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Veröffentlicht am 15.11.2024

Interessanter Überblick über die Geschichte unserer beliebtesten Nahrungsmittel

Ohne Mücken keine Schokolade
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Die Autorin Sarah Schmidt wartet mit interessantem und unterhaltsamem Wissen zu Äpfeln, Bananen, Kaffee, Kakao, Kartoffeln, Kohl, Mais, Reis, Weizen, Zitrusfrüchten und Zucker auf. Diese Nahrungsmittel ...

Die Autorin Sarah Schmidt wartet mit interessantem und unterhaltsamem Wissen zu Äpfeln, Bananen, Kaffee, Kakao, Kartoffeln, Kohl, Mais, Reis, Weizen, Zitrusfrüchten und Zucker auf. Diese Nahrungsmittel sind aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken, und dennoch wissen wir häufig wenig über deren Ursprung und Historie in unserer Küche. Auch die dunklen Kapitel - Sklaverei, Kolonialismus, Pestizideinsatz, Monokulturen, Ausbeutung - werden thematisiert. Ein Extra-Kapitel mit grundlegenden Informationen zur Züchtung fehlt ebenfalls nicht.
Das Buch ist kurzweilig geschrieben und die Kapitel zu den einzelnen Nahrungsmitteln lassen sich unabhängig voneinander lesen. Es vermittelt einen sehr guten Überblick über deren Geschichte, verzichtet jedoch auf tiefergehende biologische oder historische Ausführungen. An manchen Stellen hätte ich mir hier noch detailliertere Informationen und ergänzende Illustrationen oder Fotografien gewünscht.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

actionreich, aber zu einfach gestrickt

Amanda Black – Die Mission beginnt
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Der lebendige und flotte Erzählstil hat meinen Sohn (10) und mich auf den ersten Seiten gleich für sich eingenommen, wir konnten uns gut in die zwölfjährige Amanda hineinversetzen und waren gespannt auf ...

Der lebendige und flotte Erzählstil hat meinen Sohn (10) und mich auf den ersten Seiten gleich für sich eingenommen, wir konnten uns gut in die zwölfjährige Amanda hineinversetzen und waren gespannt auf ihr Abenteuer. Die Geschichte ist spannend und actionreich, doch leider an vielen Stellen recht unlogisch, unglaubwürdig und mit wenig Tiefgang. Dies fiel nicht nur mir als Erwachsene auf, sondern auch meinem Sohn, und trübte unser Lesevergnügen erheblich. Wir lesen sehr gerne magische Bücher mit Fantasy-Elementen, aber eine gewisse innere Logik sollte doch vorhanden sein. Auch die Charaktere sind oberflächlich konzipiert und lassen eine echte Entwicklung vermissen. Die Handlung ist sehr einfach gehalten und geht damit meines Erachtens an der Alterszielgruppe ab 9 Jahren vorbei, da diese schon höhere Erwartungen an die Komplexität einer Geschichte stellen dürfte.

Positiv hervorzuheben sind die ganzseitigen schwarz-weißen Illustrationen, die sehr detailreich sind und die Geschichte sehr schön ergänzen.

Ein Blick auf das spanische Original verrät, dass es sich bei diesem Band um den Auftakt zu einer aktuell 11-bändigen Reihe handelt. Die Bände 1 und 2 sind bereits auf Deutsch erschienen, die Bände 3 und 4 folgen im ersten Halbjahr 2025. Uns konnte Band 1 leider nicht überzeugen und wir werden Amandas Abenteuer nicht weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 08.11.2024

stimmungsvoller Weihnachtskrimi

Der echte Krampus
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"Der echte Krampus" von Uta Seeberg ist der vierte Band um Major Gryszinski, den königlich-bayerischer Sonderermittler der Münchner Kriminalpolizei. Im Jahr 1897 verbringt der Major zusammen mit seiner ...

"Der echte Krampus" von Uta Seeberg ist der vierte Band um Major Gryszinski, den königlich-bayerischer Sonderermittler der Münchner Kriminalpolizei. Im Jahr 1897 verbringt der Major zusammen mit seiner Familie, dem Kindermädchen Anneliese und der Köchin Frau Brunner die Adventszeit bei Franziska Gräfin von Wurmbrand, die sie in ihr neu erworbenes Bauernhaus im abgelegenen bayerischen Bergdorf Berghall eingeladen hat. Doch die beschauliche vorweihnachtliche Idylle wird bald durch einen Mord gestört, und Gryszinski wird mit den Ermittlungen beauftragt…

Ich bin ein großer Fan der Major-Gryszinski-Reihe, und dementsprechend groß war die Vorfreude auf den vierten Band, dessen Ambiente ganz hervorragend in die Vorweihnachtszeit passt. Da es wie immer ein Wiedersehen mit der exzentrischen Wiener Gräfin Wurmbrand, dem Freiherr von Grabow, der umtriebigen Köchin Aloisia Brunner und den Wachtmeistern Voglmaier und Eberle gibt, hatte ich das Gefühl, gute alte Bekannte wiederzutreffen.

Wie immer gibt sich Uta Seeberg viel Mühe, die Atmosphäre des Handlungsortes, in diesem Fall eines kleinen verschneiten Bergdorfes, zu beschreiben, die Einrichtung der weihnachtlich geschmückten Bauernhäuser, die Vielzahl der katholischen religiösen Riten, die heute größtenteils in Vergessenheit geraten sind, und den Aberglauben, der u.a. mit den Raunächten verbunden war.

