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Veröffentlicht am 29.11.2023

Spannende, skurrile Geschichte mit tollen Illustrationen

Die Polidoris und der Fluch aus dem Eismeer (Bd. 2)
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Mit "Der Fluch aus dem Eismeer" folgt nun der zweite Band der "Polidoris" um die drei Geschwister Roberta, Pellegrino und Petronella und ihre skurrile Familie. Er knüpft direkt an Band 1 an, so das man ...

Mit "Der Fluch aus dem Eismeer" folgt nun der zweite Band der "Polidoris" um die drei Geschwister Roberta, Pellegrino und Petronella und ihre skurrile Familie. Er knüpft direkt an Band 1 an, so das man diesen unbedingt gelesen haben sollte, bevor man zu Band 2 greift.


Während Roberta im Polidorium die Stellung hält und sich mit Onkel Udolpho arrangieren muss, schippern ihre Geschwister mit den Großeltern auf der Polidoria ins Eismeer, um den Vater zu retten. Die Geschichte wird somit abwechselnd in zwei Handlungssträngen erzählt und ist wieder voller spannender, makabrer, gruseliger und kreativer Einfälle. Das besondere Setting, die markanten Charaktere und die tollen Ideen der Autorin Anja Fislage machen für mich auch den ganz besonderen Reiz dieser Reihe aus, die sich deutlich von der üblichen Kinder- und Jugendliteratur abhebt und aus dem boomenden Fantasysektor positiv heraussticht. Allein die hier allgegenwärtigen düsteren Themen Geister, Tod und Untote so in eine Geschichte zu verpacken, dass sie für Kids ab 11 Jahren lesbar wird, ist eine tolle Leistung. Genial ergänzt wird die Story durch die wunderbaren Illustrationen von Verena Wugeditsch. Etwas schade finde ich, dass mein Lieblingscharakter Pellegrino im diesem Buch ein wenig kurz kommt, und ich hoffe, dass er im dritten Teil eine größere Rolle spielen darf. Insgesamt eine ganz tolle Buchreihe und rundum empfehlenswert für alle Fans spannender und gruseliger Kinderbücher.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Packend geschrieben und akribisch recherchiert

Der Spion und der Verräter
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Nachdem ich kürzlich Arne Molfenters "Operation: Doppeltes Spiel" über Doppelagenten in Zweiten Weltkrieg gelesen hatte, hat mich das Interesse an wahren Spionage-Geschichten gepackt und ich war sehr neugierig ...

Nachdem ich kürzlich Arne Molfenters "Operation: Doppeltes Spiel" über Doppelagenten in Zweiten Weltkrieg gelesen hatte, hat mich das Interesse an wahren Spionage-Geschichten gepackt und ich war sehr neugierig auf "Der Spion und der Verräter".  Ben Macintyres Buch ist so spannend und fesselnd geschrieben, dass ich das Gefühl hatte, einen Agententhriller zu lesen und kein Sachbuch. Als Normalbürger einen Einblick in die uns verborgene und geheimnisumwitterte Welt der Spionage zu bekommen, hat mich sehr fasziniert. Was bringt einen Menschen dazu, Spion zu werden und wie tickt ein Agent? Macintyre gelingt es, die Persönlichkeit Oleg Gordijewskis lebendig werden zu lassen und seine Triebfedern herauszuarbeiten. Sehr gut gefiel mir auch, dass mehrere Schwarzweißfotos enthalten sind, so dass ich mir auch optisch ein Bild von Gordijewski machen konnte.


Durch das Buch habe ich einiges über die politischen Hintergründe des Kalten Krieges erfahren, den ich selbst nur als kleines Kind miterlebt habe. Das Buch wirkt akribisch recherchiert, und gerade Macintyres Liebe zum Detail schätze ich an seinem Schreibstil sehr, da mir bei historischen Stoffen der Wahrheitsgehalt und genaue Belege, Zitatnachweise etc. wichtig sind (Ich mag zB keine historischen Romane, die Realität und Fiktion vermischen). Auch die Ergänzungen am Ende etwa über die unterschiedliche Sichtweise auf Gordijewski in Russland und Großbritannien  sind sehr informativ. 


Mich hat der "Der Spion und der Verräter" so sehr begeistert, dass ich mir "Agent Sonja" von Ben Macintyre bereits fest vorgemerkt habe. Für alle Liebhaber fundiert recherchierter und gleichzeitig lebendig geschriebener Sachbücher zur Welt der Agenten eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Hochinteressant

Der Stasi-Mythos
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Als Laie habe ich mich vor "Mythos Stasi" noch nie mit dem Verfassungsschutz und der Stasi zur Zeit der DDR auseinandergesetzt, und war also sehr gespannt auf dieses Buch. Michael Wala erhielt hierfür ...

