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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2024

Herrliche Unterhaltung mit britischem Humor

Over My Dead Body
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Wenn wir sterben kommen wir in den Himmel oder die Hölle. Oder es ist gerade etwas viel los und unsere Abholung ins Reich der Toten verzögert sich. Dann geistern wir eben noch ein wenig rum. So geht es ...

Wenn wir sterben kommen wir in den Himmel oder die Hölle. Oder es ist gerade etwas viel los und unsere Abholung ins Reich der Toten verzögert sich. Dann geistern wir eben noch ein wenig rum. So geht es Dr Miriam Price. Um dann wirklich weiterziehen zu können, muss sie beweisen, dass sie ermordet wurde. Gar nicht so einfach, wenn man tot ist. Doch Miriam bekommt Hilfe.

Wer trockenen britischen Humor mag, wird dieses Buch lieben! Ich habe gekichert, gelacht und mich durchgehend amüsiert! Miriam Price ist zu Lebzeiten nicht gerade die netteste Person gewesen und die Erzählungen aus ihrem Leben triefen nur so vor Bissigkeit, aber auch Humor. Doch Miriam entwickelt sich sogar nach ihrem Tode weiter und bietet dem Leser so einige Stellen, um über sich selbst nachzudenken.

Dieses Buch ist ein absolutes Genießerbuch für alle, die gerne lesen oder aber auch aus einer Leseflaute kommen wollen. Die Geschichte selbst ist für mich fast in den Hintergrund getreten, habe ich mich doch immer mehr mit Miriam angefreundet. Ein Buch zum lauthals loslachen, zum mitfiebern, mitfreuen, trauern und auch zum nachdenken.

Wer witzige Krimis mag, wird dieses Buch lieben.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Ein Blick hinter die Kulissen des Projekts Icarus

The Internet of Animals: Was wir von der Schwarmintelligenz des Lebens lernen können
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Das Internet bietet uns unendliche Möglichkeiten, schnell an Informationen aus aller Welt zu gelangen und diese für unseren Alltag zu nutzen. Doch dies sind Informationen von Menschen für Menschen. Was ...

Das Internet bietet uns unendliche Möglichkeiten, schnell an Informationen aus aller Welt zu gelangen und diese für unseren Alltag zu nutzen. Doch dies sind Informationen von Menschen für Menschen. Was wäre, wenn es ein speziesübergreifendes Internet gäbe, welches uns vor Katastrophen warnt, noch bevor unsere Messgeräte darauf hinweisen? Wer Tiere mag, mit ihnen lebt oder sie intensiv beobachtet weiß, dass sie über erstaunliche Fähigkeiten verfügen. Ich selbst schnappe mir zum Beispiel sofort eines meiner Haustiere und renne zum Tierarzt, wenn mein Hund dieses Tier plötzlich anknurrt. So haben wir schon Krankheiten erkannt, für die selbst der Tierarzt absolut keine Anzeichen sah. Die besonderen Fähigkeiten von Wildtieren müssen uns doch auch helfen können und da setzt das Projekt ICARUS an.

Seit ich davon gehört habe, bin ich von ICARUS begeistert und so habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut, welches detailliert vom Beginn des Projektes bis jetzt erzählt. Interessante Begegnungen, wie Zugvögel, die auf offener See pausieren, Störche, die Menschen erziehen und freche Ratten zeigen, dass es so viel zu entdecken gibt. Obwohl schon länger an ICARUS gearbeitet wird, so steckt es ja doch noch in den Kinderschuhen, wenn man an all die Möglichkeiten denkt, die sich noch bieten. Man denke nur an die Früherkennung von durch Zoonosen verursachte Pandemien. Gerade nach Corona sollte auch Menschen, die nicht zu den Tierfreunden zählen, bewusst sein, was da für ein Potential dahintersteckt. Ebenso faszinierend fand ich aber auch die Entwicklung der Sender und den Weg ins All. Für mich als Laien war es unglaublich interessant, dies wirklich detailliert zu erfahren, wusste ich doch nicht, was da dahintersteckt.

Ein wirklich faszinierendes Buch, welches dem Projekt ICARUS hoffentlich die Aufmerksamkeit beschert, das es braucht. Was im Buch nicht erwähnt wurde: auf der Homepage des Projektes gibt es eine Animal Tracker App, mit der jeder Smartphonebesitzer seine Tierbeobachtungen mit ICARUS teilen kann.

Veröffentlicht am 01.03.2024

Was für ein Ritt!

Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England
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Brandon Sanderson hat eine große Fanbase. Mit Hilfe dieser Fanbase hat er sich seine 4 Secret Projects auf Kickstarter finanziert, wovon dieses Buch Nr 2 ist. Man merkt auf jeder Seite die Liebe und Begeisterung, ...

Brandon Sanderson hat eine große Fanbase. Mit Hilfe dieser Fanbase hat er sich seine 4 Secret Projects auf Kickstarter finanziert, wovon dieses Buch Nr 2 ist. Man merkt auf jeder Seite die Liebe und Begeisterung, die in diesem Werk steckt und ich habe es geradezu verschlungen.
Stellen wir uns vor, es gibt neben unserer bekannten Dimension noch weitere Dimensionen der Erde und es gäbe eine Möglichkeit, in diese zu reisen und sie gar zu besitzen. Der Held dieses Buches landete in eben so einer Dimension. Im Mittelalter. Leider ging wohl irgendetwas schief und so wusste er am Anfang nichts. Nicht, warum er da ist, nicht, wer er ist und, nun ja, nichts eben. Für uns Leser ist dies natürlich optimal. Denn wenn wir den gleichen Kenntnisstand haben, dann ist die Geschichte noch spannender, können wir doch zusammen mit unserem Helden John die Welt erkunden. Zum Glück gibt es auch Fragmente eines Handbuches, welche immer mal wieder in die Geschichte eingewoben werden, die uns mehr über das Dimensionsreisen erzählen.

