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Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein wichtiges Thema in der Jugendliteratur

Unter schwarzen Federn
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"Unter schwarzen Federn" konnte mich thematisch überzeugen. Das Thema Mobbing ist ein äußerst wichtiges Thema, dass nach wie vor oft nicht ernst genommen wird. Besonders die Folgen, welche
daraus entstehen. ...

"Unter schwarzen Federn" konnte mich thematisch überzeugen. Das Thema Mobbing ist ein äußerst wichtiges Thema, dass nach wie vor oft nicht ernst genommen wird. Besonders die Folgen, welche
daraus entstehen. Wie "krank" jemand durch andere Menschen werden kann, wird oft unterschätzt. Scheinbar "harmlose" und "lustige" Kommentare können bei der betroffenen Person für großen
Schaden sorgen. "Unter schwarzen Federn" zeigt, was passiert wenn ein Mensch nicht mehr kann - wenn er Hilfe braucht. In Fees Fall ist es Markus, welcher übrigens selber sein Päckchen mit sich
rumträgt. Sabrina Schuh behandelt das Thema offen und ehrlich, sie verschönert es nicht. Sie zeigt, wozu Verzweiflung einen Menschen bringen kann: Angst, Hass, Wut - Selbstmord.

Doch hier endet die Geschichte nicht, denn Sabrina Schuh lässt die Geschichte eine andere Richtung einschlagen und greifft meiner Meinung nach ein Thema auf, welches nach wie vor
ein Tabu ist. Therapie. Auch Fee ist von dem Ganzen abgeneigt, hat Zweifel und hält es für sinnlos. Eine Einstellung, welche viele haben. Fee spiegelt daher die Gedanken vieler Menschen
wieder.
Ob nun die im Buch beschrieben Therapie thematisch / inhaltlich / methodisch richtig ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich finde es toll, dass es thematisiert wird. Das es zeigt,
dass eine Therapie kein Ort für "Verrückte" ist,
sondern ein Ort der Hilfe und des Selbstfindens. Ich finde es immer wieder toll, wenn solche Tabu-Themen angesprochen werden. Zu viele trauen sich nicht eine Therapie anzunehmen,
doch "unter schwarzen Federn" zeigt, dass es sich lohnt.

"Die Welt da unten war zu fremd, zu grausam, zu schmerzhaft. Mein Verstand löste sich auf, verschwand in der Unendlichkeit zwischen Zeit und Raum."

Nun klingt das alles sehr düster - doch das Buch ist wunderbar geschrieben. Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig. Die Seiten fliegen nur so dahin. Obwohl das Thema also
ein sehr trauriges, kaltes und bedrückendes Thema ist, schafft die Autorin es, eine Art Leichtigkeit in das Buch zu bringen. Die düsteren Momente werden durch wirklich schöne
Momente aufgelockert.

Fee und Markus sind zwei tolle Protagonisten, wenn mir auch ihre Geschichte etwas zu schnell ging. Da hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht. Mal ganz abgesehen von Fees Wandel,
welcher ja unumgänglich ist im Hinblick auf die Handlung, finde ich auch Markus Charakterentwicklung klasse. Er verkörpert, was viele denken. "Nicht mein Problem"... Viele sehen es,
aber keiner hilft. Markus findet sich plötzlich genau in dieser Situation wieder und seine Ängste im Hinblick auf diese Situation sind gut erläutert. Die Gedanken eines Teeangers,
welcher dazugehören will und daher nicht mit den "uncoolen" Leuten abhängen mag, werden in Markus gut verkörpert. Doch wie gesagt, macht nicht nur Fee macht einen Prozess durch - auch Markus.
Tja und so stellt Fee plötzlich seine Welt auf den Kopf.


