Gustav Zabel ermittelt wieder
Köln im Februar 1825: Zwei Jahre ist es her, dass der erste Rosenmontagsumzug stattfand. Auch in diesem Jahr gab es einen erfolgreichen Umzug. Kommissar Gustav Zabel war als Mitglied des Festordnenden ...
Köln im Februar 1825: Zwei Jahre ist es her, dass der erste Rosenmontagsumzug stattfand. Auch in diesem Jahr gab es einen erfolgreichen Umzug. Kommissar Gustav Zabel war als Mitglied des Festordnenden Komitees auch wieder mit dabei, in der rot-weißen Uniform der ehemaligen Kölner Stadtsoldaten. Mit der Nubbel-Verbrennung am Aschermittwoch sollen die diesjährigen Festlichkeiten zu Ende gehen.
Während für die Nubbel-Verbrennungen normalerweise Strohpuppen verwendet werden, taucht an der Elendskirche eine verbrannte Leiche auf. Entdeckt wird sie von Friedhelm Krohn, einem Taschendieb, der auf der Suche nach verlorenen Habseligkeiten der Feiernden durch die Gassen schlich. Als Kommissar Gustav Zabel zum Tatort kommt, fällt ihm sofort auf, dass der Leiche die rechte Hand fehlt. Zudem spricht alles für einen sehr großen Menschen. Sogleich muss Zabel an Arthur Schmoor denken. Diesem hatte er vor zwei Jahren im Kampf die Hand abgeschlagen. Sollte es möglich sein, dass der Kriminelle nach Köln zurückgekehrt ist?
Doch wer könnte Arthur Schmoor ermordet haben? Bei seinen Ermittlungen gerät auch Zabels Freund Everhard von Groote auf die Liste der Verdächtigen. Er hatte an jenem Abend einen Brief bekommen und sollte zur Elendskirche kommen. Seine Vorfahren waren einst die Stifter der Elendskirche. Everhard schwört, nichts mit dem Toten zutun zu haben und Zabel will ihm zunächst glauben. Gerade weil von Grootes Familie einen direkten Bezug zur Elendskirche hat, verschweigt er ihn und den Brief in seinen Protokollen. Wenig später führt ein weiterer Brief Zabel zum Weißgerbergraben. Dort liegen zwei weitere Tote im Wasser.
Die Briefe wurden von einer Frau geschrieben. Kann es sein, dass zusammen mit Arthur Schmoor auch Cécile Travail zurückgekehrt ist? Die Hure hat Zabel damals schon den Kopf verdreht und er hat sie nie vergessen.
Bei seinen Ermittlungen trifft sich Zabel auch mit Victor Koll, dem Chef der Kölner Unterwelt. Dabei ahnt er nicht, in welche Gefahr er sich damit begibt. Er bringt nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr, sondern auch das seiner Frau Eva.
In seinem zweiten Kriminalroman um den Kommissar Gustav Zabel lässt der Autor Lorenz Stassen den Leser wieder voll in das Kölner Leben im 19. Jahrhundert eintauchen. Neben frei erfundenen Protagonisten bedient er sich auch historischen Personen wie Heinrich von Wittgenstein als Vorsitzenden des Festordnenden Komitees, Everhard von Groote, Politiker und Schriftsteller, Johann Baptist Farina, Gründer einer Parfümmanufaktur, den Verleger Marcus DuMont, den Polizeipräsident Georg Karl Philipp von Struensee oder Prinz Friedrich von Preußen. Auf spannende Art und Weise begleiten wir Gustav Zabel bei seinen Ermittlungen. Dabei bleibt lange unklar, wer wirklich hinter dem Mord steckt. Sowohl Zabel als auch die Leser müssen bis zum Ende des Buches warten, um zu erfahren, was genau Cécile mit der ganzen Geschichte zu tun hat.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter. Auch wenn man selbst kein Fan des Karnevals ist, ist es durchaus lesenswert. Ich empfehle jedoch vorher den ersten Band der Reihe zu lesen. Von mir gibt es für "Tödlicher Aschermittwoch" volle fünf Sterne.