Die Handlung ist spannend und glaubwürdig, und ich hatte bis zum Schluss großen Spaß daran, mitzurätseln. An Uta Seebergs Kriminalromanen schätze ich ganz besonders ihre Eloquenz und ihren trockenen Humor. Leider kam beides bei „Der echte Krampus“ nicht so gut zur Geltung wie bei den Vorgängerbänden. Stattdessen wurden mir etwas zu oft Aloisia Brunners ausufernde Back- und Kochaktivitäten, die „Topfrunde“ und der Weihnachtsduft und -schmuck beschrieben. Etwas verwundert war ich auch darüber, dass der Brauch des Frauentragens mit ausgelassenem Tanz und einer Feier verbunden wurde, da traditionell im katholischen Bayern damals die Adventszeit als Buß- und Fastenzeit galt und insbesondere nicht getanzt werden durfte.

Fazit: Ein stimmungsvoller winterlicher Kriminalfall, spannend und unterhaltsam, ideal für gemütliche Lesestunden im Advent.

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Gute Idee, aber platte Charaktere

Die Goldene Schreibmaschine
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Carsten Henn kannte ich bisher nur dem Namen nach als Erwachsenenautor, und „Die goldene Schreibmaschine“ ist sein Kinderbuchdebüt. Die Grundidee des Buches, durch das Umschreiben von Büchern mittels eines ...

Carsten Henn kannte ich bisher nur dem Namen nach als Erwachsenenautor, und „Die goldene Schreibmaschine“ ist sein Kinderbuchdebüt. Die Grundidee des Buches, durch das Umschreiben von Büchern mittels eines magischen Schreibgerätes nicht nur die Handlung, sondern auch die Realität zu verändern, ist nicht neu und erinnerte mich an "Die Geschichtenwandler - magische Tinte“ - hier wiederholen sich die Ideen im Fantasy-Sektor.
Emily versucht, mittels der goldenen Schreibmaschine ihr Leben in ihrem Sinne zu beeinflussen, und muss feststellen, dass dies auch unangenehme Auswirkungen hat. Zudem wird ihr fieser Lehrer Herr Dresskau auf die magischen Fähigkeiten der Schreibmaschine aufmerksam und möchte diese um jeden Preis in die Finger bekommen.
Dresskau, der Antagonist des Romans, ist nun leider so platt, absolut böse und skrupellos gezeichnet, dass der gesamte Roman unter dieser eindimensionalen Figur leidet und die Freude an der Geschichte enorm trübt. Mir ist nicht klar, warum viele Autoren immer wieder glauben, in Kinder- und Jugendbüchern die Charaktere übertrieben gut oder böse zeichnen zu müssen und in die Schwarz-Weiß-Falle treten. Meines Erachtens unterschätzen sie dabei die Intelligenz jungen Leser und Leserinnen, die durchaus in der Lage sind, feine Nuancen wahrzunehmen und komplexe Figuren zu verstehen. Auch die Realität ist nicht schwarz-weiß, und ambivalente Charaktere sind die Regel.
Auch Emilys Verhalten, die im Buch durchaus umsympathische und egoistische Züge hat, wird in meinen Augen nicht ausreichend reflektiert. Hier verschenkt das Buch leider Potential.

Sehr unangenehm berührt hat mich die Szene, in der Dresskaus Schüler Gräber aufbrechen. Diese Pietätlosigkeit geht mir in einem Kinderbuch zu weit. Angenehm finde ich hingegen, dass es sich bei dem Roman um eine abgeschlossene Geschichte und keine Reihe handelt - im Fantasy-Sektor schon fast eine Ausnahme.
Insgesamt bleibt das Buch leider hinter meinen Erwartungen zurück.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Hoffnungsvolle Geschichte um die Lebensmitte

Das Fest
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Eher zufällig bin ich über das Hörbuch „Das Fest“ mit dem recht unscheinbaren Cover gestolpert. Die Kurzbeschreibung hat mich jedoch neugierig gemacht – glücklicherweise, denn die Geschichte war für mich ...

Eher zufällig bin ich über das Hörbuch „Das Fest“ mit dem recht unscheinbaren Cover gestolpert. Die Kurzbeschreibung hat mich jedoch neugierig gemacht – glücklicherweise, denn die Geschichte war für mich ein herzerwärmendes Highlight!

Der 50. Geburtstag ist für viele eine echte Zäsur: Die besten Jahren liegen vermeintlich hinter einem, was soll da jetzt noch kommen? So denkt auch Jakob, der sich am liebsten verkriechen möchte, sich jegliche Feierlichkeiten verbittet und deprimiert in die Zukunft blickt. Er ist Single, kinderlos und steht beruflich auf dem Abstellgleis. Seine beste Freundin Ellen sieht das anders und hat ihre eigenen Pläne…

Lucy Fricke erzählt einfühlsam und berührend, mit leisem Humor. Auch wenn ich noch ein paar Jahre bis zum 50. Geburtstag habe, konnte ich mich doch gut in Jakob hineinfühlen und habe mich in einigen Situationen wiedererkannt. Die Geschichte ist trotz melancholischer Momente hoffnungsvoll und lebensfroh, und zeigt, dass es nie zu spät ist für Veränderungen. Und manchmal hilft ein anderer Blickwinkel, um Ereignisse aus der Vergangenheit in einem neuen Licht zusehen.

Für mich versprüht die Geschichte einen ähnlichen Charme wie Hiiragi Sanakas „Erinnerungsfotografen“, und ich könnte mir dieses Buch sehr gut als wunderbares Geschenk für alle rund um die Lebensmitte vorstellen.

Das Hörbuch wurde von Bettina Hoppe toll eingelesen. Ihre etwas tiefere Stimmlage empfand ich als sehr angenehm, und sie trifft genau den richtigen Ton. Ein großes Hörvergnügen!


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