Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2017

Schade, dass der Weltentwurf nicht genauer beleuchtet wurde

Winterseele. Kissed by Fear
0

Klappentext
„Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige ...

Klappentext
„Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige Sterbliche keine Reaktion auf ihre Berührung. Allein der Angst und Schrecken verbreitende Fear wird bei ihr schwach. Er ist besessen davon herauszufinden, welche Macht Elizabeth zu dem gemacht hat, was sie ist ...“

Gestaltung
Am meisten mag ich an diesem Cover, dass der Titel und die Schmetterlinge in rotmetallic schimmern und so direkt den Blick auf sich ziehen. Auch dass sich das Kleid des Mädchens nach hinten hin aufzulösen scheint, sieht richtig toll aus. Zudem mag ich den Hintergrund mit den vielen verschiedenen Lichtpunkten und Farben sehr gerne. Schade finde ich, dass das Gesicht des Mädchens so dunkel und schwer zu erkennen ist.

Meine Meinung
„Winterseele – Kissed by Fear“ ist mir bereits im englischen Original aufgrund des sehr besonders klingenden Klappentextes ins Auge gesprungen. Darum war ich sehr erfreut, diese Geschichte nun endlich auf Deutsch lesen zu können, da ich mir aufgrund der recht ausgefallenen Idee des Buches nicht ganz sicher war, ob ich auf Englisch nicht aufgrund der personifizierten Emotionen zu schnell verwirrt werden würde. Dies ist nämlich ein wichtiger und kreativer Handlungszweig der Geschichte: die vielen verschiedenen Gefühle nehmen in diesem Buch Menschengestalt an.

Diese Grundidee hat mir richtig gut gefallen, denn sie war innovativ und neuartig. Gefühle, die zum Leben erwachen, sind mir bisher noch nicht begegnet. Leider hat die Autorin dieses großartige Potenzial etwas verschenkt, denn sie hat den Weltentwurf nicht ganz ausgearbeitet. Vieles wurde angeschnitten und nicht näher beleuchtet, was ich sehr schade fand, da ich gerne mehr über die Hintergründe erfahren hätte. Die Erklärungen zur Welt der Emotionen fehlten mir persönlich etwas bzw. es blieb zu ungenau und unklar. Schade, dass eine so ausgefallene, coole Idee so blass geblieben ist.

Auch empfand ich die Menge an traurigen Schicksalen, die die Protagonistin Elizabeth ereilt haben, als zu übertrieben. Sie war mit so vielen negativen Entwicklungen und Geschehnissen versehen, dass es für mich den Eindruck erweckt hat, als wolle die Autorin unbedingt alles schwere Schicksal der Welt auf Elizabeths Schultern bürden, damit der Leser auf jeden Fall Mitgefühl mit ihr empfindet. Realistisch war es für mich aber nicht, denn so viel Negatives, Trauriges auf einmal halte ich dann doch für sehr unwahrscheinlich.

Elizabeth betont zudem stets, dass sie nichts fühlt bzw. keinerlei Emotion verspürt, aber irgendwie konnte ich das angesichts der gerade erwähnten, traurigen Schicksale dann doch nicht so ganz glauben. Ich habe zwar selber für mich plausible Erklärungen erstellen können, aber aus dem Text ging nicht klar hervor, ob sie denn nun wirklich nichts fühlt oder dies nur als Schutzmechanismus behauptet, denn so wie es beim Lesen auf mich den Anschein hatte, hat Elizabeth schon das ein oder andere Mal etwas gefühlt (sodass es mir nicht ganz schlüssig und konsequent erschien).

Als positiv empfand ich das Ende, welches eine Überraschung bzw. einen interessanten Plot-Twist bereit hielt, der nicht abzusehen war. Es war auch nicht zu sehr Happy End, sodass es mich zufrieden gestellt hat und (abgesehen von den Erklärungen zum Weltentwurf) keine Fragen offen ließ. Gut fand ich auch, dass der männliche Protagonist, die Verkörperung des Gefühls Angst, seinen englischen Namen Fear beibehalten hat, denn es wäre doch etwas seltsam gewesen, wenn er „Angst“ geheißen hätte.

