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Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein sehr guter Auftaktband, der Lust auf mehr macht!

Die Krone der Dunkelheit
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Klappentext
„Magie ist in Thobria, dem Land der Menschen, verboten – doch Prinzessin Freya wirkt sie trotzdem. Und das nicht ohne Grund. Vor Jahren wurde ihr Zwillingsbruder entführt und seitdem versucht ...

Klappentext
„Magie ist in Thobria, dem Land der Menschen, verboten – doch Prinzessin Freya wirkt sie trotzdem. Und das nicht ohne Grund. Vor Jahren wurde ihr Zwillingsbruder entführt und seitdem versucht Freya verzweifelt, ihn zu finden. Endlich verrät ihr ein Suchzauber, wo er sich aufhält: in Melidrian, dem sagenumwobenen Nachbarland, das von magischen Wesen und grausamen Kreaturen, den Elva, bewohnt wird. Gemeinsam mit dem unsterblichen Wächter Larkin begibt sich Freya auf den Weg dorthin und muss ungeahnten Gefahren ins Auge blicken.

Zur selben Zeit setzt die rebellische Ceylan alles daran bei den Wächtern aufgenommen zu werden, welche die Grenze zwischen Thobria und Melidrian schützen. Ihr gesamtes Dorf wurde einst von blutrünstigen Elva ausgelöscht, und Ceylan sehnt sich nicht nur nach Rache, sondern möchte auch um jeden Preis verhindern, dass so etwas noch einmal geschieht. Doch ihr Ungehorsam bringt sie bei den Wächtern immer wieder in Schwierigkeiten, bis sie schließlich bestraft wird: Sie soll als Repräsentantin an der Krönung des Fae-Prinzen teilnehmen. Dafür muss sie nach Melidrian reisen, in ein Land, in dem es vor Feinden nur so wimmelt.

Und während sich die beiden Frauen ihrem Schicksal stellen, regt sich eine dunkle Macht in der Anderswelt, welche Thobria und Melidrian gleichermaßen bedrohen wird...“

Gestaltung
Das Cover finde ich total umwerfend, denn die Sanduhr lässt es sehr edel aussehen. Zudem hat es als besonderes Highlight auf der Uhr eine raue Oberfläche, die sich anfühlt wie Sand. Ist das nicht einfach passend? Die Krone, die am unteren Bildrand im Sand versinkt, sieht auch sehr elegant und hübsch aus. Zudem gefallen mir die blau-grauen Farbtöne, die super aufeinander abgestimmt sind.

Meine Meinung
Nachdem das atemberaubende Cover meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat, konnte mich auch der Klappentext von „Die Krone der Dunkelheit“ sofort packen und mein Interesse wecken, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. In dem Buch geht es um Prinzessin Freya, die ihren Bruder sucht und dafür allerlei Gefahren auf sich nimmt. Währenddessen möchte Ceylan ein Teil der Wächter der Grenzen werden. Ihr rebellisches Wesen bringt sie jedoch in Schwierigkeiten, sodass sie – genau wie Freya - nach Melidrian reisen muss, dem Land der Magie…

Das Setting von „Die Krone der Dunkelheit“ hat mir sehr gut gefallen, denn es gibt zwei Reiche: Thorbia, das Land der Menschen und Melidrian, das Land der magischen Wesen. Hier gibt es einiges zu entdecken und erfahren, sodass ich sehr beeindruckt von der Komplexität der Welt war. Laura Kneidel beschreibt die Orte dabei sehr anschaulich und mit genügend Details, sodass ich mich gut orientieren und zurechtfinden konnte. Die verschiedenen Schauplätze entstanden in meinem Kopf und nahmen dort sofort Form an. Ich hatte immer direkt ein Bild vor Augen und habe es genossen, in das Setting einzutauchen. Richtig super fand ich auch, dass es eine Karte im Buch gibt, die die Lage der Orte visualisiert und an der man die Geschichte gut nachvollziehen kann.

