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Veröffentlicht am 20.04.2024

Wiener High Society mit Lügen und Intrigen

Vienna 1: Blinding Lights
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Livia Hohenburg ist nicht nur die Tochter des Bürgermeisters von Wien, sondern auch eines der absoluten IT-Girls der High Society. Nach außen besteht ihr Leben aus Party und Glamour, doch in Livia toben ...

Livia Hohenburg ist nicht nur die Tochter des Bürgermeisters von Wien, sondern auch eines der absoluten IT-Girls der High Society. Nach außen besteht ihr Leben aus Party und Glamour, doch in Livia toben Selbstzweifel und mehr, vor allem, nachdem ihre Mutter vor einem Jahr einfach bei Nacht abgehauen ist und sie, ihre kleine Schwester Nora und ihren Vater im Stich ließ. Als Livia dachte, ihr Leben könnte nicht schlimmer für sie sein, tritt Tanja, die neue Freundin ihres Vaters, in ihr Leben und Tanja wird von ihrem Sohn Nick begleitet. Nick ist genau das, was Livia nicht leiden kann, doch ausgerechnet er ist es, der scheinbar tief in ihr inneres blicken kann.. Dabei zeigt er ihr nur zu deutlich, wie sehr er sie für das Glitzerleben verachtet. Warum nur fühlt sie sich ausgerechnet zu ihm hingezogen.
Seien wir mal ehrlich, dieses Cover wirkt trotz seiner Schlichtheit einfach nur edel und zieht magisch an. Zwar klingt die Geschichte nicht ganz unbekannt, doch Lara Holthaus hat es hier ganz schnell geschafft mich mitten in die feine Gesellschaft Wiens zu versetzen. Sie schreibt wirklich fesselnd und lässt sowohl Setting als auch Charaktere dadurch authentisch wirken.
Der Einstieg fiel mir somit sehr leicht und auch sonst fand ich die gesamte geschichte rund um Livia, die hier auch die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, mitreißend. Denn Livia hat auf den ersten Blick alles, was das Herz begehrt, sie ist reich, sie ist schön, sie steht im Rampenlicht und ist auch noch recht erfolgreiche Influencerin. Doch in ihrem inneren sieht es ganz anders aus, denn nach dem ihre Mutter sie regelrecht im Stich ließ, hält sie sich im Grunde für bedeutungslos. Wir begleiten sie hier bei so manch einem Exzess in die Luxusclubs der Stadt und ihre selbstzerstörerische Art geht ganz schön ans Herz.
Das Setting, die Stadt Wien, wird zwar immer wieder mit in die Handlung integriert, aber halt auch aus der Sicht Livias, die uns Leser in alle möglichen noblen Ecken mitnimmt. Für mich waren die Beschreibungen gelungen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.
Was die Spannung angeht, so gibt es hier zwar einiges, was vorhersehbar ist, aber trotzdem nicht langweilig wird. Das hin und her zwischen ihr und ihrem zukünftigen Stiefbruder Nick ist recht typisch für eine Enemies to Lovers Story und brachte nur wenig Überraschungen, mir waren die Beschreibungen der grauen Augen auch ein wenig zu viel und zu oft, aber insgesamt passte das zu meinen Erwartungen rund um die Geschichte. Doch ich gestehe, dass die Autorin mich mit dem Ende noch einmal so richtig überrascht und ja, tief zerstört hat. Chapeau, da ist dann noch ein heftiger Cliffhanger, der den zweiten Band sehnsüchtig erwarten lässt.
Livia als Protagonistin fand ich recht authentisch, das sie voller Selbstzweifel steckt, versteh ich absolut, denn wenn man im Grunde keine wahren Ziele und Träume hat, fühlt es sich bedeutungslos an. Dabei steckt in Livia nicht nur ein Party- und It-Girl, gerade im Umgang mit ihrer kleinen Schwester merkt man, das sie unheimlich liebevoll und stark ist und auch für andere da sein kann.
Ich gestehe, dass mich Nick so manches Mal echt auf die Palme gebracht hat, so richtig gemocht habe ich ihn nicht und dementsprechend schwer fiel mir auch, dass Livia Gefühle für ihn hat. Mir blieb er zu distanziert, auch wenn ich jetzt durchaus verstehe, warum das so war.
Die weiteren Nebencharaktere, allen voran die kleine Schwester Nora, aber auch Livias beste Feundin haben mir sehr gut gefallen. Sie sorgen hier für eine lebendige Geschichte.
Mein Fazit: Insgesamt hat mir Vienna sehr gut gefallen, auch wenn es hin und wieder Momente gab, die mich etwas genervt haben, wie z. B. die ständigen Wiederholungen rund um graue Augen. Livia mochte ich unheimlich gern und an ihr sieht man, dass niemand hinter eine Fassade eines Menschen blicken kann, wenn dieser nicht dazu bereit ist. Ich bin auf jeden Fall nach diesem Cliffhanger extrem gespannt darauf, wie es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 17.04.2024