Fazit
Die Idee von „Winterseele – Kissed by Fear“ fand ich wirklich spannend und neuartig, denn Personifizierte Gefühle sind mir in einem Buch bisher noch nicht untergekommen. Allerdings hätte die Autorin diese Welt etwas genauer erklären und mehr Hintergrundinformationen geben können, denn so blieb es mir zu blass. Auch empfand ich all die traurigen Schicksale, die sich bei den wenigen Figuren gehäuft haben, übertrieben und zu viel. Was mir hingegen gefallen hat war das Ende, welches einen packenden Plot-Twist bereit hält und so nochmal die gesamte Geschichte über den Haufen wirft.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 24.10.2017

Der Sarkasmus und Humor haben leider nicht ausgereicht

Unsere verlorenen Herzen
0

Klappentext
„Der 17-jährige Henry war noch nie verliebt. Kein Herzklopfen, keine Schlaflosigkeit, keine großen Gefühle. Bis seine neue Mitschülerin Grace vor ihm steht: in schlabbrige Jungsklamotten gehüllt, ...

Klappentext
„Der 17-jährige Henry war noch nie verliebt. Kein Herzklopfen, keine Schlaflosigkeit, keine großen Gefühle. Bis seine neue Mitschülerin Grace vor ihm steht: in schlabbrige Jungsklamotten gehüllt, mit einem kaputten Bein und einer kaputten Seele. Ihre Zerbrechlichkeit macht sie in Henrys Augen nur noch schöner. Aber Grace lässt Henry kaum an sich heran – bis sie ihn eines Tages völlig unvermittelt küsst. Henry wagt es, zu hoffen. Doch irgendein ungreifbares Geheimnis scheint zwischen ihnen zu stehen ...“

Gestaltung
Mit den vielen kleinen und großen Herzen, die alle mit Rissen versehen sind, wirkt das Cover sehr süß und niedlich. Die Pastelltöne finde ich dabei richtig hübsch, weil das Motiv so nicht so knallig ist und stimmig wirkt. Die Risse in den Herzen deuten zudem auch darauf hin, dass die Liebe in diesem Buch nicht nur einfach ist. Ich finde das Cover sehr süß und mag es unheimlich gern.

Meine Meinung
Auf dieses Buch bin ich vor allem durch sein Cover aufmerksam geworden, da es mir gut gefällt und meinen Blick auf sich gezogen hat. Zudem gefiel mir, dass es eine Art Playlist zum Buch gibt und auch der Klappentext klang interessant. So begann ich zu lesen und wurde zunächst dadurch überrascht, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Protagonist Henry erzählt wird. Ein männlicher Erzähler ist selten und seine Erzählstimme war poetisch und humorvoll zugleich. Henry ist kein typischer Teenager seines Alters, denn er schreibt Dinge lieber auf, statt sie ungefiltert auszusprechen. Dies ist eine Eigenschaft, mit der ich mich gut identifizieren konnte und die ich sehr an ihm mochte. Er ist zudem sehr philosophisch, was in Kombination mit seinem Sarkasmus und seiner Ironie recht spannend war.

Auch gefiel mir die Idee der Autorin, Chatgespräche in das Buch einzubauen, die dann durch Sprechblasen besonders hervorgehoben wurden. So wurde die Geschichte aufgelockert, auch wenn ich manchmal Probleme hatte, diesen zu folgen, weil nicht immer direkt klar wurde, welche Nachricht sich auf was bezieht. Zudem verwendet Henry viele Referenzen auf Serien, Filme oder Musiker, die mir leider nichts sagten und wodurch für mich etwas von der Bedeutung des Gesagten verloren bzw. an mir vorbei ging, da ich nicht verstehen konnte, worauf Henry sich bezieht.

Anfangs mochte ich das Buch auch noch recht gerne, denn es mischten sich ernstere Töne, Humor und ein kleines Rätselraten rund um Grace, über die weder Henry noch der Leser viel wissen, miteinander. Gerade die Beziehung zwischen Henry und seinen beiden besten Freunden Lola und Muz gefiel mir sehr, da man ihre tiefe Verbindung spürt und merkt, wie gut sie sich schon kennen. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto genervter wurde ich von ihr. Die humorvolleren Kommentare von Henry reichten dann für mich einfach nicht mehr aus, um mich bei Laune zu halten.

So störte mich, je weiter ich las, immer mehr der Umgangston zwischen Henry, seinen Eltern und seinen beiden Freunden. Sie nahmen alles auf die leichte Schulter, zogen vieles ins Lächerliche und machten wirklich immer nur Witze. Das war für mich einfach nur unrealistisch. Gerade die Eltern waren dabei auch mehr als nur albern und kindlich. Sie verhielten sich teilweise so, dass ich nur den Kopf schütteln konnte und mich fragte, warum sie sich so verhielten.

Die Frage nach dem Warum war auch bei Grace immer wieder in meinem Hinterkopf. Sie ist ein schwankendes Blatt im Wind, denn zwischen „Ich mag Henry und möchte ihn“ und „Nein, ich möchte ihn doch nicht“ konnte sie sich anscheinend nicht entscheiden. Dabei verhielt sie sich für mich mit Fortschreiten der Handlung zunehmend immer komplizierter und ich konnte ihr Verhalten einfach nicht mehr nachvollziehen. Hier hätte sie für mich viel mehr erklärt werden müssen, um verstehen zu können, warum sie so handelt wie sie es tut. Anfangs konnte ich mich noch in sie hineinversetzen und zumindest ansatzweise verstehen, warum sie tut, was sie tut, aber ab der Hälfte des Buches klappte das einfach nicht mehr, weil sie sich meiner Meinung nach gegenüber Henry einfach nur unmöglich verhalten hat. Aber auch Henry empfand ich ab diesem Punkt als nervig, da er auf einmal so stark an Grace hing und sich dann total hat hängen lassen.

Die Rätsel, die sich anfangs um Grace rankten und die mir gut gefallen hatten, da sie mich zum Spekulieren anregten, hielten auch nicht lange an, denn sie waren viel zu einfach zu durchschauen. Ich konnte im Endeffekt bereits auf den ersten gut 120 Seiten alles erahnen, was mit Grace geschehen war und auch wie sich die Geschichte entwickeln würde, habe ich vorausgeahnt. So war die Handlung für meinen Geschmack einfach zu vorhersehbar. Hinzu kam dann das bereits erwähnte Hin und Her zwischen Grace und Henry und so musste ich mich dann ab der Buchmitte schon sehr überwinden, weiter zu lesen. Ich empfand Henry dann auch als ziemlich melodramatisch und er schwafelte mir dann auch zu viel.

Zudem war die Handlung für mich auch einfach nicht stringent. Es geht immer wieder um die Beziehung von Grace und Henry und dann gibt es Phasen, in denen es nur um Henry, sein Schulleben, seine Schülerzeitung und seine Freunde geht und wo Grace dann einfach wie weggewischt ist. Hier begegnen sie sich nicht mal auf dem Schulflur oder in der Redaktion, was mir einfach komisch erschien und was für mich gar nicht zusammen passte. Auch waren manche Lösungen der Autorin, um die Geschichte voranzutreiben, für mich zu plump und einfach gelöst.

Fazit
„Unsere verlorenen Herzen“ hatte für mich durchaus auch positive Züge, wie Henrys unterhaltsamer Humor in Form von sarkastischen Kommentaren oder seine philosophischen Gedanken. Jedoch konnte dies nicht aufwiegen, dass ich irgendwann einfach nur noch genervt von ihm, Grace und dem Hin und Her in ihrer Beziehung war. Auch seine überdrehten Eltern und Freunde sowie ihr ständiges Herumwitzeln war mir zu viel des Guten. Zudem störte mich auch, dass viele Handlungsweisen einfach nicht versteh- und nachvollziehbar waren (egal ob von Grace oder Henrys Eltern). Ich hatte irgendwann einfach kaum noch Lust weiter zu lesen, was ich sehr schade fand.
2 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 24.10.2017

Unbedingt lesen, denn es ist alles andere als ein Pferdebuch! Voller Emotion, Gefahr und Abenteuer!

Ein weiter Weg
0

Klappentext
„Oktober 1890, Washington State: Der zwölfjährige Joseph hat nahezu alles verloren – seine Eltern, seine kleine Schwester und sein Zuhause. Doch als dann auch noch sein geliebtes Pferd verkauft ...

Klappentext
„Oktober 1890, Washington State: Der zwölfjährige Joseph hat nahezu alles verloren – seine Eltern, seine kleine Schwester und sein Zuhause. Doch als dann auch noch sein geliebtes Pferd verkauft wird, gibt er nicht auf, sondern beschließt, Sarah zurückzuholen. Koste es, was es wolle! Selbst wenn er dafür Naturgewalten trotzen muss, von wilden Tieren bedroht wird und schließlich sogar mit Männern zu tun hat, für die ein Menschenleben keinen Dollar wert ist. Aber wenn Joseph eines nicht verloren hat, dann ist es die Hoffnung, Sarah wiederzufinden. Und den Mut, dafür zu kämpfen.“

Gestaltung
Für mich fängt das Cover und die gesamte Gestaltung die Atmosphäre des Buches unglaublich passend ein. So spiegelt schon das Cover mit dem laufenden Pferd die lange Reise wieder, die Protagonist Joseph auf sich nimmt, um sein Pferd Sarah wiederzubekommen. Die Farben passen hervorragend zueinander und unter dem Schutzumschlag begegnen dem Betrachter Bäume, Wälder und eine Landschaft, die ihn direkt in die Welt des Buches versetzt. Durch die schönen Landschaften im Hintergrund des Covermotivs sowie die Landschaft unter dem Schutzumschlag wird die Wildnis und die Reise super visualisiert.

Meine Meinung
Wie schreibt man eine Rezension zu einem Buch, von dem man sich wünscht, dass es jeder liest, weil es so toll ist? Das ist die Frage, über die ich mir seit Tagen den Kopf zerbreche, denn „Ein weiter Weg“ ist so ein Buch. Auf den ersten Blick mag es aussehen und klingen wie ein Pferdebuch (und so vielleicht viele Leser abschrecken), aber das ist es nicht! Ganz und gar nicht! Es ist so, so viel mehr! In diesem Buch stecken Herzblut, Freundschaft, Gefühl, Abenteuer, Spannung, Action und alles, was das Herz begehrt! Ich habe schon „Die wirkliche Wahrheit“ von Dan Gemeinhart unheimlich geliebt und nun konnte mich auch „Ein weiter Weg“ einfach nur absolut begeistern. Dies ist ein Buch, von dem man einfach nur sagen kann: LEST ES! Ihr werdet es nicht bereuen!

Es fällt mir unheimlich schwer, in Worte zu fassen, wie toll die Geschichte ist, denn in dem Buch passiert so ungemein viel. Es geht um den 12jährigen Waisenjungen Joseph, dessen Pferd Sarah ohne sein Wissen verkauft wurde und das er in einer beschwerlichen Suche zu sich zurückzuholen versucht. Sarah ist alles, was ihm von seiner Familie geblieben ist. Sein letztes Familienmitglied. Sein Herz. Um wieder mit ihr vereint sein zu können, nimmt er vieles in Kauf und begibt sich auf eine Reise, die gekennzeichnet ist von Höhen, Tiefen, Gefahren, neuen Freunden, herzzerreißenden Momenten und viel Gefühl.

Mir gefiel, dass von Anfang an eine böse, unheilvolle Vorahnung über der Geschichte schwebte, die die Spannung hoch hielt und mir das Herz schwer werden ließ. Die Frage, ob sich meine Vorahnungen bestätigen würden oder nicht, ließ mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Bis zum Schluss fragte ich mich, ob es Joseph gelingen wird, seine Sarah zurückzuholen. Zugleich werden auch immer wieder Hoffnungsschimmer in die Handlung eingestreut, die das Herz erwärmen, für ein sanftes Lächeln sorgen und den Protagonisten (und auch mich) dazu bewegten, nie aufzugeben. Zudem wird dies mit Szenen vermischt, die auch lustiger sind, zum Lachen anregen und so die Handlung auflockern. So wird das Buch wahrlich zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Hier geht es um so viele tolle Themen: Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, Treue und zu guter Letzt Familie.

Zudem passiert auch so viel Unerwartetes und Überraschendes. Vor allem die brenzligen Gefahrensituationen raubten mir immer wieder den Atem und ließen mein Herz vor Aufregung schneller schlagen. Ich fühlte mich so, als sei ich mitten im Geschehen drin, als wäre die Gefahr real und auch für mich bedrohlich. Diese Actionmomente sind immer wieder gut platziert in der Geschichte, sodass es nie langweilig wird und sich Gefühl und Gefahr miteinander abwechseln und miteinander vermischen. Josephs Reise ist von der ersten Seite an unheimlich spannend und gefühlvoll und bleibt dies auch bis ganz zum Schluss! Auch wird ein kleines Rätselraten in die Handlung eingebaut, denn Joseph lacht sich einen kleinen Begleiter an, der genauso wie er auf der Suche nach etwas ist…doch nach was? Es war ungemein spannend, herauszufinden, was es mit dessen Suche auf sich hat. Begeistern konnte mich auch das Ende des Buches, denn hier wartet nochmal ein packender, überraschender Twist auf den Leser, der zumindest mich eiskalt erwischt hat. Diese Geschichte sorgt dafür, dass einem das Herz zerreißt und dass es dann durch die Hoffnung wieder zusammengefügt wird.

Und dann ist da noch die atemberaubende Atmosphäre des Buches! Raue Wildnis, Natur, Abenteuer und Gefahr sprühen dem Leser hier von den Seiten entgegen, sodass er den Eindruck hat, sie geradezu riechen zu können. Dieses Buch versprüht geradezu ein Wilder Westen Feeling, denn Indianer, Cowboys, Banditen, Revolverduelle und so vieles mehr sorgen für ein unvergessliches Leseabenteuer, das mich in längst vergangene Zeiten führte und sie mir so realistisch erscheinen ließ, dass ich immer noch vollkommen geflasht und begeistert davon bin. Hier merkte ich immer wieder, welch großes Schreibtalent Dan Gemeinhart einfach besitzt. Der Autor schafft es, seine Figuren und die Geschichte lebendig wirken zu lassen und das Buch vielmehr in ein (Kopf)Kino der Extraklasse zu verwandeln!

Joseph war zudem ein super Protagonist, denn für seine 12 Jahre ist er sehr klug und mutig. Seine Sehnsucht nach dem ihm einzig gebliebenen Familienmitglied ist so stark spürbar, dass sie mich wie ein Pfeil mitten ins Herz traf. Er hat nie aufgegeben, egal wie schwer sein Weg auch wurde, hat sich allen Gefahren gestellt und wuchs dabei über sich selbst hinaus. Er ist ein guter Mensch, den sein Mut antreibt, um das wiederzubekommen, was ihm am wichtigsten ist: seine Freundin Sarah. So charakterstarke Protagonisten findet man selten in Büchern!

Fazit
„Ein weiter Weg“ ist alles andere als ein Pferdebuch, wie man auf den ersten Blick vielleicht denken mag. Vielmehr begegnen dem Leser hier Gefühle auf der tiefsten Ebene, die direkt unter die Haut gehen und wie ein Pfeil mitten ins Herz treffen. Von großer Traurigkeit, die mich mehr als einmal zum Schlucken gebracht hat, weil ich einen Klos im Hals hatte, bis hin zu Hoffnung, Freude und Glücksmomenten ist alles dabei. Das Buch mischt die Gefühlswelt einmal komplett durch und weiß gleichzeitig auch den Nervenkitzel hoch zu halten, denn es gibt auch so viele, wirklich spannende Szenen, die unheimlich gefährlich sind, überraschen und den Leser an seinen Fingernägeln kauen lassen. Verfolgungsjagden, Pistolenkämpfe, Indianer, Siedler...das ist Wilder Westen pur! Dies ist eine Geschichte über das Suchen und Finden, über Mut, Hoffnung, Freundschaft und Familie. UNBEDINGT LESEN!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 15.10.2017

Einfallsreiche Ideen in actiongeladener Handlung mit kleiner Monotonie!

Almost a Fairy Tale - Verwunschen
0

Klappentext
„Die 17-jährige Natalie lebt in einer modernen Märchenwelt, in der Magie festen Regeln unterworfen ist und nach höchstem technischen Standard funktioniert. Dennoch gibt es hier alles, was die ...

Klappentext
„Die 17-jährige Natalie lebt in einer modernen Märchenwelt, in der Magie festen Regeln unterworfen ist und nach höchstem technischen Standard funktioniert. Dennoch gibt es hier alles, was die Herzen höher schlagen lässt: Schlösser, Einhörner, Riesen – und Prinzen, in die man sich verlieben kann. Doch genau das wird Natalie zum Verhängnis. Denn um dem Prinzen Kilian in einer Gefahrensituation beizustehen, verwendet sie unerlaubterweise Magie und löst damit eine Katastrophe aus. Ein Riese bricht aus dem Zoo aus und verwüstet die halbe Stadt. Und das ist nur der Anfang. Bald begehrt das magische Volk überall auf und ehe sich‘s Natalie versieht, verliert sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Sie muss erkennen, dass der Grat zwischen Gut und Böse sehr schmal ist, und sich entscheiden, auf welche Seite sie sich schlägt …“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr beeindruckend mit dem magischen Schloss, das ein wenig an das Disney-Schloss erinnert, und so gut zur Handlung passt, denn hier spielen Märchenelemente eine wichtige Rolle. Durch den Rauch, der das Schloss umgibt, wirkt es zudem sehr geheimnisvoll und mysteriös, was meinen Blicke sofort auf sich zieht. Auch die offene Tür mit dem Mädchen und dem Pferd davor unterstützten diesen Effekt.

Meine Meinung
Von der Autorin Mara Lang kenne ich beireits „Girl in Black“, welches ich gerne mochte und auch die Idee ihrer neuen Buchreihe „Almost a Fairy Tale“ klang wieder sehr verlockend, sodass ich mit dem Lesen nicht lange warten konnte. Vor allem dass diese Reihe mit den X-Men verglichen wurde, hat meine Neugierde geweckt, da ich ein großer X-Men-Fan bin und herausfinden wollte, wieso dieser Vergleich zur Bewerbung des neuen Buches herangezogen wurde.

Schnell kam ich hinter diese Frage, denn in „Almost a Fairy Tale“ geht es um Menschen und Magische (also das Pendant zu den Mutanten der X-Men), die sich nicht so gut verstehen. Die magisch Begabten dürfen ihre Fähigkeiten nicht nutzen, sie werden diskriminiert und in Kategorien eingeteilt. Egal, ob sie es gut meinen und helfen wollen oder nicht, sie werden alle über einen Kamm geschert. Dies geht sogar so weit, dass ein Serum entwickelt werden soll, dass ihnen die Fähigkeiten nimmt.

Diese Parallele zu den X-Men ist zwar erkennbar, aber für mich fehlte dann doch bei der Handlung etwas, um vollkommen begeistert zu werden. Durch den X-Men-Vergleich habe ich rasende Spannung und actiongeladene Kämpfe erwartet. Einerseits war die Handlung auch sehr fesselnd, abwechslungsreich und temporeich, aber der Handlungsstrang von Protagonistin Natalie hat für meinen Geschmack dann irgendwann durch die Wiederholung immer derselben Abläufe eine gewisse Monotonie erhalten, die mir zu trocken wurde. Es war immer dasselbe Spiel aus Gefangennahme von Natalie und wieder freikommen. So war ich hier ab und an etwas bemüht, am Ball zu bleiben.

