Schöne Geschichte a la Dickens
Die Nacht, in der ich Weihnachten retteteDer kleine Jackson will es wissen. Gibt es den Weihnachtsmann nun wirklich, oder nicht? Und so bleibt er in der Nacht auf den 25. Dezember wach und wartet....
"Die Nacht, in der ich Weihnachten rettete" ...
Der kleine Jackson will es wissen. Gibt es den Weihnachtsmann nun wirklich, oder nicht? Und so bleibt er in der Nacht auf den 25. Dezember wach und wartet....
"Die Nacht, in der ich Weihnachten rettete" von Ben Miller ist eine sehr schöne Einstimmung auf Weihnachten, die unverkennbare Parallelen zu Charles Dickens Weihnachtsgeschichte um Ebeneezer Scrooge aufweist und diese mit der magischen Welt der Elfen und der Frage nach der Existenz des Weihnachtsmannes verbindet. Die zum Teil für Kinder recht gruseligen Elemente bei Dickens schwächt Miller ab und bringt stattdessen sogar etwas Humor ins Spiel. So hat uns der vorwitzige Rudolph besonders gut gefallen und wir hätten am liebsten noch mehr Szenen mit ihm gehabt.
Da Ben Miller Brite ist, entsprechen die Weihnachtsbräuche und die Vorstellung vom Weihnachtsmann im Buch dem angelsächsischen Raum - der Weihnachtsmann kommt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember auf dem Schlitten mit seinen neun Rentieren angesaust, rutscht durch den Schornstein, bringt die Geschenke, füllt die bereithängenden Strümpfe am Bett und freut sich über eine bereitgestellte Stärkung aus Whiskey und Minz-Pie. Das war für meinen Sohn, der nach hiesiger Tradition mit Heiligem Abend, Christkind und St. Nikolaus aufgewachsen ist, teilweise fremd.
Was ich an den Büchern des ars Verlages schon seit vielen Jahren sehr schätze, sind - neben den wirklich tollen Geschichten - auch immer wieder die sehr liebevoll und aufwändig gestalteten Illustrationen und Cover. Bei Kinderbüchern ist das für mich ein wichtiger Punkt. Auch die schwarz-weissen Zeichnungen von Daniela Jaglenka Terrazzini in diesem Buch sind wunderbar gelungen und sehr detailreich. Sie passen ganz hervorragend zum nostalgischen Flair der Elfengeschichte.
Insgesamt eine sehr stimmungsvolle und kurzweilige Weihnachtsgeschichte, die sich auch sehr gut zum Vorlesen in der Adventszeit eignet. Da Miller doch recht viele Anleihen bei Dickens genommen hat, ziehe ich einen Stern ab und vergebe 4 Sterne.