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Veröffentlicht am 05.11.2017

Springt rein ins Vergnügen der „Buchspringer“, ihr werdet es nicht bereuen

Die Buchspringer
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Klappentext
„Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss ...

Klappentext
„Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch, hat stets wertvolle Ratschläge für sie, während Goethes Werther zwar seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt, Amy aber auch ein treuer Freund ist, seit sie ihn vor den Annäherungsversuchen der Hexen aus Macbeth gerettet hat. Lediglich die Idee, Oliver Twist Kaugummi zu schenken, war nicht die beste …

Doch bald merkt Amy, dass die Buchwelt nicht so friedlich ist, wie sie zunächst scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr Darcy, sodass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Für Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen! Doch erst, als sich die Zwischenfälle auch auf die Realität auswirken und schließlich sogar ein Todesopfer fordern, wird Amy klar, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter wirklich abgesehen?“

Gestaltung
Zu diesem Cover fällt mir nur eins ein: wunderschön! Die Farben passen toll zusammen und die schwarzen Figuren im Vordergrund wirken wie Schattenspiel-Figuren. Das Mädchen, das das Buch als fliegenden Drachen an der Leine hält, passt zudem perfekt zur Geschichte. Auch dass auf dem Buch eine kleine Sherlock Holmes Figur steht oder aus einem anderen Buch ein Tiger springt, spiegelt die Geschichte perfekt wieder.

Meine Meinung
Von der Autorin Mechthild Gläser habe ich selber zuvor noch kein Werk gelesen gehabt, allerdings war mir ihr Name ein Begriff, da sie bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat. Und dass sie bereits Erfahrungen gesammelt hat, merkt man ihren „Buchspringern“ auch an. Ich mochte ihren Schreibstil sehr. Er liest sich flüssig sowie schnell. Ich konnte mir dennoch alles sehr gut bildhaft vorstellen und musste nicht viel dabei nachdenken, da diese Bilder einfach so in meinem Kopf entstanden sind. So konnte ich mich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren.

Der Einstieg in Amys Abenteuer fiel mir sehr leicht. Amy und ihre Mutter wurden perfekt eingeführt, da einerseits nicht zu viel verraten wurde und andererseits aber genügend Informationen vorhanden waren. So wollte ich als Leser immer noch etwas mehr über Amy erfahren. Es war die perfekte Mischung an Informationsgabe. Diese perfekte Wage an genügend Information und gleichzeitiger Weckung der Neugierde blieb konstant über die gesamte Geschichte hin erhalten. Als Leser wusste man zu jedem Zeitpunkt genügend über die Handlung und wollte dennoch mehr wissen, sodass man immer weiter und weiter gelesen hat.

Erzählt wird „Die Buchspringer“ aus Amys Perspektive in der Ich-Form. Dabei bezieht sie sich, nachdem ihre Fähigkeit des „In Bücherspringens“ aufgetaucht ist, auf unterschiedliche Geschichten. Ich selber kannte zwar die meisten Geschichten nicht als Buch (z.b. Oliver Twist oder das Dschungelbuch), dafür aber als Film. Und wenn nicht dies, so waren mir zumindest die Handlung und die Figuren geläufig. Dies stellte zum Glück für das Verständnis der Handlung keinerlei Probleme dar. Mein allgemeineres Wissen über diese Bücher reichte vollkommen aus, um alles problemlos zu verstehen.

Besonders gefallen hat mir die Grundthematik des Buches. Der Kern dieser Geschichte ist die Frage, ob eine Realitätsflucht in Form von Buchsprüngen wünschenswert ist. Einerseits ist dieser Grundgedanke sehr poetisch, da es so viele verschiedene Antworten auf diese Frage geben kann. Andererseits ist das Bild (= die Fähigkeit in Bücher zu springen), dass Mechthild Gläser als Metapher für diese Fragestellung geschaffen hat, so schön greifbar, weil es diesen Sachverhalt sehr gut veranschaulicht. Generell gab es in „Die Buchspringer“ viele solcher versteckter Bilder und Metaphern, die auf den zweiten Blick eine tiefere, poetische Bedeutung hatten oder auch haben könnten. Dieser Aspekt hat mir sehr zugesagt, da ich das Poetische gar nicht so erwartet hatte und dadurch überrascht wurde.