Dennoch gab es aber auch gerade ab der Hälfte des Buches actiongeladene Szenen und spannende Enthüllungen, die mich wieder mehr angesprochen haben. Mir persönlich gefiel die Handlung rund um Paige sehr, denn diese erreichte mich einfach mehr und konnte mich von der Spannung her auch mehr fesseln. Hier gab es Dramatik und herzzerreißende Momente, durch die ich sogar beim Lesen nach Luft geschnappt habe und mitgerissen wurde. Klasse war auch, dass das Buch aus verschiedenen Sichten geschrieben ist, weil diese Wechsel nochmals die Neugierde und Spannung steigern. Zudem endet dieser Band mit einem Cliffhanger, der dafür sorgt, dass ich gar nicht anders kann, als unbedingt die Fortsetzung lesen zu wollen!

Begeistert haben mich die kreativen Ideen der Autorin, denn sie hat verschiedene Märchenelemente in die Geschichte eingebunden und ihnen einen ganz besonderen Twist verliehen. So hat Mara Lang die Märchen in unsere Welt eingebaut, wodurch es beispielsweise ein magisches Tischlein-deck-dich-Restaurant gibt oder den Frau Holle Wetterdienst. So erhält unsere Realität etwas Magisches und all diese tollen Ideen sind einfach schön zu verfolgen und zu entdecken, da sie immer wieder überraschen. Zudem ist mir so etwas bisher noch in keinem anderen Buch begegnet. Diese ausgefallenen Ideen gefielen mir so gut, dass ich nicht genug davon bekommen konnte und ich mir gewünscht hätte, dass mehr dieser magischen Elemente vorkommen.

Fazit
„Almost a Fairy Tale – Verwunschen“ ist ein spannender Reihenauftakt, der mich vor allem mit seinen innovativen Ideen und der besonderen Einbindung der Märchenelemente begeistern konnte. Der Konflikt der Menschen und Magischen war auch sehr spannend, ebenso wie der Handlungsstrang rund um Paige. Der von Natalie war für mich stellenweise etwas wiederholend, aber nichtdestotrotz war die Handlung sehr temporeich und mit spannenden Plottwists versehen. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung und bin super neugierig, wie die Geschichte weitergehen mag!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Almost a Fairy Tale – Verwunschen
2. Almost a Fairy Tale – Vergessen (erscheint am 16. Februar 2018)

Veröffentlicht am 15.10.2017

Sehr ernste und eindringliche Geschichte über Freundschaft

Du & Ich – Best friends for never
0

Klappentext
„Annabeth und Noe. Noe und Annabeth. So war es schon immer. Gemeinsam schmiedeten sie Pläne für die Studentenzeit in Paris. Sie würden einen Goldfisch besitzen, die Nächte durchquatschen und ...

Klappentext
„Annabeth und Noe. Noe und Annabeth. So war es schon immer. Gemeinsam schmiedeten sie Pläne für die Studentenzeit in Paris. Sie würden einen Goldfisch besitzen, die Nächte durchquatschen und lauter wilde Partys feiern. Als sich die Schulzeit dem Ende nähert, ist Annabeth daher bereit - bereit für alles. Für eine gemeinsame Zukunft mit ihrer besten Freundin. Doch plötzlich ändert Noe ihre Pläne. Es gibt einen Jungen an ihrer Seite, eine andere Universität ist im Gespräch und die gemeinsamen Nachmittage finden immer seltener statt. Die Freundschaft erscheint wie ein alter Lieblingspulli: ehemals heiß und innig geliebt, jetzt kratzig und viel zu eng. Annabeth muss sich fragen, ob sie bereit ist, Noe aufzugeben, um der Mensch zu werden, der sie wirklich sein will.“

Gestaltung
Das Covermotiv mit der Hand mit dem Luftballon und der Hand mit der Nadel, die den Ballon zum Platzen bringen möchte, passt auf viele verschiedene Interpretationsweisen ziemlich gut zur Geschichte und vermittelt so schon einen ersten Eindruck des Buches. Ich mag zudem die Farbgebung und den Stil sehr gerne, da hier nicht mit Fotos oder anderen Bildern gearbeitet wurde, sondern mit Zeichnungen, die an Wasserfarben oder Aquarelle erinnern.

Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich mit einer ganz anderen Geschichte gerechnet, als die, die in diesem Buch steckt. „Du & Ich: Best friends for never“ ist viel tiefgründiger als ich erwartet hatte und dies hat mich komplett überrascht. Rechnete ich zunächst mit einer Geschichte über zwei Mädchen, ehemals Freundinnen, die nun ihren eigenen Weg gehen, erhielt ich doch viel mehr.

Dieses Buch ist eine Geschichte über zwei junge Menschen, die sich entfremden. Über Freundschaft und über Erkenntnis. Über Menschlichkeit, das Erwachsenwerden und Entwicklung. Hauptsächlich fokussiert die Handlung auf Annabeth, die ihr Leben zunächst sehr stark auf ihre beste Freundin Noe ausgerichtet hat. Teilweise so stark, das sich mich fragte, ob es noch gesund ist. Annabeth ist sehr unsicher und nur bei ihrer besten Freundin Noe fühlt sie sich angenommen sowie angekommen.

Doch mit Fortschreiten der Handlung erkennt Annabeth, dass ihre Freundschaft mehr Schein als Sein war und dass Noe gar nicht so ist, wie Annabeth es sich immer eingeredet hat. Die Entwicklung die sie daraufhin durchläuft und vor allem ihren Prozess der Erkenntnis fand ich sehr gut dargestellt. Es war nachvollziehbar, authentisch und ging mir unter die Haut. Annabeth erkennt nach und nach Noes leicht manipulative Charakterzüge und dass ihre Freundschaft nicht das ist, was die Bezeichnung verdient hätte. Dies hat mich sehr berührt und mir das Herz schwer werden lassen.

Gleichzeitig fand ich Annabeth als recht authentisch, denn sie ist unsicher und wird als Figur dargestellt, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte und Erfahrungen bereits vieles durchgemacht hat. Dies war für mich sehr spürbar und gut dargelegrt. Zudem gibt es aber Momente, wo sie sehr selbstbewusst auftritt und der Charakter durchscheint, der sie werden könnte. Noe hingegen blieb mir etwas zu blass. Zwar lernte ich sie durch Annabeths Augen kennen, aber gerade am Ende hätte ich mir etwas mehr Einsicht in Noe gewünscht, um die Geschichte abzurunden.

Die Themen, die im Buch behandelt werden, gefielen mir auch sehr gut. Es war zwar eine Vielzahl an unterschiedlichen Aspekten, aber zusammen genommen spiegelten sie für mich genau das wieder, was die Jugendzeit ausmacht: es geht viel um die Zukunft, um Ängste, um das Erwachsenwerden, um Familie, um Vertrauen und auch um das Thema der Essstörung. Insgesamt passten diese für mich alle sehr gut zusammen, auch wenn ich manchmal gedacht habe, dass hier ein wenig viel zusammengewürfelt wurde. Aber solche Momente waren eher die Seltenheit, sodass ich geflissentlich darüber hinweg sehen kann.

Fazit
„Du & Ich: Best friends for never“ ist ein ernstes Buch mit ruhigen Tönen über Freundschaft, Erkenntnis und Entwicklung. Annabeth muss erkennen, dass ihre Freundschaft nicht das ist, was sie glaubte. Dies wird sehr eindringlich erzählt und ging mir direkt unter die Haut. Ein wenig schade fand ich, dass ihre beste Freundin Noe etwas blass blieb und nicht so viele Einblicke in ihre Gedanken möglich waren.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband