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Veröffentlicht am 10.10.2024

für Drachenfans ein großer Spaß

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Das Königreich Bellemontagne ist in heller Aufregung, denn eine Hochzeit steht bevor. Prinzessin Cerise soll mit dem Kronprinzen des Nachbarreiches verheiratet werden. Doch bevor dies geschehen kann, muss ...

Das Königreich Bellemontagne ist in heller Aufregung, denn eine Hochzeit steht bevor. Prinzessin Cerise soll mit dem Kronprinzen des Nachbarreiches verheiratet werden. Doch bevor dies geschehen kann, muss die Drachenplage auf dem Schloss beseitigt werden. Dafür wird Robert angeheuert, seines Zeichens Drachenfänger.

Robert hat diesen Beruf jedoch von seinem Vater übernommen. Wenn er ihn ausübt, fühlt er sich immer wieder schlecht. Denn er hat eine seltsame Verbindung zu den kleinen Tieren, hält sich sogar zu Hause einige, die ihm bei den alltäglichen Aufgaben helfen.

Als ihn der Kronprinz dazu auffordert, ihn auf einer gefährlichen Mission, einer Drachenjagd, zu begleiten, nimmt Robert zwar an, hofft jedoch, dass er dadurch seinem Traum, nämlich Diener eines Prinzen zu werden, näher kommt.

Doch natürlich kommt alles anders ...

"Das letzte Einhorn" ist wohl das Erste, was einem einfällt, wenn man den Namen des Autors hört und auch ich habe eigentlich nur zu "Ich fürchte, Ihr habt Drachen" gegriffen, weil mir eben das Einhorn so gut gefallen hat.

Aber leider war ich dann doch etwas enttäuscht von der vorliegenden Geschichte.

Es geht um drei Personen, die unterschiedlicher nicht sein können. Prinzessin Cerise, die endlich heiraten soll, aber dazu so gar keine Lust hat. Prinz Reginald, der von seinem Vater dazu gebracht wird, heldenhaft zu sein, aber eigentlich lieber in Ruhe gelassen werden will und den Drachenfänger Robert, der eigentlich Gaius Aurelius Konstantin Heliogabalus Thrax heißt und den Job seines Vaters als Drachenfänger übernommen hat. Dabei will er lieber mit den Drachen arbeiten, da er eine seltsame Verbindung zu ihnen fühlt. Außerdem wäre er gerne der Diener eines Prinzen.

Tja, aber das alles ist den Drei natürlich nicht vergönnt. Aber sie müssen sich zusammenraufen, denn Prinz Reginald hat die wahnwitzige Idee, um endlich seinen Vater beeindrucken zu können, einen Drachen zu erledigen. Und zwar einen großen. Also gesagt, getan. Die Drei machen sich auf.

Eigentlich eine Story, die fantastisch werden sollte. Aber ich hatte wirklich Mühe, der Geschichte zu folgen. Es passiert ständig etwas, neue Personen kommen dazu, neue Aufgaben und Probleme. Die dazu passenden Lösungen müssen gefunden und ausgeführt werden und es geht um die Entwicklung der drei Personen. Dies geschieht natürlich und am Ende sind alle anders als zu Anfang. Aber mir hat dann doch das gewisse Etwas gefehlt.

Auch wenn der Schreibstil wirklich toll und nicht ganz zu vergleichen ist wie in "Das letzte Einhorn", gab es Moment, an denen ich daran zweifelte, ob ich weiterlesen soll. Und das hat mir dann den Spaß genommen.

Es gab einige Wiederholungen, Cerise und Reginald waren teilweise sehr nervig und Robert zu naiv und ohne Mut. Schade. Man hätte sehr viel mehr herausholen können.

Ans Herz gewachsen sind mir jedoch die unterschiedlichen Arten der Drachen. Hier konnte natürlich die Fantasie voll ausgelebt werden, und das hat der Autor mit Bravour gemacht. Auch das Setting war toll gewählt.

Meggies Fussnote:
Für Drachenfans ein Spaß.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Das Unmögliche möglich machen

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Grace Winters, 72 Jahre alt, Witwe und im Ruhestand, führt ein tristes Leben, dessen Höhepunkt die wöchentlichen Ausflüge zum Friedhof sind, um dort die Gräber ihres verstorbenen Ehemannes und Sohnes zu ...

