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Veröffentlicht am 27.08.2017

Wieder voller Abenteuer und Rasanz

Animox 2. Das Auge der Schlange
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Klappentext
„Tier-Fantasy der Spitzenklasse, das Abenteuer geht weiter! Simon ist ein Animox, ein Mensch, der sich in Tiere verwandeln kann. Er steckt mittendrin im Kampf der Tierreiche. Zusammen mit seinen ...

Klappentext
„Tier-Fantasy der Spitzenklasse, das Abenteuer geht weiter! Simon ist ein Animox, ein Mensch, der sich in Tiere verwandeln kann. Er steckt mittendrin im Kampf der Tierreiche. Zusammen mit seinen Freunden begibt er sich auf die gefährliche Suche nach den verschollenen Stücken der Waffe des legendären Bestienkönigs. Diese Suche führt Simon mitten hinein in eine bedrohliche Schlangengrube. Zum Glück gelingt es ihm, hier das gesuchte Stück der Waffe zu bergen. Doch damit ist das Abenteuer noch nicht beendet.“

Gestaltung
Wie schon beim ersten Band ist auch die Aufmachung des Zweiten eine Augenweide. Ich bin zwar kein Schlangenfan und finde das Bild auch ziemlich unheimlich, da die Schlange so finster schaut, aber die Farbe Rot liebe ich! Mir gefällt auch nach wie vor, dass das Tier auf dem Cover durch Spotlack und rauere Oberflächen hervorgehoben ist und man so auch ein haptisches Erlebnis hat, wenn man das Buch anfasst.

Meine Meinung
Nach dem actionreichen Reihenauftakt mit der spannenden Idee der Verwandlung von Menschen in Tiere, war ich sehr gespannt, wie das Abenteuer von Simon weiter gehen mag. Vor allem interessierte mich der Kampf der Tierreiche und wie sich diese brenzlige Situation weiterentwickeln würde. Der Einstieg in diesen zweiten Band wurde mir dabei durch die Autorin sehr erleichtert, denn Aimée Carter hat zu Beginn ein paar kleine Rückblenden eingeschoben. So konnte ich mich an die Geschehnisse des ersten Bandes erinnern und mich problemlos in die Fortsetzung sinken lassen.

Hier geht es auch wieder ziemlich rasant her. Schon vom ersten Band war ich packende Actionszenen gewöhnt und auch hier bekam ich wieder einiges an Abenteuer geboten. Von rätselhaften Geheimnissen bis hin zu spannenden Verfolgungsjagden ist alles dabei. So wird das Buch nicht nur für die jungen Leser ein fesselndes Leseerlebnis, sondern auch ältere Generationen werden ihren Spaß haben.

Hinzu kommt, dass „Das Auge der Schlange“ auch viele Gefühle und Lebenslagen aufgreift, die für Kinder wichtig sind und von denen sie lernen können. So geht es durch das Auftauchen von Simons Zwillingsbruder auch um Geschwisterbeziehungen. Gleichzeitig ist weiterhin das Thema der Freundschaft und des Zusammenhalts ein wichtiger Aspekt des Buches, denn Simon und seine Freunde sind im Lager von seinem Onkel Malcolm untergekommen. Hier sind sie jedoch Außenseiter und werden angefeindet. Zudem haben nicht nur Simon, sondern auch seine Freunde mit je eigenen Problemen zu kämpfen. Auch das Thema Familie wird in diesem Band aufgegriffen, denn Simon setzt alles daran, seine Mutter zu retten.

Für meinen Geschmack hätten diese Themen sogar noch etwas intensiver behandelt werden und nicht nur nebenläufig in die Geschichte eingestreut werden können. Der Fokus liegt eindeutig auf den Abenteuern, aber ich hätte es auch sehr gemocht, wenn die Autorin noch etwas genauer auf die Themen der Freundschaft, des Zusammenhaltes und Vertrauens eingegangen wäre, da ich denke, dass diese wichtigen Botschaften jüngeren Lesern aufgrund des hohen Spannungspotenzials entgehen könnten.

Fazit
„Animox – Das Auge der Schlange“ bietet neben großen Abenteuern, Rätseln und viel Action auch einiges Potenzial für tiefgründige Botschaften. Diese könnten für jüngere Leser jedoch angesichts der wirklich rasanten und spannenden Handlung etwas untergehen oder nicht direkt ersichtlich sein. Insgesamt bietet die Fortsetzung jedoch alles was ein Leserherz begehrt und sie wird vor allem Kindern durch all die packenden Abenteuer wunderschöne Lesestunden bescheren.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Animox – Das Heulen der Wölfe
2. Animox – Das Auge der Schlange
3. Animox – Die Stadt der Haie (erscheint voraussichtlich am 23. Oktober 2017 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 22.08.2017

Wunderbare Idee und unglaublich rasant, aber leider auch mit blassen Charakteren

Stadt der tanzenden Schatten
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Klappentext
„Endlich Sommer. Sierra freut sich auf entspannte Tage mit ihren Freunden und auf ihr erstes großes Kunstprojekt: ein Drachen-Wandbild. Doch als bei einer Party ein Toter auf sie zustolpert, ...

Klappentext
„Endlich Sommer. Sierra freut sich auf entspannte Tage mit ihren Freunden und auf ihr erstes großes Kunstprojekt: ein Drachen-Wandbild. Doch als bei einer Party ein Toter auf sie zustolpert, ihr Großvater plötzlich wirres Zeug redet und eins der Porträts an Brooklyns Häuserwänden Tränen weint, ist klar, dass diese Ferien alles andere als entspannt werden. Durch den Sprayer Robbie erfährt Sierra auch warum: Sie gehört zur geheimen Zunft der »Shadowshaper«, d.h. sie kann mit den Geistern ihrer Ahnen Bilder zum Leben erwecken. Aber jemand hat es auf Leute wie sie abgesehen!“

Gestaltung
Das Cover sticht sofort ins Auge, denn mit Backsteinhauswand und den Graffitis sieht es einfach richtig cool aus. Das Drachenbild passt dabei hervorragend als Covermotiv, da die Protagonistin des Buches auch ein solches plant und Graffitis ein wichtiges Element der Geschichte sind. Dass dann der Buchtitel ebenfalls wie ein Graffiti an die andere Seite der Hauswand „gesprayt“ wurde, passt dazu natürlich auch wie die Faust aufs Auge. Die Farben gefallen mir zudem sehr gut, da die Wandbilder bunt und modern aussehen und die Backsteinmauer ihnen das gewisse Flair verleiht.

Meine Meinung
Die Geschichte von „Stadt der tanzenden Schatten“ klang absolut vielversprechend und nach einer Handlung mit einer innovativen Idee. Ich meine, wann hat man schon einmal von lebendig werdenden Graffitis gelesen? In diesem Buch geht es um Sierra, die den sogenannten Shadowshapers angehört. Das bedeutet, sie kann ihre Bilder zum Leben erwecken. Doch Menschen mit ihren Fähigkeiten scheinen verfolgt zu werden…

Mir gefiel besonders die Idee der Shadowshaper, da sie neu und frisch ist. So kommt Magie und ein ganz besonderes Flair in die Geschichte. Die Schattenbildner konnten mich vollkommen von sich überzeugen und begeistern, da ich ihre Gabe sehr faszinierend fand und gerne in ihre Welt abgetaucht bin. Dadurch dass die Handlung aus der Perspektive der Protagonistin Sierra erzählt wird, wird zudem ein packendes Rätselraten erzeugt, da die Jugendliche erst nach und nach Informationen über ihre Gabe und die neue Welt erfährt. So konnte ich mitraten und Vermutungen anstellen, was mir sehr viel Spaß bereitet hat.

Gleichzeitig ist die Geschichte sehr temporeich erzählt. Es gab keine Stelle, an der Langeweile aufkam oder an der ich das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten. Eher im Gegenteil: ich hatte kaum Verschnaufpausen, musste immer weiter und weiter lesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ständig passierte etwas Spannendes, das für Nervenkitzel sorgte und die Handlung vorantrieb. Brenzlige Situationen waren hier an der Tagesordnung, sodass das Buch für mich ein Feuerwerk aus Rasanz und Spannung war.

Dieser sehr temporeiche Erzählstil hatte aber auch zum Nachteil, dass die Charaktere etwas blass blieben. Dem Buch hätten hier ein paar Seiten mehr nicht geschadet, denn ich hatte beim Lesen auch den Eindruck, dass ich Sierra, ihre Familie und ihren Freund Robbie nur oberflächlich kennen lerne. Genauere Charakterdarstellungen hätten mich hier sehr gefreut, denn dann wäre die Geschichte perfekt gewesen. Mir gefiel jedoch, dass zwischen Sierra und Robbie zwar angedeutet wurde, dass da mehr Gefühle sein können bzw. sind, aber dass der Fokus der Handlung nicht auf diesen Emotionen lag. „Stadt der tanzenden Schatten“ konzentriert sich vielmehr auf die Spannung, Rätsel und Abenteuer. Da ich sowas liebe, fand ich dies natürlich klasse, aber Leser, die gefühlvolle Geschichten suchen, sollten sich dessen bewusst sein.

Zudem muss ich auch sagen, dass die Einschübe von spanischen Sätzen mich manchmal in meinem Lesefluss unterbrochen haben. Sierra ist puerto-ricanischer Abstammung und spricht daher spanisch mit ihren Verwandten. Dass der Autor dies durch den Einbezug spanischer Sätze verdeutlicht und aufgreift, fand ich eine schöne Idee, da ihre Herkunft für mich so sehr greifbar wurde. So erhält das Buch Authentizität. Gleichzeitig hätte ich mir aber gewünscht, dass irgendwo zu finden gewesen wäre, was die Sätze bedeuten.

Fazit
„Stadt der tanzenden Schatten“ ist eine Geschichte mit einer frischen Idee, die mich richtig begeistern und mitreißen konnte. Die Handlung ist unglaublich temporeich und die Spannung hält an bis zum Schluss, sodass hier keine Langeweile aufkommt. Gleichzeitig gehen durch diesen Temporeichtum und die Rasanz etwas die Charaktere verloren, da auf sie nicht ganz so detailliert eingegangen wird. Zudem bremsen die eingestreuten spanischen Sätze, die die Herkunft der Protagonistin verdeutlichen sollen, etwas den Lesefluss. Die Action und Rasanz haben dieses Buch für mich aber zu einem packenden Erlebnis gemacht, das sich weg liest wie nichts!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Stadt der tanzenden Schatten
2. Shadowhouse Fall (erscheint auf Englisch am 12. September 2017)
3. ???

Veröffentlicht am 17.08.2017

Wieder ein grandioses Buch aus Kim Kestners Feder!

Sakura
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Klappentext
„Es ist die einzige Chance, die sie je haben wird: Als der Kaiser zur „Blüte“ aufruft, weiß Juri, was sie zu tun hat. Aber das Auswahlverfahren, bei dem am Ende nur die Vollkommenen einen Platz ...

Klappentext
„Es ist die einzige Chance, die sie je haben wird: Als der Kaiser zur „Blüte“ aufruft, weiß Juri, was sie zu tun hat. Aber das Auswahlverfahren, bei dem am Ende nur die Vollkommenen einen Platz an der Oberfläche erhalten, ist hart und unbarmherzig - und Juri nicht makellos genug, um daran teilzunehmen. Trotzdem kann sie nichts davon abhalten. Die dunkle Höhle, in der sie ihr ganzes Leben verbringen musste, will sie um jeden Preis verlassen. Verkleidet als Junge, schmuggelt sie sich unter die Probanden. Doch ausgerechnet der Sohn des Kaisers wird auf sie aufmerksam. Hat er Juris Tarnung durchschaut? Oder spielt auch der Prinz ein doppeltes Spiel?“

Gestaltung
Mir gefällt besonders der schwarze Wald am unteren Bildrand vor dem die rosafarbenen Kirschblüten hervorragend zur Geltung kommen. Diese Blüten haben für die Geschichte eine besondere Bedeutung und daher finde ich es toll, dass sie auf dem Cover so schön hervorstechen. Das Mädchengesicht mit den hellen Haaren ist nicht so ganz mein Fall, da ihr Gesichtsausdruck etwas ausdruckslos wirkt, dafür sieht es aber sehr stylisch aus, wie sie von den Glasscherben umgeben ist.

Meine Meinung
Nachdem ich bereits „AnimA“ von der Autorin Kim Kestner geliebt hatte, waren meine Erwartungen an ihr neues Buch „Sakura“ sehr hoch. Das dystopische Setting, die Verweise auf Japan…das alles klang sehr vielversprechend und das war es auch! Mehr noch: es war wirklich super! Aber gleich vorweg möchte ich doch erwähnen, dass alle, die das Buch lesen möchten, vielleicht den Klappentext nicht lesen sollten, denn er weckt doch andere Erwartungen an die Geschichte.

Bereits der Einstieg in die Handlung hat mir gut gefallen und der Spannungspegel wurde konstant in der Höhe gehalten. Actiongeladene Szenen, harte und wirklich schwierige Prüfungen und kaum zu überwindende Hürden, das ist der Stoff aus dem gute Geschichten gemacht sind! Und eine gute, nein sehr gute (!) Geschichte, das ist Kim Kestners „Sakura“! Die Handlung ist allerdings auch etwas brutal, was manch einem Leser bitter aufstoßen könnte. Mir persönlich hat es aber gefallen, denn so wurde die Geschichte noch um einiges dramatischer und spannender. Es passiert immer irgendetwas und so schreitet die Handlung stets rasend schnell voran. So wird es nie langweilig und man muss wirklich aufpassen, dass man beim Lesen das Atmen nicht vergisst.

Auch fand ich es gut, dass die Prüfungen alles andere als einfach sind, denn so wurden sie umso realistischer. Ich habe mir beim Lesen beinah die Nägel vor lauter Spannung abgeknabbert! Hierzu hat vor allem auch der detaillierte, genaue Schreibstil der Autorin beigetragen, der die Handlung so lebendig und echt gemacht hat. Es war richtig schön ersichtlich, dass Kim Kestner alles sehr gut ausgearbeitet und dass sie ein Händchen für die Magie der Worte hat, denn alle Geschehnisse wurden für mich sehr anschaulich beschrieben. Ich konnte mir stets alles sehr gut vorstellen. Zudem habe ich die düstere Atmosphäre, die mich in sich aufzusaugen schien, bewundert, denn ich hatte den Eindruck, als würde sie aus dem Buch heraussickern und mich gefangen nehmen.

Auch fand ich es super, dass mir keine typischen Klischees begegnet sind. Weder war Protagonistin Juri das allseits bekannte „hässliche Entlein“, das am Ende den schönsten aller Typen abbekommt, noch wurden anderweitige allseits bekannte Aspekte eingebracht. Vielmehr sind die Figuren ein bunt zusammengewürfelter Haufen, der Vielfalt in die Geschichte bringt. Zudem wird dem Leser weichwaschende Gefühlsduselei, Kitsch und allzu starkes Selbstmitleid erspart – zum Glück, denn dies würde nicht zur Geschichte passen.

Das Ende des Buches war auch richtig super. Die großen Geheimnisse und Fragen wurden geklärt, es gab leichte Andeutungen für die Zukunft (auch wenn ich mir hier wünschen würde, dass die Autorin vielleicht eine kurze Fortsetzung schreibt, damit wir Leser erfahren, wie es mit den Figuren nach dem Ende weiter geht) und Überraschungen hielt es auch parat. Sehr schön war in diesem Zusammenhang auch die Entwicklungen rund um Juri, deren letzte Entscheidung ich richtig gut fand, da sie für mich eine Art kleine Botschaft versteckt hält und da Juri sich anders entscheidet als man es aus anderen Jugendbüchern kennt und von daher erwarten würde.

Fazit
„Sakura – Die Vollkommenen“ von Kim Kestner werden all ihre Fans lieben und solche, die noch nichts von der Autorin gelesen haben, werden spätestens nach diesem Buch zu Kim Kestner Fans. Dieses Buch ist so voller Action, Dramatik und Spannung, dass man es kaum aus der Hand legen kann, denn die Handlung steht nie still. Die Prüfungen, die die Figuren überstehen müssen, sind brutal und hart, aber dadurch umso packender und realistischer. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten können und ich hätte in der Welt von „Sakura“ ewig weiter verweilen und lesen können!
5 von 5 Sterne!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 17.08.2017

Erst etwas langatmig, dann aber spannend hoch zehn!

Evolution (3). Die Quelle des Lebens
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Klappentext
„Endlich am Ziel! Nach einer strapaziösen Flucht durch Sümpfe und Wüsten erwacht Jem in der Oase der Zeitspringer. Doch wie ist er hierher gekommen und wo sind seine Freunde? Katta ist verschwunden, ...

Klappentext
„Endlich am Ziel! Nach einer strapaziösen Flucht durch Sümpfe und Wüsten erwacht Jem in der Oase der Zeitspringer. Doch wie ist er hierher gekommen und wo sind seine Freunde? Katta ist verschwunden, Lucie und der kleine Squid liegen im Koma. Als Anführerin GAIA sich seiner annimmt, keimt in Jem Hoffnung: auf Rückkehr, auf ein neues Leben. Aber dann erwacht Lucie und den Freunden wird klar, in welch perfides Spiel sie geraten sind. Ein Spiel, das die Zukunft der Erde bedroht. In einer finalen Schlacht müssen die Jugendlichen sich entscheiden: Stehen sie auf der Seite der Tiere oder der Menschheit?“

Gestaltung
Passend zur Gestaltung der ersten beiden Bände erscheint auch der dritte Band mit einem schimmernden, geprägten Titel vor einer sehr coolen Kulisse. Zu sehen sind die Protagonisten, die auf eine Oase des Lebens mitten in der trockenen Wüste schauen. Diese Gegensätze sind optisch sehr spannend und zudem zeigt diese Szenerie die Entwicklung der Geschichte. Ich mag die Covermotive der Reihe sehr gerne, da sie die Handlung aufgreifen und mit ihrem comicartigen Aussehen mal etwas ganz anderes sind.

Meine Meinung
Nachdem mich auch der zweite Band der „Evolution“-Trilogie gut unterhalten konnte und ich abgesehen von den Liebesbeziehungen keinen Kritikpunkt hatte, wollte ich natürlich unbedingt erfahren, wie es mit Jem, Lucie und all den anderen Figuren zu Ende geht. Da die Charaktere nun auf das Finale zusteuern und endlich an der Kuppel der Zeitspringer angelangt sind, erwartete ich natürlich einiges an bombastischer Action und an rasanten Momenten.

Leider muss ich diesbezüglich sagen, dass gerade zu Anfang hier bei mir doch etwas Langeweile aufkam. Wo ich mit schnellen Szenen und Atemlosigkeit gerechnet hatte, begegneten mir eher viele Erklärungen, Erkundungen und Skepsis. Es fühlte sich so an, als ob die Handlung sich kaum entwickeln und eher auf dem Fleck treten würde. Diese gefühlte Langatmigkeit legte sich jedoch glücklicherweise wieder, sodass mir dann doch auch die von mir erhofften und erwarteten Actionszenen begegneten. Kaum kamen diese zur Handlung hinzu, las sich das Buch für mich auch viel einfacher und schneller.

Das Buch gipfelte dann in einem sehr spannenden, rasanten Showdown, der mir wirklich gut gefallen hat und alles mitbrachte, was ich mir für den Abschluss der Trilogie gewünscht hatte. Danach war das Buch dann auch nicht abrupt zu Ende, sondern es klang angenehm aus. Keine Frage blieb offen und auf mich wirkte alles stimmig und nachvollziehbar.

Was der Autor Thomas Thiemeyer an diesen Büchern erzählerisch so super gelöst hat, ist meiner Meinung nach die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven. Auch in diesem Band wechselt er wieder zwischen den verschiedenen Figuren, sodass ich als Leser einen Gesamtüberblick über die Geschichte bekam, verschiedene Ansichten kennen lernte und immer unterschiedliche Geschehnisse aus anderen Blickwinkeln wahrnahm. So wird die Handlung abwechslungsreich.

Zudem spielt der Autor auch in diesem Band wieder sehr überzeugend mit der Dynamik der Gruppe der Protagonisten. So stoßen auch in „Die Quelle des Lebens“ neue Charaktere hinzu, wodurch wieder einiges durchgemischt wird und Leben in die Beziehungen der Figuren untereinander gebracht wird. Ich persönlich hatte auch gar nicht mehr damit gerechnet, dass auch in diesem Band noch neue Charaktere hinzustoßen, da ja schon im Vorgängerband neue Personen hinzugekommen waren. Darum war ich wirklich positiv überrascht und habe mich über diese spannenden Dynamiken sehr gefreut.

Fazit
Abgesehen von einigen Längen am Anfang von „Evolution – Die Quelle des Lebens“ konnte mich dieser Abschlussband der Trilogie gut unterhalten und überzeugen. Das Buch gipfelt in einem packenden Showdown, der anschließend in ein stimmiges, harmonisches Ende übergeht und den Leser komplett zufrieden zurücklässt. Auch durch die wechselnden Perspektiven wird die Handlung sehr lebendig und spannend.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Evolution 01 – Die Stadt der Überlebenden
2. Evolution 02 – Der Turm der Gefangenen
3. Evolution 03 – Die Quelle des Lebens

Veröffentlicht am 15.08.2017

Hätte ruhig noch mehr Höhepunkte vertragen können

Brennender Durst
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Klappentext
„Auf dem Weg zu ihrer sechsten Pflegefamilie überlebt die 14-jährige Karanda einen Autounfall und findet sich mitten in der australischen Wüste wieder. Ein Rucksack, eine Flasche Wasser und ...

Klappentext
„Auf dem Weg zu ihrer sechsten Pflegefamilie überlebt die 14-jährige Karanda einen Autounfall und findet sich mitten in der australischen Wüste wieder. Ein Rucksack, eine Flasche Wasser und ein verblichenes Foto ihrer Mutter sind alles, was ihr bleibt. Karanda wittert ihre Chance. Endlich kann sie ihr Leben selbst bestimmen. Wäre da nicht der acht Jahre alte Solomon, der mit im Auto saß. Karanda kann ihn nicht im Stich lassen. Und so kämpfen die beiden ums Überleben. Sie sind verlorene Seelen, sie wollen ihrer Zukunft entkommen und werden dabei von ihrer gemeinsamen Vergangenheit eingeholt.“

Gestaltung
An diesem Cover gefällt mir besonders die Farbgebung. Die verschiedenen Braun-, Rot- und Orangetöne passen toll zusammen und lassen ein Wüstenfeeling entstehen. So wird der Handlungsort des Buches sehr schön visualisiert. Die Trockenheit der Wüste wird dabei auch durch den löchrigen Boden und die „Kratzer“ an den Buchrändern veranschaulicht, was mir gut gefällt. Die Schriftart des Titels finde ich auch richtig passend.

Meine Meinung
Mich haben sofort das coole Cover, der Spruch auf dem Cover und die im Klappentext anklingenden Töne des Überlebenskampfes gelockt und mein Interesse für dieses Buch geweckt, da es nach einer Geschichte voller Action in Verbindung mit Gefühl klang. „Brennender Durst“ lässt sich dabei mit seinen gut 250 Seiten rasend schnell lesen, da auch die Kapitel nicht so lang sind und man so beim Lesen gut vorankommt. Die Handlung dreht sich dabei um das Pflegekind Karanda, welche mit Solomon nach einem Autounfall vor dem Pflegesystem durch die Wüste flieht. Die beiden leiden Hunger, Durst und überstehen andere Gefahren. Ob sie in der rauen, dürren Wüste überleben können?

Ein Problem hatte ich leider mit Karanda. Da sie die Hauptfigur ist, das Buch vorrangig aus ihrer Perspektive erzählt wird und der Leser stets an ihr dran ist, gab es für mich leider nur ein, zwei Momente, in denen ich Karandas für mich anstrengender Art entkommen konnte. Sie war mir persönlich zu motzig. Manche ihrer Ausbrüche konnte ich nicht so wirklich nachvollziehen, selbst wenn die Erklärung „sie wurde von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht“ allgegenwärtig war. Karanda schwebte immer zwischen zwei Polen. Gleichzeitig tut sie stets so, als sei sie eiskalt und hart, aber eigentlich hat sie einen weichen Kern. Nur leider hat auch diese Tatsache sie mir nicht sympathischer gemacht. Ehrlich gesagt habe ich mich oft einfach nur über sie aufgeregt, weil sie nicht dazu lernt, sich dumm verhalten hat und stets den Boss raushängen lies.

Dabei wäre sie ohne den 8jährigen Solomon komplett aufgeschmissen gewesen. Für sein Alter hatte er ein unerschöpfliches Wissen über Survivaldinge. Zunächst mag man vielleicht denken, dies sei unrealistisch, aber im Buch gibt es eine unterschwellige Erklärung für Solomons großes Wissen. Karanda wäre ohne Solomon jedenfalls aufgeschmissen gewesen mit ihren blauäugigen Plänen. Mir war Solomon jedenfalls viel sympathischer und er erschien mir oftmals eher als der Ältere und Reifere der beiden.

Sprachlich begann das Buch meiner Meinung nach etwas holprig, da die Autorin häufig die Namen der Figuren mehrfach hintereinander verwendete statt sie manchmal durch Personalpronomen zu ersetzen. Nach den ersten Seiten legte sich dies jedoch wieder. So fiel mir das Lesen dann auch einfacher, da sich der Text dann flüssiger lesen lies.

Die Handlung war insgesamt nicht schlecht. Der Überlebenskampf der beiden Figuren war hart und schwer, allerdings schlich sich manchmal auch etwas Monotonie ein, wenn lange Zeit immer wieder dasselbe passiert. Durchbrochen wird diese jedoch von stellenweisen Höhepunkten, in denen nochmals dramatischere Ereignisse passieren. So gibt es also eine Mischung aus „Durststrecken“ und packenden Spannungsmomenten. Dabei umgibt Solomon ein Geheimnis, das ich persönlich recht früh erkannt habe, Karanda jedoch erst am Ende des Buches. Daher endete das Buch für mich auch nicht sonderlich überraschend, da ich die Enthüllung schon sehr früh vorausgeahnt habe. Das Ende von „Brennender Durst“ war dann für mich einerseits nochmal nervenaufreibend wegen Karandas Art, andererseits war es aber auch zufriedenstellend. Gleichzeitig lässt es auch noch Raum für eigene Spekulationen und Gedanken, wie es weiter gehen könnte.

Fazit
„Brennender Durst“ ist ein Wechselbad aus packendem Überlebenskampf und leicht monotonen „Durststrecken“, in denen wenig Spannendes geschieht. Ich kam leider mit Protagonistin Karanda nicht so gut klar, da ich sie als anstrengend empfunden habe. Solomon hingegen mochte ich sehr und auch die spannenden Höhepunkte des Buches gefielen mir. Es hätten ruhig noch ein paar mehr sein können.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband