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Veröffentlicht am 17.03.2019

Es ist, wie es ist

Der Herzschlag der Steine
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Viele Jahre ist es her, dass Ailsa ihre Heimat, eine schottische Insel, verließ und nach Kanada zog. Doch nun ist sie zurück nach Hause gekehrt, um hier ihr Erbe, das Haus ihrer Mutter, veräußern möchte. ...

Viele Jahre ist es her, dass Ailsa ihre Heimat, eine schottische Insel, verließ und nach Kanada zog. Doch nun ist sie zurück nach Hause gekehrt, um hier ihr Erbe, das Haus ihrer Mutter, veräußern möchte. Niemals hätte Ailsa damit gerechnet, dass sie sich so schnell wieder mit ihrer wunderschönen Heimat verbunden fühlen könnte, doch schon nach wenigen Tage ist es, als wäre sie nie fort gewesen. Als sie dann noch ihrer ersten großen Liebe wiederbegegnet und dieser gleich Herzklopfen verursacht, beginnt Ailsa ihr Leben in Toronto in Frage zu stellen. Mit ihrem Ehemann Paul läuft es alles andere als rosig in letzter Zeit und gemeinsame Kinder waren ihnen nie vergönnt. Soll das alles ein Zeichen sein, wieder nach Hause zurückzukehren?
Meine Meinung
Als großer Schottlandfan genügte ein Blick auf das wunderschöne Cover, um Fernweh in mir auszulösen und da ich bereits einen Roman aus der Feder von Isabel Morland gelesen hatte, wollte ich auch hier wissen, ob sie mich wieder mit ihrer Geschichte fesseln konnte.
Die Autorin hat einen sehr ruhigen, unaufgeregten Schreibstil, der sehr weich klingt und sich wirklich wunderbar leicht lesen lässt. Mit detailreichen Beschreibungen zaubert sie dem Leser Bilder vors innere Auge, die sofort in das Heimatland der Protagonistin Ailsa versetzen. Aber nicht nur die Landschaften machen dieses bestimmte Schottlandfeeling aus, sondern auch die Namen, Orte und kleinere, schottische Redewendungen. Dadurch wirkt die Geschichte authentisch und glaubhaft.
Schottland ist ein Land, das so oder so einen leicht mystischen Touch mit seinen geheimnisvoll wirkenden Landschaften hat und genau das macht sich Isabel Morland hier auch sehr gut zu Nutze. Was wäre Schottland, ohne ein klein wenig Geheimnis und Mystik und auch hier geht es um ein längst vergessen geglaubtes Geheimnis, das die Geschichte insgesamt noch ein wenig spannender macht. Alles in allem bleibt dieser Roman recht ruhig, lebt aber durch seine tiefen Landschafts- und Charakterbe-schreibungen.
Die Perspektiven wechseln hier zwischen Ailsa, die in ihre Heimat zurückkehrt und den ein oder anderen Bewohner der schottischen Insel. Vor allem steht hier Ailsas Entwicklung im Vordergrund, eine Frau, die sich mehr oder weniger selbst vergessen hat, findet in ihrer Heimat wieder ein Stück weit zu sich selbst und wächst an ihren neuen Aufgaben, bzw. an ihren Wünschen. Diese Umsetzung ist der Autorin sehr gut gelungen und man kann sich hier recht gut in Ailsa hineinversetzen. Aber auch die Perspektiven aus Blairs Sicht waren lebendig und authentisch und ich fühlte mich gerade auch mit ihm verbunden – schottischer Pferdezüchter – perfekt.
Alles in allem hat die Autorin ein ganz besonderes Händchen für die Beschreibung und Darstellung ihrer Charaktere. Sie werden voller Facetten und Leben vorgestellt und nach und nach hat man das Gefühl, sie wirklich zu kennen. Ailsa war mir zu Beginn noch recht fremd und doch schaffte es Isabel Morland, sie mir nach und nach näher zu bringen, bis ich sie wirklich verstehen konnte. Gemeinsam mit den Charakteren erlebt man Höhen und Tiefen, kann mit ihnen mitfühlen und auch mit ihnen mit lachen.
Mein Fazit
Ein Buch, das die raue Landschaft Schottlands wunderbar in den Vordergrund stellt und dabei lebendige Bilder vor dem inneren Auge entstehen lässt. Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail erschaffen und wirken authentisch. Sicherlich ist es kein Roman, in dem Tempo und Action im Vordergrund stehen, doch es ist ein Buch über das Leben, aus dem Leben. Für Liebhaber der schottischen Landschaft und deren Charaktere eine perfekte Lektüre für gemütliche Lesestunden.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Mehr Tempo erhofft

