Ein typischer Poirot
A Haunting in VeniceMit "A Haunting in Venice" legt der Atlantik Verlag passend zum Kinostart des neuen Agatha-Christie-Films die Romanvorlage "Die Halloween-Party" neu auf, mit einem ausführlichen Vorwort des Drehbuchautors ...
Mit "A Haunting in Venice" legt der Atlantik Verlag passend zum Kinostart des neuen Agatha-Christie-Films die Romanvorlage "Die Halloween-Party" neu auf, mit einem ausführlichen Vorwort des Drehbuchautors Michael Green. Das Cover ist für einen Christie-Roman außergewöhnlich gruselig und sticht definitiv ins Auge. Allerdings passt es nicht so ganz zum Inhalt des Buches, der eine recht gediegene Halloween-Party für Kinder mit Apfelschnappen und ähnlichen harmlosen Spielchen als Ausgangspunkt hat. Möglicherweise ist der Gruselfaktor des wohl recht frei mit der literarischen Vorlage hantierenden Films höher und passt besser zum makabren Titelbild.
Obwohl ich ein großer Fan von Agatha Christie bin, kannte ich diesen späten Hercule-Poirot-Fall aus dem Jahr 1969 noch nicht. Im Roman trifft man als Leser*in schnell auf alte Bekannte wie Poirots Äpfel liebende und Krimis schreibende Freundin Ariadne Oliver, und auch Superintendent Sage spielte bei einem früheren Band bereits eine Rolle. Der Fall ist wie üblich äußerst verzwickt und es macht großen Spaß, bis zum Schluß mitzurätseln, auch wenn er mich nicht ganz so sehr begeistern konnte wie andere Poirot-Romane, da er gelegentlich etwas bemüht und künstlich wirkt. Insgesamt ein lesenswerter und unterhaltsamer Poirot-Fall, aber nicht sein bester.