Mrs Kings Seven

Mayfair House
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Mayfair House gilt als eins der schönsten und vornehmsten Häuser in London. Hier lebt die Familie de Vries, für die Mrs King schon seit vielen Jahren den Haushalt penibel führt. Doch als der Hausherr verstirbt ...

Mayfair House gilt als eins der schönsten und vornehmsten Häuser in London. Hier lebt die Familie de Vries, für die Mrs King schon seit vielen Jahren den Haushalt penibel führt. Doch als der Hausherr verstirbt und seine Tochter alles erbt, kündigt sie kurzerhand Mrs King. Diese allerdings lässt sich so schnell nichts gefallen und plant den Coup des Jahrhunderts. Bei dem großen Ball, den die junge Miss de Vries plant, und bei dem alles eingeladen ist, was Rang und Namen hat, soll der alles, was nicht niet- und nagelfest ist, einem Raub zum Opfer fallen. Lasset den Ball beginnen.
Irgendwie klang dieser Roman ein wenig nach Oceans Eleven mit Damen und um 1900 und genau das machte mich unheimlich neugierig. Sprachlich ist das Buch nicht ganz leicht, denn der Autor Alex Hay versetzt den Leser auch sprachlich in diese Zeit. Ich fand es allerdings absolut passend zur Geschichte und fühlte mich ein wenig in die Vergangenheit versetzt.
Der Einstieg zog sich ein wenig, denn Hay beginnt hier zunächst mit dem Zusammentrommeln der Damen, die Mrs King bei ihrem Plan helfen sollen. Auf der einen Seite gut, man lernt die Charaktere etwas kennen, auf der anderen Seite passierte nicht so viel.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, wie lebendig das Setting und alles drumherum beschrieben wurde. Hier merkt man einfach deutlich, dass sich der Autor intensiv mit diesem Thema befasst hat. Seien es die Tagesabläufe der Bediensteten oder die Einrichtung der noblen Villen, alles wurde beim Lesen lebendig.
Fasziniert hat mich der gesamte Plan den die äußerst cleveren Ladys austüfteln. Ich könnte mir die Handlung auch als perfekt für einen Film vorstellen, in diesem Buch drückten die ausführlichen Beschreibungen aber dann leider etwas auf die Spannung. Nichtsdestotrotz eine wirklich spannende Grundidee, die einfach mal was Neues bietet.
Mrs King ist einfach grandios, extrem clever und gewitzt, schafft sie es, gemeinsam mit den anderen Ladys, einen wirklich gelungen Plan zu entwickeln. An vielen Stellen musste ich durchaus schmunzeln, da sie einfach auch richtig schlagfertig ist. Auch Mrs Bone, die gewisse Verbindungen zum ehemaligen Hausherrn Wilhelm de Vries hatte, war einfach eine interessante Persönlichkeit. Ach, insgesamt haben mir die Charaktere, die sieben Frauen allen voran, unheimlich gut gefallen. Sie sind gewieft, gewitzt, clever und lassen sich nicht unterkriegen.
Mein Fazit: Insgesamt fand ich Mayfair Haus gelungen und sprachlich einfach auch passend zur Zeit des Geschehens. Das Setting war gut durchdacht, der Plan absolut clever und die Ladys der Geschichte einfach großartig. Nur die Handlung war für meinen Geschmack etwas zu ausschweifend. Ansonsten einfach mal reinschnuppern in den Roman.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Einfach gut

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe
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Eigentlich sollte es ein toller Ferientag am See für Devin und ihre Freunde werden, denn sie hat Geburtstag und ihr Schwarm Tyler ist mit von der Party ist. Doch als sie gemeinsam ins tiefe Wasser gehen, ...

Eigentlich sollte es ein toller Ferientag am See für Devin und ihre Freunde werden, denn sie hat Geburtstag und ihr Schwarm Tyler ist mit von der Party ist. Doch als sie gemeinsam ins tiefe Wasser gehen, scheint Tyler wie starr vor Schock, irgendwas hat ihm solch einen Schrecken eingejagd, dass er sogar ins Krankenhaus muss. Als dann noch nachts Fremde in die Wohnung einbrechen und Devin erzählen, dass sie eine Nixe sei, versteht sie die Welt nicht mehr. Hatte ihre Großmutter tatsächlich recht, es gibt Nixen? Ist sie wirklich eine davon? Gemeinsam mit einem der beiden Männer reist sie nach Norwegen, hier soll sie die School of myth & magic besuchen und dort trifft sie auf jede Menge weiterer Fabelwesen, von denen sie dachte, sie seien erfunden.
Wieder einmal ein grandioses Cover, das Neugier weckt und verführt, das Buch genauer zu betrachten.
Wer bereits Bücher der Autorin Jennifer Alice Jager kennt, weiß auch, dass sie nicht nur voller Ideen steckt, sondern auch fesselnd erzählen kann. Mit einer guten Mischung aus Spannung, aber auch Humor wird die Geschichte lebendig.
Der Einstieg fiel sehr leicht und auch wenn die Grundidee nicht neu ist und auch etwas an Tracy Wolffs Catmere Academy erinnert, schafft es die Autorin hier ihr eigenes Ding draus zu zaubern.
Das Setting, die gigantische, alte Schule mit Türmen und mehr, direkt an einem Fjord gelegen, wird bildhaft beschrieben und somit schnell in Gedanken lebendig. Die Welt und alle Figuren wirken authentisch und facettenreich.
Recht schnell steigt auch die Spannung, man möchte gemeinsam mit Protagonistin Devin mehr über alle Personen an der Schule, aber auch über sie selber erfahren. Denn es scheint als gebe es jede Menge Geheimnisse rund um ihre Abstammung.
Natürlich hat es Devin nicht leicht an der Schule, sie muss sich gegen die Schwarmführerin der Nixen, Dalia, behaupten und auch noch gegen dunkle Mächte wehren. Zum Glück findet sie in der Sirene Lilou und dem Faun Caleb gute Freunde.
Protagonistin Devin fand ich großartig, sie ist clever und lässt sich nicht leicht von ihren schwierigen Mitschülern beeindrucken. Mit ihrer schlagfertigen Art kontert sie geschickt und sorgt damit bei den Lesern für einige Schmunzler.
Auch die Nebencharaktere sind zwar zahlreich, aber auch lebendig und die für die Geschichte wichtigen Charaktere bekommen ein lebendiges Bild.
Mein Fazit: Eine durchweg gelungene Story mit gelungenen Charakteren und starkem Worldbuilding sowie einer schlagfertigen Protagonistin sorgen für durchweg gute Unterhaltung. Wer Geschichten rund um magische Schulen mag, ist hier bestens aufgehoben. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.04.2024

Die schöne Welt der Influencer

Die Auszeit
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Eine Auszeit, genau das ist es, was sich die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan und ihre Freunde im Luxusretreat in den Bergen nehmen wollen. Geplant ist ein Wochenende voller Party, Entspannung, ...

Eine Auszeit, genau das ist es, was sich die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan und ihre Freunde im Luxusretreat in den Bergen nehmen wollen. Geplant ist ein Wochenende voller Party, Entspannung, Pool, Alkohol, doch die Freundschaft der sechs ist schon lange nicht mehr so, wie sie einst war. Unter ihnen herrscht versteckter Neid, Hass und Lügen und auch Pierre, der Retreatbesitzer und dessen Angestellten scheinen etwas unter ihrer Oberfläche zu verbergen. Aus einer Auszeit voller Luxus wird ein langes Wochenende mit Sturm, Regen und Mord.
Um dieses Buch kam man in letzter Zeit ja kaum drumherum und mich machte es auch wegen des äußerst aktuellen Themas rund um Influencer und Social Media neugierig.
Zu Beginn lernen wir die junge Influencerin Viktoria und ihre Freunde, aber auch den Retreatbesitzer Pierre kennen. Man erhält einen ersten Eindruck zu Charakteren und Setting und dank des leichten Schreibstils ist man schnell mitten in der Handlung.
Die Perspektive wechselt zwischen mehreren Personen in der Ich-Form und es gibt Zeitsprünge zwischen vor der Tat und den aktuellen Ereignissen und es wirkt beinahe wie ein Countdown bis hin zum Mord. Durch die Kapitelüberschriften erfährt der Leser, wer gerade erzählt und an welchem Zeitpunkt wir uns befinden, ohne diese wäre ich doch hin und wieder etwas durcheinandergeraten.
Das Thema rund um Social Media und influencen ist natürlich heutzutage nicht mehr wegzudenken. Autorin Emily Rudolf zeichnet hier eine glaubhafte und authentisch wirkende Welt rund um Viktoria, die besondere Berühmtheit erhielt, weil sie besondere Nähe zu ihren Followern hat. Doch dank des Einblicks in Viktorias Welt sieht man, wieviel Fake doch hinter ihrer Maske steckt, von Bildbearbeitung angefangen über jemanden, der für sie Posts übernimmt, Viktoria ist lediglich ein Aushängeschild.
Was die Spannung angeht, so schwankte diese ein klein wenig, der Anfang war etwas ausschweifend, wenn auch notwendig mit Blick auf die spätere Handlung und auch das Beziehungsdrama war für mich etwas zu viel. Doch insgesamt fand ich es spannend, mitzurätseln, wer hinter dem Mord steckt und warum und dabei dreht man sich immer wieder im Kreis, denn hier hat wirklich so gut wie jeder etwas, was er verbergen möchte. Um als Leser hier jedem ein wenig mit Misstrauen zu begegnen, sorgen auch die unterschiedlichen Perspektiven, wobei wir die drei Frauen rund um Viktoria, Pierre und eine noch unbekannte Person verfolgen. Dadurch werden so einige Motive möglich, ab einem gewissen Punkt hatte ich dann auch eine Ahnung, mehr verrate ich aber nicht.
Die Charaktere waren sehr vorhersehbar und teilweise so, wie man es auch von ihnen erwartet und dadurch auch nicht so richtig sympathisch. Viktoria ist rücksichtslos und egoistisch und das, ohne es eigentlich wirklich zu wollen, denn sie denkt kein bisschen über ihr Handeln nach, wodurch sie einfach oberflächlich wirkt, was meiner Meinung nach aber auch sein soll. Insgesamt passiert so einiges aus Rücksichtslosigkeit und den daraus resultierenden Handlungen.
Mein Fazit: Mit Die Auszeit ist ein größtenteils spannender Thriller mit einem aktuellen Thema aus der Feder der Autorin Emily Rudolf erschienen. Mit gelungenen Ideen und interessanten Charakteren hat mir dieser Thriller spannende Unterhaltung geboten, mit einer kleinen Durststrecke im Mittelteil. Wer einmal einen Einblick ins Leben einer Influencerin erhalten möchte, findet hier eine sehr authentische Geschichte.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Millie is back

Sie kann dich hören
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Millie Calloway ist trotz ihrer Erlebnisse als Haushaltshilfe diesem Beruf treu geblieben. Nun lebt sie in New York und hat eine neue Stelle bei Multimilliardär Douglas Garrick und dessen Frau Wendy angetreten. ...

Millie Calloway ist trotz ihrer Erlebnisse als Haushaltshilfe diesem Beruf treu geblieben. Nun lebt sie in New York und hat eine neue Stelle bei Multimilliardär Douglas Garrick und dessen Frau Wendy angetreten. Douglas scheint äußerst nett und zuvorkommend und auch die Bezahlung kann sich sehen lassen. Das er auch nicht viele Fragen zu Millies Vergangenheit stellt, kommt ihr sehr entgegen. Doch irgendwas ist komisch in dem riesigen Luxusappartement, denn Douglas Frau Wendy verlässt niemals das Schlafzimmer, wenn Millie anwesend ist. Douglas Erklärungen, Wendy sei schwer krank, macht Millie stutzig, doch er verbietet ihr, jeglichen Kontakt zu seiner Frau. Doch Millie wäre nicht sie, wenn sie auf Douglas hören würde.

