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Veröffentlicht am 03.11.2017

Das Wüstenflair brennt vor lauter Abenteuer und bringt auch den Leser zum glühen!

AMANI - Rebellin des Sandes
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Klappentext
„Die 16-jährige Scharfschützin Amani will nichts mehr, als Dustwalk, einem Kaff mitten in der Wüste, den Rücken zu kehren. Bei einem Schießwettbewerb, der Amani die Freiheit bringen soll, kreuzt ...

Klappentext
„Die 16-jährige Scharfschützin Amani will nichts mehr, als Dustwalk, einem Kaff mitten in der Wüste, den Rücken zu kehren. Bei einem Schießwettbewerb, der Amani die Freiheit bringen soll, kreuzt Jin ihren Weg: ein faszinierender Fremder, der von den Schergen des Sultans verfolgt wird. Jin soll zu den Rebellen gehören, die den abtrünnigen Prinzen Ahmed unterstützen. Amani und Jin werden Reisegefährten wider Willen und kämpfen bald ums Überleben – gegen magische Djinn, gegen die Soldaten des Sultans und eine mysteriöse, tödliche Waffe. Unversehens steckt Amani mitten in einer Rebellion, die das Schicksal ihres Landes entscheiden könnte und ihre Gefühle für Jin offenbart …“

Gestaltung
Mein Highlight an dem Cover ist eindeutig die Schrift und das sandige Muster des Hintergrundes, da diese leicht erhoben sind, glitzern und sich anfühlen, wie Sand. Wenn man genau hinsieht, dann wirkt es durch die Glitzerpartikel so, als wäre Sand auf dem Cover verstreut. Ein wirklich cooler und zur Geschichte passender Effekt! Das Mädchen gefällt mir hingegen nicht ganz so gut, aber dass es sich zu einer Seite hin in Sand aufzulösen scheint finde ich dafür wieder richtig toll. Auch ist die Farbgebung sehr gelungen und stimmig und gibt das Wüstenflair des Buches wieder!

Meine Meinung
Bücher, die in der Wüste spielen und somit ein leicht orientalisch angehauchtes Setting vertreten sind momentan häufiger auf dem Buchmarkt zu finden. „Amani – Rebellin des Sandes“ klang dabei für mich nach einer Geschichte, die den Fokus vor allem auf Spannung und Action legt und nicht unbedingt auf Liebesgeschichten, wie es bei den anderen Büchern der Fall ist. Darum war ich gespannt auf diesen Reihenauftakt. Und was hab ich mich gefreut, als ich dann auch genau das – Spannung und Action – in diesem Buch angetroffen habe!

„Amani – Rebellin des Sandes“ ist ein besonderes Buch, denn es verbindet den Flair von 1001 Nacht mit einem packenden Fantasy-Abenteuer, das auch mit einem Hauch von Liebe versehen ist. Die gesamte Handlung sprühte vor wilden Szenen voller Rasanz und besonderen, magischen Wesen. Vor allem diese Wesen konnten mich wirklich begeistern, da hier Sagengestalten aufgetreten sind, die mir bisher in anderen Büchern kaum oder noch gar nicht begegnet sind. So trifft der Leser auf Djinns, Nachtmahre, verzauberte Wüstenpferde und allerlei andere, ungewöhnliche Wesen. Das war wirklich innovativ, neu und hat mich komplett begeistert!

Besonders überzeugend war auch der Detailreichtum der Welt, in der „Amani – Rebellin des Sandes“ spielt. Ich hatte wirklich den Eindruck, als würde die Welt von Protagonistin Amani trotz all ihrer magischen Verbindungen und Wesen in echt existieren, weil alles so genau ausgearbeitet war und auch weil der Schreibstil der Autorin mich direkt in die Geschichte katapultiert hat. Die brennende Hitze der Wüste habe ich nahezu auf meiner Haut gespürt!