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Seit einer Weile arbeitet Carolin in einem Blumenladen ganz in der Nähe des Wiener Zentralfriedhofs. Es scheint, als wäre sie mit diesem Berug rundum glücklich, doch Carolin hat Geheimnisse. Geheimnisse, ...

Seit einer Weile arbeitet Carolin in einem Blumenladen ganz in der Nähe des Wiener Zentralfriedhofs. Es scheint, als wäre sie mit diesem Berug rundum glücklich, doch Carolin hat Geheimnisse. Geheimnisse, die fest mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft sind, vor denen sie sich versteckt und die ihr große Angst machen. Zunächst sah es auch so aus, als wäre endlich Ruhe in Carolins Leben eingekehrt, bis sie eines Tages einen Blumengruß vor ihrer Wohnungstür findet. Einen Gruß, dessen Bedeutung sie umgehend versteht und von dem sie genau weiß, von wem er kommt.
Meine Meinung
Ich bin ein großer Fan der Autorin Ursula Poznanski und so habe ich mich riesig gefreut, als ich ihren neuen Thriller entdeckte. Auch das Cover sieht absolut gelungen aus und weckt gleich Aufmerksamkeit und der Prolog machte mich sehr neugierig auf das Buch. Nach diesem spannenden Einstieg wird jedoch das Tempo ein wenig herausgenommen und der Leser bekommt einen ersten Blick auf die Protagonistin Carolin.
Was mir gut gefallen hat, ist der leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin. Ursula Poznanski kann einfach Geschichten erzählen, die man sich als Leser sehr gut vorstellen kann. Allerdings fiel es mir hier unglaublich schwer, mich in ihre neue Hauptfigur Carolin hineinzufühlen. Man erfährt zunächst nur ansatzweise, dass sie sich versteckt, warum und weshalb wird immer mal wieder kurz angedeutet, bleibt aber relativ vage. Das hat mich doch schon ein wenig gestört, denn ich konnte mich leider nicht richtig in Carolin hineinversetzen. Zwar erzählt diese auch in der Ich-Form von den Ereignissen, bleibt aber auf ihre eigene Art blass. Sie ist traumatisiert, leidet unter Panikattacken und reagiert auch häufig rein instinktiv. Doch, wie auch schon erwähnt, hätte ich hier gerne mehr davon gewusst, was ihr wirklich widerfahren ist. Auch ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, denn manches Mal überraschte sie mich mit ihrem unlogischen Verhalten. Ich habe schon überlegt, ob sie durch diese Ereignisse der Vergangenheit geheimnisvoll wirken sollte, für mich wurde sie dadurch aber eher unsympathisch und nur wenig greifbar. Neben Carolin gibt es auch diverse Nebencharaktere, die aber auch erstaunlich blass blieben. So richtig konnte ich davon keinen fassen.
Auch das Tempo des Thrillers bleibt über weite Teile eher ruhig. Ich muss nicht von Anfang bis Ende nur Action haben, aber hier brauchte es einfach zu lange, bis überhaupt etwas wirklich Spannendes passierte. Alles in allem plätschert die Geschichte so vor sich hin und ich musste mich doch immer wieder zusammenreißen, um am Ball zu bleiben. Ja, es gab durchaus Szenen, die mal etwas spannender wurden, doch auch hier bleibt es für meinen Geschmack zu flach.
Mein Fazit
Ich weiß nicht, ob meine Erwartungen einfach gigantisch hoch waren, weil mich die Autorin bisher noch nie enttäuscht hat, aber leider konnte mich Vanitas nur wenig überzeugen. Für einen Thriller fehlte mir das Tempo, für ein Drama die Hintergründe und die Protagonistin blieb mir unnahbar bis hin zu unsympathisch. Einzig der wirklich flüssige und klare Schreibstil konnten mich dazu bringen, das Buch nicht ganz aus der Hand zu legen. Schade, aber mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Und sie wachten nicht mehr auf

Die Träumenden
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Während einer Party am College von Santa Lora, Kalifornien, wird die Studentin Kara müde, so müde, dass sie gleich die Party verlässt und zu Bett geht. Ihre Mitbewohnerin Mei entdeckt sie komplett bekleidet, ...

Während einer Party am College von Santa Lora, Kalifornien, wird die Studentin Kara müde, so müde, dass sie gleich die Party verlässt und zu Bett geht. Ihre Mitbewohnerin Mei entdeckt sie komplett bekleidet, sogar die Stiefel hat sie noch an, doch im ersten Moment denkt sie sich noch nichts dabei, denn sie kennt die Gewohnheiten ihrer Mitbewohnerin nach Partys. Doch dann schafft es niemand, Kara zu wecken und das Unglück nimmt seinen Lauf. Immer mehr Studenten fallen in tiefen Schlaf und es scheint, als würden sie träumen. Ein Virus? Das College wird in Qurantäne gesetzt, doch es ist bereits zu spät und der Virus der Träumenden greift in Santa Lora um sich.
Meine Meinung
Ich muss ja sagen, dass ich schon beim Blick auf das Cover eine Gänsehaut bekam, es wirkt düster und verlassen und spiegelt hier schon perfekt den Inhalt des Buches.
Der Beginn ist ein wenig mysteriös und dann befindet man sich gleich mitten im Geschehen. Was mir hier von Anfang an auffiel, ist der ungewöhnliche Schreibstil. Karen Thompson Walker erzählt in einem sehr nüchternen und sachlichen Ton und man hat hier fast das Gefühl, einen Bericht zu verfolgen. Doch tatsächlich lässt sie den Leser immer wieder an den Gedanken ihrer Charaktere teilhaben. So habe ich diesen Roman mit gemischten Gefühlen gelesen, zum Teil wirkten die Szenen beängstigend und beklemmend, zum Teil kam ich mir vor, als würde ich furchtbare Nachrichten verfolgen, die mich trotzdem auf eine gewisse Distanz hielten. Trotzdem hatte die Geschichte einen gewissen Sog und ich wollte einfach wissen, worauf das alles hinauslaufen wird.
Das Tempo an für sich ist eher ruhig gehalten, trotzdem hatte die Geschichte einen gewissen Sog. Gerade diese Art Endzeitszenario wirkt auf mich immer beängstigend und die Darstellung, wie schnell dieser zunächst harmlos wirkende Virus um sich greift, ist der Autorin wirklich gut gelungen.
Durch mehrere Perspektiven, die jede für sich schon völlig einnehmend beschrieben sind, verfolgt man die Geschichte. Man erfährt immer wieder Bruchstücke und erlebt in teils kurz gehaltenen Kapiteln, wie die unterschiedlichen Charaktere mit der Situation umgehen.
Da wäre die Studentin Mei, die ruhig und zurückhaltend ist und zwar mitten im Geschehen steckt und doch alles zunächst aus einer Distanz verfolgt. Dann gibt es den Familienvater, der schon immer ahnte, dass die Menschheit irgendwann einer großen Bedrohung ausgeliefert sein wird und der seine beiden Töchter gleich zu Beginn von der Außenwelt abschottet. Daneben wohnt ein junges Professorenehepaar mit ihrer neugeborenen Tochter, die in erster Linie immer aus Angst um ihr Kind handeln. Am Krankenhaus arbeitet eine Psychiaterin, die ebenfalls versucht, einen ganz anderen Ansatz zu finden, um diesen Virus zu fassen. Zu guter Letzt noch ein alternder Professor und dessen große Liebe, durch deren Perspektive der Virus noch einmal ganz anders wirkt. All dieses Personen geben ein Bild auf die Krankheit, doch richtig nahe kommt man keinem von ihnen, auch hier bleibt die Autorin auf einer gewissen Distanz.
Mein Fazit
Ein Buch, das ich mit gemischten Gefühlen gelesen habe, ich schwankte zwischen dem Wunsch zu erfahren, was da los ist und blieb doch distanziert. Trotzdem hat das Buch eine beängstigende Sogwirkung, die durch den nüchternen Schreibstil noch einmal verstärkt wird. Vor allem das Ende lässt mich noch eine Spur nachdenklich zurück. Definitiv eine aussergewöhnliche Geschichte, die ich sehr lesenwert fand.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Kuschelige Helden

Drei Helden für Mathilda
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Eigentlich ist es ein Morgen wie jeden Morgen, als Fitze Fusselkopp aufwacht und sich noch einmal genüsslich in Mathildas Arme kuscheln möchte. Doch dazu fehlt etwas ganz bestimmtes, nämlich Mathilda. ...

Eigentlich ist es ein Morgen wie jeden Morgen, als Fitze Fusselkopp aufwacht und sich noch einmal genüsslich in Mathildas Arme kuscheln möchte. Doch dazu fehlt etwas ganz bestimmtes, nämlich Mathilda. Gemeinsam mit seinen Freunden, dem Bären Bummel-Bom und dem Löwen Wim sucht er alles ab, doch Mathilda bleibt verschwunden. Die drei beschließen, dass es nur noch eine Möglichkeit gibt: Mathilda wurde entführt. Kurzerhand begeben sie sich auf die Suche nach ihrer kleinen Freundin und erleben dabei Abenteuer in der großen Stadt.
Meine Meinung

Schon beim Blick auf das wirklich süße Cover waren mein Sohn (wird bald fünf) und ich ganz angetan von diesem zuckersüßen Kinderbuch. Diese wirklich richtig tollen Illustrationen von Daniel Napp finden sich auch im Inneren des Buches wieder und veranschaulichen die Geschichte einmal mehr und lassen die Abenteuer im Kopf noch lebendiger werden.
Die Geschichte wird ab sechs Jahren empfohlen und dank der angenehmen Größe der Schrift und die leichte und gut verständliche Sprache, ist es gut geeignet zum Selber lesen. Aber auch zum Vorlesen macht sich diese Geschichte richtig gut, denn die Kapitel haben dafür eine perfekte Länge und man kann zwischendurch locker Pausen machen. Bei uns waren es an vier Abenden eine Gute-Nacht-Geschichte und mein Sohn war Feuer und Flamme bei den Abenteuern in der Großstadt, von denen die drei Kuscheltiere so einige erleben. Wo Mathilda dann wirklich steckt, kann man sich als Erwachsener schnell vorstellen, doch mein Sohn war ganz gebannt und hat gehofft, dass die niedlichen Helden schnell ihre liebe Mathilda wiederfinden werden.
Die drei Helden sind aber auch wirklich zu süß und lassen sich auch im Kinderzimmer meines Sohnes finden. Denn auch bei uns wohnen ein Fitze Fusselkopp, ein Bummel-Bom und ein Wim. Somit haben uns zu der Geschichte auch gleich die drei Stofftiere meines Sohnes begleitet und durften abends mit im Bett dem Abenteuer ihrer gezeichneten Ebendbilder lauschen.
Mein Fazit

Eine süße Geschichte mit vielen Abenteuern für kleine Entdecker und mit drei großartigen Helden, die man schnell ins Herz schließt. Ich hatte beim Vorlesen wirklich Spaß an und mit den drei kuscheligen Abenteurern und musste immer wieder schmunzeln. Mein Sohn war völlig begeistert von der Geschichte und hat ordentlich mitgerätselt und gebannt gelauscht, weil er auch unbedingt wissen wollte, wo denn Mathilda nun wirklich steckt. Wirklich schön erzählt, mit niedlichen Illustrationen und ganz viel Herz macht dieses Buch ganz viel Spaß.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Magische Welt

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Viele Jahre ist es her, dass die Welt, wie wir sie kannten, zerbrach. Seitdem leben die Menschen auf so genannten Archen, kleinere Teile der Welt, die schweben und von denen es 21 größere gibt. Auf der ...