Nachdem Wenn sie wüsste von Freida McFadden im letzten Jahr ein absolutes Highlight für mich war, war ich unheimlich darauf gespannt, wie es mit Millie weitergehen wird. Freida McFadden kann einfach schreiben und schafft es auch dieses Mal, mich in kürzester Zeit in ihre Geschichte zu ziehen. Sie schreibt absolut fesselnd und man hat gleich wieder den Eindruck, mitten in der Handlung zu sein.
Schon beim Einstieg in diesen Thriller wird man in die Handlung geworfen, denn der Prolog gibt einen kleinen Einblick, auf das was geschehen wird, auch wenn man im ersten Moment denkt, nein, das kann nicht. Danach geht es erst einmal zurück und wir erfahren, wie es zu diesem zu Beginn erzähltem überhaupt gekommen ist.
Millie ist ein Hausmädchen und einfach eine gute Seele, doch reizen sollte man sie nicht, denn auch wenn Millie nie nein sagen kann, so ist ihr Ungerechtigkeit einfach zuwider und sie würde alles tun, um zu helfen. Mittlerweile hat Millie einen gewissen Ruf unter den Reichen, vor allem unter denen, die unter einem toxischen Eheleben leiden. Wie schon in ihrem ersten Band der Reihe, gelingt es McFadden die Spannung zunächst leich und doch kontinuierlich zu steigern. Natürlich fragt man sich als Leser, was in diesem neuen Hashalt nicht stimmen kann. Doch auch dieses Mal führt uns die Autorin an der Nase herum. Immer wieder gibt es Momente, die einen regelrecht verblüffen und so manch einen Plottwist habe ich einfach nicht kommen sehen. Aber was noch einmal richtig positiv ist, nichts von der Aufösung oder der Handlung klingt unglaubwürdig, ganz im Gegenteil, alles wird logisch aufgelöst. Ich bin immer wieder überrascht, wie leicht es der Autorin fällt, den Leser in die gewünschte Richtung zu lenken, nur um doch wieder zu verblüffen.
In diesem Band lernen wir Millie auch in ihrem privaten Leben kennen und erfahren mehr darüber, was seit ihrer letzten Anstellung geschehen ist. Millie arbeitet tagsüber als Haushaltshilfe, macht aber ihren Schulabschluss nach und möchte Sozialarbeiterin werden. Von Enzo hat sie sich trennen müssen und ist nun mit einem Rechtsanwalt liiert. Doch so richtig passen die beiden nicht zusammen, Brock will mehr, als Millie bereit ist zu geben. Ich habe sie durchaus verstanden und da ich Millie einfach unheimlich gern habe, konnte ich mich auch in sie hineinversetzen. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihren Einsatz.
Wie auch schon im ersten Band schafft es Freida McFadden die Unterschiede zwischen arm und reich aufzuzeigen. Die oppulente Art wie die Reichen leben im krassen Gegenteil zu dem Ort, an dem Millie lebt. Aber auch die Zeichnung der Charaktere ist einfach gelugen. Gerade auch die Darstellung von Macht, sowohl die der Frauen als die der Männer, ob durch körperliche Grausamkeiten oder durch Manipulation erreicht, ist unheimlich gut gelungen. Ich möchte auch gar nicht auf die einzelnen Personen hier eingehen, denn das müsst ihr einfach selber lesen.

Mein Fazit: Wer dachte, dass es Freida McFadden nicht gelingen wird, nach wenn sie wüßte nachzuziehen, der hat sich getäuscht, denn sie kann und wie. Schon nach kurzer Zeit hat dieser Thriller eine absolute Sogwirkung auf den Leser und man wird immer wieder aufs Neue überrascht. Dabei ist auch noch wirklich alles glaubwürdig und logisch aufgebaut, so dass man einfach nur noch mehr schockiert ist. Chapeau, liebe Freida, das ist großes Kino, das bestens unterhalten kann. Einziger Nachteil, das Buch ist viel zu schnell wieder vorbei und man möchte mehr davon.