Dieses Buch macht so unsagbar viel Spaß, dass ich am Liebsten Urlaub genommen hätte. Ich habe gelacht, ich habe gebangt, ich habe nervös vor Spannung ins Kissen beißen wollen. Kurzum: ich war von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Johns Charakterentwicklung ist immens und doch gut nachvollziehbar, die Welt ist perfekt entworfen und die Geschichte wirklich spannend. Dazu der bekannt gute Schreibstil Sandersons und schon hat man ein absolut empfehlenswertes Buch.

Ich bin begeistert

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Wunderschöner Einstieg in den Frühling und die neue Reihe

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Ich glaube, im Handel wäre ich an diesem Buch vorbeigelaufen, da es nach einer typischen Familiengeschichte aussieht, was nicht so ganz mein Metier ist. Doch dieses Buch bietet so viel mehr.

Die junge ...

Ich glaube, im Handel wäre ich an diesem Buch vorbeigelaufen, da es nach einer typischen Familiengeschichte aussieht, was nicht so ganz mein Metier ist. Doch dieses Buch bietet so viel mehr.

Die junge Spring Season muss Sozialstunden ableisten und tut dies bei der alten Dame Sophia. Sophia wohnt sehr stilvoll, aber in ärmlichen Verhältnissen, bietet Spring aber das, was sie ihr Leben lang vermisst hat: Ordnung und Struktur. Die beiden so unterschiedlichen Frauen freunden sich an und merken schnell, dass beide ein Geheimnis haben und man vor seiner Vergangenheit nicht immer nur die Augen verschließen kann.
Mit viel Einfühlungsvermögen und Liebe gelingt es Anna Helford zwei grundsätzlich verschiedene Protagonistinnen zu entwerfen, die doch beide unglaublich liebenswürdig sind und sich schnell in das Herz des Lesers schleichen. Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitsträngen, einmal die Gegenwart und einmal spätes 19. Jahrhundert, die beide gleichermaßen schön und auch spannend sind. Manchmal ist es mir ein wenig schwer gefallen, von einem Strang in den anderen zu wechseln, weil ich einfach wissen wollte, wie es weitergeht, doch beide Zeitstränge wissen, zu überzeugen.
Etwa ab der Mitte des Buches wurde es auch richtig spannend und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen. Die Autorin weiß wirklich, wie sie ihre Leser fesseln kann.
Ein wunderschönes Buch über die Liebe, Familie, alte Konventionen und die Notwenigkeit von Träumen. Dieses Buch gibt jedem Mit, der ein wenig strauchelt und nicht weiß, was er tun soll. Ich freue mich schon sehr, mehr über die anderen Season Schwestern zu erfahren und lege dieses Buch jedem Fan von schönen Familiengeschichten ans Herz. Es war mir ein wahres Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Wichtiges Buch

Putins Krieg gegen die Frauen
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In „Putins Krieg gegen die Frauen“ berichtet Autorin Sofi Oksanen zuerst von ihrer stummen Großtante, die nach Verhören die Sprache verloren hat. Dies ist ein sehr guter Einstieg in ein Buch, welches eben ...

In „Putins Krieg gegen die Frauen“ berichtet Autorin Sofi Oksanen zuerst von ihrer stummen Großtante, die nach Verhören die Sprache verloren hat. Dies ist ein sehr guter Einstieg in ein Buch, welches eben jenen eine Stimme gibt, die so oft überhört werden: den Frauen. Offen, ehrlich und schonungslos berichtet Oksanen von Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe, von Vertreibung und Identitätsverlust. In einem der ersten Kapitel berichtet sie davon, dass keine Fotos behalten werden durften, die an die alte Heimat erinnern. Als Enkelin von Heimatvertriebenen hat mich das sehr getroffen, weiß ich doch, wie wichtig gerade diese Fotos für die eigene Identität sind. Diese ersten Kapitel schaffen es meisterhaft, den Leser an das Buch zu binden und ihn auch emotional zu involvieren, sollte das nicht schon davor der Fall gewesen sein.
In den weiteren Kapitel erläutert die Autorin, wie Soldaten zu Kriegsverbrechern werden, wie Menschen beeinflusst werden und was Russland tut, um seine Stellung zu halten. Auch gibt es einen Crashkurs in russischem Kolonialismus.
Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven und ich musste es oft weglegen, um das Gelesene zu verdauen. Doch es ist ein wichtiges Buch und ich danke Autorin und Übersetzern dafür, dass sie die Sprache so einfach wie möglich gehalten haben, um dieses Buch wirklich jedem Interessierten zugänglich zu machen. Dieses Buch erklärt, warum der Krieg in der Ukraine für Kenner nicht so überraschend kam wie für den Rest von uns. Was hinter einigen Aussagen steckt, die wir nicht verstanden haben und bietet Kontext und Argumente für diese unsäglichen Diskussionen, die wir noch immer führen müssen. Mir hat es sehr geholfen, einiges besser zu verstehen und ich werde es sicher sowohl empfehlen als auch verschenken.

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