Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannende Unterhaltung

Dinge, die mir gehören
0

Kriminalhauptkommissar Simon und sein Kollege Lockhardt sind auf der Suche nach einem kleinen Jungen, der entführt wurde. Als sie über das Telefon eine anonyme Nachricht erhalten, wo sich der Junge befinden ...

Kriminalhauptkommissar Simon und sein Kollege Lockhardt sind auf der Suche nach einem kleinen Jungen, der entführt wurde. Als sie über das Telefon eine anonyme Nachricht erhalten, wo sich der Junge befinden würde, machen sie sich ohne Umschweife auf den Weg in ein abgelegenes Haus mitten im Wald. Doch als sie dort ankommen, finden sie sowohl den mutmaßlichen Entführer an den Füßen aufgehangen, mit durchtrennter Kehle als auch den kleinen Jungen vor. Aber wer hat den Entführer getötet? Kaum mit den Ermittlungen zu diesem Mord angefangen, kommt es auch schon zu einem weiteren Mord. Auch hier wurde das Opfer an den Füßen aufgehangen und ausgeblutet aufgefunden. Was allerdings Simon noch mehr erschreckt, er findet Dinge am Tatort vor, die aus seiner eigenen Wohnung stammen.
Meine Meinung
Ein schlichtes Cover, bei dem mich eher der Titel dazu verlockte das Buch in die Hand zu nehmen, versprach aber mit seinem Klappentext eine sehr spannende Story.
Der Autor Christian Kärger schreibt sehr detailreich, aber auch flüssig und direkt und man merkt ihm bei seinem Thrillerdebüt den Drehbuchautor durchaus an, denn er weiß, mit welchen Momente er den Leser mitnehmen kann. Es gibt hier durchaus den ein oder anderen Gänsehautmoment, vor allem oder gerade auch im ersten Kapitel, mit dem er den Leser umgehend neugierig macht. Durch teilweise genau beschriebene Tatorte oder auch Szenen der Morde würde ich allerdings sagen, dass es nicht unbedingt ein Thriller für zartbesaitete Leser ist. Wer aber keine Probleme mit manchmal etwas schockierenden Bildern hat, ist hier sehr gut aufgehoben.
Der Thriller liest sich spannend und bietet sehr gute Unterhaltung, temporeiche Szenen wechseln sich mit ruhigeren Momenten ab und so kommt der Leser immer mal wieder zu Phasen, in denen der Adrenalinspiegel sinkt. Auch einige Wendungen sorgten immer wieder für Überraschungen und auch einen Showdown gibt es hier. Manches davon scheint mir ein bisschen weit hergeholt und ist auch nicht immer absolut realistisch, aber es sorgt auf jeden Fall für spannende Lesestunden. Kärger verfügt auf jeden Fall über die Gabe, dem Leser ein lebhaftes Kopfkino zu bescheren, welches durch die Seiten treibt.
Mit wechselnden Perspektiven führt der Autor durch den Thriller, wobei der Ermittler Paul Simon hier im Mittelpunkt steht. Was den pychologischen Aspekt angeht, hätte ich mir gerne noch intensivere Gedanken des Täters gewünscht, man erfährt zwar durchaus mehr über die Hintergründe zu den Taten, aber hier kann es ruhig noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen. Das meiste davon erfährt man hier erst zum Schluss, auch wenn man hier genügend Gelegenheit erhält, mitzurätseln und Theorien aufzustellen.
Mit Paul Simon hat der Autor einen sehr interessanten Charakter erschaffen, den man in diesem ersten Band einer vermutlichen Reihe recht gut kennenlernen kann. Er handelt durchaus schonmal aus dem Bauch heraus, was nicht immer von allen Seiten Zustimmung findet. Doch sein Partner Lockhardt steht zu ihm und die beiden ergeben ein wirklich gelungenes Team, von dem ich sehr gerne mehr lesen möchte. Während Simon der impulsivere der beiden Ermittler ist, schafft es Lockhardt eher ruhig zu bleiben. Dabei ist er Simon gegenüber absolut loyal und gemeinsam sind sie wirklich gute Partner.
Nebencharaktere gibt es hier durchaus einige, die allerdings nur den nötigen Einfluss auf die Handlung nehmen und nur wenig Tiefe erhalten. Was aber dem Thriller keinen Abbruch gibt, denn sie sorgen für das nötige Tempo.
Mein Fazit
Ein Thriller mit einem großen Unterhaltungswert, der sich wie ein Film liest, da der Autor hier für viel Kopfkino sorgt. Es ist nicht immer alles absolut logisch, aber durchaus gut konstruiert und der Verlauf der Handlung ist dabei so spannend, dass man gefesselt ist von der Handlung. Mit Simon und Lockhardt gibt es hier ein interessantes Duo, von dem ich persönlich sehr gerne mehr lesen möchte. Eine Empfehlung an Thrillerleser, die es auch gerne mal detailreich mögen.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Tolles Kinderbuch mit Gruselspannung

Emily Bones
0

Eigentlich befand sich die dreizehnjährige Emily auf dem Rückweg von einer Halloween Party, zumindest soweit sie sich erinnern kann. Doch als sie aufwacht, befindet sie sich in einer engen Kiste. Ein Sarg!? ...

Eigentlich befand sich die dreizehnjährige Emily auf dem Rückweg von einer Halloween Party, zumindest soweit sie sich erinnern kann. Doch als sie aufwacht, befindet sie sich in einer engen Kiste. Ein Sarg!? Aber das kann nicht sein, da hat sich doch bestimmt ihre beste Freundin an Emily für deren letzten Streich gerächt. Als Emily der engen Kiste entkommen kann, muss sie jedoch feststellen, dass es tatsächlich ein Sarg ist, in dem sie sich befand und sie in einem Grab auf dem Friedhof Père Lachaise als Geist aufgewacht ist. Damit will und kann sich Emily aber nicht abfinden, denn ihr Tod war kein natürlicher. Für Emily gibt es nur noch eins, ihren Mörder finden, doch dass das selbst für einen Geist gefährlich sein kann, damit hätte Emily niemals gerechnet.
Meine Meinung
Dieses Cover ist absolut bezaubernd und passt hervorragend zum Inhalt der Geschichte. Auch auf Kinder wirkt das Cover, denn meine Tochter, zehn Jahre alt und damit gleich die Zielgruppe. hatte sofort ein Auge auf dieses wirklich wunderschön gestaltete Buch geworfen.
Da ich mittlerweile mehrere Bücher der Autorin Gesa Schwartz gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch, das dieses Mal für Kinder ist. Auch hier schafft es Gesa Schwartz mit ihrem Schreibstil eine ganz eigene Atmosphäre zu schaffen, denn sie beschreibt mit Worten sehr gekonnt von Umgebungen und Charakteren. Das muss man allerdings mögen, denn es ist durchaus auch schonmal ausschweifend, was eventuell auf den ein oder anderen langatmig wirken könnte, vor allem bei der Zielgruppe ab zehn bin ich mir da nicht ganz sicher, denke, es ist da schon fast für anspruchsvollere Leser. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was meine Tochter dazu sagen wird. Mir hingegen gefällt das absolut, denn man hat die Bilder der Geschichte so klar vor Augen, dass man sich mitten im Geschehen befindet.
Die Geschichte beginnt gleich spannend, man möchte wissen, was Emily passiert ist, dass sie dort mitten auf dem Pariser Friedhof in einem Grab zu sich kommt und ich war sehr amüsiert über die Gedankengänge des Mädchens beim Erwachen. Es geht mit einer schönen Grusel-/Gänsehautatmosphäre weiter, vielleicht nicht unbedingt bei Erwachsenen, aber mit Sicherheit für die Zielgruppe. Es ist sehr spannend zu verfolgen, wie Emilys Zielstrebigkeit dazu führt, dass selbst die etwas grimmigeren Charaktere ihr ein wenig verfallen. Auch Wendungen und Überraschungen sorgten dafür, dass es hier nicht langweilig wurde. Lediglich im Mittelteil hatte ich den Eindruck, dass sich nicht so viel tut, aber dann war ich wieder gefesselt von Emily und ihrer Geschichte.
in der dritten Person aus der Sicht Emilys erfahren wir von ihrem “Leben” als Geist auf dem Pariser Friedhof. Dabei trifft sie natürlich auf jede Menge, teils absolut skurriler Figuren, die mich wunderbar unterhalten haben.
Genau diese Charaktere waren ebenfalls ein dicker Pluspunkt der Geschichte, denn sie sorgten hier für Abwechslung, Spannung und Leben.
Emily hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist alles andere als auf den Mund gefallen und sehr zielstrebig und auf alle Fälle hartnäckig. Mit viel Charme und Sturheit bringt sie andere dazu, ihr zu helfen, denn eins hat Emily ebenfalls, nämlich Herz und dies hängt an ihrer Familie, vor allem an ihrer Schwester. Sie bleibt, trotz ihrem neuen Dasein als Geist, sie selbst und aufgeben gehört nicht in Emilys Wortschatz.
Neben Emily gibt es eine ganze Menge Charaktere, die ich einfach nur toll fand. Allen voran der Vampir Balthasar, der so grummelig wirkt und doch Herz hat oder aber auch Cosimo, der Irrwicht, dem nicht immer alles geheuer ist. Jeder von ihnen ist liebevoll ausgearbeitet und gestaltet und sie haben alle Stärken und Schwächen.
Mein Fazit
Ein wunderbarer Lesespaß nicht nur für junge Leser, aber diese Atmosphäre dürfte gerade die Zielgruppe ganz besonders ansprechen. Eine tolle Protagonistin, die mit viel Herz für das kämpft, was ihr wichtig ist und nicht so schnell klein beigibt. Auch sonst konnte mich die schön schaurige Atmosphäre einfangen und die Charaktere sorgten für gute Unterhaltung. Lasst euch von Emily auf ein Gänsehautabenteuer mitnehmen.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Spannendes Jugendbuch

Das dunkle Herz
0

Zehn Jahre ist es her, dass Annas Bruder Ben spurlos verschwand. Bis heute fehlt jede Spur von dem damals siebenjährigen Jungen. Heute ist wieder die jährliche Trauerfeier in der Kirche, bei der seine ...

Zehn Jahre ist es her, dass Annas Bruder Ben spurlos verschwand. Bis heute fehlt jede Spur von dem damals siebenjährigen Jungen. Heute ist wieder die jährliche Trauerfeier in der Kirche, bei der seine heute vierzehnjährige Schwester Anna ihre Eltern begleitet. Doch während der Messe wird es Anna schlecht, während sie sich noch an der Bank vor ihr festhält, ist es schlagartig wieder vorbei. Aber als Anna sich umschaut, befindet sie sich nicht mehr in der Kirche sondern in einer Wüste. Während sie sich auf die Suche danach macht, wo sie sich befindet, trifft sie zunächst auf den gleichaltrigen Nick, der ebenso wie Anna in dieser Wüste gestrandet ist. So nach und nach begegnen sie weiteren Personen und während sie versuchen, wieder von dort fortzukommen, entdecken sie ein Geheimnis, dass sich gleich unter dieser Wüste befindet.
Meine Meinung
Schon beim ersten Blick auf das düstere Cover wurde ich neugierig auf die Geschichte und auch der Klappentext klang sehr spannend.
Der Einstieg in diesen Jugendroman gelingt ebenfalls sehr leicht, was daran liegt, dass man umgehend in die erste Szene geworfen wird. Man hat noch kurz Gelegenheit Protagonistin Anna kennenzulernen und begibt sich dann gleich mit ihr in ein geheimnisvolles Abenteuer.
Der Autor Lukas Hainer hat einen sehr flüssigen, jungen und modernen Schreibstil, der den Leser schnell ins Geschehen zieht. Dadurch, dass er aus der Sicht seiner jungen Protagonistin erzählt, ist es sprachlich auch durchaus für die Zielgruppe geeignet. Hin und wieder gibt es schon Szenen, die sehr hart wirken, bleiben aber im Rahmen. Doch es bleibt auch alles recht kalt erzählt, mir fehlten ein wenig Emotionen, die mich mitfiebern ließen oder mich in die Charaktere versetzt hätten.
Trotzdem ist die Geschichte absolut spannend, denn man wird gemeinsam mit den Protagonisten auf der Suche nach Antworten durchs Geschehen getrieben. Ständig gingen mir die Fragen durch den Kopf, warum sie dort sind, wer dort sein düsteres Werk betreibt, wo sie sind etc. Somit flogen die Seiten beim Lesen regelrecht an mir vorbei, weil ich unbedingt wissen wollte, was da überhaupt los ist. Doch da es sich hier auch um einen ersten Band handelt, bekommt man noch nicht alle Antworten geliefert und Lukas Hainer lässt noch einiges offen.
Die Welt, in der sich Anna und Nick befinden, ist karg und leer, eine Wüste und eine zerfallene Stadt in dieser Wüste. Auch die dort mit ihnen gestrandeten Personen sind äußerst mysteriös und ich fragte mich durchaus, warum gerade diese Menschen aufeinandertreffen. Ansonsten beschreibt der Autor aber so detailliert ohne auszuschweifen, dass man sich den Ort durchaus vorstellen kann.
Protagonistin Anna war mir gleich von Beginn an recht sympathisch, auch wenn ich noch lange nicht das Gefühl habe, sie zu kennen. Gerade durch ihre Vergangenheit, das Aufwachsen im düsteren Schatten des Verschwindens ihres Bruders, brachte mir aber ein wenig Verständnis für Anna. Hier hätte ich doch schon sehr gerne mehr über sie erfahren, auch wenn sie noch der Charakter ist, der dem Leser am nächsten gebracht wurde. Denn neben Anna tauchen noch unzählige weitere Personen auf, die ich, gerade zu Beginn, noch durcheinander brachte. Hierbei steht dann ihr Begleiter Nick noch ein wenig mit im Vordergrund, bleibt mir im Vergleich zu Anna aber noch recht blass. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es auch hier im zweiten Teil mehr in die Tiefe gegangen wird.
Mein Fazit
Ein düsterer und auch recht mysteriöser Jugendroman, der vor allem durch seinen Aufbau, die Suche nach Antworten, durch die Seiten treibt beim Lesen. Mir fehlte es noch ein wenig an Emotionen, die mich in die Charaktere, vor allem in Protagonistin Anna versetzt hätten, um mich hier mit ihnen verbunden zu fühlen. Da hier noch einige Antworten offen bleiben, bin ich sehr neugierig auf die Fortsetzung der Geschichte. Lesenswert!

Veröffentlicht am 28.07.2018

Gelungene Fortzetzung

Blutbuche
0

Während die Ermittlerin Emma Carow gerade mit den Dämonen der eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat, erhält ihre Abteilung die Bitte von polnischen Kollegen, bei einem Fall mitzuhelfen. Drei Briefe wurden ...

Während die Ermittlerin Emma Carow gerade mit den Dämonen der eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat, erhält ihre Abteilung die Bitte von polnischen Kollegen, bei einem Fall mitzuhelfen. Drei Briefe wurden der Polizei in Polen zugespielt, Briefe, in denen Opfer, Frauen, die Polizei um Hilfe bitten, denn sie werden gefangen gehalten. Da sich die Ermittler nicht ganz sicher sind, soll Carow herausfinden, ob die Briefe echt sind oder nur ein extrem grausamer Scherz. Die Briefe sind auf Deutsch verfasst und ihr Inhalt äußerst verstörend.
Meine Meinung
Schon das Debüt des Autorenduos Ule Hansen konnte mich absolut fesseln und so war ich begeistert, als ich sah, dass es endlich eine Fortsetzung rund um die äußerst spannende Ermittlerin Emma Carow gibt.
Das Cover macht neugierig und schreit schon von weitem Thriller und gefällt mir sehr gut. Auch der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt.
Der Thriller ist der zweite Teil einer Reihe um Ermittlerin und Fallanalytikerin Emma Carow, wobei man die Bände, wenn es rein um den Fall geht, völlig unabhängig voneinander lesen kann. Wie so oft bei solchen Reihen aber geht es im Privatleben der Ermittler natürlich weiter und auch hier lernt man die Protagonistin ein Stück weit mehr kennen, als bereits zuvor.
Der Schreibstil der Autoren gefällt mir absolut gut, denn sie schreiben fesselnd und einnehmend. Schon mit dem ersten Satz wird der Leser so neugierig gemacht, dass man umgehend in den Thriller gezogen wird. Sie schreiben sprachlich modern und soweit bildlich, dass man den Ereignissen gut folgen kann. Die ein oder andere Beschreibung ist vielleicht nichts für ganz zart besaitete Leser, aber im großen und ganzen nehmen blutige Szenen hier keine Überhand. Sie bekommen einfach so viel Raum, wie sie benötigen, um klarzustellen, wie grausam der Täter hier vorgeht und das sorgt durchaus für Gänsehaut.
Der Thriller an für sich, bzw. eher der Fall an für sich, nimmt nur ruhig, aber dafür konstant an Fahrt auf. Genau wie die Ermittlerin Carow weiß der Leser zunächst nicht, inwieweit etwas an diesen Briefen ist und bekommt somit Gelegenheit, mit Carow gemeinsam darüber zu grübeln. Aber gerade hier im ersten Bereich des Buches hatte ich auch den Eindruck, dass man vor allem die Protagonistin und deren Psyche deutlicher kennenlernt und sich gut in sie hineinversetzen kann. Doch so nach und nach wird auch der Fall immer einnehmender und man stößt mit Carow gemeinsam an so manch eine Grenze und seien es nur die innerhalb der eigenen Behörden. Das Tempo steigert sich, es gibt die ein oder andere Wendung und zum Ende hin den äußerst spannenden Showdown. Hin und wieder ist es ein wenig zu sehr konstruiert, aber das tut der Spannung keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.
Emma Carow, die Protagonistin, ist eine sehr interessante Person, über deren Hintergrund man bereits im ersten Band einiges erfuhr, was hier aber deutlich vertieft wurde. Wobei ich den Eindruck hatte, dass sie vor allem psychisch beginnt, ihr Trauma zu verarbeiten, man spürt hier auf jeden Fall eine Entwicklung. Zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht Emmas Ding und so manche ihrer Handlungen erfolgen aus dem Bauch heraus. Doch je mehr man sie kennenlernt, umso mehr kann man nachempfinden, was in ihr vorgeht.
Auch ihre Kollegen werden klar umrissen, bleiben aber auch deutlich in Emmas Schatten. Trotzdem sind sie vorstellbar und machen neugierig auf weitere Fälle, die sie gemeinsam lösen werden.
Mein Fazit
Wer den ersten Band der Reihe bereits mochte, wird auch diesen hier gerne lesen. Spannend und mit recht viel Berliner Lokalkolorit ausgestattet, bringt der Thriller gute Unterhaltung und lässt sich flüssig lesen. Emma Carow und auch der Rest des Teams sind interessante Persönlichkeiten, wobei mir vor allem Emma und deren Entwicklung gut gefällt. Empfehlenswerter zweiter Teil.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Leichte unterhaltung

Mein wunderbarer Küstenchor
0

Britta ist Leiterin eines Hotels in Klütz an der Ostsee und die lange Sommersaison war absolut erfolgreich, aber nun auch vorbei. Endlich Zeit für sich und für ihr liebstes Hobby, ihren Chor, bei dem sie ...

Britta ist Leiterin eines Hotels in Klütz an der Ostsee und die lange Sommersaison war absolut erfolgreich, aber nun auch vorbei. Endlich Zeit für sich und für ihr liebstes Hobby, ihren Chor, bei dem sie bereits seit zwanzig Jahren mitsingt. Tatsächlich haben sie auch Erfolg, denn es steht eine große Reise bevor, zu einem Auftritt in Tampere. Doch plötzlich steht ihr Chorleiter Dustin mit schlechten Nachrichten vor seinem Chor. Er hat einen neuen Job in Süddeutschland und muss innerhalb einer Woche abreisen. Fällt nun alles ins Wasser? Kurzerhand beschließt Britta, nach einem neuen Chorleiter zu suchen, doch dabei landet sie einige Fehltritte, bis sie Jasper kennenlernt. Dieser ist davon überzeugt, dass Britta schon den perfekten Chorleiter bereits gefunden hat.
Meine Meinung
Hach ja, dieses Cover lud mich gleich zum Träumen ein, denn ich bin durch und durch ein Ostseejunkie und freue mich jedes Jahr auf unseren Urlaub in dieser wunderschönen Gegend. Allerdings muss ich zugeben, dass mich der Titel auf den ersten Blick ein wenig abgeschreckt hat, da ich hier ein paar Omas mit Wärmedecken in einem Bus auf dem Weg zum Chorauftritt vor mir sah. Doch da mir in letzter Zeit der Name des Autors, Janne Mommsen, so oft begegnete, und ich schon länger etwas von ihm lesen wollte, habe ich dann doch noch zugegriffen. Ausserdem klang der Klappentext nach guter Unterhaltung, perfekt für einen gemütlichen Lesenachmittag und genau den hatte ich dann auch.
Janne Mommsen schreibt sehr leicht und flüssig und konnte mich hier durchaus mit seinen sehr weichen Worten überraschen. Ich hatte beim Lesen ein wenig das Gefühl, einem TV-Film zuzusehen, denn Janne Mommsen erzählt mit viel Herz und ja, auch wenn man nicht so viel von der Umgebung im Buche erfährt, auch mit viel Liebe zu diesem Fleckchen Erde.
Der Inhalt war jetzt nicht so richtig meiner, denn es geht hier, Überraschung, um den Küstenchor. Dabei hat man aber auch ganz gut das Gefühl, dass man zumindest die Sänger des Chores, allen voran Britta, kennenlernt. Ich hatte mir hier ein wenig mehr von einem lustigen Casting bei der Suche nach einem neuen Chorleiter erwartet, aber im Endeffekt habe ich genau das erhalten, was der Titel schon ausdrückt.
Die Geschichte wird durch einen personellen Erzähler in dritter Person erzählt. Man hat hier irgendwie das Gefühl gehabt, dass man hier wirklich jemanden lauscht, der all das auch erlebt hat, wovon hier berichtet wird. Das fand ich ganz nett und es hat mich auch recht gut unterhalten, denn ich konnte hier zuschauen. Gerade diese kleine Gemeinschaft in Klütz fand ich sehr glaubwürdig, da ich selbst aus einem kleinen Städtchen komme, fand ich das gut umgesetzt.
Die Charaktere waren sehr sympathisch, allen voran Protagonistin Britta mochte ich sehr gerne. Sie ist eine gestandene Frau, die sich durchaus durchsetzen kann und doch wohnen so einige Unsicherheiten in ihr. An manch einer Stelle kam sie mir jünger vor, als sie ist, aber sie macht einfach alles, was notwendig ist, um ihr großes Hobby am Leben zu halten. Die weiteren Charaktere werden hier alle vorgestellt, man hat das Gefühl, als hätte Protagonistin Britta den Leser an die Hand genommen und jede Person dem Leser persönlich vorgestellt. Ich hatte auf jeden Fall einen guten Blick auf alle Charaktere.
Mein Fazit
Der Erzählstil hat mir gut gefallen, der Inhalt war nicht so ganz meins, was mich aber jetzt nicht unbedingt gänzlich überrascht hat, denn ich habe genau die Geschichte erhalten, die ich auf Grund von Klappentext und Titel mir vorgestellt hatte. Ich wollte aber einfach einmal etwas von diesem Autor lesen und wie erwähnt, der Stil war gut zu lesen und unterhaltsam. Wer Romane mit viel Herz und Lokalkolorit mag, der ist hier genau richtig.