Auch gefiel mir die Vielfalt der verschiedenen Personen und magischen Wesen. Von Menschen über Fae bis hin zu Göttern und den Elva ist hier einiges dabei. „Die Krone der Dunkelheit“ weist ein hohes Maß an Kreativität und Ideenreichtum auf, die das Setting lebendiger wirken lassen! Mir haben vor allem die Fantasyaspekte richtig gut gefallen, da es bekannte Wesen gibt, aber z.B. in Form der Elva auch einiges neues, interessantes beim Lesen entdeckt werden kann. So ist die Lektüre schön abwechslungsreich.

Die Figuren haben mir zudem auch gut gefallen, da Freya und Ceylan zwei starke Frauen sind, die ihren Weg gehen und die taff sowie kraftvoll sind. Gerade dies hat mir sehr gut gefallen, da die beiden sich so von anderen Protagonistinnen auf dem aktuellen Buchmarkt durch ihre Stärke abheben. Aber auch die anderen Figuren fand ich sehr interessant, da bei einigen nicht klar ist, ob man ihnen trauen kann und wie ihre weitere Entwicklung aussehen könnte. Die Autorin erzeugt bei den verschiedenen Figuren Sympathien und Antipathien, wobei sich das Blatt doch stets wenden kann, da die Charaktere doch immer wieder zu überraschen wissen.

Die Handlung empfand ich als sehr spannend, wobei mir die actionreichen Szenen am besten gefallen haben. Zwischendurch gab es für mich manchmal kleinere Längen, bei denen ich etwas durchhalten musste, bevor es dann wieder fesselnd weiterging. Das Buch überzeugt mit überraschenden Wendungen und einem wirklich mitreißenden Showdown am Ende, welcher vor Dramatik und offener Fragen nur so strotzt. So warte ich nun super ungeduldig auf den zweiten Band!

Fazit
Abgesehen von kleineren Längen hat mir der Auftaktband „Die Krone der Dunkelheit“ unheimlich gut gefallen, da die Geschichte komplex und sehr gut ausgearbeitet ist. Vor allem das Setting überzeugt durch seine gute Ausarbeitung, die tollen Ideen und die gute Beschreibung, durch die bei mir sofort Bilder im Kopf entstanden. Auch die magischen Wesen fand ich sehr abwechslungsreich. Zudem mochte ich die Charaktere, da sie sich voneinander abheben und immer zu überraschen wissen.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Krone der Dunkelheit
2. Die Krone der Dunkelheit – Magieflimmern (erscheint am 02. Juli 2019 auf Deutsch)
3. Die Krone der Dunkelheit – Götterdämmerung (erscheint voraussichtlich im Juli 2020)

Veröffentlicht am 05.11.2018

Eine fast perfekte, berührende Geschichte mit einem liebenswürdigen Hund!

Für immer Alaska
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Klappentext
„Seit Alaska nicht mehr bei ihnen ist, gibt es in Parkers Leben ein riesiges, hundeförmiges Loch. Und das alles nur, weil Parkers kleiner Bruder allergisch gegen Hundehaare ist. Aber es kommt ...

Klappentext
„Seit Alaska nicht mehr bei ihnen ist, gibt es in Parkers Leben ein riesiges, hundeförmiges Loch. Und das alles nur, weil Parkers kleiner Bruder allergisch gegen Hundehaare ist. Aber es kommt noch schlimmer. Unvermutet sieht Parker Alaska wieder: als Hilfshund für Sven, den gemeinsten Jungen in ihrer neuen Klasse. Bei ihm kann sie Alaska unmöglich lassen. Also schmiedet Parker einen Plan, wie sie den wunderbarsten Hund der Welt zurückholen kann.“

Gestaltung
Das Loch in Form eines Hundes passt super zur Geschichte, da es ein metaphorisches Bild dafür ist, dass die Protagonistin ihren Hund vermisst. Die Farbgebung ist sehr auffällig mit dem hellen Gelb und Orange, welche einen schönen Kontrast zum türkis-blauen Buchrücken bilden. Die Linien, die darauf ein Muster bilden, erinnern mich an das Straßennetz einer Stadt, was ich interessant finde.

Meine Meinung
Ich musste „Für immer Alaska“ unbedingt lesen, denn ich mag die Geschichten sowie den Schreibstil von Anna Woltz. Hinzukommt, dass sich ihr neustes Buch um einen Hund dreht, was für mich sofort nach Must-Read schrie, denn ich lese unglaublich gerne berührende Geschichten mit Tieren. Genau solch eine erhielt ich mit „Für immer Alaska“, denn in diesem Buch geht es um Parker, die ihren Hund Alaska abgeben musste, da ihr kleiner Bruder allergisch reagiert hat. Alaska lebt seitdem als Assistenzhund bei Sven. Sven, der in Parkers neuer Klasse ist und der sie mobbt. Doch sowohl hinter Svens als auch hinter Parkers Geschichte steckt mehr, als man zunächst denkt…

Mir gefiel besonders, dass Anna Woltz mit Sven und Parker das Thema Angst in ihrem Buch aufgreift, denn Sven leidet unter Epilepsie und hat Angst vor dem Versagen seines Körpers. Auch Parker hält die Angst im Griff, denn seit einem schrecklichen Ereignis hat sie Angst vor Gefahren, vor denen man sich nicht schützen kann. Diese Tiefe der Charaktere und vor allem auch dieses Thema der Angst hat mich sehr überrascht, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sven und Parker mit solchen schweren Bürden kämpfen würden.

Diese Überraschung beim Lesen hat mir richtig gut gefallen und auch die Umsetzung von Anna Woltz war einfach klasse, denn Parker und Sven hatten eine interessante Beziehung. Zwischen Abneigung und tiefem Verständnis füreinander war die Bindung der beiden spannend mitzuverfolgen und sehr bemerkenswert. Dabei war vor allem Hund Alaska das große Highlight der Geschichte, denn durch Alaska entstand zwischen Parker und Sven eine Bindung, die beiden Kindern beim Verarbeiten ihrer Ängste hilft.

So wird auch die sensible Ader der Tiere deutlich, die ja oftmals spüren, wenn mit uns Menschen etwas nicht stimmt. Alaska habe ich wirklich geliebt! So ein toller, einfach liebenswerter Hund! Ihr Wesen und ihre Art gingen mir total unter die Haut. Ich fand ihre Geschichte sehr berührend und habe bis zum Schluss mit ihr gehofft und gefühlt.

„Für immer Alaska“ ist eine Geschichte mit wichtigen Themen wie Angst und Mobbing, Mut und Freundschaft und einem Hund, der das Herz erwärmt. Mir hat es gefallen, dass die Handlung auf den grob 175 Seiten gespickt ist mit kleinen überraschenden Wendungen und wichtigen Themen. Diese werden auf sehr einfühlsame Weise angesprochen und verdeutlicht. Für mich hätte das Buch aber ruhig ein paar Seiten mehr haben können, um manchen Geschehnissen mehr Bedeutung oder Raum zu geben.

Die Handlung wird dabei abwechselnd aus Parkers und Svens Perspektiven erzählt, wodurch ich stets in beide, sehr unterschiedliche Sichtweisen eintauchen und die verschiedenen Meinungen sowie Gedanken kennen lernen konnte. Zu Beginn konnte ich mich mit Sven beispielsweise erst so gar nicht anfreunden und ich mochte ihn überhaupt nicht, aber dann habe ich immer tiefer hinter seine Fassade geblickt und den Grund erkannt, warum er so ist, wie er sich zeigt.

Fazit
Mir hat „Für immer Alaska“ insgesamt gut gefallen, denn die Geschichte hat mich beim Lesen überrascht. Ich habe erwartet, dass sie mich berührt und das hat sie auch, aber vor allem hat sie mir Wendungen dargelegt, mit denen ich in keinster Weise gerechnet habe. Hund Alaska war für mich dabei das Highlight, da sie so süß und liebevoll war. Gleichzeitig fand ich den Wechsel der Erzählperspektiven total super, da so nochmals Spannung aufkam. Mit etwas mehr Seiten, um manchen Geschehnissen etwas mehr Raum zu geben, wäre „Für immer Alaska“ für mich perfekt gewesen!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 28.10.2018

Wäre die Protagonistin nur etwas zurückhaltender gewesen…

Wie die Sonne in der Nacht
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Klappentext
„Am Ende ihres Austauschjahres in New Mexico sucht Mara das Abenteuer. Und es fällt ihr buchstäblich vor die Füße: in Gestalt eines verletzten Jungen mit rabenschwarzem Haar, der ohne Gedächtnis ...

Klappentext
„Am Ende ihres Austauschjahres in New Mexico sucht Mara das Abenteuer. Und es fällt ihr buchstäblich vor die Füße: in Gestalt eines verletzten Jungen mit rabenschwarzem Haar, der ohne Gedächtnis ist und ohne Sprache. Einzig an seinen Namen kann er sich erinnern – Kayemo. Gemeinsam brechen die beiden in die Wildnis auf. Sie entdecken geheime Orte der Pueblo-Indianer und Spuren, die in Kayemos Vergangenheit führen. Mit jedem Schritt dringen mehr dunkle Geheimnisse an die Oberfläche. Geheimnisse, die die wachsenden Gefühle zwischen Mara und Kayemo unmöglich zu machen scheinen. Aber längst schlagen die Herzen der beiden füreinander …“

Gestaltung
Da ich warme Farbtöne sehr gerne mag, ist das Cover für mich genau richtig gestaltet! Die Rot-, Gelb- und Orangetöne sehen zusammen richtig toll aus und vor allem die Zentrierung des Gelbes am linken oberen Bildrand wirkt auf mich wie eine strahlende Sonne. Zudem passen die Farben sehr schön zum Setting in New Mexico. Der weiße Salamander, welcher über den warmen Hintergrund gezeichnet wurde, gefällt mir auch gut, da ich den Zeichenstil und das Muster mag, das auf seinen Rücken gezeichnet ist.

Meine Meinung
Schon als ich zum ersten Mal den Klappentext von „Wie die Sonne in der Nacht“ gelesen habe, war ich neugierig, wieso Kayemo sich nicht erinnern kann und was ihm passiert ist. In dem Buch geht es nämlich um die junge Mara, die ein Auslandsjahr in New Mexico verbringt und dort am Ende des Jahres auf den Indianer Kayemo trifft. Dieser kann sich an nichts außer seinem Namen erinnern und so macht Mara sich zusammen mit ihm auf die Suche nach seiner Vergangenheit. Dabei finden sie einige interessante Dinge heraus und entwickeln auch Gefühle füreinander…

An „Wie die Sonne in der Nacht“ hat mir besonders gefallen, wie die Informationen über die Pueblo-Indianer in die Geschichte eingewoben wurden. Zum einen merkte ich diesen beim Lesen an, wie gut recherchiert sie waren, sodass ich sehr beeindruckt von ihnen war und sie aufgesogen habe wie ein trockener Schwamm Wasser. Ich fand es interessant, mehr über diese mir fremde Kultur zu erfahren und in deren Mythen und Legenden einzutauchen, da ich bisher so gut wie gar nichts über diese Indianer wusste.

Kayemo war für mich auch ein sehr sympathischer Protagonist. Er hat sein Gedächtnis verloren und begibt sich auf Spurensuche. Zunächst war er sehr unsicher, was gut zu seiner Situation passte und was ich auch sehr gut nachvollziehen konnte. Später wurde er sicherer und war Mara gegenüber unheimlich lieb, was ihn mir ans Herz wachsen ließ. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich der Liebesgeschichte der beiden gegenüber etwas unschlüssig dastehe.

Einerseits verdeutlichen Mara und Kayemo die beiden unterschiedlichen Kulturen, die aufeinandertreffen und sie ergänzen sowie stützen sich gegenseitig. Andererseits fand ich die Liebe zwischen beiden aber etwas schnell. Mara verliebt sich nahezu sofort in Kayemo und ist diesbezüglich auch sehr direkt. Sie schwärmt immer wieder für ihn und manchmal hatte ich schon das Gefühl, als würde sie ihn bedrängen. Aber auch Kayemo zeigt schnell Gefühle für Mara, von denen ich nicht mal wusste, dass sie so schnell da sind. Vielleicht waren es für mich auch einfach zu viele Szenen nur zwischen den beiden, sodass sie mir schon nahezu isoliert vorkamen und ich mich zu stark auf sie fokussiert habe.

Aber damit konnte ich noch leben, da die beiden doch irgendwie zueinander passten und ich so schon verstehen konnte, dass sie Gefühle füreinander entwickeln. Was mich einfach gestört hat, war eigentlich Mara. Sie wirkte auf mich recht unsensibel, da sie stets so intensiv nach vorne preschte, um Kayemo an sich zu binden – ungeachtet seiner Situation, in welcher er sich befindet. Sie ist ein sehr neugieriger Charakter und für ein junges Mädchen auch selbstbewusst, was ich eigentlich gut fand. Aber dennoch musste ich über ihr unbedachtes Verhalten oftmals den Kopf schütteln oder mir die Hand an die Stirn schlagen.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Zwischendurch war sie etwas ruhig, aber dennoch wollte ich immer wissen, was es mit Kayemo, seinen Geheimnissen und seiner Vergangenheit auf sich hat. Zumal diesbezüglich einiges an Spannung aufgebaut wird, welche im letzten Drittel ihren Höhepunkt findet. Auch mochte ich, wie der Unterschied zwischen Maras und Kayemos Kultur dargestellt wurde, da im Buch sehr deutlich wird, dass hier zwei Welten aufeinanderprallen, die sich durch zarte Gefühle miteinander verbinden und Berührungspunkte suchen.

Fazit
Mir hat „Wie die Sonne in der Nacht“ insgesamt gut gefallen, denn ich fand es klasse, wie gut recherchiert der Roman war. Die Informationen über die Pueblo-Indianer waren interessant und super in die Geschichte eingebunden. Auch mochte ich Kayemo. Vor allem die Spurensuche nach seinen Erinnerungen empfand ich als sehr spannend, da ich immer mehr Antworten haben wollte. Mara war für mich leider ein wenig zu forsch und ich konnte einige ihrer Verhaltensweisen einfach nicht gut finden.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 22.10.2018

Skurril, skurriler, Tankstellenchips!

Tankstellenchips
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Klappentext
„In einer Sommernacht lernen sie sich kennen: Sean, Student aus dem Iran, seit zwei Monaten in Deutschland, und Davy, aus dem Heim abgehauen, auf der Suche nach einem Freund. Beide werden ...


Klappentext
„In einer Sommernacht lernen sie sich kennen: Sean, Student aus dem Iran, seit zwei Monaten in Deutschland, und Davy, aus dem Heim abgehauen, auf der Suche nach einem Freund. Beide werden Zeugen eines Überfalls. Von nun an verfolgt von Verbrechern und Polizei türmen sie zusammen quer durch Deutschland: über Erdbeerfelder, unter dunklen Gewitterwolken, durch Biergärten, im Heißluftballon, mit der Bahn und auf dem Moped. Immer wieder werden sie dabei von Kühen umzingelt, das scheint ihr Schicksal zu sein. Warum sonst sollte der Wagen mit Sean und dem Abschiebebescheid ausgerechnet auf dem Weg zum Flughafen in einer Kuhherde stecken bleiben?“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr lustig, denn passend zum Titel sieht man eine Chipstüte, auf welcher wichtige Figuren bzw. Aspekte der Geschichte abgebildet sind. Eine besondere Überraschung erlebte ich, als ich den Schutzumschlag abnahm, denn auf dem Buchdeckel findet sich diese Tüte wieder. Jedoch geöffnet. Was für eine lustige Idee! Auch finde ich die Farben aus schwarz und orange ansprechend, da sie einen schönen Kontrast bilden.

Meine Meinung
Als ich dieses Buch überraschend in der Post vorfand, war ich sehr erfreut, denn ich hatte schon ein Auge auf das neue Buch von Antonia Michaelis geworfen. Schon der Klappentext klang herrlich skurril, denn in „Tankstellenchips – Ein Heldenepos“ trifft der aus dem Iran nach Deutschland geflüchtete Sean auf den aus einem Heim geflüchteten Davy, welcher einen Freund sucht. Die beiden begeben such zusammen auf einen kuhreichen Road-Trip der sehr besonderen Art, immer verfolgt von der Polizei und anderen abstrusen Zufällen…

Die Reise der beiden Hauptfiguren ist wirklich sehr chaotisch und dabei unglaublich unterhaltsam und humorvoll, denn Sean und Davy finden immer einen Weg weiterzureisen, sodass sie die skurrilsten Mitfahrtgelegenheiten auftun. Von einem Moped bis hin zu einem Heißluftballon ist wirklich alles dabei. Dieser Road-Trip ist wirklich ungeheuer abenteuerlich und teilweise echt abgefahren – manchmal sogar zu abgefahren für meinen Geschmack. Zwar sorgen all die verrückten Zufälle für gute Unterhaltung, aber in meinem Hinterkopf fragte ich mich doch ab und an, ob bestimmte Geschehnisse nicht schon zu schräg, überzeichnet oder unrealistisch sind. Ich denke, dass die Autorin dies vielleicht auch so beabsichtigt hat.

Nichtdestotrotz ist es genau diese Skurrilität, die den Charme des Buches ausmacht. Allein schon das Protagonistenduo sticht total durch seine Verschiedenheit hervor: Sean ist ein Student aus dem Iran, welcher seit 2 Monaten in Deutschland ist und einen Brief bekommen hat, bei dem er von seinen Abschiebungsbescheid ausgeht. Davy hingegen ist erst acht Jahre alt, aus einem Heim geflohen und begleitet Sean. Dieses Duo ist unheimlich dynamisch und ich mochte es, wie sie miteinander umgegangen sind. Zwischen beiden entsteht eine Freundschaft und sie unterstützen sich gegenseitig, was ich sehr berührend fand und gerne mitverfolgt habe.

Auch fand ich es klasse, wie Antonia Michaelis aus der Sicht von Sean die verschiedenen Kulturen betrachtet und durch ihn einen Blick auf Deutschland geworfen hat. So kommt vor allem unsere doch recht schwere Sprache oder unser Verhalten zur Sprache, was auch für einige Schmunzler beim Lesen sorgt. Auch an Davy, welcher einen Sprachfehler hat, wird unsere Sprache thematisiert. Davy fand ich sowieso unheimlich süß und ich mochte ihn gerne. Über ihn hätte ich gerne noch mehr erfahren, da er etwas im Hintergrund bleibt, weil Sean die Geschichte erzählt.

Die Handlung hat mich beim Lesen nicht nur durch ihre schrägen Einfälle immer weiter lesen lassen, ich habe mich vielmehr auch stets gefragt „Wo führt das Ganze nur hin?“. Durch vielerlei Missverständnisse geraten die beiden Jungs in eine verzwickte Lage und von einer Schwierigkeit in die nächste. So fragte ich mich einfach, ob die beiden überhaupt ihr Ziel (Davy wünscht sich, frei zu sein und Sean möchte nicht abgeschoben werden) erreichen würden und ob es ein gutes Ende nehmen würde. Auf diese Weise hat mich die Autorin bis zur letzten Seite nicht nur durch den Humor an die Geschichte gebunden, sondern vor allem auch durch meine Neugierde, wie es mit Sean und Davy enden würde.

Fazit
Mir hat „Tankstellenchips – Ein Heldenepos“ insgesamt gut gefallen, da ich unglaublich neugierig war, wie es mit Sean und Davy ausgehen würde und ob sie trotz all der Schwierigkeiten zu ihrem Ziel gelangen würden. Die Geschichte ist sehr humorvoll und super skurril, manchmal schon zu skurril und unrealistisch, aber ich denke, dass dies auch so beabsichtigt war. Dennoch war es mir manchmal zu viel des Guten. Die Freundschaft zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Protagonisten fand ich dafür richtig toll und auch das Spiel mit der Sprache in diesem Buch.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 16.10.2018

Zu Beginn plätschert die Handlung etwas, aber dann wird der Spannungsbogen angezogen

Prinzessin undercover – Geheimnisse
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Klappentext
„Ellie ist eine echte Prinzessin, die sich nichts mehr wünscht, als ein normales Leben zu führen. Lottie ist ein ganz normales Mädchen, das sich nichts mehr wünscht, als Prinzessin zu sein. ...

Klappentext
„Ellie ist eine echte Prinzessin, die sich nichts mehr wünscht, als ein normales Leben zu führen. Lottie ist ein ganz normales Mädchen, das sich nichts mehr wünscht, als Prinzessin zu sein.
Als sich ausgerechnet diese beiden im Internat Rosewood Hall ein Zimmer teilen müssen, liegt die Lösung auf der Hand: Sie tauschen heimlich die Rollen.
Doch in Rosewood ist auch sonst nicht jeder, wer er zu sein scheint, und eine Geheimorganisation hat es auf die Prinzessin abgesehen - ohne zu wissen, welche nun die echte ist ...

Nur mit Mut, Entschlossenheit und absoluter Loyalität können die Freundinnen sich gegenseitig retten. Denn Prinzessin ist mehr als ein Titel - Prinzessin bist du im Herzen!“

Gestaltung
Geradezu zauberhaft finde ich den Schattenumriss des Mädchenkopfes mit Diadem, welcher sofort an eine Prinzessin denken lässt. Im Schatten erkennt man dann ein Schloss unter einem Sternenhimmel. Dies verleiht dem Motiv Tiefe. Der Hintergrund ist hingegen schlicht hellblau gehalten, sodass ein schöner Kontrast entsteht. Besonderes Highlight ist für mich das goldene Krönchen auf dem Vorsatzpapier und die schöne innere Gestaltung, da sich zu jedem Kapitelbeginn eine Krone wiederfindet.

Meine Meinung
Die Geschichte von „Prinzessin Undercover“ klang nicht unbedingt neu und erinnerte mich ein wenig an den Film „Prinzessinnen Schutzprogramm“, aber da ich Internatsgeschichten gerne lese, konnte ich meine Finger nicht vom Buch lassen. Beim Lesen habe ich dann schnell gemerkt, dass mich die Idee des Buches überzeugen und gut unterhalten konnte. Mit Lottie und Ellie hat die Autorin zwei Protagonistinnen geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten!

Während Ellie eine waschechte Prinzessin ist, wünscht sich Lottie nichts sehnlicher als eine solche zu sein. Ellie hingegen ist alles andere als eine typische Prinzessin, was mir sehr gut gefallen hat. Sie ist schlagfertig, lässt sich nichts so leicht gefallen und chaotisch. Mir war sie sehr sympathisch und ihre Art hat mich wirklich gut unterhalten. Wer bei Ellie Märchenkleider und Gedanken an Traumprinzen sucht, ist bei ihr definitiv an der falschen Adresse!

Bei Lottie ist man da schon richtiger, denn sie ist zwar ein ganz normales Mädchen, hegt aber den Traum, eine Prinzessin zu sein. Sie war ein wenig klischeehaft, da sie wirklich typisch Mädchen ist: sie mag rosa, ist lieb, ruhig und ordentlich. Ich fand es klasse, dass sie dann durch Ellis Auftauchen am Internat Rosewood Hall und den Rollentausch mit dieser, total aufgeblüht ist. Sie zeigt dann ihre entschlossene und geradezu kämpferische Seite.

Auch wird in „Prinzessin Undercover“ deutlich, dass das Prinzessinnendasein nicht nur Vorteile mit sich bringt. Einsamkeit gehört ebenso dazu wie Gefahr, denn nachdem Lottie als Prinzessin Undercover unterwegs ist, erhält sie auf einmal Drohbriefe. Nachdem das Buch zu Beginn etwas vor sich hingeplätschert ist, kam für mich so doch noch Spannung auf. Wer steckt hinter den Briefen? Schweben die Mädchen in Lebensgefahr? So wurde die Handlung dann zunehmend fesselnder.

Der Schreibstil von Connie Glynn hat mir gut gefallen, denn sie schreibt sehr modern und locker-leicht. So konnte ich der Geschichte sehr gut folgen. Ich mochte es dabei gerne, dass die Kapitel nicht so lang waren, da ich beim Lesen so das Gefühl hatte, schnell voranzukommen. Das Internatsleben von Rosewood Hall hat mir gut gefallen und ich fand es gut, wie die Autorin auch den Mitschülern von Ellie und Lottie ein wenig Raum gegeben hat.

Fazit
Nachdem die Handlung von „Prinzessin Undercover“ für mich zu Beginn etwas plätscherte, konnte mich das Buch dann doch mit den Geheimnissen um die Drohungen überzeugen und fesseln. So wurde der Spannungsbogen um einiges angezogen! Auch mochte ich vor allem Ellie als sehr untypische Prinzessin sehr gerne. Lottie gefiel mir auch sehr, da sie nach dem Rollentausch mit Ellie einiges an Potenzial zulegt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Prinzessin Undercover – Geheimnisse
2. Princess in Practice (erscheint im Frühjahr 2019)