Auch konnten mich die Rebellion und der Aufbau der Geschichte überzeugen. Amani, eine Jugendliche, die sich nichts sehnlicher wünscht als aus ihrem kleinen Dorf herauszukommen, wird unfreiwillig in den politischen Machtkampf ihres Landes gezogen. So beginnt das wohl größte Abenteuer ihres Lebens. Amani trifft auf Jin, mit dem sie gemeinsam die Wüste durchquert und für den auch zarte Gefühle aufkeimen. Für mich hätte die sich anbahnende Liebesgeschichte nicht auch noch unbedingt in dieses Buch rein gemusst, aber ich habe es als kleines Extra betrachtet. Vorrangig lag der Fokus jedoch auf dem Überlebenskampf, was mir sehr gut gefallen hat, da so einiges an Action in die Geschichte kam. Die Gründe für die Rebellion waren für mich auch gut erklärt und somit nachvollziehbar sowie leicht verständlich. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert, wie sich die Handlung entwickeln würde und konnte manchmal gar nicht schnell genug lesen, um endlich zu erfahren, wie es mit Amani weiter gehen würde.

Auch waren die Charaktere gut ausgearbeitet. Amani ist eine Scharfschützen: sie ist mutig, klug, ehrgeizig und wünscht sich mehr vom Leben. Ihr Wunsch, aus ihrem Dorf herauszukommen ist sehr stark und für den Leser nahezu greifbar. So schleicht sich die Protagonistin direkt auf den ersten Seiten tief in das Leserherz. Je mehr Abenteuer man dann mit ihr erlebt, desto sympathischer wird sie und desto mehr mag man sie und bangt mit ihr. Sie ist eine wahre Kämpferin und vermag es den Leser mitzureißen! Jin ist eine sehr spannende Figur, denn er war nicht ganz so leicht zu durchschauen, aber gerade das macht seinen Reiz aus. Auch den anderen Figuren hat man angemerkt, wie liebevoll sie ausgestaltet wurden, auch wenn sie im Vergleich zu Amani und Jin etwas blasser blieben.

Fazit
Die Ideenvielfalt der Autorin Alwyn Hamilton konnte mich komplett überzeugen! In „Amani – Rebellin des Sandes“ trifft das Flair von 1001 Nacht auf Action, Spannung und ein grandioses Fantasy-Abenteuer! Von magischen Wesen, die mir bisher kaum in Büchern begegnet sind, über eine packende Rebellion bis hin zu einer großartig ausgearbeiteten Welt: Hier ist alles dabei, was das Herz begehrt! Auch ein zarter Hauch von Liebe ist für alle Romantiker vorhanden. Dieses Buch fesselte mich an die Seiten, hat mich direkt in die Gluthitze der Wüste katapultiert und mir ein packendes Abenteuer nach dem nächsten präsentiert. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und kann es kaum erwarten!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Amani – Rebellin des Sandes
2. Traitor to the Throne (erscheint auf Englisch am 7. März 2017)
3. ???

Veröffentlicht am 03.11.2017

Am Ende des Romans war ich baff

Am Ende der Welt traf ich Noah
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Klappentext
„Es war so verlockend: Die Möglichkeit, in eine fremde Rolle zu schlüpfen, lag direkt vor mir. Ich brauchte nur zuzugreifen.

Ein fremder roter Koffer zieht Marlene wie magisch an und ehe sie ...

Klappentext
„Es war so verlockend: Die Möglichkeit, in eine fremde Rolle zu schlüpfen, lag direkt vor mir. Ich brauchte nur zuzugreifen.

