, jedoch hatte ich irgendwie den Eindruck, dass der Thrilleranteil und der Hintergrund mit den Sternengesetzen nicht so richtig zusammenpassen wollten. So fand ich z. B den Einstieg in das Buch durchweg gelungen und spannend und zunächst hatte ich den Eindruck, hier einen Thriller zu lesen, wie es halt auch andere gibt. Der Einbau der Sternzeichen in diese ganze Story passte aber irgendwie nicht so richtig in das Gesamtbild und ich hatte an so manch einer Stelle Verständnisprobleme. Mir fehlten hier einfach eine gehörige Portion an Hintergrundinformationen, die ich mir erst so nach und nach während des Lesens zusammengereimt habe, die aber eher auf meine eigenen Vermutungen beruhen, als auf vorhandene Erläuterungen. Ich hätte es gut gefunden, wenn es irgendwo ein Raster gegeben hätte, in dem man die angenommenen Eigenschaften eines Sternzeichens erklärt hätte. So tappte ich sowohl über die politischen Hintergründe, als auch über die Charaktereigenschaften eher im Dunklen.

Durch diese Verwirrungen, die das Ganze für mich stiftete, wurde auch die zu Beginn vorhandene Spannung dann leider immer weniger und es wurde zunächst mal recht langatmig, Das Tempo wurde hier viel zu sehr gebremst und ich hatte den Eindruck, dass der reine Fall des Thrillers viel mehr Spannung gebracht hätte. Erst ab ca. Mitte des Buches gab es dann wieder mehr Tempo und es wurde interessanter, nur leider war ich bis dahin doch ein wenig demotiviert, weiterzulesen.

Erzählt wird das Ganze durch einen personellen Erzähler, der die Perspektive immer mal wieder wechselt. So konnte man sowohl den beiden Ermittlern Burton und Childs zusehen und auch ein wenig das persönliche kennenlernen, als auch eine zweite Linie verfolgen. Nämlich die des reichen Daniel Lapton, der auf der Suche nach seiner Tochter ist, doch die Zusammenhänge waren mir aber hier eine ganze Zeit lang ein Rätsel. Die Ermittler blieben mir leider zu blass und Burtons Art zu ermitteln ist mir manchmal zu anstrengend, allerdings vermute ich mal, dass dies mit an den ungewöhnlichen Ansätzen liegt, die hier die Profilerin bietet. Auch sonst ist mir Burton als Protagonist nicht sehr sympathisch, dafür bleibt er einfach zu emotionslos und nüchtern. Selbst private Geschehnisse bleiben in seinen Augen eher nüchtern geschildert. Auch Childs war mir noch zu oberflächlich und auch das Hineinversetzen in ihren Charakter fiel mir schwer. Auch bei den weiteren Charakteren hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht, so machten sie leider einen austauschbaren Eindruck. Lediglich Daniel fand ich noch ganz interessant, aber seine Rolle war mir recht lange unklar.

Mein Fazit:

Eigentlich schade, dass die sehr ansprechende Grundidee nicht mit klarer Linie ausgeführt wurde, denn mir hat diese Hintergrundgeschichte rund um die Sternbilder eigentlich gut gefallen und es hätte sehr interessant sein können. Auch hätte man diese vorurteilbildende Vorgaben auf Grund der Zeit, in der man geboren wurde, wirklich hervorragend zu aktuellen Geschehnisse passen können. So bleibt alles zu blass und auch der Thriller brachte keine großen Wendungen und Drehungen, bei denen ich mitfiebern konnte. Einzig der gut lesbare Schreibstil konnte mich hier bei der Stange halten, doch im Großen und Ganzen hatte ich mir hier viel mehr versprochen.