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Veröffentlicht am 13.08.2019

Gedanken eines Mörders

Du gehörst mir
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Inhalt:
In "Du gehörst mir" versetzt uns der Autor in die Rolle des Täters. Man weiß direkt, wer der Täter ist und durch den Klappentext auch schon etwas, was er angestellt hat. Nun begleiten wir Tille ...

Inhalt:
In "Du gehörst mir" versetzt uns der Autor in die Rolle des Täters. Man weiß direkt, wer der Täter ist und durch den Klappentext auch schon etwas, was er angestellt hat. Nun begleiten wir Tille durch sein Leben und seine Gedanken. Denn da erst anderen Spuren, zum Beispiel in einem nahe liegendem Asylantenheim, nachgegangen werden fällt lange kein Verdacht auf ihn. Erst einige Jahre später und wegen einem DNA Abgleich wird Tille überführt.

Der Autor Peter Middendorp wurde in den Niederlanden mit dem Buch mehrfach für Preise nominiert.

Rezension:
Die Idee ein Buch aus Sicht eines Täters zu schreiben finde ich sehr spannend, doch ist es - für mich - hier zu langatmig geworden. Es wird zu lang und zu ausführlich das Familienleben beschrieben. Ja, es soll ausführen, in welcher Situation Tille sich befindet und wie es scheinbar zu der Tat gekommen ist, doch denke ich, hätte man das kürzer bzw. spannender beschreiben können. Alles in allem ist das Buch für mich eher ein Familiendrama, als ein Thriller/Krimi.
Die Sprache finde ich jedoch gelungen und der Lesefluss war angenehm und ich musste nichts öfter lesen um Satz oder Inhalt zu verstehen. Ja, es wird ab und an zwischen dem Jetzt (Tille im Gefängnis bzw in Gedanken beim Verhör) und dem Verlauf seines Lebens hin und hergewechselt, doch das empfand ich nicht als störend.

Fazit :
Wer es ruhig und ohne große Spannung mag (denn wir kennen den Täter, was er angestellt hat und das er auch verhaftet wird) ist mit dem Buch gut bedient.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Ein einsames Leben

Der Gesang der Flusskrebse
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Handlung:

Kya lebt allein und isoliert. Schon als kleines Mädchen von ihrer Familie verlassen. Nur der Vater war noch da, doch der interessierte sich nicht für sie. Irgendwann verschwindet auch er und ...

Handlung:

Kya lebt allein und isoliert. Schon als kleines Mädchen von ihrer Familie verlassen. Nur der Vater war noch da, doch der interessierte sich nicht für sie. Irgendwann verschwindet auch er und sie muss ganz allein für sich sorgen. Jahre später geschieht ein Mord und alle sind sich sicher - es kann nur die "merkwürdige" Frau aus den Sümpfen sein. Doch was geschah wirklich?

Autorin:

Delia Owens, geboren in Georgia lebt nun North Carolina. Vor der Veröffentlichung ihres Debütromanes, der ebenfalls in North Carolina spielt, war sie als Zoologin in verschiedenen afrikanischen Ländern tätig.

Rezension:

Das Buch ist in zwei Zeitstränge unterteilt. Zuerst begleiten wir Kya beim erwachsen werden und uns wird der Mord aufgezeigt. Es ist in kurze Kapitel eingeteilt, die verraten in welcher Zeitlinie uns wir befinden und ab und zu auch kurz um was es gehen wird. Die Sprache ist sehr bildlich, man findet sich direkt im Sumpf wieder und kann sich vorstellen, wie es aussieht und riecht.

Zu Beginn sind wir fast nur bei Kya und den Fall vergesse ich teilweise, weil ich so bei Kya bin, dass der mich schon gar nicht groß interessiert. Doch dann treffen sich die Stränge und der Mord bzw dessen Aufklärung wird der Mittelpunkt. Die Sprache ist sehr bildlich, man findet sich direkt im Sumpf wieder und kann sich vorstellen, wie es aussieht und riecht. Zudem merkt man, dass die Autorin sich mit Tieren auskennt. Ab und zu und überhaupt nicht im Lesefluss störend, werden kleine Anekdoten und Informationen zu Vögeln und Pflanzen eingestreut.

Hier liegt erstmal kein klassischer Krimi vor, doch ist es deswegen nicht minder spannend. Ich war so in der Geschichte um das Leben von Kya, dass ich teilweise gar nicht mehr wusste, dass da ja noch ein Mord war. Erst als es darum ging, ob Kya schuldig sein könnte, war ich auch dort mittendrin. Alles in allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der Krimis mag und dennoch mehr vom Leben der Protagonisten erfahren möchte. Von mir gibt es jedenfalls die volle Punktzahl.

Zusammenfassung:

Ein sehr spannendes Buch, dass einem in wortgewaltiger Sprache mitten in das Marschland und dessen Bewohner zieht. Nicht nur ein Fall muss gelöst werden, sondern auch ein einsames Leben aufgearbeitet werden.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Was wäre wenn...

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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NSA wurde von dem Autor Andreas Eschbach verfasst. Er gilt als einer der bedeutendsten europäischen Science-Fiction-Autoren. Er erhielt bereits etliche Auszeichnungen und Ehrungen.

NSA umfasst mehrere ...

NSA wurde von dem Autor Andreas Eschbach verfasst. Er gilt als einer der bedeutendsten europäischen Science-Fiction-Autoren. Er erhielt bereits etliche Auszeichnungen und Ehrungen.

NSA umfasst mehrere Jahre, doch sind diese hauptsächlich in den 1930/40er Jahren angesiedelt und umfassen den 2ten Weltkrieg. Wir lernen Helene und Eugen kennen und wie unterschiedlich sie mit all den Geschehnissen umgehen, die sie erleben. Nur eins haben sie gemeinsam – irgendwann landen beide beim NSA und arbeiten dort an und mit Programmen um Deutschland zum Sieg zu verhelfen. Programme zu dieser Zeit? Ja, denn genau darum geht es hier. Wie hätte es laufen können, wenn es damals schon Computer und eine Weltvernetzung wie heute gegeben hätte? Was hätte man mit all diesem Wissen anfangen können?

Neben viel privaten Erlebnissen und Konfrontationen erleben wir eine Welt in der man Menschen ohne große Probleme aufspüren und sie somit vernichten kann. Es ist natürlich viel fiktional, doch hat Eschbach auch einige reale Personen der Zeit einfließen lassen.

Das macht den Roman noch ein bisschen realer und lässt einen oft über diese Situationen nachdenken. Und genau das ist es, was dieses Buch für mich zu einem ganz wichtigem Buch macht. Heutzutage hinterlässt jeder seinen digitalen Fußabdruck. Hier mal schnell die Adresse eingegeben und hier die PayBack Karte genutzt um Punkte zu sammeln. Vermutlich wissen manche Firmen mehr von einem als Freunde, Familie und vermutlich man selbst über einen.

Lasst euch nicht von den Seiten anschrecken – die sind so schnell gelesen, dass man das Gefühl hat man hat doch eben erst zu lesen begonnen. Ich kann dieses Buch nur jeden ans Herz legen. Ein Roman, der sich leicht und flüssig lesen und dennoch viel zum nach- und umdenken anregen lässt.

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Veröffentlicht am 24.06.2018

Von damals und heute

Die Schlingen der Schuld
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Inhalt:

Detective Daniel Clement zieht in seine alte Heimat Broome zurück um seiner Tochter näher sein zu können. Viel Zeit zum Eingewöhnen bleibt dem Detective nicht, denn in einem nahe gelegenen Wasserloch ...

Inhalt:

Detective Daniel Clement zieht in seine alte Heimat Broome zurück um seiner Tochter näher sein zu können. Viel Zeit zum Eingewöhnen bleibt dem Detective nicht, denn in einem nahe gelegenen Wasserloch wird eine Leiche entdeckt. Der unscheinbare Mann wurde brutal zugerichtet, sodass ein Unfall ausgeschlossen werden kann. Kaum angekommen muss Clement sich nun seinem ersten Fall in seiner neuen Heimat widmen. „Die Schlingen der Schuld“ ist das erste Buch von Dave Warner, das in Deutschland veröffentlicht wird.

Rezension:

Ich habe bisher noch keinen Krimi gelesen der in Australien spielt. Die meisten Autoren wählen doch hauptsächlich Orte in Amerika und/oder Großbritannien.
Als dann noch eine Verbindung zu Deutschland dazu kam fand ich das Setting noch spannender.
Doch nicht nur 2 Länder spielen eine Rolle, sondern auch verschiedene Zeitstränge.

Und alles passt für mich perfekt zusammen. Das hier ist mal wieder ein Krimi der einen mit raten lässt und man nicht das Gefühl hat schon fast alles vorhersehen zu können.
Ja, es gibt wieder einen einsamen Polizisten der seine Vergangenheit aufarbeiten muss, doch ist das hier für mich mal nicht so anstrengend zu verfolgen wie bei manch anderen Büchern.
Es steht immer noch der Fall im Mittelpunkt und die Aufklärung dessen.
Bei einigen Szenen habe ich mich dann doch gewundert ob das so wirklich sein kann, aber vielleicht zählt auch hier: andere Länder – andere Sitten (und irgendwo im Hinterland gehen die Uhren auch eben nochmal ganz anders)

Doch all das lässt nicht zu das die Spannung die von Beginn an vorhanden ist, verloren geht. Ganz im Gegenteil – man macht sich seine eigenen Gedanken und versucht dem Mörder(n), dem Grund und dem ganzen Vorgehen auf den Grund zu gehen.

Wer einen soliden, spannenden und vor allem glaubwürdigen Krimi lesen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt!

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Veröffentlicht am 13.04.2018

Ruhiger Krimi mit kleinen Schwächen

Im Dunkel deiner Seele
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Inhalt:

Der Philosophieprofessor Evan Birch wird ohne ersichtlichen Grund von der Polizei angehalten. Ohne eine Erklärung soll er sofort mit aufs revier kommen. Dort stellen ihm die Polizisten rätselhafte ...

Inhalt:

Der Philosophieprofessor Evan Birch wird ohne ersichtlichen Grund von der Polizei angehalten. Ohne eine Erklärung soll er sofort mit aufs revier kommen. Dort stellen ihm die Polizisten rätselhafte Fragen zu einem sechzehnjährigen Mädchen, das vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Völlig perplex kann er auf einige Fragen nicht antworten und wird so zum Hauptverdächtigen in diesem Fall. Immer mehr Hinweis tauchen auf, die ihn mit dem Opfer in Verbindung bringen. Kann er seine Unschuld beweisen? Hält seine Familie trotz allem weiterhin zu ihm?


Rezension:

Wer bei dem Buch einen Thriller erwartet, dem sei gesagt es ist kein Thriller, definitiv nicht. Es gibt keine Action, keine “verstümmelten” Opfer,explizite Szenen oder “Psychoterror”. Was es gibt ist ein Todesfall und der soll untersucht werden. Daher würde ich es eher als einen Krimi einordnen, aber nicht als einen Thriller.

Wenn man das im Hinterkopf hat, geht man schon ganz anders an das Buch heran. Es ist in einem sehr ruhigen Stil und Tempo geschrieben. Man erfährt recht schnell was los und was der Kern des Buches ist - doch ist der Weg zur Aufklärung recht lang und teilweise auch langatmig.

Zudem sollte man keine Abneigung der Philosophie gegenüber haben. Wie schon geschrieben, ist der Hauptprotagonist Professor für Philosophie und das lassen er und der Autor einen spüren. Gerade zu Wittgenstein scheint er eine Vorliebe zu haben - der Name kommt gefühlt öfter vor, als der des Opfers.

Doch auch wenn es sich gerade eher negativ anhört, war ich dennoch von dem Buch - bis auf das Ende - begeistert. Es war eine andere Art von Spannung. Man hatte immer einen Vermutung bzw. hatte zumindest ich das Gefühl es lauert etwas im Hintergrund das doch eigentlich bald ausbrechen muss. Ich habe mitgerätselt, kleine Andeutungen aus dem Umfeld versucht zu analysieren und mir Gedanken gemacht. Dadurch, dass eben keine Action im klassischen Thrillerstil stattfand, hatte man die Luft für solche Gedanken.

Da es wohl verfilmt werden soll, bin ich gespannt wie der Inhalt umgesetzt wird und ob man das Ende des Buches beibehalten wird oder ein bisschen mehr Aufklärung einbringt. Denn genau das ist es was mich gestört hat. Es blieben zu viele Fragen offen. Ja, natürlich ist es von einigen Autoren gewünscht sich noch selbst Gedanken zu machen - doch hier blieb mehr offen als beantwortet wurde und das hat mich ein wenig von meiner anfänglichen Begeisterung gebremst.

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