Fazit:
"Unter schwarzen Federn" ist für mich inhaltlich ein absolutes "Must Read". Die Themen Mobbing, Therapie und Selbstmord werden offen aufgegriffen und in eine schöne Geschichte
eingearbeitet. Man sollte jedoch bedenken, dass dies sehr ernste Themen sind und nicht für jeden geeigent. Auch wenn Sabrina Schuh es wirklich schafft, aus einem düsteren Thema
eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit und lockerer Handlung zu machen, so ist es doch ein sehr emotionales Buch.
Doch gerade durch das Aufgreifen der Tabuthemen, kann das Buch wirklich überzeugen. Etwas mehr Länge hätte dem Buch jedoch gut getan.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Auch Episode 2 kann überzeugen!

Royal Me
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Inhalt:
Eine Liebe, die nicht sein darf. Ein chaotischer Geburtstag. Freundschaften auf der Probe.
Gerade erst haben die Erben die Geschehnisse des Maskenballs verdaut, da steht bereits das nächste große ...

Inhalt:
Eine Liebe, die nicht sein darf. Ein chaotischer Geburtstag. Freundschaften auf der Probe.
Gerade erst haben die Erben die Geschehnisse des Maskenballs verdaut, da steht bereits das nächste große Ereignis an. Während die einen sich fragen, wer sie sein wollen, sind andere gezwungen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und für ihr Glück zu kämpfen. Doch nicht für jeden nimmt die Party ein gutes Ende - es werden mehr als nur Herzen gebrochen.

Rezension:
"Royal Me: The Birthday" ist die 2. Episode der "Royal Me"-Reihe von Tina Köpke, welche mir netterweise das eBook zum rezensieren gab. Danke dafür!!
In der 2. Episode dreht sich alles um neue und alte Freundschaften, Geheimnisse und natürlich einem Geburtstag. Mit der 2. Episode ist Tina Köpke eine gelungene Fortsetzung gelungen.

Der Übergang von Episode 1 zu 2 ist gut gelungen, denn man befindet sich schnell wieder in der Welt des Callahan Castles und dessen Bewohner - den Royals der Welt.

Neben dem lockeren Schreibstil und einer ordentlichen Portion Humor, konnte mich Royal Me 2 gerade durch die aufgegriffenen Themen unterhalten. Das Thema Freundschaft spielt im Vergleich zur 1. Episode eine weitaus größere Rolle und sorgt dafür, dass man einen tieferen Einblick in die Gedanken, Ängste und Wünsche der Charaktere erhält. Besonders die Entwicklung von Priya und Val fand ich sehr markant in diesem Teil. Insgesamt erhalten die Charaktere mehr Tiefgang, wie ich finde. Sie wirlen vielschichtiger als noch im 1. und schnell merkt man, dass sich hinter der Fassade der Royals bei weitem mehr steckt, als man zunächst denkt.

"Hier war ich frei. So frei, wie noch nie in meinem Leben"

Die Episode ist im Vergleich zu Vorherigen viel ruhiger, da es sich eben wie erwähnt eher um die menschlichen Beziehungen dreht. Man kann "Royal Me 2" also angenehm lesen, ohne fast an einem Herzinfarkt zu sterben. Dennoch gibt es immer wieder Momente die einen überraschen oder die man nicht kommen sieht. Auch die Grundhandlung, die Sicherheit der Royals und die Gefahr durch die Rebellen, wird nicht außer acht gelassen - wobei es nicht zu den zentralen Aspekten der 2. Episode steht. Nur am Rande erfährt der Leser mehr, was ich als sehr passend empfand. Schließlich steht thematisch das Sozialleben der Charakterte im Vordergrund.

Fazit:
Insgesamt konnte mir "Royal Me: The Birthday" ein paar spannende und unterhaltsame Stunden bereiten. Den Blick auf die Charaktere, deren Sorgen, Ängste und die Entwicklung ihrer Beziehungen stehen meiner Meinung nach im Mittelpunkt und wurden toll ausgearbeitet. Es ist eine ruhige Episode, die aber für die Charakterentwicklung sehr wichtig ist.
Defintiv eine "Buchempfehlung".

Veröffentlicht am 01.03.2018

Zwischen Liebe und dem Horror des Krieges

Unter einem Banner
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Inhalt:
Reykan ist Soldat durch und durch, doch die Schrecken und der Horror des Krieges machen ihm schwer zu schaffen. Zu viel hat er im Krieg verloren. Er hofft auf Frieden und ein ruhiges Leben, doch ...