Grace Winters, 72 Jahre alt, Witwe und im Ruhestand, führt ein tristes Leben, dessen Höhepunkt die wöchentlichen Ausflüge zum Friedhof sind, um dort die Gräber ihres verstorbenen Ehemannes und Sohnes zu pflegen. Bis ein Brief sie aus ihrem Alltagstrott holt. Christina, eine ehemalige Kollegin von der Schule, ist verstorben und hat ihr ein Häuschen auf Ibiza vermacht.

Grace ist irritiert, hat sie besagte Christina doch schon seit 30 Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen.

Trotzdem fliegt sie nach Ibiza, auch, weil sie merkt, dass sie etwas verändern muss. Kaum dort angekommen, fängt die Veränderung auch schon an. Denn Merkwürdiges passiert in ihrer Umgebung. Leuchtende Olivengläser, das Wachsen ausgestorben gedachter Pflanzen, nächtliche Tauchgänge und ein geheimnisvoller Felsen sind nur kleinere Auffälligkeiten. Grace merkt, dass sie hier auf Ibiza zu Höherem bestimmt ist.

Matt Haig steht für Geschichten, die unglaublich sind. Schon viele seiner Bücher haben mich faszinieren können und mit seinem unnachahmlich einehmenden Schreibstil ist es gar nicht so leicht, wieder in den Alltag zurückzufinden. Für mich ein Grund, oft in seine Geschichten einzutauchen und mich mit den fantasievollen Worten verführen zu lassen.

Diesmal fliegen wir mit Grace nach Ibiza. Sie erzählt in teilweise sehr kurzen (nur ein paar Wörter) und langen Kapiteln einem ihrer ehemaligen Studenten, was ihr dort widerfahren ist. Und dies klingt so unglaublich, so unmöglich, dass man erst denkt: Die hat sie ja nicht mehr alle. Zumindest würde es mir so gehen, würde mir meine ehemalige Mathematiklehrerin per E-Mail schreiben, was passiert.

Aber hier, in dieser berührenden Geschichte, klingt alles so selbstverständlich und real.

Grace fühlt sich mit ihren 72 Jahren eigentlich zu alt für neue Abenteuer. Aber sie möchte auch aus ihrem Trott ausbrechen und so nimmt sie ihren ganzen Mut und ihr weniges Geld zusammen, und fliegt nach Ibiza. Dort quartiert sie sich in dem Haus ihrer ehemaligen Kollegin Christina ein. Das Haus gehört aber nun ihr und so hat sie zumindest mal ein Dach über dem Kopf. Der Rest fügt sich und sie lernt Menschen kennen, die ihr Leben nachhaltig beeinflussen.

Dazu gehört der Tauchlehrer Alberto, seine Tochter Marta, Christinas Tochter Lieke und auch ein Ziegenbock namens Nostradamus. Alle tragen ihren Teil bei, aber es ist an Grace, sich in ihr neues Leben zu fügen und dies tut sie in meinen Augen mit Bravour, vor allem, da es in dem Alter auch nicht leicht ist, sich ein neues Leben aufzubauen und dann auch noch Dinge akzeptieren zu müssen, die man sich nicht hat vorstellen können.

Und so versucht Grace nun herauszufinden, warum Christina gestorben ist, warum das Seegras vor der Küste Ibizas so schön leuchtet und warum es wichtig ist, dass der Bau eines Hotels, welches im Naturschutzgebiet errichtet werden soll, verhindert werden muss. Doch dazu muss Grace auch erst einmal mit ihrer Vergangenheit abschließen.

Ein bezauberndes Buch über die Unmöglichkeit des Lebens und dass es möglich ist, gerade in dieses wieder zurückzufinden.

Meggies Fussnote:
Mut zum Leben.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Chaos vorprogrammiert

Flüsterwald - Die magische Akademie. Gefährliches Zauberchaos (Flüsterwald, Bd. III-1)
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Lukas und Ella dürfen endlich am Unterricht der magischen Akademie des Flüsterwalds teilnehmen. Die Freude ist groß und gleich am ersten Schultag geht alles schief. Plötzlich sind die magischen Fähigkeiten ...

Lukas und Ella dürfen endlich am Unterricht der magischen Akademie des Flüsterwalds teilnehmen. Die Freude ist groß und gleich am ersten Schultag geht alles schief. Plötzlich sind die magischen Fähigkeiten der Schüler vertauscht. Lukas und Ella wollen wissen, was los ist und zusammen mit der Elfe Felicitas, dem Menok Rani und der Katze Punchy finden sie so einiges heraus. Plötzlich finden sie sich in einem düsteren Flüsterwald wieder und stoßen auf Leon, der sich dort schon länger aufhält. Zusammen schmieden sie einen Plan, wieder an die Akademie zu kommen und ihre eigenen Kräfte zu erlangen.

Lukas und Ella durften ja schon einige Abenteuer zusammen mit ihren Freunden Felicitas, Rani und Punchy bestehen. Aber das größte Abenteuer kommt jetzt: Schule. Aber nicht irgendeine, sondern die magische Akademie des Flüsterwalds. Dort sollen sie lernen, ihre Kräfte zielsicher einzusetzen und zu beherrschen.

Aber es wären ja nicht Lukas und Ella, wenn nicht gleich wieder etwas Unvorhergesehenes passieren würde.

Denn kaum dort angekommen, sind plötzlich die Kräfte der Schüler vertauscht. Lukas, der die Siegelmagie inne hatte, kann sich plötzlich an einen anderen Ort versetzen, während sein schlafender Körper an einem anderen weilt. Und Ella, die eigentlich die Blinzelmagie beherrscht, kann sich in Tiere verwandeln.

Dass da Chaos vorprogrammiert ist, braucht man nicht zu erwähnen.

Wie schon bei den Vorbänden hatte ich auch hier großen Spaß beim Lesen. Es ist einfach nur herrlich, wie chaotisch alles ist. Lukas und Ella versuchen den Überblick zu behalten, doch wenn dann noch Felicitas, Rani und Punchy dabei sind, kann es nur schief gehen. Aber es ist auch wieder Glück, wenn die Freunde zusammen sind, denn dann fahren alle zur Höchstform auf und versuchen natürlich, dass Geschehene wieder rückgängig zu machen bzw. alles zu reparieren.

Der Autor schafft es wieder, mich für ein paar Stunden der Realität zu entreißen. Der lockere Schreibstil, die sympathischen Charaktere, die lustige Story und die rasanten Abenteuer sind einfach eine perfekte Mischung.

Deswegen macht alles so Spaß.

Auch die Illustrationen sind wieder wunderschön und nun gibt es auch eine spannende Story-Game-App zum Buch, die ich aber noch ausprobieren muss.

Meggies Fussnote:
Funny Academia mit sympathischen Charakteren.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Buchgespenster

Boo & Books
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Wer kennt die Kombi nicht: Alte Bibliotheken, spukende Gespenster, eine gruselige Stimmung. Wenn man als Vorgabe das Thema "Bücher und Gespenster" bekommt, flammt sofort diese Assoziation auf. Aber es ...

Wer kennt die Kombi nicht: Alte Bibliotheken, spukende Gespenster, eine gruselige Stimmung. Wenn man als Vorgabe das Thema "Bücher und Gespenster" bekommt, flammt sofort diese Assoziation auf. Aber es geht auch anders. Nicht spukig, nicht gruselig, sondern auch witzig, nachdenklich, traurig und vor allem eins: zauberhaft.
In der vorliegenden Anthologie haben sich 23 Autoren Gedanken zu eben diesem Thema gemacht. Herausgekommen sind dabei 23 Kurzgeschichten, die jede auf ihre Art mit dem Thema umgehen.

Ob nachdenklich, gruselig, heimelig, sanft, chaotisch, witzig, traurig, intensiv oder träumerisch. Es ist für jeden Geschmack was dabei.

Die Geschichten haben unterschiedliche Längen. Und eignen sich auch gut zum Vorlesen, falls das Kind natürlich auf Gruselgeschichten steht.

Ich habe schon mehrmals bei Rezensionen zu Anthologien geschrieben, wie faszinierend ich es finde, dass bei einem vorgegebenen Thema doch so unterschiedliche Gedanken herauskommen. Zwar ist in jeder Story das Grundthema Bücher und Gespenster, aber was dann daraus gemacht wurde, könnte unterschiedlicher nicht sein.

