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Veröffentlicht am 26.03.2018

Schöne Idee, aber leider ist die Umsetzung sehr holprig

Familie Grace, der Tod und ich
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Klappentext
„Alle sind fasziniert von der Familie Grace. Die Geschwister Fenrin, Thalia und Summer sind die geheimen Stars der Schule. Sie sind wunderschön und unnahbar – und manche glauben sogar, sie ...

Klappentext
„Alle sind fasziniert von der Familie Grace. Die Geschwister Fenrin, Thalia und Summer sind die geheimen Stars der Schule. Sie sind wunderschön und unnahbar – und manche glauben sogar, sie beherrschten dunkle Magie. Auch die Außenseiterin River fühlt sich unwiderstehlich zu ihnen hingezogen: Sie kann ihr Glück kaum fassen, als Summer sich mit ihr anfreundet, und sie in den inneren Kreis der Graces aufgenommen wird. Aber nichts in dieser Familie ist so, wie es scheint, und als einer von ihnen tot am Strand gefunden wird, beginnt ein Ringen dunkler Kräfte …“

Gestaltung
Mir gefällt das Cover sehr gut, da ich die Farbkombinationen aus Rot und Dunkelblau sehr gerne mag und mir das Motiv unheimlich gut gefällt. Es ist ziemlich außergewöhnlich durch das Auge, die Blume und die wolkenähnlichen Verzierungen. Der Blick wird eindeutig auf den Titel gelenkt und dabei gefällt mir besonders, dass der Hintergrund, vor dem er abgedruckt ist, aussieht wie ein Sternenhimmel.

Meine Meinung
Besonders angezogen haben mich an diesem Buch der Klappentext und die damit bei mir erweckte Frage, warum die schönsten, geheimnisvollsten Mädchen der Schule sich wohl mit einer Außenseiterin anfreunden. Was steckt dahinter? Beherrschen die Mädchen wirklich dunkle Magie? Und was hat es mit dem toten Mädchen auf sich? Ist dort ein Mord im Spiel? So war meine Neugierde geweckt und das wunderschöne Cover hat dann sein Übriges dazu beigetragen.

So faszinierend und spannend der Klappentext auch klang, so konnte das Buch dies leider nicht so recht umsetzen. Die Grundidee des Buches war nicht schlecht, denn in der Schule, auf die Protagonistin River wechselt, gibt es die Geschwister Grace. Um diese ranken sich eine Menge Geheimnisse und Gerüchte. So ist natürlich nicht nur River als neue Schülerin neugierig auf diese Familie, sondern auch der Leser. Hier hätte ich mir ein gemeinsames Rätselraten mit River erhofft, bei dem ich nach und nach hinter die Mythen und Rätsel der Familie Grace komme. Aber leider konnte die Autorin diesen Wunsch nicht so ganz erfüllen.

Vielmehr habe ich zwar kleinere Blicke hinter die schimmernde Grace-Fassade erhalten, aber River dabei verloren. Was das bedeutet? Nun ja, je mehr River mit den Geschwistern Grace zu tun hat, umso mehr hat sie sich mir als Leser entzogen. Mit Fortschreiten der Handlung hat sie immer mehr angefangen zu jammern und in Selbstmitleid zu versinken. Dies konnte ich größtenteils überhaupt nicht nachvollziehen. Diese wehleidige Art hat mich irgendwann wirklich genervt und dafür gesorgt, dass ich mich doch immer wieder über River aufgeregt habe anstatt die Geheimnisse der Grace-Familie zu entdecken. River war auch super egoistisch, was mich noch viel mehr aufgeregt hat. Dies hat mir einfach den Spaß genommen, die Rätsel zu lüften.

Zudem konnte ich auch immer wieder einige Parallelen zu Stephenie Meyers Biss-Reihe entdecken, die ich zwar nicht so störend fand wie Rivers Charakter, aber die ich dennoch erwähnen möchte, da ich denke, dass sie manch einem Twilight-Fan nicht gefallen könnten. Beispielsweise sei hier zu nennen, dass Familie Grace in der Schule angehimmelt werden wie die Cullens, dass sie super aussehen, geheimnisvoll sind und dass sie die Neue an der Schule, die anscheinend anders als alle anderen sind, in ihren Elite-Kreis aufnehmen. Ein bisschen Variation hätte der Geschichte hier vielleicht gut getan.