Inhalt:
Reykan ist Soldat durch und durch, doch die Schrecken und der Horror des Krieges machen ihm schwer zu schaffen. Zu viel hat er im Krieg verloren. Er hofft auf Frieden und ein ruhiges Leben, doch als der König in seinen Armen stirbt, scheint alle Hoffnung verloren. Plötzlich findet er sich selbst auf einer Reise durchs Land wieder, um den verwöhnten Kronprinzen Bendrik zu beschützen. Als er feststellt, dass mehr hinter Bendrik steckt als er zunächst dachte, muss Reykan nicht nur gegen die Gefahren die auf sie lauern kämpfen, sondern sich auch über seine Gefühle klar werden.

Rezension:
"Unter einem Banner" habe ich im Rahmen der Fantasywoche 2018 gelesen und hatte vorher nie über das Buch oder die Autorin gehört. Daher bin ich ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde komplett überrascht!

Das Buch gehört zum Genre der "Gay-Romance", welches ich zuvor nie gelesen hatte und daher ech t gespannt war. Im Grunde ist es letztendlich natürlich nicht viel anders als die Romance-Geschichten zwischen Mann und Frau, eben nur zwischen zwei Männern. Ich persönlich habe damit absolut kein Problem, aber ihr solltet es im Hinterkopf behalten wenn ihr es lest. Denn ja, die Sexszenen werden gut beschrieben, was ich aber als wichtig empfinde... schließlich sieht es bei anderen Romancebüchern nicht anders aus. Ich erwähne es auch nur, weil ich weiß das es (leider!) immer noch genug Menschen gibt die damit ein Problem haben. Bevor ihr euch am Ende also darüber aufregt, sage ich dies euch vorher.

Nun aber zur Rezension!

"Unter einem Banner" überzeugt durch mehere Aspekte. Beginne wir mal mit den Protagonisten. Reykan und Bendrik sind zwei super ausgearbeitete Charaktere, die so real wirken wie du und ich. Meiner Meinung nach, hätten die beiden auch in einem meiner ehemaligen Geschichtsbücher vorkommen können. Insbesondere da es in einem mittelalterlichen Setting spielt. Sie wirkten real, menschlich und waren alles andere als perfekt. Bendrik z.B. hat viele Macken: er ist verwöhnt, jammert viel und ist stur. Doch gerade die Entwicklung seines Charakters wurde von Elea Brandt unglaublich gut ausgearbeitet. Es kommt schleichend, nicht zu plötzlich. Man merkt wie er sich verändert aber fühlt sich nicht erschlagen von der plötzlichen Veränderung. Beim lesen habe ich gemerkt, wie gut die Autorin ihre Charaktere ausgearbeitet hat und ihnen Raum zur eigenen Entwicklung gegeben hat.

Auch den Handlungsort bzw. die Welt wurde klasse ausgearbeitet. Viele Aspekte aus der Zeit des Mittelalters wurden hervorragend recherchiert, übernommen und durch eigene Aspekte ergänzt. Man merkt, dass die Autorin sich mit diesem Zeitalter auskennt. Daher wirkt die Welt unglaublich real.

Elea Brandts Schreibstil ist einfach klasse! Das Buch ließ sich so flüssig lesen, dass die Seiten nur so flogen. Zudem sind dem Zeitalter angemessene Wörter und Begrifflichkeiten im richtigen Kontext genutzt worden, woran man erneut merkt, wie gut sie sich damit auskennt. Die Beschreibungen von Szenen und Personen sind hervorragend gelungen, da man sich sofort als Teil der Welt fühlt. Sie schafft es mit einer Leichtigkeit Bilder im Kopf des Lesers zu kreieren und Emotionen zu übertragen. Ich bin begeistert von ihrer Art zu schreiben!

Ein Aspekt der mich schlussendlich überzeugen konnte wäre, dass Elea Brandt viele wichtige Themen in ihrem Roman anspricht. Nicht direkt, sondern durch die Handlung und ihre Charaktere. So muss Reykan mit den Erlebnissen des Krieges klar kommen und leidet deutlich unter einen posttraumatischen Belastungsstörung und den Folgen, welche daraus resultieren. Schlafprobleme, Alkoholkonsum, Flashbacks und Alpträume. Es zeigt, was Krieg aus Soldaten macht und wie es das Leben eines Menschen für immer verändern kann. Das Leid des Krieges, die Momente des Kampfes, des Todes und des Verlusts werden dem Leser knallhart vor Augen geführt. Dies lässt sie Szenen äußerst realistisch wirken und man mag sich kaum vorstellen, dass es noch heute so in Kriegszeiten abläuft. Das Buch zeigt die Abgründe der Menschheit in Zeiten des Krieges, aber auch wie wichtig Hoffnung, Liebe und Vertrauen ist.

Auch die Problematik der Homosexualität und der Anerkennung durch die Gesellschaft werden aufgegriffen. Vorurteile, Ablehnung und Zweifel als ständiger Bestandteil des Lebens.

Fazit:
"Unter einem Banner" konnte mich auf voller Länge überzeugen und gehört zu einem meiner Mustreads. Ich hätte am liebsten noch mehr Kapitel gelesen und würde sofort wieder ein die Welt Reykans abtauchen.

Die Charaktere wirken real und haben Ecken und Kanten. Ihre Entwicklung wurde klasse ausgearbeitet und fast hatte man beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin ihnen nur einen Stups gegeben hat und sie sich von selbst entwickelt haben. Das Trauma des Krieges wurde durch Reykans Charakter gut verdeutlicht und scheint gut recherchiert. Aber auch für die Romance-Fans ist natürlich gesorgt. Die Liebesgeschichte ist toll ausgearbeitet und entwickelt sich genau im richtigen Tempo. Von einem kleinen Funken, zu einem großen Feuer. Dieses Buch ist es definitiv wert, gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Schöner 2. Band für unterhaltsame Lesestunden!

Frozen Fire
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Inhalt:
Lara hat all ihre Erinnerungen verloren. Logan und die Secutoren sind für sie Fremde - dennoch merkt sie, dass etwas anders ist. Nach und nach beginnt sie zu zweifeln, ahnt aber nicht in welcher ...

Inhalt:
Lara hat all ihre Erinnerungen verloren. Logan und die Secutoren sind für sie Fremde - dennoch merkt sie, dass etwas anders ist. Nach und nach beginnt sie zu zweifeln, ahnt aber nicht in welcher Gefahr sie sich befindet. Erst als sie den einen entscheidenden Fehler macht, merkt sie, dass es zu spät ist. Denn Leo ist ihr nach wie vor auf der Spur...

Rezension:
Ich muss sagen dieses Buch hat es mir nicht einfach gemacht... denn trotz Aspekte die ich als Leser teilweise etwas „anstrengend“ empfand, habe ich das Buch unglaublich schnell gelesen und hatte viel Spaß dabei. Größtenteils ließ es sich super angenehm lesen, nur ab und dann wurde ich durch sehr plötzliche Szenenwechsel etwas aus der Bahn geworfen. Hier hätte ich mir eine besser Kennzeichnung des Szenenwechsel gewünscht – welches ich bereits im 1. Band so empfand. Ich glaube einfach, dass für die Autorin die Szene ganz klar im Kopf war und so der abrupte Szenenwechsel nicht so auffiel. Mir als Leser ging es da manchmal zu plötzlich. Es wirkte dann kurz etwas holprig.

Gindeles Schreibstil selbst ist locker und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so da hin. Es ist kein herausfordernder Stil, aber eben sehr gut geeignet, um mal abzuschalten und in eine fremde Welt einzutauchen.

Den Übergang von Band 1 zu 2 finde ich gut, da man schnell wieder in die Geschichte reinfindet. Ich hätte es zwar gut gefunden, wenn Lara etwas länger ohne ihre Erinnerungen geblieben wäre, aber es ist definitiv ein guter Übergang.