Ein fremder roter Koffer zieht Marlene wie magisch an und ehe sie wirklich weiß, was sie tut, hat sie sich schon als dessen Besitzerin ausgegeben und ist in ein neues Leben abgetaucht. Als Irina Pawlowa verbringt sie ihren Sommer fernab der Zivilisation in einer alten Villa zusammen mit einer Nonne, einem Gärtner und einem Koch. Und Noah. Noah ist faszinierend, blind und in der Villa gefangen, denn irgendetwas außerhalb ihrer schützenden Mauern macht ihn schwer krank. Doch er möchte frei sein, und als Marlene sich in ihn verliebt, willigt sie ein, mit ihm zu fliehen. Was daraufhin passiert, konnte jedoch niemand vorhersehen.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir sehr gut, vor allem die Typografie des Titels, da die verschiedenen Schriftarten super zueinander passen und so ein bisschen Vintage wirken. Das verschwommene Bild im Hintergrund, welches eine Frau mit rotem Koffer zeigt, gefällt mir nicht nur von der Farbgebung her sehr gut, sondern auch da es sich auf die Handlung bezieht. Der rote Koffer ist eine Schlüsselsymbolik und wird so sehr schön auf dem Cover im Zentrum dargestellt. Auch unter dem Schutzumschlag ist der Roman wirklich sehr schön gestaltet, da der Titel auch auf der Buchklappe abgedruckt ist, was sehr ungewöhnlich und somit außergewöhnlich hervorstechend im Buchmarkt ist.

Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, bin ich sehr neugierig geworden auf diese Geschichte. Schon der Klappentext hat mich fasziniert, da ich die Idee, dass jemand einfach so in das Leben eines anderen „schlüpfen“ sollte, sehr ansprechend fand. Ich meine, jeder hat doch vermutlich schon einmal den Wunsch gehegt, das Leben eines anderen zu führen und hier macht die Protagonistin Nägel mit Köpfen. Das klang nach einer wirklich spannenden Geschichte, die ich genau meinen Erwartungen entsprochen und sie sogar noch übertroffen hat.

Den Großteil der Handlung habe ich wirklich voller Fragen, Unklarheiten und Vermutungen im Kopf verbracht. Es gab auch Szenen, die mir nicht zugesagt haben, weil ich mich überhaupt nicht zu Recht gefunden habe, da ich nicht greifen konnte, was in der Villa, in welche es Protagonistin Marlene verschlägt, passiert. Manche Dinge erschienen mir wie Elemente aus einem Fantasyroman (z.B. eine unsichtbare Mauer, über die mir nicht klar war, ob sie eingebildet oder real war), welcher „Am Ende der Welt traf ich Noah“ überhaupt nicht ist.

Aber das Ende war wirklich unfassbar. Es hat mich atemlos zurückgelassen und einfach nur total aus den Latschen kippen lassen, da es sich wirklich mit nichts von dem deckt, was ich erwartet hätte. Allerdings muss man hier auch sagen, dass dieses Ende eines ist, das vermutlich die Nation spalten wird. Mir hat es gefallen, da es mich sehr überrascht hat und für mich auch das ganze Wirrwarr um Marlene, die mysteriöse Villa und den blinden Noah in einem anderen Licht erscheinen lässt. Aber andererseits verstehe ich auch die Meinungen, die zu dem Ende sagen werden, dass haufenweise Fragen ungeklärt bleiben und dass es nicht passt, da sie logische Antworten auf all ihre Fragen erwartet haben.

Für mich stellte das Ende wirklich das Beste am ganzen Roman dar, da es eine absolut unvorhersehbare Wendung war. Man hat wirklich mit allem möglichem gerechnet, nur nicht damit! Es geht in die genau entgegengesetzte Richtung zu der Handlung wie sie vor der Auflösung war. Doch für mich war der Roman dadurch logischer. Als ich mich mit Marlene in der Villa zu Recht gefunden habe und auf den blinden Noah sowie die ihn umgebenden Mysterien gestoßen bin, war es für mich oftmals einfach alles zu geheimnisvoll und unklar. Zwei Drittel des Buches habe ich verzweifelt versucht einen Sinn hinter allem zu finden oder Antworten auf meine Fragen zu erhalten, die jedoch nie kamen.

