Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2024

Stimmt nachdenklich

Leuchtfeuer
0

In einer Sommernacht in einem Vorort von New York fahren drei Teenager mit dem Auto des Vaters. Doch Theo ist eigentlich erst fünfzehn und hat gar keinen Führerschein, seine Schwester Sarah lässt ihn aber ...

In einer Sommernacht in einem Vorort von New York fahren drei Teenager mit dem Auto des Vaters. Doch Theo ist eigentlich erst fünfzehn und hat gar keinen Führerschein, seine Schwester Sarah lässt ihn aber fahren, damit er vor seinem Schwarm angeben kann. Dabei überschätzt sich Theo und es kommt zu einem Unfall mit Todesfolge. Dieser Unfall hängt über viele Jahre wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Familie, denn Sarah nimmt die Schuld auf sich, um Theo zu verschönen. Selbst Vater Ben, der damals als Arzt vorschnell an der Unfallstelle eingriff, hadert auch 20 Jahre später noch mit sich. Doch dann tritt der zehnjährige Nachbarsjunge Waldo in sein Leben und es scheint, als kämen die Geheimnisse nach vielen Jahren doch noch zum Vorschein.
Ein wunderschönes Cover und ein spannender Klappentext machten mich unheimlich neugierig auf dieses Buch, das bei hanserblau erschienen ist. Der Einstieg fiel mir sehr leicht, denn Autorin Dani Shapiro beginnt gleich mit den tragischen Ereignissen in 1985. Dabei schreibt sie mit unheimlich viel Gefühl und doch mit einem gewissen Abstand, dadurch wird man gleich in die Geschichte gezogen und hat doch zunächst noch Raum um zuzuschauen.
Man muss der Geschichte allerdings auch Zeit und Aufmerksamkeit widmen, denn die Autorin wechselt, oftmals kapitelweise, Zeit und Personen. Der Zeitraum umfasst die Zeit von 1985 – 2020 und man muss hier aufpassen, in welchem Alter der gerade Handelnde sich befindet. Dadurch bekommt der Leser aber eines ganz genau zu spüren, nämlich die Auswirkungen dieser einen katastrophalen Nacht. Diese Geschichte hat auf der einen Seite eine unglaublich schwere, melancholische Grundstimmung, auf der anderen Seite aber so viele Gefühle, dass man selber beginnt nachzudenken.
In dieser Geschichte gibt es nicht den einen Protagonisten, der im Mittelpunkt steht. Vielmehr sind es die Blickwinkel auf jeden einzelnen der beiden damals beteiligten Familien. Jeder einzelne leidet unter seelischen Belastungen, seien es Schuldgefühle, Ängste, Alkoholsucht usw. Auf eindrucksvolle Weise beschreibt Dani Shapiro das es doch gerade für die Überlebenden eines Unglücks schwer wird, mit den Ereignissen zurechtzukommen. Jeder verarbeitet anders, jeder denkt und fühlt anders, doch anchmal hilft es, zuzuhören und aufeinander einzugehen.

Mein Fazit: Mit Leuchtfeuer hat Dani Shapiro ein sehr emotionales Buch geschrieben, dass zum Innehalten und Nachdenken anregt. Es ist ein leises Buch, ein kurzes Buch und doch braucht es nicht mehr als genau das, was die Autorin hier erzählt, um den Leser zu bewegen. Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen und lässt mich auch jetzt beim Schreiben der Rezension erneut nachdenklich zurück: habe ich alles gesagt, was ich sagen wollte? Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.02.2024

Spannendes Debüt mit beeindruckender Kulisse

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
0

Seit einigen Jahren fahren Rechtsanwältin Anna und deren Verlobter Henrik gemeinsam mit ihrer beste Freundin Melina in Schwedens Nationalpark, dem Sarek. Die einsame Wildnis des riesigen Geländes sorgte ...

