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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2023

Nicht mein Humor

Miss Merkel: Mord auf hoher See
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Kürzlich hatte ich den biografischen Roman"Solange wir leben" von David Safier über die Lebensgeschichte seiner Eltern gelesen und war nun neugierig auf die Miss-Merkel-Reihe des Autors. Ich hatte mir ...

Kürzlich hatte ich den biografischen Roman"Solange wir leben" von David Safier über die Lebensgeschichte seiner Eltern gelesen und war nun neugierig auf die Miss-Merkel-Reihe des Autors. Ich hatte mir einen gewitzten, augenzwinkernden und unterhaltsamen Krimi versprochen und mich sehr auf das Hörbuch gefreut. Leider erfüllte dieses meinen hohen Erwartungen nicht, und teilweise schämte ich mich bei Hören für die infantile Darstellung des Ehepaares Merkel und Sauer. Einen renommierten Chemieprofessor als etwas tumben Renter darzustellen, der abends leicht begriffsstutzig die Liedtexte von "Zabadak" und "Lola" übersetzt, um Englisch zu lernen, ist in meinen Augen einfach peinlich. Intelligenten Witz konnte ich nirgendwo entdecken. Die Geschichte selbst empfand ich als langatmig und eher langweilig, und auch die von mir ansonsten hochgeschätzte Sprecherin Nana Spier konnte mich diesmal nicht überzeugen. Ihre Stimmlage passte für mich weder zu Angela Merkel noch zu ihrem Mann. Ich habe das Hörbuch nach der Hälfte abgebrochen, da ich mit dieser Art Cosy Crime einfach nicht warm wurde und mir ein gewisser intellektueller Anspruch fehlte. Fans der Reihe werden sicher auf ihre Kosten kommen, aber für mich ist Miss Merkel leider nichts.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Sehr verworren

Der Turm der Füchse
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Ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt, dass dieser Roman als ein Buch für Kinder ab 10 Jahren beworben wird. Ich kann in dieser verworrenen Geschichte leider nichts finden, was ich guten Gewissens meinem ...

Ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt, dass dieser Roman als ein Buch für Kinder ab 10 Jahren beworben wird. Ich kann in dieser verworrenen Geschichte leider nichts finden, was ich guten Gewissens meinem Sohn als Lektüre anbieten möchte. Die Story besitzt keinen roten Faden und entbehrt jeglicher Logik. Ein derartiges Kinderbuch ist mir noch nie untergekommen. Hinzu kommen merkwürdige Aussagen, der Mensch wird als schlimmstes Raubtier bezeichnet, Wölfe werden verherrlicht, Füchse leben vermenschlicht in einem himmelhohen Turm, Wesen werden aus Lehm geknetet und zum Leben erweckt, Tiere sprechen plötzlich Menschensprache, wohnen in Häusern und züchten Gemüse.... Und die Protagonistin findet das alles ganz normal. Auch sprachlich ist das Buch eher mittelmäßig, und besteht vor allem aus einfachen Hauptsätzen. Ich hatte gehofft, im Laufe des Buches irgendwie in die Geschichte hineinzufinden, doch es wurde immer noch hanebüchener, und ich habe mich bis zum Ende durchgequält. Leider kann ich das Buch in keinster Weise empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Konnte mich nicht erreichen

Frauen und Kinder zuerst
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Lucy, ein Mädchen von der Highschool in Nashquitten, verunglückt auf einer Party tödlich, und keiner weiß angeblich genaueres, was wirklich passiert ist. Aufgrund des Klappentextes hatte ich einen intensiven ...

Lucy, ein Mädchen von der Highschool in Nashquitten, verunglückt auf einer Party tödlich, und keiner weiß angeblich genaueres, was wirklich passiert ist. Aufgrund des Klappentextes hatte ich einen intensiven Gesellschaftsroman, der hinter die Fassaden blickt und dem Geschehen auf den Grund geht, erwartet.

Leider wurde ich jedoch mit dem Roman bis zum Schluß nicht warm. Die Autorin lässt in zehn Kapiteln jeweils eine andere Protagonistin als Ich-Erzählerin zu Wort kommen, die mal mehr, mal weniger mit Lucy zu tun hatte. Diese zehn Episoden wirken zusammenhanglos, die einzelnen Erzählstränge werden nicht oder nur lose  miteinander verbunden und die Geschichten der zehn Frauen konnten mich nicht fesseln. Das Mädchen Lucy kommt in vielen Kapiteln nur am Rande vor, und ich fragte mich, was die jeweilige Hauptfigur des Kapitels überhaupt mit der Geschichte zu tun hat und warum sie in der Erzählung so viel Raum einnimmt (etwa ein Mädchen,  das lediglich dem Vater vom Lucy in der Notaufnahme begegnet ist). Sämtliche Personen blieben mir fremd, das Erzählte wirkte auf mich häufig belanglos. Den Schreibstil empfand ich als sehr langatmig und blass, und ich war mehrmals kurz davor, das Buch abzubrechen. Auch nach dem Ende der Lektüre blieb ich, was Lucys Geschichte angeht, enttäuscht zurück. Insgesamt fand ich zu diesem Buch leider gar keinen Zugang.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Leider enttäuschend

Eiffels Schuld
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Bisher hatte ich noch nie von dem Eisenbahnunglück in Münchenstein bei Basel gehört, bei dem eine von Eiffel konstruierte Brücke zusammenbrach und einen vollbesetzten Zug mit sich riss. Ich hoffte auf ...

Bisher hatte ich noch nie von dem Eisenbahnunglück in Münchenstein bei Basel gehört, bei dem eine von Eiffel konstruierte Brücke zusammenbrach und einen vollbesetzten Zug mit sich riss. Ich hoffte auf einen detailliert recherchierten Roman, der historische Tatsachen mit einer fiktiven Geschichte verbindet.

Diese Erwartungen hat Eiffels Schuld nur zum Teil erfüllt. Zunächst empfinde ich den Titel im Nachhinein als irreführend, da Eiffel keine Schuld nachgewiesen werden konnte. Im Roman ist es zudem nicht klar, was historisch verbürgt ist und was fiktional. Dass der gesamte Handlungsstrang um Ida Gutzwiller erfunden ist, wird im Nachwort lediglich in einem Nebensatz erwähnt, und auch die Zeittafel am Ende, die zwischen Realität und Fiktion nicht klar unterscheidet, ist hier keine große Hilfe. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor in seinen Anmerkungen hierauf eingeht.

Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen. Im ersten geht es um die fiktive Ida Gutzwiller, eine Überlebende des Unglücks, der zweite spielt in Paris und dreht sich um Gustave Eiffel aus der Sicht seines Ingenieurs Maurice Koechlin.

Der Schreibstil konnte mich leider nicht fesseln, er wirkte recht hölzern, die Figuren platt und die Dialoge unecht. Man merkt, dass hier (wie im Nachwort erwähnt) echte Augenzeugenberichte zum Teil als Dialoge genutzt wurden, da diese nicht authentisch und nach gelebter Sprache klingen, sondern eben nach einem schriftlich festgehaltenen, sprachlich geglätteten Bericht. Besonders negativ fällt das in einem Dialog zwischen Ida und einer anderen Überlebenden am Rande einer Gedenkfeier auf. Die fiktive Geschichte um Ida ließ bei mir keine Spannung aufkommen, da bereits von Anfang an klar ist, worauf es am Ende hinauslaufen wird. Die Beschreibung der Eisenbahnbrückenkonstruktion ist für Nicht-Ingenieure wenig hilfreich (Kapitel 35: "Die Eisenbahnschienen ruhten bei solchen Brücken auf Querträgern. Diese seien mit der unteren Gurtung der Hauptträger zu einem festen System verbunden. Um auch die oberen Teile der Hauptträger miteinander in Verbindung zu setzen, seien durchbrochene Querträger und übereck reichende Flacheisen benutzt worden. Von der oberen zur unteren Gurtung reichten Diagonalverbindungen, welche wegen ihres sogenannten Dreiecksverbandes den nötigen Widerstand gegen Verschiebungen leisteten."). Hier wäre eine anschauliche, an Laien orientierte Erläuterung wünschenswert gewesen, unter der man sich als Leser etwas vorstellen kann. So bleiben der Unfallhergang und die Hintergründe des Unglücks sehr vage.

Insgesamt hat mich der Roman leider inhaltlich und stilistisch nicht überzeugen können.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Hatte mir mehr erwartet

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Von der Autorin kennen mein Sohn und ich bereits die "Detektei für magisches Unwesen", die uns sehr gut gefällt, und so waren wir auf das Vampirtier gespannt.

Emma wünscht sich zum 8. Geburtstag sehnlichst ...

Von der Autorin kennen mein Sohn und ich bereits die "Detektei für magisches Unwesen", die uns sehr gut gefällt, und so waren wir auf das Vampirtier gespannt.

Emma wünscht sich zum 8. Geburtstag sehnlichst einen Hund, doch ihr Papa ist strikt dagegen.  Stattdessen zieht an diesem Tag seine neue Freundin mit ihren beiden Jungs bei ihm und Emma ein. Da alle drei Hundeliebhaber sind, kapituliert Emmas Papa bald und ein kleiner Vierbeiner darf einziehen. Dieser kommt aus dem rumänischen Tierschutz und verhält sich so ganz anders als erwartet...

Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Alles wirkt etwas unrund und sehr oberflächlich. Das Zusammenziehen der beiden Erwachsenen und ihrer Kinder läuft ohne Konflikte ab, die Internet-Anzeige für den Hund aus Rumänien ist auf deutsch und so seltsam formuliert, daß niemand diesen Hund nehmen würde, das Auftauchen von Dracula scheint die Kinder wenig zu schockieren, und die Sache mit der Villa am Ende würde jeden Erwachsenen stutzig machen. Die Figuren wirken eindimensional, die böse Vermieterin platt und stereotyp, die Sache mit den Riesentomaten im Gewächshaus überzogen. Alles in allem für uns leider enttäuschend.

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