Äußerst positiv finde ich nach wie vor die Handlung. Ich mag die Idee der Illusionen sehr und wünschte, dass es real wäre. Ich meine hallo?? Wer will nicht plötzlich den Raum in einen Traumstrand verwandeln?! Auch die Idee, dass ein Secutor einem Menschen quasi als „Schutzengel“ zur Seite gestellt wird, finde ich sehr schön – wenn auch eine interessante Vorstellung. Stellt euch vor ihr hättet einen Secutor und wüsstet es nicht! Ich mag es wie Katrin Gindele diese Welt erschaffen hat und immer wieder neue Einblicke in diese Welt in die Geschichte einbaut. Ich hoffe natürlich noch viel mehr im dritten Band zu erfahren! Glaube da steckt viel Potenzial hinter, einen noch tieferen Einblick zu erschaffen.
Auch die Entwicklung der Handlung im 2. Band finde ich gut. Ich muss sagen, dass ich erwartet habe, dass der komplette 2. Band sich darum dreht, wie Lara ihre Erinnerungen zurück erhält und dann auf der Flucht ist, doch dies ist nur ein Teil des Buches. Viel mehr beschreibt es genau diesen genannten Teil, sowie das Leben nachdem sie ihre ACHTUNG SPOILER Gabe entwickelt hat. Auch woher sie diese hat und was sie bewirkt wird genauer beleuchtet.
Es fühlte sich ein wenig an wie zwei Teile, aber sie gingen fließend ineinander über.

Auch wenn es für meinen eigene Geschmack zu „kitschig“ bzw. nennen wir es eher mal romantisch war, glaube ich das Romantik-Fans hier voll auf ihre kosten kommen! Wenn ihr also gerne eine Portion Liebe in euren Geschichten habt, dann ist dies euer Buch. Die Beziehung zwischen Lara und Logan entwickelt sich auch im 2. Band weiter, wenn auch nicht mehr so drastisch wie im 1. Aber es gibt noch einige Überraschungen!

Fazit:
Auch wenn es für mich stellenweise etwas holprig war bei den Übergängen der Szenen und für meinen persönlichen Geschmack die Romantik etwas viel wurde stellenweise (nicht durchgehend), habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es ließ sich schnell lesen und hat mir viele schöne Stunden bereitet. Mit sympathischen Charakteren und einer Welt, welche von Gindele seht gut ausgearbeitet wurde, kann das Buch sicherlich alle Romantik / Fantasy Fans begeistern. Gefühlt würde ich bei jüngeren Lesern (ab 14) ansetzen – aber auch ich mit 25 Jahren hatte Freude an dem Buch.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Klasse Dystopie mit erschreckend realem Zukunftsbild

Land ohne Lilien - Geraubt
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Inhalt:
Genmanipulation hat zu einem Gendefekt geführt, der dafür sorgt, dass Frauen bereits im Alter von 20 Jahren und Männer mit 25 Jahren sterben. Rhine ist 16 und hat somit noch vier Jahre zu leben, ...

Inhalt:
Genmanipulation hat zu einem Gendefekt geführt, der dafür sorgt, dass Frauen bereits im Alter von 20 Jahren und Männer mit 25 Jahren sterben. Rhine ist 16 und hat somit noch vier Jahre zu leben, als sie entführt und in die Villa von Linden Ashby gebracht wird. Dort wird sie, sowie zwei weitere Mädchen, an ihn verheiratet - eine mittlerweile standardmäßige Prozedur um möglichst viele Nachkommen zu erzeugen. Doch Rhine will weg und so plant sie gemeinsam mit dem Bediensteten Gabriel die Flucht... wird sie es schaffen?

Rezension:
"Land ohne Lilien" habe ich eher zufällig in der Bücherei entdeckt und da ich Dystopien sehr gerne lese, musste ich es natürlich lesen. Große Erwartungen hatte ich keine an das Buch, wurde dann aber doch positiv überrascht.