Seit einigen Jahren fahren Rechtsanwältin Anna und deren Verlobter Henrik gemeinsam mit ihrer beste Freundin Melina in Schwedens Nationalpark, dem Sarek. Die einsame Wildnis des riesigen Geländes sorgte bisher immer für den richtigen Ausgleich zu dem sehr stressigen Alltag. Doch dieses Jahr ist es anders, denn Melina hat einen neuen Freund, Jakob, und dieser möchte die drei Freunde unbedingt auf ihrer Wandertour begleiten. Zunächst skeptisch stimmen Anna und Henrik dann doch zu, aber bereits auf der Zugfahrt zum Sarek schmeißt Jakob alle Pläne der Freunde durcheinander und bringt sie dazu, eine völlig andere Route zu gehen. Diese entpuppt sich allerdings als viel schwieriger und schon bald kommt es zu Unstimmigkeiten zwischen den Freunden.

Mit „Der Ausflug“ erscheint das Debüt des schwedischen Autors Ulf Kvensler, der bereits in Schweden großen Erfolg feierte.

Schon der Titel des Buches impliziert ja, dass dieser Ausflug der Freunde nicht gut ausgehen wird und so beginnt der Anfang nahezu am Ende der Ereignisse im Sarek. Ulf Kvensler gelingt es dadurch von der ersten Seite an Neugier und Spannung beim Leser hervorzurufen. Er beschreibt nicht nur die Charaktere recht intensiv, sondern auch die Kulisse des Sareks. Ich war hier definitiv von der Atmosphäre gefangen und konnte das Buch nur sehr schwer wieder zur Seite legen. Sein Schreibstil fesselt und das Buch wird zum Pageturner.

Natürlich wirkt hier vor allem die gewählte Perspektive für die richtige Spannung, denn in erster Linie erzählt die Einzige, die aus dem Sarek zurückgekehrt ist, Anna, in der Ich-Perspektive von den Ereignissen. Immer wieder gibt es auch kurze Vernehmungen durch den örtlichen Polizisten, die in einer Art Protokoll dargestellt sind. So bekommt man immer wieder Eindrücke davon, was sich als nächstes ereignen wird und wird dabei immer tiefer in die Handlung gezogen. Lediglich das Ende kam für meinen Geschmack zu abrupt, da hätte ich mir gerne eine etwas andere Situation gewünscht.

Die Beschreibungen des Sareks haben mich ebenfalls neugierig gemacht und so musste ich mir gleich Bilder dieser eindrucksvollen Landschaft anschauen. Diese Bilder haben mir noch einmal mehr verdeutlicht, in welcher Einsamkeit die vier Charaktere wandern und wie beeindruckend, aber auch gefährlich der Sarek ist. Also ein wirklich sehr gut gewähltes Setting.

Die Charaktere waren ebenfalls sehr gut gezeichnet. Wir erleben sie alle allerdings auch nur durch Annas Augen, was den Leser in seiner Meinung ganz besonders beeinflusst und dadurch wirken die Personen nicht unbedingt sympathisch. Jakob scheint gefährlich, Milena naiv und etwas einfältig und Henrik tief in Depressionen und viel zu wenig trainiert.

Mein Fazit: insgesamt fand ich diesen Thriller sehr spannend und für ein Debüt absolut überzeugend. Eine gigantische Kulisse, wenige, eher undurchsichtige Figuren und das Wissen, dass nur einer die Wanderung überlebt hat, lassen den Drang nach der Wahrheit den Leser nicht zur Ruhe kommen. Das Ende fand ich jetzt nicht so passend, aber das ist in diesem Fall Geschmackssache. Von mir bekommt dieser Thriller eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.02.2024

Romance im Weltall

Star Bringer
0

Kalinda, genannt Kali, ist die Tochter der Kaiserin der neun Planeten. Als Prinzessin und Thronfolgerin wächst sie stets behütet auf, doch nun sind die Planeten bedroht durch die Sonne des Systems. Zum ...

