Magische Geheimnisse zum Rätseln in wunderschönem Setting
Faye - Herz aus Licht und LavaKlappentext
„Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier ...
Klappentext
„Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier der Eingang zur Elfenwelt sein. Aber vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen. Und jetzt stirbt er. Faye beschließt, den Baum zu retten. Keine leichte Aufgabe. Vor allem seitdem ihr der impulsive und jähzornige Aron über den Weg gelaufen ist. Wenn Faye wüsste, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt …“
Gestaltung
Eisblau wie man sich Gletscher vorstellt ist der Hintergrund des Covers gestaltet. Dabei ziehen sich feine, golden glänzende Linien und Schnörkel, die ein wenig an Lichtreflexionen im Wasser erinnern, über das Cover. Hinter dem Titelschriftzug entdeckt man im Licht einen transparenten Kreis mit einem Muster aus Spiralen. All diese Elemente sorgen dafür, dass das Cover in meinen Augen richtig stimmig aussieht. Ich mag, dass es so schlicht und trotzdem auffällig ist.
Meine Meinung
Da ich gerne Geschichten lese, die in Island spielen, wollte ich unbedingt „Faye – Herz aus Licht und Lava“ lesen. Auch interessierte mich die im Klappentext angedeutete Magie, denn in dem Buch geht es um die junge Faye, die mit ihrer Mutter nach Island reist. Dort hört sie von alten Legenden um Licht- und Dunkelelfen und um einen Baum, der das Tor zur Elfenwelt markiert. Besagter Baum soll für ein Hotel weichen, doch sobald er gefällt wird, stürzt die Welt in ewige Dunkelheit…
Für mich war Katharina Herzogs Jugendbuchdebüt mein erstes Buch der Autorin, welche sonst Bücher für Erwachsene schreibt. Ich war sehr neugierig auf den Schreibstil der Autorin und fand diesen wirklich außergewöhnlich angenehm zu lesen! Zum einen mochte ich es, dass sie die Gefühle der Protagonistin Faye (aus deren Ich-Perspektive der Roman geschildert wird) gut verständlich transportiert hat. Zum anderen gefielen mir die anschaulichen Beschreibungen der isländischen Ortschaften. Ebenfalls positiv sind mir die lockeren Sprüche aufgefallen, die immer mal wieder in den Erzähltext eingestreut wurden und welche mich unter anderem auch zum Lachen brachten.
Faye ist ein 17jähriges Mädchen, das einen grünen Daumen hat und Biologie studieren möchte. Sie kennt sich hervorragend mit Pflanzen aus, ist mutig und willensstark. Mir gefiel gut, dass ich zu ihr einen guten Draht bekommen habe und dass sie mich an ihren Gefühlen teilhaben ließ. Ich konnte ihre Emotionen nachfühlen. Etwas seltsam fand ich jedoch, dass sich Faye nicht über ihre besonderen Gaben hinsichtlich der Tier- und Pflanzenwelt wundert, denn in ihrer Gegenwart passierten wirklich einige unnatürliche Dinge (über die zumindest ich an ihrer Stelle mich gewundert hätte). Es dauerte gut 200 Seiten bis sie das erste Mal ernsthaft darüber nachdenkt und ihre Fähigkeit hinterfragt.
Aron ist der Neffe des isländischen Arbeitgebers von Fayes Mutter. Er ist distanziert, desinteressiert und ziemlich unfreundlich. Vor allem war er auch recht schwankend in seinem Charakter, was von einigen Nebenfiguren auch als Stimmungsschwankungen bezeichnet wurde. Stimmungsschwankungen fand ich den treffenden Ausdruck für Arons Verhalten. Ich mochte ihn ehrlich gesagt erst im letzten Drittel des Buches, denn davor fand ich keinen Zugang zu ihm, weil er vieles abblockte und er etwas im Hintergrund blieb. Dementsprechend plötzlich kam für mich dann die Annäherung zwischen ihm und Faye. Von ihrer Seite konnte ich diese Entwicklung gut nachvollziehen, aber von seiner Seite aus hatte ich ein Fragezeichen über dem Kopf.
Wie sich die Liebesbeziehung dann aber weiterentwickelt hat, hat mir gut gefallen, denn zum Ende hin wurde es wirklich dramatisch und es gab auch einige Umschwünge und Überraschungen, die mich dann mitgerissen haben. Das Ende des Buches war sowieso ziemlich spannend und temporeich, weil hier die Ereignisse Schlag auf Schlag folgen. Aber auch zuvor konnte mich die Handlung gut unterhalten, denn sie beginnt mit einem geheimnisvollen Prolog, der direkt zum Rätseln einlädt und diese Rätselstimmung hielt auch wirklich lange an. So animierte mich „Faye – Herz aus Licht und Lava“ dazu über allerlei Dinge Vermutungen anzustellen. Was hat es mit Fayes Gaben auf sich? Wie hängt alles zusammen? Wer ist der geheimnisvolle Rabe? Dabei fragte ich mich auch immer wieder, welchen Figuren ich trauen könnte und welche Figuren ein verstecktes Spiel treiben. So ist das Buch ein schönes Versteckspiel aus Geheimnissen und Offenbarungen, die dann doch wieder zu neuen Geheimnissen führen. Auf diese Weise wurde es beim Lesen auch dann nicht langweilig, als sich viele meiner Spekulationen bewahrheiteten, denn es gab neue Rätsel, die gelöst werden wollten!
Auch die Idee mit der magischen Welt, welche mit unserer verknüpft ist und den Elfen fand ich schön ausgearbeitet. Die nordische Mythologie um Thor und andere, die ich so gerne mag, wurde auch aufgegriffen, sodass ich im siebten Himmel schwebte! Ich merkte beim Lesen richtig, wie ich das Gefühl bekam, als würde ich wie Faye mitten in einem isländischen Dorf stehen, wo all diese Legenden wahr sein könnten. Hinter jedem Einwohner vermutete ich schnell einen Elfen, Zwerg oder Riesen, was für ein enorm großes Maß an Spannung gesorgt hat, da ich unbedingt wissen wollte, mit welchen meiner Theorien ich recht behalten wurde und mit welchen nicht. Das Setting war ohnehin schon atemberaubend, aber ich hätte auch gerne einen tieferen Einblick in die Elfenwelt bekommen, sodass ich insgeheim hoffe, dass es vielleicht ein Spin Off mit einem weiteren Abenteuer der Figuren, die mir am Buchende alle sehr gefallen haben, gibt.
Fazit
Nicht nur das Setting und die sehr gute Umsetzung der nordischen Mythen und Legenden haben mir in „Faye – Herz aus Licht und Lava“ ausgesprochen gut gefallen. Auch die Einbindung der Magie in unsere reale Welt fand ich glaubwürdig, wobei ich es besonders toll fand, wie der Glaube an Elfen in Island aufgegriffen wurde. Zwar gab es Kleinigkeiten bei den Figuren, die mich erst etwas stutzen ließen, aber am Romanende haben mich Faye und Aron doch überzeugt. Die Handlung fand ich vor allem durch den hohen Gehalt an Geheimnissen und das spannende Ende sehr fesselnd.
Gute 4 von 5 Sternen!
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