Das Buch behandelt ein Thema welches ich gar nicht so unrealistisch finde: Genmanipulation. Zwar steht Rhines Leben in der Villa und ihre geplante Flucht schon im Mittelpunkt, aber alles kreist um die Tatsache, dass die Veränderung der Gene zu dieser Situation geführt hat. Es zeigt, wohin uns die ständige Einmischung führen kann: Menschen die eigentlich gesund und lange leben sollten, sterben früh und müssen mit allen Mitteln gegen das Aussterben der menschlichen Rasse vorgehen. In diesem Fall ist es die Entführung und die Zwangsehe von jungen Mädchen, um so möglichst viele neue Nachkommen zu erschaffen. Ist es unrealistisch? Ich finde nicht! Daher finde ich die Grundidee zur Dystopie erschreckend real, was einen umso mehr an das Buch fesselt.
Auch Ethik und Moral spielen in diesem Buch eine enorme Rolle, denn Menschenrechte werden hier kaum beachtet. Der reine Überlebenstrieb der Menschen zeigt, wozu Menschen in solchen Situationen fähig sind. So beginnt das Buch direkt mit einem Knall. Entführung, Menschenhandel, Mord und Zwangsehe.
Allein thematisch konnte mich "Land ohne Lilien" überzeugen.

Rhine ist eine sehr toughe Protagonistin, die schon viel in ihrem Leben durchgemacht hat. Sie lebt mit ihrem Bruder zusammen in Manhattan, bis sie sich in der ihr komplett fremden Umgebung der Villa wiederfindet. Luxus gehörte nie zu ihrem Leben und nun befindet sie sich auf einmal in der Welt der Reichen und Schönen. Diese Gegensätze werden von der Autorin gut ausgearbeitet und man kann sich gut in Rhines Lage versetzen - wie sich fühlt und wie sie denkt.
Dann ist dort Linden, Rhines neuer Ehemann. Doch Linden ist nicht das was man denkt. Er ist ein Protagonist der zunächst recht oberflächlich behandelt wird, aber mit jeder neuen Information die Rhine aufschnappt, bildet sich ein komplett neues Bild.
All zu viel möchte ich über all die Protagonisten gar nicht sagen, außer eben das Destefano eine bunte Mischung an Charakteren erschaffen hat die man liebt oder hasst. Die Entwicklungen dieser Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und gehen in die unterschiedlichsten Richtungen. Einige habe ich so nicht kommen sehen.

Destefano schreibt spannend - obwohl die Geschichte selber gar nicht so rasant ist. Die meiste Zeit spielt es in der Villa und beschreibt den Alltag Rhines und der anderen beiden Ehefrauen. Die Beziehung zwischen den Dreien hat die Autorin übrigens sehr interessant ausgearbeitet. Langsam entwickelt sich eine Geschichte die zum Schluss hin rasanter wird und ein Ende, welches durchaus neugierig auf den 2. Band macht. Es ist nicht direkt ein offenes Ende. Es bleiben Fragen offen, könnte aber auch durchaus für sich stehen.
Der Schreibstil ist sehr emotional und so kann man Rhines Emotionen und Gedanken selber erleben. Ihre Wut auf die Welt, den Hass gegenüber Lindens Vater, die Verwirrung über ihre eigenen Gefühle und den enormen Fluchtgedanken.

Das Buch beinhaltet hier und da Zeitsprünge, welche die Autorin wunderbar eingebaut hat und viele wichtige und interessante Informationen über Rhine preisgeben.

Insgesamt finde ich "Land ohne Lilien" ein fesselndes Buch, welches ich jedem Dystopie-Fan ans Herz legen mag. Ihr Bruder bleibt weitgehend unbekannt und ich hoffe, dass er in den Folgebänden noch eine größere Rolle spielt.

Das Buch kann durch eine realistisches Setting überzeugen, welches mich sehr zum nachdenken angeregt hat. Wer sind wir und sind wir selber unser eigener Untergang? Was macht die Genmanipulation aus uns und wo könnten wir landen? Ich finde das Buch behandelt wichtige Fragen die in ein "typisches" dystopisches Jugenbuch eingearbeitet wurden. Also definitiv ein Mustread