Kalinda, genannt Kali, ist die Tochter der Kaiserin der neun Planeten. Als Prinzessin und Thronfolgerin wächst sie stets behütet auf, doch nun sind die Planeten bedroht durch die Sonne des Systems. Zum ersten Mal in ihrem Leben darf Kali den Palast verlassen, um eine Raumstation zu besuchen, die etwas entdeckt hat, das den Untergang der Planeten verhindern soll. Als während der Besichtigung der Raumstation diese angegriffen wird, gelingt ihr mit sechs weiteren die Flucht. Unter ihnen befinden sich zwei Söldner auf einer eigenen Mission, ein Techniker, eine Hohepriesterin mit ihrem Beschützer und eine ehemalige Rebellin, die mit einem Gefängnisschiff abgeholt werden sollte. Auch wenn jeder eine eigene Mission verfolgt, müssen sie nun zusammenhalten, denn sie werden verfolgt und das gleich vom gesamten System und außerdem müssen sie versuchen, alle Planeten zu retten. Schwierig, denn auch das Raumschiff auf dem sie sich befinden, scheint ein Eigenleben zu führen.
Durch die Katmere Academy Reihe kannte ich bereits die Autorin Tracy Wolff. Ich mag ihren Schreibstil sehr und war dementsprechend gespannt auf ein Sciencefiction Buch aus ihrer Feder. Cover und Klappentext sind sehr ansprechend und machen zusätzlich neugierig.
Allerdings fiel mir der Einstieg in diesen Roman unheimlich schwer, denn auf den ersten Seiten werden vor allem die unterschiedlichen Planeten, aber vor allem deren Botschafter und wie diese aussehen. Ich habe dabei völlig abgeschaltet und erst später in die Geschichte gefunden.
Ab dem Moment der Flucht wird die Geschichte auch spannender und auch der Schreibstil konnte mich dann auch fesseln und mitreißen. Die unfreiwilligen Crewmitglieder müssen sich kennenlernen, aber auch gegenseitiges Verständnis entwickeln. Hin und wieder kommt es dann auch zu kämpfen und mehr Tempo und Spannung und auch zwei Liebesgeschichten entwickeln sich nach und nach. Die mir hin und wieder etwas zu viel worden, denn in all dem Kampf wurde einfach für meinen Geschmack zu oft betont, welcher Charakter heiß ist.
Die fremde Galaxie wird im Laufe des Buches immer deutlicher vorstellbar. Es gibt neun Planeten die alle von einer Sonne abhängig sind und von Menschen bewohnt werden. Doch diese Sonne scheint dem Untergang geweiht, häufige Eruptionen bedrohen die Planeten, Wasser und Lebensmittel auf vielen von ihnen ist knapp. Um zu überleben geht es auf einigen Planeten rauer zu. Ich hätte ja sehr gerne mehr über die Lebensumstände erfahren, aber in erster Linie stehen die Charaktere im Mittelpunkt.
Im Mittelpunkt stehen vier Charaktere, Prinzessin Kali, die Hohepriesterin Rain, Rebellin Beckett und Söldner Ian. Sie alle stammen von unterschiedlichen Planeten, haben unterschiedliche Ansichten und Absichten. Nach und nach lernt man sie alle ein wenig besser kennen, aber ihre Gefühls- und Gedankenwelt bleibt mir hier zu flach. Zum Beispiel Kali, deren bisherige Welt und alles was sie glaubte zu wissen ins wanken gerät, denkt eher an Ians heißen Hintern als an das, was geschieht. Da hätte ich mir insgesamt viel mehr über die Entwicklungen der einzelnen Charaktere gewünscht, als dieses Schwärmen. Nebencharaktere gibt es nur wenige, wovon auch in erster Linie nur die drei weiteren auf dem Raumschiff für die Handlung eine Rolle spielen.
Mein Fazit: Insgesamt fand ich die Story ganz ok, wobei sich auf über 760 Seiten einfach viel zu wenig entwickelt. Da wäre mir ein Fokus auf das, was passieren soll und auf eine stetige Charakterentwicklung, bei der man diese auch gut nachvollziehen kann lieber gewesen. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, hatte aber ansonsten doch mehrere Schwachpunkte im Worldbuilding, Charakterentwicklung und auch im Tempo der Handlung. Eher eine Romance mit einem Handlungsort im Weltraum als SciFi.

Veröffentlicht am 09.02.2024

Keine leichte Kost

She Who Became the Sun
0

China, Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, in den Provinzen herrscht große Hungersnot und auch bei der Bauernfamilie Zhu sind viele verstorben. Nur noch das Mädchen, ihr Bruder Chongba und ihr Vater haben ...

China, Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, in den Provinzen herrscht große Hungersnot und auch bei der Bauernfamilie Zhu sind viele verstorben. Nur noch das Mädchen, ihr Bruder Chongba und ihr Vater haben überlebt. Während ein Wahrsager ihrem Bruder eine große Zukunft vorhersagt, ist das Urteil über die Zukunft des Mädchens schlicht und ergreifend nichts. Doch dann wird die Familie überfallen, der Vater getötet und Chongba gibt einfach auf und stirbt kurze Zeit darauf. Das Mädchen allerdings gibt nicht auf, sie nimmt die Rolle ihres Bruders an und verharrt vor einem Kloster, bis man ihr Einlass gewährt. Hier gibt sie sich weiter als Junge aus und setzt alles daran, die großartige Zukunft, die ihrem Bruder prophezeit wurde für sich selber umzusetzen.
She who became the sun - dieser Titel und das regelrecht strahlende Cover machten mich unheimlich neugierig auf die Geschichte. Zumal ich auch gehört hatte, dass die Autorin hier wahre Begebenheiten mit eingebracht hat. Ich persönlich kenne mich gar nicht mit der Geschichte Chinas aus und so war ich gespannt.
Allerdings musste ich mich hier sehr an den Schreibstil gewöhnen, der eine Mischung aus poetisch und ausufernd und doch recht nüchtern ist. Für den Einstieg habe ich mehrere Ansätze gebraucht, bis ich in die Geschichte gefunden habe. Für viele Beschreibungen werden Metaphern benutzt, an die ich mich erstmal gewöhnen musste.
Da wir hier die Geschichte über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten verfolgen, gibt es immer wieder Zeitsprünge, auch an diese muss man sich erst gewöhnen. Zwar fand ich äußerst interessant, was „Zhu Chongba“ auf sich genommen hat, aber auch langatmig. Vieles ist grausam und brutal, der Weg oft hart und steinig.
Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Darstellung der Protagonistin. Dieser unglaubliche Wille zu leben und zu überleben, obwohl sie immer wieder zu spüren bekam, dass sie als Mädchen ein Nichts ist. Ihre Cleverness und ihren Mut fand ich bewundernswert. Richtig in sie hineinspüren fiel mir schwer, aber ich habe mit großem Interesse verfolgt, wie sie den Weissagungen, die für ihren Bruder bestimmt waren, folgt.
Es gab noch viele weitere interessante Charaktere, wie z. B. den Eunuchen, der von den Männern verachtet wird und trotzdem ein General ist oder weitere Charaktere, die von der „Gesellschaft“ nicht akzeptiert wurden.
Mein Fazit: ich habe eine ganze Weile benötigt, um mich durch die Geschichte zu lesen. She who became the sun ist ein historischer Roman, mit wenigen Fantasyelementen, in dem, teils wahre, Begebenheiten mit eingearbeitet wurden. Mir persönlich fiel der Schreibstil auf Dauer etwas schwer, aber ich glaube, dass viele genau diesen lieben werden. Reinlesen lohnt sich definitiv!

Veröffentlicht am 09.02.2024

Eher reine Romance

The Queen Will Rise
0

Inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Schon lange herrscht in London ein Ungleichgewicht zwischen den Menschen und den Vampiren. Neben Menschen, die heimlich gegen die Vampire zu rebellieren, ...

Inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Schon lange herrscht in London ein Ungleichgewicht zwischen den Menschen und den Vampiren. Neben Menschen, die heimlich gegen die Vampire zu rebellieren, gibt es auch eine vampirische Rebellion, die glaubt, König Benedict wäre zu weich. Als Florence als Benedicts Blutbraut an den Hofe Benedicts kommt, ist ihr Plan, ihn zu töten, doch dann verliebt sie sich in Benedict. Doch dann läuft bei einem Fest alles aus dem Ruder, auf Benedict wird ein Anschlag verübt und Florence gilt als Verräterin. Nun sitzt sie im Tower von London und wartet auf ihre Strafe, während Benedict nicht glauben kann, dass ausgerechnet Florence ihn so hintergangen hat.

Band 1 der Dilogie konnte mich durch einen wunderschönen Schreibstil der Autorin Marie Niehoff durchaus fesseln und auch der zweite Teil besticht genau mit diesem Stil. Es macht dem Leser sehr leicht, durch die Seiten zu fliegen, denn die Autorin schafft es sehr gut, Gefühle und Gedanken ihrer Protagonisten zu transportieren.

Allerdings hatte ich nach dem Ende des ersten Bandes gehofft, dass Band 2 fiel mehr Tempo bekommt und man nun auch die Welt der Protagonisten besser kennen- und verstehen lernt. Aber auch The Queen will rise ist in erster Linie eine Lovestory ohne ein für Fantasy typischen Worldbuildings. Wer sich also mehr Spannung und Tempo erhofft hat, dürfte auch hier eher enttäuscht werden.

Gerade über die Welt der Protagonisten hätte ich gerne mehr erfahren. Ich weiß, dass die Handlung in London spielt und das wir uns in unserer Zeit befinden, doch irgendwie hat das Setting einen Hauch aus längst vergangener Zeit, in der es Prinzessinnen und Ballkleider gab. Mich hätte es unheimlich interessiert, wie es außerhalb des Palastes aussieht, wie leben die Menschen, woher kommt der Hass? Nur wegen der Blutabgabe? Ich hätte gerne gewusst, wie Florences Familie lebt, warum sie so sehr gegen Vampire vorgeht etc. All das kommt so gut wie gar nicht zur Sprache und damit fehlt mir leider auch im zweiten Band ein wichtiger Part. Die Handlung findet auch hier so gut wie nur im Schloss statt und spiegelt auch in erster Linie nur die Gefühle der Protagonisten füreinander wider. Selbst das Ende bleibt hinter meinen Erwartungen, da hier einfach alles viel zu leicht gelöst wurde.

Auch mit Florence habe ich mich leider sehr schwergetan, denn sie ist nicht nur unglaublich naiv, sondern voller Widersprüche. Sie geht in ein Schloss, um den König zu töten, hat aber keinerlei Plan, was überhaupt nach dem Mord an Benedict hätte passieren sollen. In die gesamte Rebellion ihrer Familie scheint sie gar nicht eingeweiht zu sein. Sie möchte eine knallharte Rebellin sein, heult sich aber nur wegen der unerfüllten Liebe ständig die Augen aus.

In Benedicts Part hatte ich nach dem starken Beginn wirklich Hoffnung, immerhin ist er laut Klappentext ja auch zum Monster mutiert nachdem ihn Florence verraten hat. Doch auch mit seinem Hass ist es vorbei, sobald er die Tränchen seiner Florence sieht.

Die Nebencharaktere bleiben sehr blass, man erfährt einfach zu wenig, um sie besser abzuschätzen. Weder Valerian, noch Lyra oder Brianna werden hier deutlich gezeichnet, so dass ich zu ihnen kaum Beziehung aufbauen konnte. Auch die Rebellion der Vampire, die sich roter Regen nennen konnte ich ebenso wenig nachvollziehen, wie die Rebellion der Menschen.

Mein Fazit: Die Romantasy Dilogie ist wirklich schön geschrieben, mit Worten kann die Autorin auf jeden Fall umgehen. Doch für mich fehlte hier leider ein gut aufgebauter Fantasy Part und auch die Spannung. Insgesamt würde ich das Buch als reine Romance/Lovestory anordnen, die Fans von Young oder New Adult mit Sicherheit lieben werden. Meine Geschichte war es leider nicht.