Zudem gab es so viele Überraschungen. Und selbst wenn der Leser schon eine Vermutung über etwas hatte und diese dann vielleicht auch eintraf, so wurde er dennoch vollkommen überrascht und von den Socken gehauen. Vor allem das Ende hat mich dabei geflasht, weil etwas passiert, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Allerdings muss man auch sagen, dass es sehr plötzlich kommt. Zudem hätte „Die Buchspringer“ an manchen Stellen etwas länger oder ausführlicher sein können, da manch ein Aspekt beispielsweise bezüglich des Buchspringens nicht sofort für den Leser ersichtlich wurde. Genauere Erklärungen hätten vielleicht weniger Fragen aufgeworfen.

Fazit
Mit „Die Buchspringer“ konnte Mechthild Gläser mich wirklich überraschen: Eine zarte Liebesgeschichte in einem Setting voller buchiger Geschichten und Überraschungen. Hinzukommen wunderschön poetische Bilder, die tiefgründige Gedanken veranschaulichen und zum Nachdenken anregen. Das Ende, das wie eine Bombe einschlägt, überrascht dabei noch viel mehr. Allerdings hätten manche Aspekte vielleicht etwas mehr erklärt und ausgeführt werden müssen.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Super süßes, sympathisches Buch, das auf ganzer Ebene überzeugt!

Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums
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Kappentext
„Immer an seiner Seite und doch so unerreichbar wie ein ferner Planet – das ist seine beste Freundin Roxy für Graham. Seit Monaten sucht er einen Weg, ihr seine grenzenlose, epische, unsterbliche ...

Kappentext
„Immer an seiner Seite und doch so unerreichbar wie ein ferner Planet – das ist seine beste Freundin Roxy für Graham. Seit Monaten sucht er einen Weg, ihr seine grenzenlose, epische, unsterbliche Liebe zu gestehen. Bei ihrem gemeinsamen Wochenende auf der New Yorker Comic-Convention will er seine Chance endlich nutzen. Leider kommen ihm immer wieder ein gut aussehender Engländer, seine Schüchternheit und die geheimen Liebesgesetze des Universums in die Quere …“

Gestaltung
Wie jedes Cover des Magellan Verlages ist auch dieses wieder sehr liebevoll gestaltet. Ich mag es besonders gerne, da ich es einfach nur super süß finde! Die kleinen Astronauten, die aussehen wie Comicfiguren, und die Minirakete aus deren Antrieb kleine Herzchen kommen sind einfach nur richtig niedlich und spiegeln so auch die süße Geschichte gut wieder! Mir gefällt auch die Farbkombination aus dem dunkelblauen Hintergrund (bzw. Universum), dem Rotton der Herzen und dem weiß der Astronauten. Ein absolut stimmiges Cover! Auch unter dem Schutzumschlag hat dieses Buch optisch so einiges zu bieten und sieht einfach nur bezaubernd aus.

Meine Meinung
Als ich „Die (beinah) größte Liebesgeschichte des Universums“ im Vorschaukatalog des Magellan Verlages entdeckte war mir sofort bewusst, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Als Fan von Superhelden und Co muss ich einfach eine Geschichte über andere Comic-Nerds lesen, aber was heißt schon lesen? Ich habe dieses Buch verschlungen! Innerhalb eines Tages komplett inhaliert! Die Geschichte von Autorin Sarvenaz Tash konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett überzeugen und mit sich reißen.

Die Geschichte der „(beinah) größten Liebesgeschichte des Universums“ ist leicht erzählt: Graham ist in seine beste Freundin Roxy verliebt und hat einen Masterplan entwickelt, wie er ihr seine Liebe gestehen möchte. Als großer Comic-Fan möchte er das Wochenende auf der Comic-Convention zu diesem Zweck ausnutzen. Doch irgendwie geht jeder von Grahams Plänen schief und ein Missgeschick reiht sich an das nächste. Er beginnt schon, an seinem Vorhaben zu zweifeln. Wird Graham es schaffen und Roxy seine Liebe gestehen? Und was sagt Roxy überhaupt zu dem Ganzen?

Die Handlung klingt somit sehr einfach gestrickt, aber dennoch weiß sie den Leser zu überzeugen. Sarvenaz Tashs Geschichte ist herzerwärmend, unterhaltsam und verfügt über ein ganz besonderes Feeling. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, gemeinsam mit Graham und seinen Freunden durch die Hallen der Convention zu streifen und die Veranstaltung live mitzuerleben. Das Feeling war sehr authentisch! Auch alle Figuren waren sehr realitätsnah und echt.

So hat die Autorin es geschafft, die männliche Erzählstimme sehr überzeugend zu gestalten. Gerade wenn Geschichten aus der Sicht von männlichen Protagonisten geschildert werden ist dies oftmals nicht so einfach für weibliche Leser. Aber Graham konnte ich wirklich verstehen. Seine Gedanken waren nachvollziehbar, er war sehr sympathisch und ich habe die ganze Zeit mit ihm mitgefiebert. Vor allem dann, wenn ihm ein Missgeschick nach dem anderen passiert und alle seine Pläne ins Wanken geraten, wirkte er einfach nur menschlich und hat mich stets zum Schmunzeln gebracht.

Auch Roxy ist eine besondere Figur, die Graham in nichts nachsteht. Sie und all die anderen Figuren kommen komplett ohne Rollenstereotype aus, die so mancher sicherlich mit (Comic-)Nerds verbindet. Gerade diese Klischeefreiheit hat mir sehr gut gefallen! Auch typische Charakterbesetzungen, die in vielen Jugendbüchern zu finden sind, gibt es hier nicht. Die Figuren waren ganz normale Teenager, die mir vorkamen, als könnten sie im Haus nebenan wohnen. Das super Beliebte Mädchen oder die eisige Zicke sucht man hier vergebens. Die Normalität der Figuren ist es, was sie ausmacht und besonders werden lässt, denn so bietet jeder einzelne Charakter ein großes Identifikationspotenzial für den Leser. Ich kann mich nur wiederholen: die Figuren wirken so einfach absolut echt und wie aus dem Leben gegriffen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ich mich unter Freunden befinde!

In „Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums“ gibt es viele niedliche und humorvolle Szenen und gerade die Botschaft über Freundschaft, die das Buch parat hält, ist sehr berührend. Ein weiterer Pluspunkt dieses Buches ist auch, dass es komplett ohne Kitsch oder kitschige Szenen auskommt. Auch das Ende ist genau richtig! Sehr unterhaltsam waren auch die nerdigen Verweise auf Comics, Bücher, Serien und Co, die es auch in der Realität gibt. Gerade wenn man die angesprochenen Dinge kennt, musste man oftmals schmunzeln!

Fazit
„Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums“ ist ein Wohlfühlbuch zum Verlieben! Die Geschichte ist einfach gehalten und überzeugt dabei vor allem durch süße Szenen, eine kleine Portion Humor und Charaktere, die tief ins Leserherz eindringen. Ich habe großen Spaß beim Lesen gehabt und mich rundum wohl gefühlt. Graham, Roxy und ihre Freunde wurden auch zu meinen Freunden. Gemeinsam mit ihnen habe ich die Comic Con erlebt und vor allem gemeinsam mit Graham gebangt, ob sein Masterplan gelingt. Das Ende überrascht dann noch mit einer schönen Botschaft über Freundschaft!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Eher für ältere Leser zu empfehlen und nicht für Kinder

Die Anarchie der Buchstaben
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Klappentext
„Jeden Donnerstag besucht Perry ihre Oma im Heim Santa Lucia. Oma weiß nicht immer, wer Perry eigentlich ist, und außerdem findet sie, Perry sei ein Jungenname. Aber Perry macht das nichts ...

Klappentext
„Jeden Donnerstag besucht Perry ihre Oma im Heim Santa Lucia. Oma weiß nicht immer, wer Perry eigentlich ist, und außerdem findet sie, Perry sei ein Jungenname. Aber Perry macht das nichts aus. Und dann hat sie diese gute Idee mit dem Abc! Ein Buch über alle und alles in Santa Lucia, bei dem Oma und die anderen mitmachen sollen. Es geht zwar etwas durcheinander, und das Ganze wird eher ein Acb oder ein Abv. Aber ein bisschen Anarchie hat noch niemandem geschadet.“

Gestaltung
An diesem Buch ist mir zunächst das besondere Format ins Auge gestochen, denn es ist kleiner als übliche Bücher und verfügt über einen geraden Buchrücken (keinen runden, wie es normalerweise üblich ist). Das kleine, sehr handliche Format war super praktisch! Zudem gefällt mir an dem Cover, dass es mit den Hummeln bzw. Bienen eine Szene aus der Geschichte aufgreift. Auch das Buchstabenwirrwarr am Buchrücken und Coverrand spiegeln die Geschichte natürlich super wieder. Auf den ersten Blick würde ich bei diesem Cover jedoch kein Kinderbuch erwarten, sondern mit einer ganz anderen Geschichte rechnen.

Meine Meinung
„Die Anarchie der Buchstaben“ ist ein Buch, das für Leser ab 12 Jahren empfohlen ist. Ich vermute, dass diese Altersempfehlung zum einen mit den Illustrationen, die sich im Buch befinden, und zum anderen mit dem Alter der Protagonistin begründen lässt. Jedoch würde ich dieses Buch eher etwas älteren Lesern empfehlen, weil ich denke, dass die Geschichte (so schön sie und die Idee dahinter ist) für Kinder zu unspektakulär und vielleicht auch langweilig sein könnte. Kinder wollen Abenteuer und miträtseln können und die Geschichte von „Die Anarchie der Buchstaben“ ist eher eine seichte, leise Geschichte, die zudem auch Dinge beinhaltet, die für ein jüngeres Alter nicht so greifbar sind.

Die Geschichte wird aus der Sicht der jungen Perry erzählt, die für ein Schulprojekt mit ihrer Oma, die im Pflegeheim ist und unter Demenz bzw. Alzheimer leidet, ein ABC-Buch basteln möchte (damit ihre Oma sich an Dinge erinnern kann). Dadurch, dass der Leser die Geschichte aus Perrys Perspektive erlebt, werden viele Dinge nur angedeutet, die man sich dann selber zusammenreimen muss (was für jüngere Leser etwas schwierig sein könnte, da sie nicht das volle Ausmaß hinter allen Andeutungen greifen können). So hatte ich beispielsweise beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl, als wäre Perry ein sehr besonderes Mädchen, da sie in der Schule ziemlich besonders behandelt wurde. Jedoch erfuhr ich hierüber nichts genaueres, da Perry selber nie über solche Dinge nachgedacht hat. Sie scheint vieles noch nicht ganz zu verstehen und beschreibt das meiste recht objektiv.

In diesen Bereich fällt auch die Beziehung ihrer Eltern und auch die Beziehung zu diesen. Für meinen Geschmack kamen sie viel zu selten in der Geschichte vor. Sie wirkten auf mich sogar so, als würden sie sich nicht um ihr Kind kümmern, da Perry immer bei ihrer Oma, in der Schule oder bei dem Kindermädchen und deren Sohn war. Wenn ein Elternteil auftauchte, dann war es der Vater, da er manchmal nach Perrys Vorankommen mit dem ABC und dem Wohlbefinden seiner Mutter (also Perrys Oma) fragte. Die Mutter kam jedoch gar nicht wirklich vor. Sie wurde erwähnt, aber das war es auch. Die Beziehung Perrys zu ihren Eltern war eigentlich nichtexistent. Ihre Gefühle zu ihrer Oma, den anderen Pflegeheimbewohnern, dem Pflegepersonal und auch ihrem Kindermädchen waren dafür sehr greifbar und voller Gefühle. Mir persönlich hat vor allem das Pflegepersonal gefallen, da ich bei diesen richtig gespürt habe, wie sehr sie Perry mochten.

Ich mochte vor allem Perrys Idee mit dem ABC, das eher einem ACB ähnelt, da sie die Buchstaben in buntgemischter Reihenfolge abarbeitet. Zu diesem gab es immer wieder auch sehr passende, in den Text eingebaute Illustrationen. Die Bilder haben aber nicht nur das ACB aufgegriffen, sondern auch Handlungselemente aus der Geschichte wie beispielsweise das Santa Lucia oder den Garten des Pflegeheims. Die Bilder waren dabei teilweise sogar recht abstrakt. Manche sahen aus, wie von Perry selbst gezeichnet, andere waren eher wild zusammengewürfelt und verfügten nur über Linien, Formen und Wirbel.

Die Geschichte war, wenn man sie sehr genau las und verfolgt hat, sehr tiefgründig. Es geht um den Spaß, den Perry mit dem Pflegepersonal und den alten Menschen hat. Aber vor allem wird so auch das Zusammensein mit den Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind, thematisiert. Jedoch befasst sich das gesamte Buch immer wieder nur mit Perrys Besuchen in Santa Lucia. Dort passiert neben der Erstellung des ACBs natürlich auch das ein oder andere, aber wer auf der Suche nach großen Abenteuern, Rätseln oder Spannung ist, der sollte zu einem anderen Buch greifen. Die Geschichte von „Die Anarchie der Buchstaben“ ist sehr ruhig und aus dem Alltag gegriffen, da es vor allem darum geht, dass man Zeit mit seiner Familie (seien es nun Eltern oder Großeltern) verbringen sollte, auch wenn sie in einem Heim sind. Man kann dabei nur gewinnen. Mir hat diese Botschaft gut gefallen. Jedoch war mir die Geschichte insgesamt zu unspektakulär und das Ende hat mir nicht so gut gefallen, da es für meinen Geschmack zu offen und plötzlich war.

Durch die große Schrift, die immer wieder auch mit Bildern versetzt war, und den recht geringen Seitenumfang (160 Seiten) konnte ich das Buch innerhalb von knapp zwei Stunden durchlesen. Zudem ist sowohl der Satzbau als auch die Wortwahl sehr einfach. Das passt hervorragend zur jungen Erzählerin. Wer also ein Freund von besonderer Sprache ist und wen eine eher langsame Geschichte dabei nicht stört, der ist ihr genau richtig.

Fazit
Ich denke, dass „Die Anarchie der Buchstaben“ eine schöne Botschaft vermittelt, die Geschichte für junge Leser jedoch etwas schwierig sein könnte, da die Handlung sehr ruhig ist und so schnell Langeweile aufkommen könnte. Zudem erfährt der Leser durch die Erzählperspektive manche Dinge nur bedingt, weswegen er sich viel dazu denken muss, was für Kinder manchmal recht schwierig sein könnte. Ich würde dieses Buch also eher älteren Lesern empfehlen, die gerne zum Nachdenken angeregt werden und die gerne in Andeutungen versteckte Botschaften entdecken. Mir persönlich gefiel das Ende jedoch nicht so gut und auch die Handlung war mir zu unspektakulär. Die Beziehungen, die Protagonistin Perry zu den Pflegeheimbewohnern und den Pflegern aufgebaut hat, waren sehr tiefgehend und für mich als Leserin spürbar, jedoch hat mich gestört, dass die Eltern in der Geschichte so gut wie gar nicht präsent waren, weil es hierfür keinerlei Erklärungen gab. Sie fehlten einfach.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband



Veröffentlicht am 05.11.2017

Eine gute Fortsetzung, die vor allem in der Figurenentwicklung überzeugt

Die 100 - Tag 21
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Klappentext
„100 jugendliche Straftäter wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde nach einer Nuklearkatastrophe erneut zu besiedeln. Eine völlig entvölkerte Erde – das dachten sie. Falsch gedacht.

Komplett ...

Klappentext
„100 jugendliche Straftäter wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde nach einer Nuklearkatastrophe erneut zu besiedeln. Eine völlig entvölkerte Erde – das dachten sie. Falsch gedacht.

Komplett überraschend wird das Camp der Jugendlichen von Erdgeborenen überfallen - ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Wells versucht, die Überlebenden in Sicherheit zu bringen, muss aber gegen Anfeindungen aus der eigenen Gruppe kämpfen. Bellamy ist währenddessen auf der verzweifelten Suche nach seiner Schwester Octavia, die spurlos verschwunden ist. Die mutige Clarke, die in ihren Gefühlen zwischen ihm und Wells schwankt, hilft ihm dabei - und stößt auf ein grässliches Geheimnis. Gleichzeitig droht auf den Raumschiffen der Sauerstoff auszugehen. Das Überleben der Menschen hängt am seidenen Faden.“

Gestaltung
Dieses Cover gefällt mir von allen drei Covern der gesamten Trilogie definitiv am besten. Dadurch, dass hinter dem Titel „Die 100“ der Himmel heller ist kommt der gelbe, helle Schein, welcher zwischen den zwei Nullen ist, noch besser zur Geltung. Auch finde ich die Idee, dass die Jugendlichen vom Himmel fallen sehr toll, da es super zur Geschichte passt. Die fallenden Körper der Jugendlichen ziehen dabei dann den Blick sofort auf sich und unter all den anderen aktuellen Buchcovern sticht es so einfach sofort ins Auge.

Meine Meinung
Bevor ich „Die 100“ und „Die 100 – Tag 21“ gelesen habe, habe ich die erste Staffel der Fernsehserie geschaut und fand vor allem die Idee sehr spannend. Ich war neugierig, ob die Bücher dieselbe Story behandeln würden oder ob sich Unterschiede finden würden. Und ich muss sagen, dass die Bücher und die Serie einander wirklich toll ergänzen! Die Grundideen sind dieselben, doch die Serie legt andere Schwerpunkte.

Somit ergänzen sich Buch und Serie wirklich toll und gerade große Fans von den 100 kommen so perfekt auf ihre Kosten! Es gibt verschiedene Meinungen zu diesen beiden Formaten. Die einen mögen die Serie lieber, die anderen die Bücher. Mir persönlich gefällt beides gut, da das Universum der 100 so viel größer und weiträumiger wird und ich als Leser (bzw. Zuschauer) mehr Möglichkeiten habe, liebgewonnenen Figuren nah sein zu können.

Was mich an den Büchern (und somit auch an der Serie) ganz besonders fasziniert hat, ist das Setting. Es ist nichts außergewöhnliches, nein, das nicht. Immerhin befassen sich mittlerweile mehrere Bücher mit den Themen der atomaren/nuklearen Bedrohung und des Überlebens der Menschheit. Aber dass es hier die Teenager sind, die im Mittelpunkt stehen, gefällt mir wirklich gut.

Besonderes herausragend finde ich die Figurenentwicklung. Im ersten Band ähnelten die Charaktere meiner Meinung nach noch stark den von Hollywood dargestellten, klischeehaften Serienfiguren (Clarke, die heldenhafte Anführerin, Finn, der barmherzige Prinz, Bellamy, der auf sein eigenes Wohl bedachte Dominante etc. Sie alle stellen die typischen Hollywood-Figuren dar, die man aus jedem Film kennt). Doch nun im zweiten Band zeigt jede Figur ihr ganz eigenes Potenzial. Jeder hat Geheimnisse, sogar die heroischsten Helden. Das war wirklich überragend, da sich „Tag 21“ so vom ersten Band und auch von der Serie abhebt. Die Figuren erhalten Tiefe!

Ein wenig schade fand ich, dass es hinsichtlich der Welt und der Erdgeborenen, aber auch hinsichtlich der Beschreibungen mancher Ereignisse oder Enthüllungen eben diese Tiefe, die die Figuren in „Tag 21“ erhalten haben, noch immer fehlen. Schon im ersten Band erschien es mir so, als sei vieles nur flüchtig erwähnt worden, um es eben nutzen zu können. Tiefergehende Erklärungen fehlten leider. Auch im zweiten Band blieb diese Oberflächlichkeit noch erhalten, obwohl definitiv Raum für mehr gewesen wäre, da die Idee genügend Stoff bietet.

Fazit
Der Serienhit „Die 100“ ist in Buchform auch ein wahrer Hit: Ganz anders in vielerlei Hinsicht und doch mit Parallelen. In „Tag 21“ haben mir ganz besonders die Figuren gefallen, die viel mehr Tiefe erhalten haben und im Gegensatz zu seinem Vorgänger auch Geheimnisse haben. Einziger Kritikpunkt ist, dass manche Erklärungen oder Beschreibungen nur oberflächlich erscheinen und nicht richtig in die Tiefe gehen.
4 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 05.11.2017

Die Figuren konnten mich endlich erreichen! Besser als die Vorgänger!

Die 100 - Heimkehr
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Klappentext
„100 Jugendliche wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde neu zu besiedeln. Womit sie nicht gerechnet hatten: Auf dem blauen Planeten gibt es immer noch Menschen - Menschen, die die Neuankömmlinge ...

Klappentext
„100 Jugendliche wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde neu zu besiedeln. Womit sie nicht gerechnet hatten: Auf dem blauen Planeten gibt es immer noch Menschen - Menschen, die die Neuankömmlinge um jeden Preis vertreiben wollen. Nun spitzt sich die Situation noch einmal dramatisch zu: Auf der Raumstation geht die Luft aus, und eine kampfbereite Truppe rund um den zwielichtigen Vizekanzler Rhodes landet auf der Erde. Die 100 geraten endgültig zwischen alle Fronten, von überall droht Gefahr. Und nur gemeinsam werden die Jugendlichen die Freiheit, die sie auf der Erde gefunden haben, verteidigen können.“

Gestaltung
Im starken Kontrast zum Cover des zweiten Bandes „Die 100 – Tag 21“ ist das Cover von „Heimkehr“ viel dunkler gestaltet. Durch den schwarzen Hintergrund kommen dafür aber die Gesichter und auch der Titel viel besser zur Geltung. Allerdings gefielen mir die vorherigen Cover im Vergleich gesehen besser. Hier mag ich den Blick der Figuren nicht so, da er etwas leicht wahnsinniges, unheimliches hat, weil sie ihre Augen so aufreißen.

Meine Meinung
Sehnsüchtig habe ich auf die Fortsetzung von „Die 100“ gewartet, da ich diese Bücher aufgrund der spannenden Idee und des dystopischen Settings sehr gerne mag. Der Inhalt dieses dritten Bandes war mir zwar schon grob aufgrund der Serie bekannt, aber dennoch gab es wie immer einiges, das anders war. So konnte ich auch stets beim Buch noch Überraschungen erleben oder neue Dinge entdecken. Für mich sind Buch und Serie zwei unabhängige Medien, die sich gegenseitig perfekt ergänzen und ich kann allen Liebhabern der Serie nur empfehlen, auch zu diesen Büchern zu greifen.

Spannend war für mich in diesem Band vor allem zu erleben, wie die Figuren mit dem Ankunft der Shuttles umgehen würden, denn die 100 hatten sich auf der Erde organisiert. Sie haben Hütten, eine Arbeitsteilung und schaffen es, zu überleben. Wie soll das nun funktionieren, wenn mit einem Schlag noch mehr Menschen zu ihnen kommen? In der Serie stellte sich dieses Problem nicht so drastisch, wie im Buch, sodass ich nicht umhin komme, erneut die Eigenständigkeit beider Werke zu betonen. Wer denkt, dass er die Bücher nicht lesen muss, da er die Serie kennt, der täuscht sich gewaltig. „Die 100 – Heimkehr“ bietet noch viel mehr Spannung und Spaß als die Serie!

Die Handlung in „Heimkehr“ ist sehr spannend, was nicht zuletzt an einer überraschenden Wendung in der Mitte des Buches liegt. Zudem erfährt der Leser hier auch einiges über die Erdenbewohner. Mir jedoch haben vor allem die Kampf- bzw. Actionszenen gefallen, da die Autorin diese sehr gut ausführt. Einerseits hatte ich Bilder der Szenen vor meinen Augen, andererseits ging die Autorin aber auch nicht zu sehr ins Detail, sodass ich meiner eigenen Fantasie noch freien Lauf lassen konnte. Ein weiterer Pluspunkt war auch, dass die Rückblenden zu den Geschehnissen auf der Raumstation, in diesem Band abgenommen haben. So konnte die Autorin sich mehr auf die Handlung auf der Erde, und somit auch auf die Konflikte dort, konzentrieren.

Das einzige kleine Manko, das mir ins Auge gestochen ist, war, dass das Buch viel zu kurz war. Ich hätte manche Szenen gerne ausführlicher erlebt oder mir manche Gedankengänge oder Erklärungen etwas detaillierter gewünscht. Der Fokus lag eindeutig auf der Action, klar. Aber dies führte dann leider manchmal dazu, dass manche Ereignisse nicht komplett aufgeklärt wurden und noch Fragen offen bleiben.

Erzählt wird auch dieses Buch wieder abwechselnd aus den Perspektiven der verschiedenen Figuren (die Erzähler sind Wells, Glass, Bellamy und Clarke). Dadurch erlebe ich die Geschehnisse aus verschiedenen Sichtweisen und konnte auch immer wieder Einblicke in die verschiedenen Gefühlswelten erhalten. Hier fand ich vor allem die Beziehung zwischen Clarke und Bellamy sehr fesselnd und faszinierend, denn für mich ist gerade Bellamy eine sehr spannende Figur geworden. Er hat mich überrascht mit seiner Fürsorge für seine Schwester Octavia und auch für Clarke. Die Figuren gefallen mir nun insgesamt viel besser als noch zu Beginn der Reihe. Hatte ich beim ersten Band noch angemerkt, dass die Figuren alle sehr klischeehaft entsprechend typischer Hollywood-Filme dargestellt sind, so hat sich dieses Bild mittlerweile geändert. Die Figuren haben an Tiefe gewonnen und vor allem durch ihre Beziehungen untereinander erscheinen sie mir menschlicher als zu Beginn der Reihe, wo jeder für sich kämpfte.

Fazit
Der dritte Band der „Die 100“-Trilogie hat sich für mich im Vergleich zu den Vorgängerbänden noch gesteigert. Die Handlung ist rasant und actiongeladen. Vor allem die Figuren haben sich für mich aber entwickelt und gesteigert. Sie sind menschlicher geworden und mir sehr ans Herz gewachsen. Allerdings war das Buch etwas zu kurz, denn die Autorin hätte durchaus an der ein oder anderen Stelle mehr ins Detail gehen und Erklärungen weiter ausführen können.
4 von 5 Sternen!