Die Nebenfiguren blieben meiner Meinung nach etwas flach, was aber auch daran lag, dass sie eigentlich kaum eine große Rolle gespielt haben. Viel wichtiger waren dafür Marlene und Noah. Diese beiden Figuren wurden von Autorin Irmgard Kramer gut dargestellt. Vor allem Noahs Blindheit fand ich sehr interessant, da man das ein oder andere Mal die Vermutung hatte, dass er vielleicht doch gar nicht blind ist und man der Figur so manchmal nicht ganz getraut hat, obwohl man ihn eigentlich mag. Marlene fand ich auch recht nett. Jedoch hat sie mich das ein oder andere Mal aufgeregt und etwas genervt. Vor allem dann, wenn sie unlogisch gehandelt hat.

Fazit
„Am Ende der Welt traf ich Noah“ ist ein Roman, der mich durch sein Ende wirklich überzeugen konnte. Lange Zeit konnte ich nicht erkennen, wohin die Geschichte gehen sollte, aber das Ende hat mir dann so einiges erklärt. Allerdings muss ich sagen, dass es mich gestört hat, dass ich gut zwei Drittel des Buches nur mit Fragen im Kopf gelesen habe und nicht eine einzige Antwort bekommen habe. Und auch die Antworten, die es am Romanende gibt, sind nicht die, die man eigentlich erwarten würde (auch wenn sie dennoch Antworten sind).
Sehr knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Ideenreiches Jugendbuch mit überwältigendem Schreibstil und spannender Handlung

Als ich dich suchte
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Klappentext
„Die beiden Schwestern Nick und Dara sind grundverschieden und doch unzertrennlich. Bis Dara Nicks besten Freund Parker küsst. Bis zu dem Autounfall, bei dem Dara im Gesicht verletzt wird. ...

Klappentext
„Die beiden Schwestern Nick und Dara sind grundverschieden und doch unzertrennlich. Bis Dara Nicks besten Freund Parker küsst. Bis zu dem Autounfall, bei dem Dara im Gesicht verletzt wird. Seitdem sprechen die Schwestern nicht mehr miteinander. Als Dara an ihrem Geburtstag spurlos verschwindet, glaubt Nick zuerst an einen dummen Scherz. Doch Dara ist schon das zweite Mädchen, das in der Gegend verschwunden ist. Nick spürt, dass ihre Schwester in großer Gefahr ist und dass sie sie finden muss – bevor es zu spät ist.“

Gestaltung
Obwohl ich normalerweise nicht so auf pink oder lila stehe, finde ich die Farbkombination dieses Covers unglaublich toll! Die Farben gehen fließend ineinander über, verlaufen ineinander und wirken zusammen sehr harmonisch. Es sieht aus, als würden Sonnenstrahlen im Hintergrund leuchten, die das Cover in verschiedenen Lichtreflexen erstrahlen lässt. Die Regentropfen gefallen mir auch sehr gut, da sie dem Covermotiv Leben einhauchen.

Meine Meinung
Auch wenn „Als ich dich suchte“ mein erstes Buch von Lauren Oliver ist, war mir der Name der Autorin durch ihre bekannte „Delirium“-Trilogie natürlich ein Begriff, aber niemals hätte ich gedacht, dass die Autorin es mit ihrem Schreibstil schafft, bei mir Gänsehaut zu verursachen. Bereits nach nur wenigen Seiten, hatte die Autorin mich mit ihren Worten umhüllt und komplett in der Welt ihres Buches gefangen genommen. Ich habe die Welt um mich herum nicht mehr wahrgenommen, weil sich der Schreibstil der Autorin wie eine angenehme Hülle um mich gelegt haben. Es gab so viele Stellen, die mir unter die Haut gegangen sind und die mich direkt ins Herz getroffen haben, weil sie aus dem Leben gegriffene Weisheiten darstellten, die ich aufgrund dessen, dass sie so zutreffend und wahr waren, sehr berührend fand.

Neben diesem überwältigenden Schreibstil fand ich auch die Handlung und das Ende toll. Zwar wies die Geschichte um die beiden Schwestern Nick und Dara einige Längen auf, aber mir gefiel der Ideenreichtum des Buches sehr. Neben der intensiven Geschwisterbeziehung und typischen Teenagerproblemen findet sich in „Als ich dich suchte“ durch das Verschwinden von Dara auch eine Krimi- bzw. Thrillerhandlung. So kommt Dramatik in das Buch, denn diese hat meine Neugier geweckt und mich an das Buch gefesselt. Vor allem die Ungewissheit sorgte dafür, dass ich die Handlung trotz ihrer Längen als spannungsgeladen erlebte. Das Verschwinden von Dara hat allerdings auch lange auf sich warten lassen, da es erst nach gut der Hälfte des Buches passierte. Ich hätte es mir schon etwas eher gewünscht, da dies die Handlung angetrieben und angezogen hat und da ich durch den Klappentext, der das Verschwinden erwähnt, auch darauf gewartet habe.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive erzählt und wechselt dabei stets zwischen den beiden Schwestern. Dabei konnte ich diese Sichtweisen gut voneinander unterscheiden, denn Lauren Oliver schafft es, beiden Figuren und auch ihrem Erzählstil Individualität einzuhauchen. Ich konnte mich vor allem mit Nick identifizieren, da sie ruhiger und besonnener ist. Dara hingegen ist die aufgeschlossenere von beiden. Sie fällt mehr auf, ist lauter und ist unbedachter. Für mich war Nicks Perspektive diejenige, die mich mehr gefesselt und berührt hat. Auch gibt es zwischendurch immer wieder kleine Rückblenden, die über Daras Unfall aufklären. So setzt sich die Geschichte aus verschiedenen Elementen zusammen, was mir gut gefallen hat, da so ein umfassendes Bild des Lebens der Figuren aufgebaut wurde.

Die Geschwisterbeziehung fand ich sehr gelungen, denn für mich war sie überzeugend und authentisch (zumindest soweit ich dies aus meiner Perspektive als Einzelkind beurteilen kann). Dara und Nick waren sich so nah und gleichzeitig wurde ihre Beziehung durch ein Ereignis sehr erschüttert. Diesen Bruch und das zerrüttete Geschwisterverhältnis hat die Autorin sehr gut dargestellt, vor allem da ich durch die Ich-Perspektiven die Gedanken und Gefühle der Schwestern sehr gut nachvollziehen konnte. Zudem fand ich es spannend zu verfolgen, ob Nick und Dara wieder zueinander finden oder ob sie sich für immer entzweit haben.

Neben diesem Bruch in der Beziehung folgen aber noch weitere Schicksalsschläge für die Schwestern, die der Geschichte eine sehr bedrückende, unheilvolle Atmosphäre verleihen. In Kombination mit dem Verschwinden von mehreren Mädchen erhält die Handlung so die Stimmung eines Thrillers. Dies fand ich richtig super, da mich dies an die Geschichte gebunden hat, denn es schweben stets Fragen über dem Geschehen, die man gerne beantwortet haben möchte und durch die man immer weiter liest, bis man beim Ende angekommen ist. Die Autorin schafft es, dass ich bis zum Ende mitgeraten und gerätselt habe. So bleibt es beim Lesen stets spannend!

Fazit
Ich habe die Lektüre von „Als ich dich suchte“ vor allem aufgrund des grandiosen Schreibstils der Autorin, welcher mich einhüllte und bei mir Gänsehaut hervorrief, sehr genossen. Mich fesselten ihre Worte geradezu an das Buch, da ich immer wieder Sätze entdeckte, die mir unter die Haut gingen. Zudem sorgen die düstere Atmosphäre und die Thrillerhandlung dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, weil ich stets Vermutungen aufgestellt habe und wisse wollte, ob diese sich bestätigen. Etwas schade waren die Längen in der Handlung, die zwischendurch aufgetreten sind.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Alles, was ich von diesem Roman weiß ist, dass ihr ihn lesen müsst!

Alles, was ich von mir weiß
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Klappentext
„Als Ember einen schweren Autounfall verursacht und ihr Beifahrer Anthony dabei ums Leben kommt, ist nichts mehr so, wie es war. Ember überlebt schwer verletzt, kann sich jedoch an nichts mehr ...

Klappentext
„Als Ember einen schweren Autounfall verursacht und ihr Beifahrer Anthony dabei ums Leben kommt, ist nichts mehr so, wie es war. Ember überlebt schwer verletzt, kann sich jedoch an nichts mehr erinnern. Während ihre Eltern und Freunde nicht über die Geschehnisse reden wollen, stellt sich Ember immer wieder dieselben Fragen: Was ist in dieser Nacht passiert? Warum hat sie ihr Gedächtnis verloren? Und vor allem: Wer war Anthony?
Bei der Suche nach Antworten trifft sie auf den geheimnisvollen Kai, der sie wie kein anderer zu kennen scheint. Gemeinsam versuchen sie, der Vergangenheit nachzugehen. Aber ist Ember wirklich bereit, die Wahrheit zu erfahren?“

Gestaltung
Die herunterfallenden Blätter in den warmen rotrosa Tönen gefallen mir sehr sehr gut. Vor allem passen sie perfekt zu dem im Gras liegendem Mädchen und dessen rotem Haar. Dazu passend hat auch Protagonistin Ember rotes Haar, sodass das Covermädchen die Protagonistin wiederspiegelt. Der Titel in Türkis hebt sich sehr schön vom Hintergrund ab und passt farblich dennoch sehr gut zur restlichen Covergestaltung. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch komplett mit dem wunderschönen Blättermuster versehen, was ich sehr gerne mag. Die gesamte Gestaltung an sich gehört definitiv mit zu meinen Lieblingscovern.

Meine Meinung
Wir alle kennen vermutlich das Gefühl, wenn wir auf der Suche nach etwas sind. Nach dem perfekten Leben. Nach dem Glück. Nach Zufriedenheit. Protagonistin Ember ist auch auf der Suche. Sie sucht allerdings etwas ganz besonderes und außergewöhnliches: ihre verloren gegangenen Erinnerungen. Ember hatte einen Autounfall und hat ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Infolgedessen hat sie die letzten 6 Wochen vor dem tragischen Unfall komplett vergessen.

Der Roman beginnt eher seicht und ruhig. Der Leser hat Zeit, Ember kennen zu lernen und sich an sie zu gewöhnen. Schon auf den ersten Seiten wird jedoch klar, dass wir nur die Ember nach dem Unfall kennen lernen, der die „alte Ember“ und deren altes Leben, seltsam vorkommt. Sie versucht wieder in ihr Alltagsleben einzufinden, geht zur Schule, trifft ihre Freunde und dennoch ist vieles anderes. Sie fühlt sich unwohl in ihrem alten Zimmer. Viele Dinge sind ihr fremd. Wenn der Unfall zur Sprache kommt, ist es nicht nur schwer für Ember, sondern auch für ihr Umfeld. Die Atmosphäre scheint sich zu verkrampfen, da jeder vorsichtig mit ihr ist.

Doch Ember beginnt sich langsam zu erinnern. Sie war nicht alleine in der Unfallnacht. Mit ihr im Auto war Anthony. Doch sie hat keinerlei Erinnerung daran, wer er war und wieso sie ihn mitgenommen hat. Ihre Familie und ihre beste Freundin Rachel scheinen jedoch mehr zu wissen und erzählen Ember nicht die volle Wahrheit. So macht sie sich auf die Suche nach ihren Erinnerungen. Dabei begegnet sie Kai. Kai, der sie besser zu kennen scheint, als er es zunächst zugibt. Kai, den sie zu mögen beginnt.