Die Handlung plätschert auch größtenteils nur so vor sich hin, denn River schwärmt zu Beginn einfach nur von den Graces und dabei passiert sonst eigentlich nicht viel. Am Ende platzt die Geschichte dafür dann vor Geschehnissen und sich überschlagenden Ereignissen, wodurch ich als Leser nicht so recht wusste, wohin mit all meinen Gedanken und meiner Aufmerksamkeit. Dies hätte für meinen Geschmack etwas ausgeglichener auf den Handlungsverlauf verteilt werden können, um für konstante Spannung zu sorgen.

Was die Autorin Laure Eve jedoch gut dargestellt und rübergebracht hat, war für mich die Dynamik zwischen den einzelnen Figuren. Sowohl die Beziehungen zwischen den Grace Geschwistern untereinander als auch zwischen River und den Geschwistern waren sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen. Dies hat auch für etwas Spannung und Unterhaltung gesorgt.

Fazit
Insgesamt hat mir die Idee hinter „Familie Grace, der Tod und ich“ gut gefallen, da ich sie sehr spannend fand und viel Potenzial in ihr steckte. Die Umsetzung hat leider etwas geholpert, da die Spannung nicht konstant über den Handlungsverlauf verteilt war, sondern sich am Ende ballte und da ich Protagonistin River als sehr anstrengend empfunden habe. Dadurch hat sie mir ein wenig den erhofften Spaß am Lüften der Geheimnisse der Figuren genommen, weil sie mich mit ihrem Selbstmitleid immer sehr abgelenkt hat.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Familie Grace, der Tod und ich
2. The Curses (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 25.03.2018

Eine wundervolle Adaption, die vor Action, Dramatik und tollen Ideen nur so strotzt!

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Klappentext
„Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ...

Klappentext
„Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr aufsehenerregend, denn mit der Kombination aus dunklen Blautönen und den helleren Gelb-Rottönen wird wunderschön mit Kontrasten gespielt. Ich mag es sehr, dass das Symbol von Wonder Woman so zentral auf dem Cover zu sehen ist und dass es durch hellere Lichthighlights aussieht, als würde es funkeln und leuchten. Die Steine und Klippen im Hintergrund sehen düster aus und verliehen dem Cover etwas magisch-mystisches, vor dem die im Comic-Stil gezeichnete Wonder Woman super zur Geltung kommt. Ein rundum gelungenes Cover!

Meine Meinung
Als riesiger Fan von Superhelden-Geschichten, kann ich mir natürlich ein Buch bzw. eine Reihe über solche nicht entgehen lassen. Gerade nachdem ich kürzlich den Wonder Woman Film gesehen hab, war ich super gespannt auf dieses Buch. Dass es auch noch von der berühmten Leigh Bardugo geschrieben ist, hat meinen Hype über dieses Buch nur noch mehr angefacht. Und diese Begeisterung und der Enthusiasmus über die Geschichte sind auch mehr als nur gut begründet, denn das Buch ist einfach grandios und atemberaubend.

Schon mit den ersten wenigen Seiten war ich direkt mitten im Geschehen drin. Leigh Bardugo verfügt über einen Schreibstil, der sich ideal darauf versteht, den Leser in fremde Welten zu entführen und ihm alles bildlich vor Augen zu führen. Mehr als einmal hatte ich so nicht den Eindruck ein Buch zu lesen, sondern vielmehr einen Film zu schauen, da sich die Bilder sprichwörtlich vor meinem inneren Auge manifestierten und dort abliefen. Die Autorin lässt die Insel Themyscira, die Figuren und die Geschehnisse geradezu lebendig werden, sodass ich mich wie ein die Handlung still begleitender Schatten fühlte, der allgegenwärtig war und stets mitten im Geschehen.

Neben dem tollen Schreibstil konnte mich auch die Handlung von „Wonder Woman“ begeistern, denn sie strotzt nur so vor überraschenden Plottwists. Da ich – wie eingangs erwähnt – gerade erst den Film gesehen hatte, hatte ich etwas Angst, dass mir langweilig werden könnte, da mir die Handlung bekannt ist, aber Leigh Bardugo hat mich wirklich aus den Latschen gehauen! Wonder Woman Diana rettet die Schiffbrüchige Alia und möchte ihr unbedingt helfen. Ein dunkles Geheimnis umgibt Alia jedoch und bald schon ist die gesamte Welt in Gefahr… brenzlig, abenteuerlich und gefährlich ist die spannende Handlung, die für mich nur zum Mittelteil hin ein klein wenig stagnierte, da für mich die Rettung der Welt doch etwas zu sehr in den Hintergrund rückte. Hier gerieten nämlich kleinere Meinungsverschiedenheiten zwischen den Figuren oder andere Dinge in den Vordergrund.

Ich konnte zwar nachvollziehen, dass solche Reibereien unter den jugendlichen Charakteren normal sind und auch zu ihrer Entwicklung gehören (und ich fand es auch gut, dass dies dargestellt wurde), dennoch fragte ich mich beim Lesen, ob beispielsweise der Besuch einer Party auch bei den jungen Menschen vor der Zukunft der Welt käme. Ich hätte gedacht, dass die Figuren diese mehr im Kopf haben würden. Gleichzeitig fand ich die Dialoge zwischen den Charakteren aber unglaublich unterhaltsam, sodass ich ein wenig zwiegespalten bin angesichts dieses kleinen Kritikpunktes.

So mochte ich es beispielsweise unheimlich gerne, dass das Buch sich nicht nur auf Diana und Alia fokussiert, sondern dass noch andere Charaktere zu ihrer Reise hinzukommen. Da ist beispielsweise Alias Bruder Jason, der wie Diana gerne den Ton angibt und wodurch Konflikte vorprogrammiert sind. Hier kam es dann auch zu wirklich fetzigen Wortgefechten, die ich gern gelesen habe und angesichts derer ich beinahe auch die Rettung der Welt vergessen habe (aber eben nur beinahe). Dann sind da auch noch Nim und Theo, die ich ebenfalls sehr gerne mochte. Alle Figuren sind sehr stark und einzigartig und ich liebe sie wirklich.

Die Truppe rund um Diana ist wirklich bunt zusammengewürfelt und es war mir eine große Freude, sie alle kennen zu lernen. Am Ende dieses Einzelbandes war ich wirklich traurig, mich von allen Figuren verabschieden zu müssen, denn ich hätte gerne mehr von ihnen und ihren Abenteuern gelesen. So ein Gefühl erzeugt bei mir auch nicht jedes Buch, von daher wurde für mich noch einmal deutlich, wie genial Leigh Bardugo eigentlich ihre Figuren entworfen hat und sie dem Leser mit jeder Seite mehr ans Herz hat wachsen lassen.

Super fand ich, wie sich die Freundschaft zwischen Diana und Alia entwickelt hat, denn die Autorin hat mit „Wonder Woman“ gezeigt, wie stark die Kraft der Freundschaft ist. So gibt es neben all der Action, Dramatik und Spannung auch ein wenig Stoff für Gefühle, denn die Beziehung der beiden Mädchen war einfach schön mitzuverfolgen. Zudem mochte ich es, dass es immer wieder Referenzen zur griechischen Mythologie gab, was mich ein wenig an die Percy Jackson Bücher erinnert hat, denn auch in „Wonder Woman“ werden sie mit der modernen Zeit vermischt. Dies hat mir beim Lesen große Freude bereitet und ich fand es super, dass die Autorin ihr ganz eigenes Ding aus der Geschichte gemacht hat!

Fazit
Als riesiger Superhelden-Fan war die „Wonder Woman“-Adaption von Leigh Bardugo ein Muss für mich und ich wurde mit keiner Seite enttäuscht. Dieses Buch hat den Hype mehr als verdient und mich wirklich umgehauen mit den packenden Plottwists und Wendungen. Die Handlung ist dramatisch, spannend, actionreich und gleichzeitig auch durch die tollen Dialoge sehr unterhaltsam. Die Charaktere habe ich wirklich geliebt, denn sie sind stark, vielfältig und sehr sympathisch. Am Ende des Buches hätte ich gerne noch viel mehr von Diana, Alia und ihren Freunden gelesen, da mir dieses Buch so viel Freude bereitet hat und es alles hat, was mein Leserherz begehrt.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Wonder Woman
2. Batman (bereits auf Englisch erschienen)
3. Catwoman (erscheint voraussichtlich am 07. August 2018 auf Englisch)
4. Superman (erscheint voraussichtlich am 10. Januar 2019 auf Englisch)

Veröffentlicht am 24.03.2018

Über Liebe, Freundschaft, Verlust und die Bedeutsamkeit von Worten und Büchern

Das tiefe Blau der Worte
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Klappentext
„Rachel und Henry waren mal beste Freunde und verbrachten Tage und Nächte in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Bis Rachel aus der Stadt wegzog und Henry einen Liebesbrief hinterließ ...

Klappentext
„Rachel und Henry waren mal beste Freunde und verbrachten Tage und Nächte in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Bis Rachel aus der Stadt wegzog und Henry einen Liebesbrief hinterließ – während Henry mit Amy unterwegs war. Nun ist Rachel zurück und arbeitet wieder in der Buchhandlung, zusammen mit Henry, den sie am liebsten nie wiedersehen würde. Und während sich im Laden Dramen ereignen und Liebespaare finden, geben sie einander wieder Halt in einer Welt, in der es zum Glück Bücher gibt. Und Worte. Und eine zweite Chance.“

Gestaltung
Mit den verschiedenen Blautönen und dem Buch, das im Wasser zu liegen scheint, gefällt mir das Cover unheimlich gut, denn gerade die verschiedenen Details, die es zu entdecken gibt, machen es sehr interessant. Mir gefällt beispielsweise sehr, dass ein handgeschriebener Brief aus den Buchseiten herausschaut, denn dies passt super zur Handlung. Auch die Gänseblümchen passen meiner Meinung nach gut zur Aufmachung des Buches und am schönsten finde ich die Idee, dass die Buchecke im Wasser kleine Wellen schlägt, um deren Runde dann der Titel geschrieben ist.

Meine Meinung
Als Buchliebhaber sind Bücher, in denen es um Buchhandlungen und Bücher geht, für mich geradezu Pflichtlektüre. Aber bei „Das tiefe Blau der Worte“ sprach mich auch die anklingende Liebesgeschichte ungemein an, sodass ich sehr neugierig auf dieses Buch war. In dem Buch geht es um Henry und Rachel, die bis zu Rachels Umzug und ihrem Entschluss, ihm ihre Gefühle zu gestehen, beste Freunde waren. Rachel hat Henry einen Tag vor ihrem Umzug einen Liebesbrief geschrieben und ihn in sein Lieblingsbuch in der Buchhandlung seiner Familie gesteckt, in der Hoffnung, dass er ihn findet, liest und dann zu ihr kommt. Als dies nicht geschah, hat sie sich ein Leben ohne Henry aufgebaut, bis sie eines Tages zurückkehrt und wieder mit Henry in der Buchhandlung arbeitet…

Ich mochte das Konzept des Buches unheimlich gerne, denn eine Geschichte, die in einer Buchhandlung spielt ist ein wahres Paradies für Leseratten wie mich. Dabei habe ich die Referenzen zu verschiedenen Büchern sehr genossen und mich in der heimeligen Secondhand-Buchhandlungs-Atmosphäre richtig wohl gefühlt. Autorin Cath Crowley transportiert dieses Feeling wunderbar und überträgt es auf den Leser, sodass ich manchmal wirklich den Eindruck hatte, mitten in einer Buchhandlung zu stehen und den Geruch von Büchern um mich riechen zu können. Sehr gerne mochte ich zudem die Idee, dass es in der Buchhandlung eine Sammlung von Büchern gibt, in denen Menschen Briefe, geschriebene Worte oder andere Dinge hinterlassen haben, die verschiedene Emotionen veranschaulichen. Dies sorgt für eine besondere Art der Poesie in dem Buch, die einen magischen Sog ausübt.

Was der Autorin meiner Meinung nach auch wunderbar gelungen ist, ist das Vermitteln der Gefühle der Figuren. Rachel macht nach dem Umzug eine schwere Zeit durch und hat einige Lasten auf dem Herzen. Henry hingegen sieht sich völliger Verwirrung und einigem Unverständnis hinsichtlich Rachels Handlungen, Verhalten und ihrer plötzlichen Verschlossenheit gegenüber. Zudem hat er damit zu kämpfen, herauszufinden, was er wirklich möchte im Leben und von der Liebe. Die verschiedenen Gefühlsebenen der Figuren überträgt Cath Crowley geradezu auf den Leser, wodurch für mich ihre Handlungen und Unsicherheiten sehr verständlich und nachvollziehbar wurden. Dieses Buch stürzt den Leser dabei geradezu in eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn über Liebe, Zuneigung, Freundschaft und auch Verlust sowie Ängste ist alles dabei!

Ich habe es beim Lesen zudem als sehr spannend empfunden, Rachel und Henry dabei zu begleiten, wie sie ihre Beziehung wieder neu aufbauen und die losen Enden wieder zusammenknüpfen. Rachels Verschlossenheit, die drei Jahre, die wie ein Stein zwischen beiden liegen, und Henrys Unentschlossenheit darüber, was er eigentlich wirklich im Leben möchte, machen dieses Anknüpfen nicht gerade leicht, wodurch es für den Leser interessant und spannend bleibt, denn er fragt sich so die ganze Zeit beim Lesen, ob die beiden noch zueinander finden können oder ob sie es nicht schaffen werden, ihre Komfortzonen zu verlassen…

Fazit
„Das tiefe Blau der Worte“ ist ein gefühlvolles Buch über die Liebe, Freundschaft, Trauer, Verlust und das Leben an sich. Dabei mochte ich vor allem die Atmosphäre des Buches unheimlich gerne, denn sie lädt dazu ein, sich heimisch zu fühlen und sie heißt den Leser von der ersten Seite an wärmstens willkommen. Das Setting der Buchhandlung war für mich als Buchliebhaber natürlich grandios und zudem mochte ich auch die Ideen der Autorin Cath Crowley wie die Bücher mit den darin hinterlassenen Zeilen. Als sehr spannend empfand ich es auch mitzuverfolgen, ob es Rachel und Henry gelingt, ihre Beziehung wieder zu kitten…
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 24.03.2018

Ein fesselndes Spiel aus Spionage, Kriegswirren und großen Gefühlen

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Klappentext
„Mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie noch nie getroffen hat: für Sage der absolute Albtraum, doch Tradition im Reich Demora. Um dem zu entgehen, beginnt Sage eine Lehre bei einer ...

Klappentext
„Mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie noch nie getroffen hat: für Sage der absolute Albtraum, doch Tradition im Reich Demora. Um dem zu entgehen, beginnt Sage eine Lehre bei einer Kupplerin und begleitet zehn junge Damen aus adeligen Familien zum großen Verkupplungsball. Ihre Aufgabe ist es, die Bräute – und die Soldaten, die auf der Reise für ihre Sicherheit sorgen – zu bespitzeln. Denn im Reich braut sich ein Krieg zusammen. Schon bald findet Sage sich zwischen den Fronten wieder. Und sie, die nie heiraten wollte, stolpert geradewegs auf eine große Liebe zu. Doch wem kann sie wirklich trauen?“

Gestaltung
Das Cover finde ich ziemlich passend, da das weiße Kleid im Hintergrund auf die Hochzeitsthematik des Buches anspielt und die auf dem Rücken gefesselten Hände sehr schön auf die Verräter und den Krieg im Buch hindeuten. Die verspielten Muster am Bildrand gefallen mir auch, da sie dem Cover eine schöne Eleganz verleihen. Der helle Farbton der Haut der gefesselten Hände fügt sich zudem auch sehr passend vor dem Kleid ein, wodurch das Cover auch ein wenig geisterhaft aussieht.

Meine Meinung
Nach dem Lesen von „Vertrauen und Verrat“ kann ich sagen, dass mich dieses Buch in so vielerlei Hinsicht überrascht hat, dass ich gar nicht weiß, wie ich all meine Gedanken in Worte fassen soll. Zum einen sind da die vielen spannenden Wendungen und Überraschungen, die mich mehr als einmal kalt erwischt haben. Zum anderen mochte ich die Figuren und die verschiedenen Erzählperspektiven unheimlich gerne. Auch das Setting ist richtig klasse! Aber der Reihe nach.

Das Setting konnte mich mit seinem Misch aus historisch angehauchter Fantasywelt sehr von sich überzeugen. Es geht um das Königreich Demora, das mit dem Nachbarsland Kimisara im Clinch liegt. In Demora gibt es dabei interessante Hochzeits- und Liebestraditionen, denn es gibt eine Art Kupplerinnengilde, die Partnerschaften vermittelt und Ehen arrangiert. Auch Protagonistin Sage soll verkuppelt werden, wobei ihr das alles andere als recht kommt. Durch einige schicksalshafte Fügungen wird sie dann aber die neue Auszubildende bei einer Kupplerin, weswegen sie sich mit dieser und vielen jungen Frauen auf eine Reise durch das Land hin zum großen Verkupplungsball begibt. Diese Reise war vor allem durch Sages Aufgabe als Spitzel super spannend, da sie als eine Art Spion die künftigen Bräute und die zum Schutz angeheuerten Soldaten beschattet.

Bei dieser Reise habe ich mir allerdings manchmal mehr Informationen über die Gebiete und Länder gewünscht, durch die die Bräute reisen, denn Sage bezieht sich oft auf irgendwelche Städte oder Orte in der Umgebung und mir fiel es dann schwer, diese einzuordnen und mir vorzustellen. Wenn die Figuren von den Gebieten reden, wäre es hilfreich gewesen, mehr Informationen über die Orte eingebaut worden wären. So frage ich mich doch manchmal, welcher Ort wo liegt und wo er zuzuordnen ist.

Sehr spannend empfand ich die Kriegswirren und das Ränkespiel um die verschiedenen Pläne sowie Machenschaften. Mehr als eine Figur in diesem Buch spielt ein doppeltes Spiel, wodurch ich lange Zeit auch in einem großen Irrglauben gelassen wurde und dann aus allen Wolken gefallen bin, als es zu einer sehr überraschenden Enthüllung kam. Die vielen geheimen Pläne steigern die Spannung ungemein und sorgen dafür, dass ich viel mitgerätselt habe, denn es gibt in diesem Buch mehrere verschiedene Fronten. Zum einen sind da die Soldaten, die die Bräute, den Kronprinzen und das Land schützen möchten, zum anderen gibt es aber auch einen herrschsüchtigen Adligen D‘Amiran, der den Thron für sich möchte und nach Rache sinnt. So prallen verschiedene Fronten aufeinander zwischen die Sage aufgrund ihrer besonderen Spionagefähigkeiten gerät. Das Ende ist dabei dann sehr brisant und voller rasanter Momente, die für ein Herzschlag-Finale sorgen!

Interessant fand ich auch die Erzählweise des Buches, denn es wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich erlebt der Leser die Sichtweise von Sage, aber dann ist da auch der Soldat Ash, der General Alex oder D‘Amiran, die immer wieder Einblicke in ihre Pläne gewähren. So wird das Buch zu einem verworrenen Spiel aus Misstrauen, Lügen, Geheimnissen, Vertrauen und Verrat… Die zwei Hauptthemen des Krieges und der Kuppelei hat die Autorin Erin Beaty dabei sehr fesselnd miteinander verknüpft und mich erinnerte das Buch stellenweise auch ein wenig an Game of Thrones. Durch die Perspektivwechsel wusste ich als Leser oftmals auch etwas mehr als die Figuren, wodurch ich es als spannend empfand, ihre Schlüsse und Gedanken mitzuverfolgen und wodurch ich doch auch immer mal wieder schmunzeln musste, weil ich die Wahrheit kannte, während die Figuren Misstrauen hegten.

Besonders mochte ich dabei die Figuren, denn Sage ist sehr wild, fast schon widerspenstig und nicht auf den Kopf gefallen. Sie hat eine unglaubliche Beobachtungsgabe und sie gerät buchstäblich zwischen die Fronten, lässt sich dabei aber nicht unterkriegen. Mir gefiel ihre Schlagfertigkeit, ihre Klugheit und wie sie dadurch Wortgefechte für sich gewann. Dann gibt es da noch die vielen Soldaten: Leutnant Ash, General Alex, sein bester Freund Cass und viele mehr. So bleibt es auch nicht aus, dass Sage auch das Interesse der Männer weckt. Dabei empfand ich die Soldaten alle als sehr edelmütig und sympathisch. Zudem fand ich es klasse, dass ich zwar ahnte, dass Sage mit einem der Soldaten anbändeln würde, aber dass es hier dann so einige Twists und Überraschungen gab, wodurch eigentlich gar nichts mehr vorhersehbar und klar war. Die Chemie zwischen ihr und den Männern gefiel mir dabei unglaublich gut, denn sie war stimmig und harmonisch.

Fazit
„Vertrauen und Verrat“ von Erin Beaty ist ein fesselndes Spiel aus Misstrauen, Lügen und Geheimnissen, bei dem der Leser rätselt, wem er trauen kann, wem nicht und vor allem, wer das Herz von Protagonistin Sage erobern wird. Das Buch steigert sich mit jeder Seite und baut so eine ungemeine Spannung auf, die die Nerven des Lesers auf eine harte Zerreißprobe stellt und bei der das Leserherz immer schneller klopft, weil die Chemie zwischen den verschiedenen Figuren so prickelnd und packend ist. Gerade die überraschenden Wendungen und das packende Finale haben mich eiskalt erwischt und begeistert!
Sehr sehr gute 4 von 5 Sternen!


Reihen-Infos
1. Vertrauen und Verrat
2. The Traitor’s Ruin (erscheint am 10. Juli 2018 auf Englisch, als „Liebe und Lügen“ voraussichtlich im Frühjahr 2019)
3. ???

Veröffentlicht am 19.03.2018

Poetisch, berührend und voller sympathischer Auenseiter, die Päckchen zu tragen haben

Zusammen sind wir Helden
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Klappentext
„Ohne seine Gitarre wäre Dills Leben wirklich trostlos: Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter unglücklich, und nach der Schule soll er im örtlichen Supermarkt arbeiten, um die Schulden ...

Klappentext
„Ohne seine Gitarre wäre Dills Leben wirklich trostlos: Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter unglücklich, und nach der Schule soll er im örtlichen Supermarkt arbeiten, um die Schulden abzubezahlen. Aber Dill sehnt sich nach einem anderen Leben, irgendwo da draußen. Seine Träume teilt er mit seinen beiden besten Freunden: Lydia, selbstbewusst und mit dem festen Plan, als Modebloggerin nach New York zu gehen, und Travis, der halb in seiner geliebten Fantasy-Serie lebt. Zusammen, glauben sie, können sie alles schaffen …“

Gestaltung
Das Covermotiv passt für mich ideal zur Geschichte, denn es visualisiert die Protagonisten des Buches, die zusammen auf einem Gerüst hocken und auf eine Stadt blicken. Diese Stadt im Hintergrund finde ich sehr gelungen, da sie mit den verschiedenen Farben super harmoniert und durch das Gerüst und die Jugendlichen auf dem Cover kommt zudem eine schöne Perspektive in das Bild rein. So wirkt es, als würde ich als Betrachter gemeinsam mit den Jugendlichen auf die Stadt blicken. Ich mag auch die weiße Schrift des Titels und das Symbol mit den Sternen sehr gerne, da sich dieses vor dem dunkleren Hintergrund sehr schön abhebt und ins Auge sticht.

Meine Meinung
Meine Erwartungen an dieses Buch waren tatsächlich sehr hoch. Ich kann gar nicht genau sagen, wieso das so war, aber nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich eine sehr bedeutsame Geschichte über Außenseiter, Träume, Zusammenhalt und Freundschaft erwartet und genau das habe ich auch bekommen. Das Debüt von Jeff Zentner setzt sich in „Zusammen sind wir Helden“ mit der rauen Realität und der Suche nach der Zukunft auseinander und berührt so auf sehr vielen verschiedenen Ebenen.

In dem Buch geht es um die drei Freunde Dill, Lydia und Travis, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und deswegen zu den Außenseitern zählen. Dill wird von den Menschen gemieden und verurteilt, weil sein Vater, der Pfarrer der Kleinstadt, grausame Dinge getan hat. Travis leidet unter seinem gewalttätigen Vater und dem Verlust seines Bruders und Lydia hat zwar ein stabiles Elternhaus, wird aber in der Schule aufgrund des Erfolgs ihres Modeblogs von anderen gemieden. Diese drei Figuren halten dafür umso stärker zusammen und ihre Beziehung hat mich wirklich zutiefst bewegt. Sie ist im Buch so realistisch dargestellt, dass ich mir manchmal vorkam, als wäre ich ein Teil dieser Freundschaft. Es kommt auch mal zum Streit zwischen den Figuren, aber dennoch stehen sie einander immer bei.

Zudem befinden sie sich mit dem nahenden Schulabschluss in einer Situation, die mir (und sicher auch vielen anderen) nicht unbekannt ist, wodurch der Identifikationsfaktor nochmal erhöht wurde. Aber nicht nur durch dieses Gefühl des Gefangenseins im Hier und Jetzt und des Vorwärts-bewegens in Richtung Zukunft, sondern auch durch die verschiedenen anderen Themen und Schicksale der Figuren schafft der Autor es, eine Ebene zu erschaffen, die den Leser mit den Figuren mitfühlen und -leiden lässt. So war ich immer unmittelbar im Geschehen und fühlte mich den Erlebnissen verbunden und nahe.

Aber nicht nur die Beziehung zwischen diesen Figuren konnte mich überzeugen, auch die Vielfalt dieser Protagonisten und vor allem ihre sympathischen Charakterzüge gingen mir unter die Haut. Mein persönlicher Liebling war dabei Travis, denn seine Geschichte hat mich zu Tränen gerührt, weil sie so traurig ist. Dass er dabei so liebenswert, verträumt und tapfer geblieben ist, fand ich super! Auch Dill hat mich immer wieder emotional mitleiden lassen, denn ich konnte mich super in ihn und seine Gefühlslage hineinversetzen. Der Abschluss steht bevor und damit gibt es so viele Unsicherheiten und Ungewissheiten. Gleichzeitig tat er mir auch immer so leid, wenn andere über ihn geurteilt haben, ohne ihn wirklich zu kennen. Nicht so ganz ins Bild passte für mich Lydia, bei der ich etwas länger gebraucht habe, um mit ihr warm zu werden. Sie ist eine Art Freigeist, der nicht so wirklich in das Kleinstadtleben passt und deswegen immer aneckt.

Das Buch hat bei mir Emotionen wie am Fließband ausgelöst. Von zutiefst bewegt über ein zufriedenes Gefühl des Sanftmuts über Trauer bis hin zu einem dicken Klos im Hals und Tränen in den Augen war wirklich alles dabei. „Zusammen sind wir Helden“ ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die selbst mit dem Lesen der letzten Seite nicht endet, denn dieses Buch nimmt man mit in seinen Alltag. Viele der Sprüche in der Geschichte sind wunderschöne Zitate, die man im Herzen behält und die einem Licht im Alltag spenden. Es gab so viele schöne Passagen in diesem Buch, die mich wie Pfeile mitten ins Herz trafen und mich sehr berührt haben.

In engem Zusammenhang dazu steht der grandiose Schreibstil von Jeff Zentner, der mir Gänsehaut über die Arme gejagt hat. Poetisch, lebendig und gefühlvoll. Dadurch, dass er die Geschichte abwechselnd aus den drei Perspektiven von Dill, Lydia und Travis schildert, konnte ich sehr gut Einblicke in all ihre Gedanken erhalten und mich so noch besser mit ihnen auseinandersetzen und identifizieren. Zudem empfand ich Zentners Schreibstil als sehr atmosphärisch, denn der Autor fängt die Stimmung der Jugendlichen und der amerikanischen Kleinstadt passgenau ein und überträgt sie auf den Leser.

Fazit
„Zusammen sind wir Helden“ ist ein bewegendes Buch über Träume, Zukunft, Ängste und Zusammenhalt. Jeff Zentners Debütroman war für mich eine sprichwörtliche Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der Tränen, Freude und vor allem Mitgefühl im ständigen Wechsel standen. Vor allem diese Emotionen sind es, die den Leser in eine Spirale aus Lesesucht und unfassbarer Berührung hineinziehen und nicht mehr loslassen. Der poetische, atmosphärische Schreibstil des Autors und der Wechsel der Erzählperspektiven der drei Protagonisten sorgt dabei für ein hohes Identifikationspotenzial und das Gefühl, mitten in der Geschichte zu stehen. Ein wirklich bewegendes Debüt, das mir direkt unter die Haut gegangen ist!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband