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Veröffentlicht am 16.01.2024

Diese bewegende Geschichte

Dieses schöne Leben
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Clover war gerade einmal fünf Jahre alt, als sie zum ersten Mal direkt mit dem Tod konfrontiert wurde. Kurze Zeit später sterben auch ihre Eltern bei einem Unfall und sie wächst bei ihrem Großvater in ...

Clover war gerade einmal fünf Jahre alt, als sie zum ersten Mal direkt mit dem Tod konfrontiert wurde. Kurze Zeit später sterben auch ihre Eltern bei einem Unfall und sie wächst bei ihrem Großvater in New York auf. Heute ist Clover 36 Jahre lebt immer noch in New York und arbeitet als Sterbe-Doula. Sie begleitet Menschen in ihren letzten Tagen, manchmal aber auch länger, manchmal nur für Stunden. Doch außer ihrem Job hat sie niemanden, nur mit ihrem alten Nachbarn Leo verbringt sie Zeit. Bis eines Tages eine junge Frau in das Haus einzieht und diese lässt sich weder von Clovers reservierten Art noch von ihrer ungewöhnlichen Arbeit abschrecken. Und dann wäre da noch Claudia, die sie auf ihrem letzten Weg begleiten soll.
Zugegeben, dieses wunderschöne Cover weckte meine Aufmerksamkeit, aber das Thema ließ mich zunächst noch zögern, ob diese Geschichte etwas für mich sein könnte. Allerdings waren diese Sorgen völlig unbegründet, denn Mikki Brammer schafft es mit ihrem unheimlich einfühlsamen Schreibstil nicht nur eine Verbindung zu ihrer Protagonistin Clover aufzubauen, sondern den Leser auch tief zu berühren.
Der Einstieg allein ist schon ungewöhnlich und man bekommt einen intensiven Eindruck von Clover. Immer wieder wechselt die Perspektive in die Vergangenheit und man erlebt, wie Clover aufwuchs. Als Ich-Erzählerin wird man durch eine Geschichte voller Emotionen geführt. Es gibt hier so unglaublich viele Momente, die den Leser nachdenklich stimmen. Es geht um das, was man im Leben verpasst hat und um den Mut etwas zu verändern.
Clover ist eine faszinierende Protagonistin, ihren Mut, Menschen auf der letzten Reise zu begleiten, fand ich unglaublich bewundernswert. Für Clover ist es etwas völlig natürliches, was vielen, auch mir, Angst macht. Dafür hat sie unheimliche Schwierigkeiten, mit Menschen im Alltag umzugehen. Soziale Kontakte und Beziehungen sind ihr fremd und doch spürt man tief in ihr die Angst vor der Einsamkeit.
Doch dann tauchen plötzlich Menschen in ihrem Leben auf, die sich nicht so schnell von Clover und ihren Macken abschrecken lassen und plötzlich scheint es nicht nur Freundschaft sondern auch Liebe in Clovers Leben zu geben.
Mein Fazit: ein wirklich schönes Buch, das einem zeigt, worauf es im Leben ankommt und das auch der Tod zum Leben gehört. Eine Protagonistin mit jeder Menge Eigenheiten und doch so unheimlich warmherzig und auch weiteren liebenswerten Charakteren lassen den Leser tief in die Geschichte abtauchen. Eine einfühlsame Geschichte, die zum Nachdenken anregt und die ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 15.01.2024

Gelungener, historischer Krimi

Tödlicher Aschermittwoch (Gustav Zabel ermittelt 2)
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Köln im Jahr 1825, der mittlerweile dritte Rosenmontagszug ist vorbei und die feinere Gesellschaft der Stadt feiert ausgelassen. Unter ihnen befindet sich auch Kommissar Zabel, der mittlerweile doch stadtbekannte ...

Köln im Jahr 1825, der mittlerweile dritte Rosenmontagszug ist vorbei und die feinere Gesellschaft der Stadt feiert ausgelassen. Unter ihnen befindet sich auch Kommissar Zabel, der mittlerweile doch stadtbekannte Polizist. Doch schon am nächsten Tag wird er zu einem neuen Fall gerufen: eine verbrannte Leiche liegt mitten vor einer Kirche. Zabel wird sofort stutzig, zwar ist die Leiche bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, doch ihr fehlt der rechte Arm und das Skelett deutet auf einen großen Mann hin: handelt es sich hier um Schmoor? Dieser sollte doch nie wieder nach Köln zurückkehren. Zabel nimmt die Ermittlungen auf und gerät dabei persönlich in Gefahr und nicht nur er, sondern auch seine Frau Eva gerät ins Visier einer geheimen Tätergruppe.

Mit Tödlicher Aschermittwoch erschien nun der bereits zweite Band der historischen Krimireihe rund um den Ermittler Gustav Zabel. Der Einstieg gelang mühelos, denn als Rheinländerin ist man mit den hier üblichen Karnevalsgepflogenheit bestens vertraut und ich fand es absolut spannend, hier viel mehr über die Rosenmontagszüge etc. zu erfahren. Ich musste schmunzeln, als gleich zu Beginn ein Zitat aus einem hier bekannten Karnevalslied erschien „alle Jläser huh“ und zack, da war der Ohrwurm.

Mir hat einfach das gesamte Lokalkolorit gefallen, ich komme zwar nicht direkt aus Köln, kenne die Stadt aber gut und hatte immer wieder Bilder der historischen Stadt vor mir und konnte Zabel bei seinen Ermittlungen begleiten. Auch durch die gelungene Mischung aus historischen Fakten und Personen mit Fiktion hat mir unheimlich gut gefallen und las sich einfach sehr unterhaltsam. Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, mich in der passenden Zeit zu befinden.

Der Fall selber ist ganz schön verzwickt, zumal Zabel zum einen über weite Teile alleine ermitteln muss, weil sein Kollege krank wurde, und er auch persönlich involviert ist. Er steht hier vor einem Fall, dessen Ausmaße erst nach und nach klarer werden. Ich fand das über weite Teile spannend, gerade das Ende brachte auch einen kleinen Showdown mit sich. Hin und wieder gab es ein paar Längen, im Großen und Ganzen aber war der Krimi überzeugend.

Die Charaktere waren vielfältig und wirkten authentisch, Gustav Zabel war mir hier nicht immer sympathisch, allerdings spiegelt er durch sein Verhalten auch einfach einen Mann seiner Zeit, was natürlich wiederum perfekt passt. Insgesamt habe ich ihn gerne bei den Ermittlungen begleitet und war manches Mal von seinen Handlungen überrascht. Wenn es aber auf ihn ankam, ist er definitiv sehr loyal.

Ansonsten gab es viele historische Charaktere, die ganz geschickt mit in die Handlung eingebaut werden. Am Ende des Buches werden diese Charaktere genannt und sie waren wirklich richtig gekonnt mit der Handlung des Krimis verknüpft.

Mein Fazit: ein insgesamt wirklich gelungener Krimi voller historischer Fakten und Charakteren, einen spannenden Fall und einen interessanten Ermittler. Ich fühlte mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten und als Rheinländer waren auch die Informationen rund um den Karneval richtig interessant. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, gerade auch für Leser historischer Krimis.

Veröffentlicht am 15.01.2024

Beeindruckend und voller Ideenreichtum

Starsight - Bis zum Ende der Galaxie
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Achtung, inhaltliche Spoiler zu Band 1

Spensa hat es geschafft, sie hat ihren Traum vom Fliegen erreicht und weiß nun viel mehr über sich selbst. Doch dieses Wissen macht es noch komplizierter, denn woher ...

Achtung, inhaltliche Spoiler zu Band 1

Spensa hat es geschafft, sie hat ihren Traum vom Fliegen erreicht und weiß nun viel mehr über sich selbst. Doch dieses Wissen macht es noch komplizierter, denn woher kommen ihre Eigenarten? Was machen Cytoniker? Warum ist sie eine von ihnen? Als dann plötzlich ein fremdes Raumschiff auf Detritus abstürzt und die junge Pilotin Spensa von einem Treffen der Superiority auf Starsight erzählt, sieht Spensa ihre Chance. Gemeinsam mit M-Bot gelingt es ihr nach Starsight zu reisen und sich dort unter dem Namen der Pilotin, Alanik, einzuschleichen. Hier trifft Spensa nicht nur auf jede Menge neuer Wahrheiten, sondern auch auf Freunde, mit denen sie nie gerechnet hat. Doch sie erfährt ebenfalls, dass sich Detritus in viel größerer Gefahr befindet, als zuvor befürchtet.

Nachdem schon der erste Band ein absolutes Highlight war, musste ich natürlich sofort wissen, wie es weitergeht mit Spensa und allen anderen. Auch im zweiten Band schafft es Brandon Sanderson mich mit seinem Ideenreichtum und Worldbuilding zu beeindrucken und zu fesseln. Dieser Mann hat einfach ein unglaubliches Talent, Bilder im Kopf lebendig werden zu lassen und den Leser zu catchen. Dabei erzählt er so leicht und flüssig, dass man das Gefühl hat, er beschreibt einfach was er sieht.

Auch hier erleben wir den größten Part aus Spensas Perspektive, hin und wieder gibt es aber auch hier kleinere Zwischenspiele, wie z. B. über Jorgen. Wir begleiten Spensa bei ihrem Abenteuer und das hat es ganz schön in sich. Als ungeübte Spionin inmitten lauter fremder Wesen muss Spensa lernen, sich anzupassen, denn in der Superiority sind Menschen verhasst. Zwar verbirgt ein Hologramm ihr Äußeres, doch sie muss sich ganz schön oft zügeln, um mit ihrem Temperament nicht aufzufallen. In diesem zweiten Band begleiten wir die junge Frau wieder bei so manchen Flugstunden und Übungen, aber es wird dieses Mal auch deutlich politischer. Man erfährt viel mehr über alle Hintergründe, welche Spezies es gibt und wer was bezwecken möchte, welche Allianzen es gab etc. Ich muss zugeben, dass war nicht immer so spannend wie im ersten Band, aber trotzdem immer noch ein Highlight.

Dieses Mal befinden wir uns zum größten Teil auf der Raumstation Starsight, die von unheimlich vielen Völkern bewohnt wird. Hier ist das Leben bunter, im wahrsten Sinne des Wortes. Angefangen mit bunten Bäumen und Geschäften über viele, genauso bunte Bewohner, all das findet man dort und zeigt ein klares Gegenteil zu Spensas Heimat. Auch hier fand ich die gesamten Ideen wieder vorstellbar und ich könnte mir diese Reihe unheimlich gut als Verfilmung vorstellen.

Spensa ist eine großartige Protagonistin, mit der man sich sehr gut identifizieren kann, die aber auch ständig dabei ist, sich zu entwickeln. Trotz ihres Temperaments und ihrer Dickköpfigkeit schafft sie es, über ihre Handlungen nachzudenken, zu hinterfragen und sich gegebenenfalls auch anzupassen oder zu ändern. Man fiebert einfach mit ihr mit und fühlt sich verbunden.

Neben Spensa gibt es aber nun auch viele spannende neue Charaktere, die die Raumstation bevölkern. Dionen und Krell, Aliens, die nur aus Stimme und Duft bestehen und vieles mehr. Auch hier ist die Fantasy des Autors grenzenlos und konnte mich begeistern. Sanderson schafft es, eine unheimliche Vielfalt zu erschaffen und lässt diese lebendig werden. Auch das macht diese Reihe für mich zu etwas ganz Besonderem.

Mein Fazit: Nachdem Band 1 für mich ein riesiges Highlight war, waren meine Erwartungen an den zweiten Teil natürlich gigantisch. Auch wenn es hier nun deutlich politischer wird und man in so manchen Zweist und Intrigen stolpert, konnte mich Sanderson mit seiner gesamten Welt überzeugen und fesseln. Dieser Ideenreichtum und die Art, wie er darüber erzählt, sind unbeschreiblich und einfach grandios. Mit dieser Reihe hat sich Sanderson fest in mein Fantasy Herz geschrieben.

Veröffentlicht am 14.01.2024

Gelungene Fortsetzung

Geister der Vergangenheit
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Achtung, Band 2 - inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Zoe Faust lebt gemeinsam mit ihrem Freund, dem Gargoyle Dorian, in einem alten Haus in Portland. Schon länger fällt es Dorian schwer, ...

Achtung, Band 2 - inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Zoe Faust lebt gemeinsam mit ihrem Freund, dem Gargoyle Dorian, in einem alten Haus in Portland. Schon länger fällt es Dorian schwer, zwischen seiner steinernen und seiner lebendigen Gestalt zu wechseln und Zoe würde alles dafür tun, ihm zu helfen. Allerdings leidet auch Zoes eigenen Gesundheit bei den Versuchen, denn Zoe ist Alchemistin und hat für Dorian einen Aschetrank hergestellt, der auch an ihren Kräften zehrt. Bei einem gemeinsamen Theaterbesuch mit ihrem Freund, dem gutaussehenden Detective Max, glaubt Zoe, einem anderen Alchemisten begegnet zu sein. Doch bevor sie überhaupt nachforschen kann, gibt es einen Mord.

Zoe Faust - Geister der Vergangenheit - ist der zweite Band der Reihe um die sympathische Alchemistin Zoe. Dieser knüpft an die vorangegangenen Ereignisse an und am besten liest man die Bücher in passender Reihenfolge.

Der Einstieg in diese Cozy Crime Fantasy Geschichte fällt sehr leicht, Autorin Gigi Pandian schreibt lebendig und einnehmend und man fühlt sich direkt in die Geschichte gezogen. Insgesamt bleibt die Geschichte recht ruhig, wobei immer wieder Spannungsmomente eingebaut werden. Langweilig wird es dabei zu keiner Zeit, denn auch wenn gerade die Crime Aspekte in den Hintergrund rücken, kommen Zoes Versuche Dorian mit Hilfe von Alchemisten Sprüche aus einem alten Buch zu helfen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, seien es skurrile Momente, die durch Zoes Freund, dem Teenager Brixton, entstehen oder Dialoge zwischen Zoe und Dorian, die immer wieder schmunzeln lassen.

Wir befinden uns in unserer Gegenwart in Portland, verfolgen das Geschehen aus Zoes Sicht und zwischendurch gibt es Kapitel der Vergangenheit aus anderen Perspektiven, wie z.B. die Erweckung des Gargoyles zum Leben. Das lädt dazu ein, gedanklich mit Zoe zu rätseln, wie man Dorian helfen könnte. Der Kriminalfall bleibt eher im Hintergrund, sorgt aber zusätzlich für Abwechslung und auch etwas mehr Spannung.

Zoe ist eine unheimlich sympathische und liebenswerte Protagonistin, deren größter Fehler es ist, sich ab und an um sich selbst zu sorgen. Für Freunde steht sie sofort ein und im Grunde ist sie ein ehrlicher Charakter. Umso schwerer fällt es ihr, sich ihrem Freund Max zu öffnen. Denn Zoe ist zwar optisch nicht älter als 28 Jahre, ist aber in Wirklichkeit Jahrhunderte alt.

Auch Gargoyle Dorian ist mir ans Herz gewachsen, trotz seiner Macken ist er unheimlich sympathisch und irgendwie sind es seine Art, die ihn liebenswert machen.

Aber auch sonst sind die Figuren gut gelungen, seien es der Detective Max, bei dem es zwischen Zoe und ihn funkt oder der Teenager Brix, der so manches Mal Zoe in Schwierigkeiten bringt. Sie alle sind gut ausgearbeitet und authentisch.

Mein Fazit: Mir hat die Fortsetzung der Reihe rund um Zoe gut gefallen und mich bestens unterhalten. Zoe ist toll und Dorian liebenswert und irgendwie hofft man, dass Zoe ihn retten kann. Auch die Beziehung zu Max wird auf ihre Art intensiver, bleibt aber im Hintergrund. Letzten Endes bleiben genug Fragen offen und ich hoffe, dass die Reihe fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 11.01.2024

Alles, was ein gutes Buch braucht

Skyward - Der Ruf der Sterne
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Schon als kleines Kind hat Spensa nur einen Wunsch, sie will Pilotin werden und in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der ein gefeierter Pilot bei der DDF ist. Doch dann geschieht das unglaubliche, Spensas ...

Schon als kleines Kind hat Spensa nur einen Wunsch, sie will Pilotin werden und in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der ein gefeierter Pilot bei der DDF ist. Doch dann geschieht das unglaubliche, Spensas Vater flieht während eines Kampfes um ihren Planete Detritus und wird als Feigling von seinen Kameraden abgeschossen. Seitdem leidet auch Spensa, nicht nur hat sie ihren geliebten Vater verloren, nein, sie wird auch überall nur die Tochter des Feiglings genannt. Aber das hält Spensa nicht auf und sie nimmt am Eignungstest für Piloten teil, obwohl ihr jeder davon abriet. Auch hier legt man ihr Steine in den Weg, bis Spensa auf Cobb trifft. Einst war Cobb der Wingman ihres Vaters und sein bester Freund. Er schafft es, dass Spensa an der Flugschule aufgenommen wird. Aber einfach wird es für sie nicht.
Ich habe bereits das ein oder andere Buch des Autors Brandon Sanderson gelesen, doch mit Skyward hat er sich tief in mein Herz geschrieben und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich von diesem Buch gefangen war. Hier passte für mich einfach alles, von der Spannung über die Charaktere bis hin zu einem unglaublichen Worldbuilding schafft es Sanderson mich vom ersten Moment an zu begeistern.
Der Autor schreibt nicht nur absolut fesselnd und bildgewaltig, er schafft es auch noch einen gewissen Humor mit einzubauen, der mich so manches Mal hat lachen lassen. Gerade die Schlagabtäusche zwischen Spensa, Rufname Spin, und Jorgen, Rufname Jerkface (den er Spensa zu verdanken hat), aber auch die zwischen Spensa und der KI ihres Raumschiffes M-Bot brachte mich immer wieder zum Schmunzeln.
Mit der Welt von Detritus und all seinen Gefahren, denen die Bewohner des Planeten ausgesetzt sind, hat Sanderson etwas ganz besonderes erschaffen. Einst sind die Menschen aus Not mit einem Raumschiff auf Detritus gelandet, dieser Planet bietet ihnen Schutz vor den Aliens namens Krell, die die Menschen immer wieder angreifen, denn um Detritus befindet sich ein Ring aus Weltraumstationen und Weltraumschrott. Das alles beschreibt der Autor so lebendig, dass ich beim Lesen so tief abtauchen konnte, das sich selbst mein Mann beschwerte, dass ich ihn gar nicht wahrnahm, als er mit mir sprach.
Aber auch die gesamte Handlung hat mich begeistert. Die spannenden Kämpfe gegen die Krell, aber auch Spensas Schwierigkeiten in der Pilotenschule bieten so einiges an Abwechslung und Spannung. Ich habe hier wirklich in jedem Moment mit Spensa mitgefühlt und mitgefiebert.
Spensa ist nämlich eine wunderbare Protagonistin, die ich vom ersten Augenblick an mochte. Schon im Prolog als kleines Mädchen war sie so überzeugend, dass ich sie direkt vor mir sah. Aber auch später ist sie authentisch, denn mit dem was sie erlebt hat, ist sie immer ein kleines bisschen aufmüpfiger als andere. Sie ist stur, dickköpfig, aber auch durch und durch loyal und steht zu ihrer Staffel. Dabei muss auch Spensa lernen, dass sie sich auch durchaus mal auf andere verlassen kann und das nicht alles was sie macht gleich richtig ist. Ihre Entwicklung von Beginn bis Ende ist absolut glaubwürdig. Man kann sich perfekt mit ihr identifizieren und bangt und hofft und ärgert sich mit ihr gemeinsam
Doch nicht nur Spensa hat mich begeistert, Sanderson schafft es, jedem seiner Figuren ein eigenes Gesicht zu geben und arbeitet ihre Unterschiede persfekt heraus. Ich kann nicht sagen, welche Nebenfigur ich am liebsten mochte, aber definitiv habe ich die gesamte Staffel und die Ki geliebt. Selbst Ironsides, Commanderin des Ganzen und zunächst Spensa gegenüber absolut unfair, habe ich nach und nach greifen können und verstanden.
Mein Fazit: Ich könnte noch Ewigkeiten von diesem Buch schwärmen, denn für mich passte hier wirklich einfach alles perfekt zusammen. Ich habe das Buch an einem Abend bis tief in die Nacht hinein verschlungen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Eigentlich bin ich kein großer Sci-Fi-Fan, aber diese Geschichte hat mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen, ich habe gelacht, geweint, gehofft, gezittert und war einfach für einen Moment selber die Protagonistin. Selten hat es ein Autor geschafft, mich so tief in seine Geschichte versinken zu lassen wie Sanderson. Ich liebe dieses Buch und natürlich habe ich gleich mit dem nächsten Band begonnen. Eine durchweg lesenswerte Geschichte, nicht nur für Sci-Fi-Fans!

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