Viele Jahre ist es her, dass die Welt, wie wir sie kannten, zerbrach. Seitdem leben die Menschen auf so genannten Archen, kleinere Teile der Welt, die schweben und von denen es 21 größere gibt. Auf der Arche Anima lebt Ophelia gemeinsam mit ihrer Familie. Ophelia verfügt über ganz besondere Fähigkeiten, denn sie kann mit ihren Händen Gegenstände “lesen” und durch Spiegel reisen. Gemeinsam mit ihrem Patenonkel arbeitet sie in einem Museum und ist dort rundum glücklich, denn bisher ist es ihr gelungen, einer Verlobung aus dem Weg zu gehen. Doch plötzlich ist alles anders, denn ausgerechnet von der eisigen Arche Pol hat ein Adeliger, Thorn, um Ophelias Hand angehalten. Ihr bleibt nichts anderes übrig als Thorn nach Pol zu folgen, aber hier ist alles ganz anders, als Ophelia es bisher gewohnt ist und sie muss sich nicht nur einer kalten Welt, sondern auch vielen Gefahren stellen.
Meine Meinung
Schon beim ersten Blick auf dieses Cover wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, denn gemeinsam mit dem Klappentext wurde ich sofort neugierig. Ausserdem wurde dieses Buch mit Harry Potter verglichen, doch gleich vorweg, das hat die Spiegelreisende nicht nötig, denn diese Geschichte verfügt eine ganz eigene, fatastische Magie.
Christelle Dabos hat eine sehr ausschweifende Art zu erzählen, womit sie allerdings glasklare Bilder ihrer Welt zaubert. Ich hatte beim Lesen wirklich den Eindruck, Ophelia zu begleiten. An und für sich ist es verständlich und flüssig zu lesen, doch man muss wirklich auch konzentriert am Ball bleiben, deshalb würde ich sagen, dass diese Geschichte für Leser ab zwölf eher gehobene Ansprüche hat, jedoch auch Erwachsene in ihren Bann zieht.
Mit ihrer ganz besonderen, magischen Welt konnte mich die Autorin gleich in ihren Bann ziehen. Sie ist eine Mischung aus Fantasy, Magie und auch etwas historisch, denn wir finden neben den magischen Fähigkeiten der unterschiedlichen Charaktere auch Dinge wie Telefone oder Zeppeline vor. Durch die bildgewaltige Sprache hatte ich genaue Vorstellungen, wie es in Ophelias Welt und auch später in Pol aussieht. Insgesamt hätte ich vielleicht noch etwas mehr über die Welt ausserhalb der Mauern erfahren, aber es ist ja auch der erste Band einer Reihe und ich denke, da wartet noch so einiges auf den Leser.
Die Geschichte selber ist durch die vielen Bilder und Details eher ruhig, wobei es aber auch einige Momente gibt, in denen es spannend wird. Es ist eine Geschichte, die sich langsam entwickelt, der man aber auch diese Zeit geben muss. Ich wurde auf jeden Fall immer mehr in die Welt gezogen und nach dem Ende kann ich es kaum abwarten, den nächsten Band in die Hände zu bekommen.
Die Charaktere haben es mir ganz besonders angetan, allen voran Ophelia, die alles andere als eine knallharte Heldin zu sein scheint. In ihrem alten, magischen Schal, mit einem zarten Stimmchen, wilden Locken, klein und zart und einer großen Brille kommt Ophelia daher und nimmt immer mehr des Herzens ihrer Leser ein. Sie nimmt eine deutliche Entwicklung und weiß, für sich einzustehen. Doch auch Thorn hat mir ein Stück Herz gestohlen, denn dieser schlaksige Riese, der so kalt und verschlossen wirkt, hat etwas an sich, dass mich tief berührt hat. Diese beiden im Zusammenspiel macht allein schon einen Zauber der Geschichte aus, allerdings nicht so, wie man wohl erwarten würde. Doch auch all ihre Nebencharaktere hat die Autorin Christelle Dabos mit viel Liebe zum Detail lebendig werden lassen. Hier ist nur selten jemand so, wie man auf den ersten Blick vermutet, doch lest einfach selber, was ich damit meine.
Mein Fazit
Eine Geschichte voller Magie, die bei mir zwar etwas Zeit benötigte, um mich endgültig in ihren Bann zu ziehen, doch letzten Endes bin ich in der Welt der Archen gefangen. Ein sehr bildgewaltiger Schreibstil und ganz besondere Protagonisten machten diese Geschichte lebendig. Thorn und Ophelia gehen mir unter die Haut und ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit den beiden. Eine Geschichte voller Zauber und Magie in einer Welt, die so anders ist, als man sie kennt. Vergleiche mit Harry Potter hat dieses Buch gar nicht nötig, ist es doch ganz für sich etwas besonderes.