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Veröffentlicht am 22.09.2024

Verloren im Luxus

Der talentierte Mr. Ripley
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"Der talentierte Mr. Ripley" gilt als eines der größten Meisterwerke von Patricia Highsmith – ein psychologischer Kriminalroman, der von der ersten Zeile an fesselt. Auf beeindruckende Weise schafft es ...

"Der talentierte Mr. Ripley" gilt als eines der größten Meisterwerke von Patricia Highsmith – ein psychologischer Kriminalroman, der von der ersten Zeile an fesselt. Auf beeindruckende Weise schafft es Highsmith, den Leser mit auf die Reise von Tom Ripley zu nehmen, einem jungen Mann, der sich in der schillernden Welt des Reichtums und Luxus verlieren will, indem er die Identität eines anderen annimmt.

Auf 432 Seiten entführt uns die Autorin an hauptsächlich italienische Schauplätze, lässt uns unerfüllte Sehnsüchte und einen clever inszenierten Thriller erleben, der ein grandioses Finale bereithält.

"Der talentierte Mr. Ripley" ist ein faszinierender Roman, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Patricia Highsmith versteht es meisterhaft, einen Protagonisten zu erschaffen, der trotz seiner moralischen Abgründe die Sympathie der Leser gewinnt. Die psychologische Tiefe und die düstere Eleganz der Geschichte machen dieses Buch zu einem absoluten Muss für alle Krimi- und Thriller-Fans.
Ich bin auch schon sehr gespannt, wie die Netflix-Adaption dazu sein wird, die muss ich noch anschauen.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Frische Neuerzählung eines Epos

Princess, Prophet, Saviour - Kassandra, die Prophetin, der keiner glaubt
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Bea Fitzgerald bringt uns mit "The End Crowns All" eine mitreißende Neuerzählung der griechischen Mythologie. Mit Kassandra, der verfluchten Prophetin, und Helena, der Schönheit, die einen Krieg entfachte, ...

Bea Fitzgerald bringt uns mit "The End Crowns All" eine mitreißende Neuerzählung der griechischen Mythologie. Mit Kassandra, der verfluchten Prophetin, und Helena, der Schönheit, die einen Krieg entfachte, webt Fitzgerald eine epische Geschichte über Schicksal, Macht und Liebe.
"Die Liebe verursachte diesen Krieg", so sagen es die Geschichten die hunderte von Seiten füllen... Doch Fitzgerald führt uns tiefer in die Mythen, taucht in die Politik von Troja ein und entfaltet eine langsame, zarte Romanze, die den Göttern trotzt.

Als Apollo Kassandra die Gabe der Weissagung schenkt, hofft sie, endlich als Frau Gehör zu finden – doch als sie sich weigert, mit ihm zu schlafen, verflucht er sie: All ihre Prophezeiungen sind wahr, aber niemand glaubt ihr. Die Katastrophe naht, als Kassandra Visionen von einer jungen Frau hat, die einen Krieg beginnt – und diese Frau ist Helena. Aphrodite schickt Helena einen schönen Prinzen, den sie für ihre große Liebe hält. Doch schnell wird klar, dass Paris sie nur als Trophäe betrachtet. Helena versteht nicht, warum Kassandra sie aus der Stadt jagen will, doch als sie es endlich begreift, werden die beiden Freundinnen – und vielleicht sogar mehr.

Kassandras Visionen werden ignoriert, und Helena muss sich in einem fremden Hof zurechtfinden – doch könnte ihre Verbindung das Schicksal selbst verändern?

Fans von griechischer Mythologie mit modernem Twist werden von Anfang an von den 576 Seiten gefesselt sein. Meiner Meinung nach ist dieses Buch voller Sehnsucht, Witz und tiefer Emotionen – es darf 2024 nicht fehlen!

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Märchen und Macht

Der Salon der kühnen Frauen
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Versailles zur Zeit von Ludwig XIV. – eine Welt des Glanzes, der Verschwendung und der höfischen Maskerade. Hinter den prächtigen Fassaden des Sonnenkönigs verbergen sich jedoch Intrigen, Neid und Skandale, ...

Versailles zur Zeit von Ludwig XIV. – eine Welt des Glanzes, der Verschwendung und der höfischen Maskerade. Hinter den prächtigen Fassaden des Sonnenkönigs verbergen sich jedoch Intrigen, Neid und Skandale, die das Leben am Hof prägen.

Marie d'Aulnoy ist eine einflussreiche und charismatische Frau des späten 17. Jahrhunderts, bekannt für ihre Leidenschaft für Literatur und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten als Märchenerzählerin. Ihre intellektuelle Neugier und ihr umfassendes Wissen über Literatur haben sie in die höchsten sozialen Kreise von Paris gebracht. Trotz der gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit hat sie sich entschieden, einen Salon zu gründen, der ausschließlich Frauen vorbehalten sein sollte – ein Ort, an dem sie ihre Gedanken und Geschichten frei austauschen können.
Doch das, was als geselliges Vergnügen beginnt, birgt Risiken: Die fesselnden Erzählungen, die sie miteinander teilen, könnten nicht nur ihr Ansehen, sondern auch ihre Sicherheit bedrohen. Während sich die Intrigen am Hof zuspitzen, muss Charlotte sich entscheiden, wie viel sie bereit ist zu opfern, um ihre Vision von einer gerechteren Welt durchzusetzen.

Die Londoner Autorin Claire Pollard hat es geschafft ihrer Protagonisting Marie d'Aulnoy eine facettenreiche und tiefgründige Persönlichkeit zu verleihen.
Besonders interessant finde ich die Kombination aus historischem Setting und der Untersuchung von Geschlechterrollen und literarischer Einflussnahme. Die Vorstellung, dass der Salon von Marie d'Aulnoy ein Ort der Freiheit und Kreativität für Frauen war, der jedoch auch von gesellschaftlichen und politischen Mächten bedroht wird, schafft eine spannende und vielschichtige Erzählung.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Literatur am Rande des moralischen Abgrunds

Yellowface
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„Yellowface" ist ein Roman, der sich mit den Themen kulturelle Aneignung, Rassismus, und Machtstrukturen in der Verlagswelt auseinandersetzt. Die Geschichte folgt der weißen Schriftstellerin June Hayward, ...

„Yellowface" ist ein Roman, der sich mit den Themen kulturelle Aneignung, Rassismus, und Machtstrukturen in der Verlagswelt auseinandersetzt. Die Geschichte folgt der weißen Schriftstellerin June Hayward, die am Anfang ihrer Karriere steht und sich im Schatten ihrer Freundin Athena Liu, einer erfolgreichen asiatisch-amerikanischen Autorin, fühlt. Als Athena plötzlich stirbt, stiehlt June ihr neuestes Manuskript über die chinesischen Arbeiter, die im Ersten Weltkrieg für die britische Armee gekämpft haben. Sie überarbeitete und veröffentlicht es uter einem Pseudonym ohne zu Erwähnen, dass der Entwurf von Athena stammt.
Als Fragen über ihre wahre Autorenschaft aufkommen, wird June immer mehr in ein Netz von Lügen und moralischen Konflikten verwickelt.

Rebecca F. Kuangs Roman untersucht die Machtverhältnisse in der Verlagswelt, insbesondere in Bezug auf die Darstellung von Minderheiten. Alleine schon der Titel "Yellowface" spielt auf eine Form von kultureller Aneignung an, in der nicht-asiatische Menschen versuchen, asiatische Identitäten zu imitieren oder zu „performen".
„Yellowface" war auf der einen Seite provokant und fesselnd und seine Stärken sind für mich ganz klar die komplexen Themen der Moral und Junes Ansätze der Selbstreflektion. Auf der anderen Seite, ist Junes handeln allerdings mehr als verwerflich.

Wenn du dich für gesellschaftliche Themen, Ethik und die dunklen Seiten der literarischen Welt interessierst, ist dieses Buch sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Zwischen Schatten der Vergangenheit und neuer Hoffnung

So endlich die Sterne
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Jessica Winters Bücher fasziniert mich normalerweise von der ersten Zeile an, weil sie tief in die menschliche Seele eintauchen und sich mit der komplexen Dynamik von Vergangenheit, Schmerz und der Suche ...

Jessica Winters Bücher fasziniert mich normalerweise von der ersten Zeile an, weil sie tief in die menschliche Seele eintauchen und sich mit der komplexen Dynamik von Vergangenheit, Schmerz und der Suche nach Heilung beschäftigen. In diesem Fall kehrt die Hauptfigur, Posie Rose, in ihre Heimatstadt zurück, die voller dunkler Erinnerungen und ungelöster Konflikte steckt. Es ist die Reise einer Frau, die nicht nur mit äußeren Herausforderungen konfrontiert wird, sondern auch mit ihren eigenen Ängsten und Traumata. Besonders spannend finde ich die ungewöhnliche Dynamik zwischen Posie und William – einer Person, die sie eigentlich meiden sollte, die jedoch viel tiefere Schichten hat, als sie zunächst annimmt. Die Ungewissheit, ob sie in dieser "gespielten" Beziehung echte Gefühle finden wird, macht die Geschichte so fesselnd und vielschichtig.

Jessica Winter versteht es meisterhaft, ihre Leser mit emotionalen und authentischen Geschichten zu fesseln. Ihre Charaktere sind tiefgründig und durchleben echte, greifbare Konflikte, mit denen sich viele von uns identifizieren können. Auch in "So endlich die Sterne" wird einem eine spannende, romantische udn vielschichtige Geschichte geboten.

Welcher Typ Leser seid ihr? Liebt ihr Geschichten, die eine zweite Chance bieten, oder lasst ihr die Vergangenheit lieber ruhen? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren! Lasst mich außerdem wissen: Welche Rolle spielt für euch die Vergangenheit in einer Liebesgeschichte?

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