Mir fiel es wieder schwer, drei Geschichten herauszupicken, die ich persönlich am besten finde. Denn alle waren einzigartig und wunderbar.

Aber hey, es geht ja auch um Bücher. Das schönste Thema der Welt. Und die Autoren haben es einfach gespenstisch gut umgesetzt.

Wenn man also lesen möchte, wie Gespenster jemandem zum Guten bekehren, in fremde Welten entführen, von einem Besitz ergreifen oder in alten Gemäuern herumspuken, ist man hier genau richtig. Vielleicht bekommt man ja auch erklärt, wie man sein Buch findet, um später darin einzuziehen oder wie man eine Geisterjägerin verjagt. Auf jeden Fall sollte man aber, wenn man in einer Buchhandlung Ungewöhnliches entdeckt, alle Bücher kaufen, die umfallen.

Also, in Zukunft Vorsicht beim Lesen, nicht dass die Buchstaben plötzlich verschwimmen oder gar ganz verschwinden.

Fazit:
Zauberhafter Gespensterspaß mit buchigen Überraschungen.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

nicht immer ist der Gärtner der Mörder

Ein mysteriöser Gast
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Molly Gray ist mit Leidenschaft Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Besser gesagt, Chefzimmermädchen. Und das tut ihr gut. Als sie von ihrem Chef Mr Snow beauftragt wird, alles für die Ankunft des berühmten ...

Molly Gray ist mit Leidenschaft Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Besser gesagt, Chefzimmermädchen. Und das tut ihr gut. Als sie von ihrem Chef Mr Snow beauftragt wird, alles für die Ankunft des berühmten Krimiautors J. D. Grimthorpe vorzubereiten, sagt sie sogar den gemeinsamen Urlaub mit ihrem Freund ab und kümmert sich um alles. Bei einer Pressekonferenz verstirbt der Schriftsteller jedoch und plötzlich steht ein unter der Obhut von Molly stehendes Zimmermädchen im Mittelpunkt und soll ihn vergiftet haben. Molly glaubt jedoch an die Unschuld der jungen Frau und tut alles, um den Fall aufzuklären. Sehr zum Leidwesen von Detective Stark, die eigentlich Molly selbst im Gefängnis sehen will ...

Schon Teil 1 um das resolute Zimmermädchen Molly Gray hat mir sehr gut gefallen. Der zweite Teil schafft es, an dieses Gefallen anzuschließen.
Diesmal stirbt ein berühmter Krimiautor im Teesalon des Regency Grand Hotel. Molly, die es mitansehen musste, denkt sich: Nicht schon wieder! Aber sie macht sich auch gleich daran, herauszufinden, was passiert ist und wer der Mörder ist.Hilfe bekommt sie dabei von der Barfrau Angela und dem ruhigen, schüchternen Zimmermädchen in Ausbildung, Lily.
Aber Lily steht selbst unter Verdacht, den Mord ausgeübt zu haben.Molly ist einfach herrlich real. Sie ist anders als die anderen Menschen und dies mit einer Herzlichkeit, Ehrlichkeit und Perfektion, wie kein zweiter.

Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart, in der der Mord geschehen ist und in der Vergangenheit, in der uns die Geschichte erzählt wird, wie Molly überhaupt den Entschluss gefasst hat, Zimmermädchen zu werden. Diese beiden Zeitstränge verbinden sich irgendwann und so ergibt sich ein ganzes Bild.
Außerdem wird der Grundstein für weitere Bücher der Reihe gelegt und ich hoffe, dass die Autorin noch megr Abenteuer mit der wunderbaren Molly Gray schreibt.

Mollys Art würden manche als autistisch beschreiben. Sie hat einen Hang zur Perfektion und lebt diesen beim Putzen aus. Aber sie hat auch ihre Freunde, die Molly so lieben, wie sie ist, sie ernst nehmen und auf die sich Molly verlassen kann.

Im Laufe der Geschichte gibt es einige Überraschungen. Die Autorin hat damit dafür gesorgt, dass man einfach gerne viel mehr von Molly erfahren möchte.

Der Kriminalfall ist ausgeklügelt und die Auflösung hat mich dann doch etwas überrascht. Hier wäre ich nicht draufgekommen und deswegen finde ich das Ende sehr gut gelöst.

Fazit:
Der Mörder war diesmal nicht der Gärtner.

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