Als Laie habe ich mich vor "Mythos Stasi" noch nie mit dem Verfassungsschutz und der Stasi zur Zeit der DDR auseinandergesetzt, und war also sehr gespannt auf dieses Buch. Michael Wala erhielt hierfür zum Teil erstmals umfassenden Zugang zu Dokumenten des Verfassungsschutzes. Unterlagen der HVA liegen leider nicht mehr vor, da diese nach dem Zusammenbruch der DDR vernichtet wurden. Insofern muss der Blick leider etwas einseitig bleiben; Daten über DDR-Agenten, die unentdeckt und erfolgreich spionierten, sind nicht mehr vorhanden. 


Da der Schreibstil sehr nüchtern und trocken ist, richtet sich das Buch tendenziell eher an Menschen, die sich intensiv mit der Thematik befassen möchten, und weniger an Leser, die ein lebendig erzähltes, unterhaltsames Sachbuch über innerdeutsche Spionage erwarten. Insgesamt liefert das Buch jedoch einen hochinteressanten und detaillierten Blick auf die Welt der deutschen Geheimdienste, das Selbstverständnis der beiden deutschen  Staaten und auf die damaligen Mechanismen der Spionage und Gegenspionage. Besonders interessant fand ich, auf welchen Wegen es dem Verfassungsschutz gelang, Stasi-Agenten zu enttarnen (und welche Rolle dabei auch der damals kaum vorhandene Datenschutz spielte). Lesenswert!




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Veröffentlicht am 08.11.2023

Sehr verworren

Der Turm der Füchse
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Ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt, dass dieser Roman als ein Buch für Kinder ab 10 Jahren beworben wird. Ich kann in dieser verworrenen Geschichte leider nichts finden, was ich guten Gewissens meinem ...

Ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt, dass dieser Roman als ein Buch für Kinder ab 10 Jahren beworben wird. Ich kann in dieser verworrenen Geschichte leider nichts finden, was ich guten Gewissens meinem Sohn als Lektüre anbieten möchte. Die Story besitzt keinen roten Faden und entbehrt jeglicher Logik. Ein derartiges Kinderbuch ist mir noch nie untergekommen. Hinzu kommen merkwürdige Aussagen, der Mensch wird als schlimmstes Raubtier bezeichnet, Wölfe werden verherrlicht, Füchse leben vermenschlicht in einem himmelhohen Turm, Wesen werden aus Lehm geknetet und zum Leben erweckt, Tiere sprechen plötzlich Menschensprache, wohnen in Häusern und züchten Gemüse.... Und die Protagonistin findet das alles ganz normal. Auch sprachlich ist das Buch eher mittelmäßig, und besteht vor allem aus einfachen Hauptsätzen. Ich hatte gehofft, im Laufe des Buches irgendwie in die Geschichte hineinzufinden, doch es wurde immer noch hanebüchener, und ich habe mich bis zum Ende durchgequält. Leider kann ich das Buch in keinster Weise empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Konnte mich nicht erreichen

Frauen und Kinder zuerst
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Lucy, ein Mädchen von der Highschool in Nashquitten, verunglückt auf einer Party tödlich, und keiner weiß angeblich genaueres, was wirklich passiert ist. Aufgrund des Klappentextes hatte ich einen intensiven ...

Lucy, ein Mädchen von der Highschool in Nashquitten, verunglückt auf einer Party tödlich, und keiner weiß angeblich genaueres, was wirklich passiert ist. Aufgrund des Klappentextes hatte ich einen intensiven Gesellschaftsroman, der hinter die Fassaden blickt und dem Geschehen auf den Grund geht, erwartet.

Leider wurde ich jedoch mit dem Roman bis zum Schluß nicht warm. Die Autorin lässt in zehn Kapiteln jeweils eine andere Protagonistin als Ich-Erzählerin zu Wort kommen, die mal mehr, mal weniger mit Lucy zu tun hatte. Diese zehn Episoden wirken zusammenhanglos, die einzelnen Erzählstränge werden nicht oder nur lose  miteinander verbunden und die Geschichten der zehn Frauen konnten mich nicht fesseln. Das Mädchen Lucy kommt in vielen Kapiteln nur am Rande vor, und ich fragte mich, was die jeweilige Hauptfigur des Kapitels überhaupt mit der Geschichte zu tun hat und warum sie in der Erzählung so viel Raum einnimmt (etwa ein Mädchen,  das lediglich dem Vater vom Lucy in der Notaufnahme begegnet ist). Sämtliche Personen blieben mir fremd, das Erzählte wirkte auf mich häufig belanglos. Den Schreibstil empfand ich als sehr langatmig und blass, und ich war mehrmals kurz davor, das Buch abzubrechen. Auch nach dem Ende der Lektüre blieb ich, was Lucys Geschichte angeht, enttäuscht zurück. Insgesamt fand ich zu diesem Buch leider gar keinen Zugang.

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