Schöne Idee, aber leider ist die Umsetzung sehr holprig
Familie Grace, der Tod und ichKlappentext
„Alle sind fasziniert von der Familie Grace. Die Geschwister Fenrin, Thalia und Summer sind die geheimen Stars der Schule. Sie sind wunderschön und unnahbar – und manche glauben sogar, sie ...
Klappentext
„Alle sind fasziniert von der Familie Grace. Die Geschwister Fenrin, Thalia und Summer sind die geheimen Stars der Schule. Sie sind wunderschön und unnahbar – und manche glauben sogar, sie beherrschten dunkle Magie. Auch die Außenseiterin River fühlt sich unwiderstehlich zu ihnen hingezogen: Sie kann ihr Glück kaum fassen, als Summer sich mit ihr anfreundet, und sie in den inneren Kreis der Graces aufgenommen wird. Aber nichts in dieser Familie ist so, wie es scheint, und als einer von ihnen tot am Strand gefunden wird, beginnt ein Ringen dunkler Kräfte …“
Gestaltung
Mir gefällt das Cover sehr gut, da ich die Farbkombinationen aus Rot und Dunkelblau sehr gerne mag und mir das Motiv unheimlich gut gefällt. Es ist ziemlich außergewöhnlich durch das Auge, die Blume und die wolkenähnlichen Verzierungen. Der Blick wird eindeutig auf den Titel gelenkt und dabei gefällt mir besonders, dass der Hintergrund, vor dem er abgedruckt ist, aussieht wie ein Sternenhimmel.
Meine Meinung
Besonders angezogen haben mich an diesem Buch der Klappentext und die damit bei mir erweckte Frage, warum die schönsten, geheimnisvollsten Mädchen der Schule sich wohl mit einer Außenseiterin anfreunden. Was steckt dahinter? Beherrschen die Mädchen wirklich dunkle Magie? Und was hat es mit dem toten Mädchen auf sich? Ist dort ein Mord im Spiel? So war meine Neugierde geweckt und das wunderschöne Cover hat dann sein Übriges dazu beigetragen.
So faszinierend und spannend der Klappentext auch klang, so konnte das Buch dies leider nicht so recht umsetzen. Die Grundidee des Buches war nicht schlecht, denn in der Schule, auf die Protagonistin River wechselt, gibt es die Geschwister Grace. Um diese ranken sich eine Menge Geheimnisse und Gerüchte. So ist natürlich nicht nur River als neue Schülerin neugierig auf diese Familie, sondern auch der Leser. Hier hätte ich mir ein gemeinsames Rätselraten mit River erhofft, bei dem ich nach und nach hinter die Mythen und Rätsel der Familie Grace komme. Aber leider konnte die Autorin diesen Wunsch nicht so ganz erfüllen.
Vielmehr habe ich zwar kleinere Blicke hinter die schimmernde Grace-Fassade erhalten, aber River dabei verloren. Was das bedeutet? Nun ja, je mehr River mit den Geschwistern Grace zu tun hat, umso mehr hat sie sich mir als Leser entzogen. Mit Fortschreiten der Handlung hat sie immer mehr angefangen zu jammern und in Selbstmitleid zu versinken. Dies konnte ich größtenteils überhaupt nicht nachvollziehen. Diese wehleidige Art hat mich irgendwann wirklich genervt und dafür gesorgt, dass ich mich doch immer wieder über River aufgeregt habe anstatt die Geheimnisse der Grace-Familie zu entdecken. River war auch super egoistisch, was mich noch viel mehr aufgeregt hat. Dies hat mir einfach den Spaß genommen, die Rätsel zu lüften.
Zudem konnte ich auch immer wieder einige Parallelen zu Stephenie Meyers Biss-Reihe entdecken, die ich zwar nicht so störend fand wie Rivers Charakter, aber die ich dennoch erwähnen möchte, da ich denke, dass sie manch einem Twilight-Fan nicht gefallen könnten. Beispielsweise sei hier zu nennen, dass Familie Grace in der Schule angehimmelt werden wie die Cullens, dass sie super aussehen, geheimnisvoll sind und dass sie die Neue an der Schule, die anscheinend anders als alle anderen sind, in ihren Elite-Kreis aufnehmen. Ein bisschen Variation hätte der Geschichte hier vielleicht gut getan.
Die Handlung plätschert auch größtenteils nur so vor sich hin, denn River schwärmt zu Beginn einfach nur von den Graces und dabei passiert sonst eigentlich nicht viel. Am Ende platzt die Geschichte dafür dann vor Geschehnissen und sich überschlagenden Ereignissen, wodurch ich als Leser nicht so recht wusste, wohin mit all meinen Gedanken und meiner Aufmerksamkeit. Dies hätte für meinen Geschmack etwas ausgeglichener auf den Handlungsverlauf verteilt werden können, um für konstante Spannung zu sorgen.
Was die Autorin Laure Eve jedoch gut dargestellt und rübergebracht hat, war für mich die Dynamik zwischen den einzelnen Figuren. Sowohl die Beziehungen zwischen den Grace Geschwistern untereinander als auch zwischen River und den Geschwistern waren sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen. Dies hat auch für etwas Spannung und Unterhaltung gesorgt.
Fazit
Insgesamt hat mir die Idee hinter „Familie Grace, der Tod und ich“ gut gefallen, da ich sie sehr spannend fand und viel Potenzial in ihr steckte. Die Umsetzung hat leider etwas geholpert, da die Spannung nicht konstant über den Handlungsverlauf verteilt war, sondern sich am Ende ballte und da ich Protagonistin River als sehr anstrengend empfunden habe. Dadurch hat sie mir ein wenig den erhofften Spaß am Lüften der Geheimnisse der Figuren genommen, weil sie mich mit ihrem Selbstmitleid immer sehr abgelenkt hat.
3 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Familie Grace, der Tod und ich
2. The Curses (bereits auf Englisch erschienen)