An „Alles, was ich von mir weiß“ mochte ich wirklich am allermeisten die Thematik des Vergessens und Protagonistin Ember. Ihre Geschichte hat mich wirklich mitgerissen. Generell mag ich Romane, in denen es um verlorene Erinnerungen und das Wiederfinden von ihnen geht, sehr gerne, da ich dies wirklich sehr interessant finde. Einerseits ist es schwer für die betroffene Person, da ihr ganze Zeitabschnitte fehlen, andererseits ist es aber auch für das Umfeld nicht sehr leicht. Diese Schwierigkeiten im Umgang mit Amnesiepatienten greift „Alles, was ich von mir weiß“ sehr berührend auf und lässt den Leser einen sehr guten Eindruck in die Gefühlswelt der Figuren haben.

Vor allem Ember verdeutlicht sehr schön, wie schwer es für Betroffene ist, ohne die Erinnerungen leben zu müssen und wie nicht nur dieser Verlust sie belastet, sondern auch die traurigen Gesichter ihrer Freunde und Familie. Adele Griffin hat es hier zudem geschafft Embers Suche nach dem Selbst mit einer zarten Liebesgeschichte zu verknüpfen, die wirklich das Herz berührt. Auf der Suche nach dem fehlenden Puzzleteil in ihrem Gedächtnis, steht Ember vor vielen tiefschürfenden Fragen. Sie scheint sich selber nicht richtig zu kennen, wie soll sie sich da noch auf einen neuen Freund einlassen?

Bei der Lektüre dieses Romans war das Innenleben und die Gefühlswelt der Protagonistin jederzeit so real und greifbar, dass ich als Leser das Gefühl hatte, alles selber zu durchleben. Embers Gefühle haben sich auf mich übertragen, mich mit ihr fühlen lassen und das sogar bis zu dem Punkt, an dem ich Embers Fragen auf mein eigenes Leben übertragen habe. „Alles, was ich von mir weiß“ regt den Leser dazu an, über sein eigenes Leben nachzudenken. Zu hinterfragen, ob man wirklich auf dem richtigen Weg ist oder ob man nicht doch stehen bleiben sollte und den Weg verlassen sollte, um einen neuen zu beschreiten.

Fazit
Mit „Alles, was ich von mir weiß“ hat Adele Griffin einen tiefgründigen Roman geschrieben, der dem Leser nicht nur einen wunderbaren Einblick in das Thema des Gedächtnisverlustes und der Gefühlswelt betroffener Personen gibt, sondern der darüber hinaus auch den Leser selbst dazu anregt, über sein Leben zu reflektieren. Die Figuren sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen, da ihre Gefühlswelt sehr treffend und gut nachvollziehbar dargelegt wurde. Der Fokus der Autorin liegt definitiv auf den Figuren, sodass sich die Geschichte sehr intensiv entfalten konnte. In diesem Roman geht es nicht nur die Suche nach den Fäden, die einen zusammen halten, Adele Griffin hat hier viel mehr geschaffen, sie hat die ernste Thematik des Vergessens mit einer zarten Liebesgeschichte und tiefgründigen Gedanken verbunden und zieht so die Leser in ihren Bann.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Alles so leicht, nur nicht dieser Roman

Alles so leicht
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Klappentext
„Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum ...

Klappentext
„Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan.“

Gestaltung
Ein Glück, dass das englische Originalcover übernommen wurde! Ich mag die verschiedenen Blautöne und das Motiv sehr gerne. Passend zum Titel sieht man Wolken, Vögel und Luftballons an einer Schnur, welche an einer Hand befestigt wurde. Somit wird den leichten Dingen ihre Unbeschwertheit genommen, wodurch das Cover perfekt die Handlung widerspiegelt. Ich für meinen Teil finde es einfach nur cool, dass die Gegenstände so aussehen, als seien sie aus Papier gefertigt.

Meine Meinung
Ich falle am besten direkt mit der Tür ins Haus. Ich habe mir nach der tollen Aufmachung und dem vielversprechend klingendem Klappentext mehr erhofft. Es geht in diesem Roman um Protagonistin Stevie. Stevie leidet unter Magersucht und das seit dem Unfalltod ihres Bruders. Hierfür fühlt Stevie sich verantwortlich, sodass sie beschlossen hat, sich zu Tode zu hungern. Aus Schuldgefühlen. Ihr Vater weist sie deswegen in ein Therapiezentrum ein.

Für mich war schon dieser Schritt nicht sehr nachvollziehbar. Warum wählt die Protagonistin so einen langen, qualvollen Weg um zu sterben? Sie gibt sich zwar die Schuld, aber will sie sich bestrafen, indem sie sich so lange zu Tode hungert? Warum macht sie es dann nicht kurz und schmerzlos? Normalerweise entsteht diese psychische Erkrankung doch eher durch ein gestörtes Selbstbild in Bezug auf ein falsches Körpergefühl. Natürlich habe ich verstanden, dass Stevie auch unter diesem Aspekt gelitten hat, sie selber stellt es jedoch vorrangig so dar, als sei sie wegen dem Unfalltod krank geworden (wobei sie natürlich ihrer Meinung nach nicht krank ist). Mir war hier einfach nicht ganz klar, warum Stevie ihre Schuldgefühle auf ihren Körper projiziert statt direkt Selbstmordversuche zu unternehmen.

Das mag nun vielleicht hart geklungen haben, aber mir erschien Stevie im Roman einfach nicht wie eine an Magersuchterkrankte, sondern eher als wäre sie ein bockiges kleines Mädchen, das von allen anderen erwartet, dass sie eine Sonderrolle bekommt und von allen mit besonderer Vorsicht behandelt wird. Sie wehrt sich lange Zeit gegen die Therapie, ihre Therapeutin und auch die anderen erkrankten Mädchen haben es nicht leicht mit ihr. Für mich fehlte Stevie einfach ein gewisses Feingefühl, denn auch die anderen Patientinnen sind aus guten Gründen dort und haben genauso Respekt verdient wie Stevie.

Gut gefallen hat mir, dass man als Leser die Handlung aus Stevies Tagebucheinträgen erfährt. Zwischendurch werden Rückblenden über die Geschehnisse rund um den Unfall ihres Bruders eingestreut. So liest sich „Alles so leicht“ wirklich sehr beklemmend, was auch den Titel in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt, denn…in „Alles so leicht“ ist es alles andere als leicht.

Mich konnte die Handlung jedoch nicht wirklich fesseln und ich wurde auch nicht wirklich berührt. Größtenteils löste der Roman bei mir nichts wirklich aus. Ich habe es eher neutral gelesen. Die Spannung in der Geschichte entsteht vorrangig dadurch, dass der Leser nicht weiß, was mit Stevies Bruder passiert ist und zum anderen daraus, dass man sich die ganze Zeit fragt, ob Stevie sich nun umbringen wird oder nicht.

Schön fand ich allerdings, dass eine beklemmende Atmosphäre geschaffen wurde. Auch wenn die Geschichte an sich für mich hätte berührender sein können, habe ich es dennoch so empfunden, dass das Alltagsleben in der Therapie sehr bedrückend ist. Es wurde deutlich, wie schwierig es ist gegen die Krankheiten anzukämpfen.

Fazit
Ich habe mir von „Alles so leicht“ etwas mehr versprochen. Ich hatte erwartet, dass ich tief bewegt und gerührt werde, allerdings habe ich diese Geschichte eher mit neutralen Gefühlen gelesen. Immerhin war die beklemmende Atmosphäre greifbar. Generell war der Roman aber eher durchwachsen und konnte mich nicht mitreißen.
3 von 5 Sternen

Reihen-Infos
Einzelband