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Veröffentlicht am 12.09.2023

Meinen Geschmack traf es nicht

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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“The Romeo & Juliet Society” konnte mich nicht packen – ich habe den Eindruck, dass es evtl. ein Jugendbuch ist, für das man tatsächlich jugendlich sein sollte, um Freude daran zu haben.

Mode, Styling, ...

“The Romeo & Juliet Society” konnte mich nicht packen – ich habe den Eindruck, dass es evtl. ein Jugendbuch ist, für das man tatsächlich jugendlich sein sollte, um Freude daran zu haben.

Mode, Styling, Attraktivität, körperliche Anziehung sowie Kabbeleien zwischen frenemies bzw. love interests spielen immer wieder eine Rolle - mir war das zu viel und zu oft. Ereignis- und einfallsreich geht es aber auf jeden Fall zu.

Ich empfand die Handlung als Mischung aus eher unzusammenhängenden magischen Begebenheiten, die mir wenig plausibel erschienen – vielleicht habe ich die Magie bzw. Ihre Regeln und Konsequenzen auch einfach nicht verstanden...

Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll, ausdrucks- und bildstark. Mit den meisten Figuren konnte nicht viel anfangen, die weibliche Hauptfigur, Joy, fand ich allerdings insgesamt ziemlich sympathisch.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Psychospannung vom Feinsten!

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Ich bin begeistert, Malin Stehn weiß man eine greifbar unheilvolle, spannungsgeladene Stimmung aufbaut und hält!

Die Hochzeit von Emily und William in einem Schloss wurde bis ins letzte Detail geplant, ...

Ich bin begeistert, Malin Stehn weiß man eine greifbar unheilvolle, spannungsgeladene Stimmung aufbaut und hält!

Die Hochzeit von Emily und William in einem Schloss wurde bis ins letzte Detail geplant, denn alles soll wie im Märchen sein. Doch “Nur eine Lüge” ist ein Thriller, weshalb ein tragischer Todesfall die feudale Feier beendet.

Ein verheerender Unfall, der acht Jahre zurückliegt und sowohl Emilys als auch Williams Familie betraf, trübte das Liebesglück der beiden von Anfang an. Die Eltern des Paares waren einst eng befreundet, nach dem Unfall führten Schuldzuweisungen sowie Unversöhnlichkeit jedoch zur Entfremdung.

Während der Hochzeitsfeier kommt die düstere Vergangenheit der strahlenden Gegenwart in die Quere, als jahrelang simmernde Schuld, Frustration und Wut schließlich überkochen...

Die Handlung ist so atmosphärisch und eindrücklich gestaltet, dass ich gar nicht anders konnte, als in die ereignisreiche Geschichte einzutauchen und das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte! Ich habe die gut 400 Seiten in nur zwei Zügen verschlungen!

Die inneren sowie äußeren Konflikte der lebensechten Charaktere voller Ecken und Kanten sind plastisch dargestellt und faszinierend verstörend, denn die heiklen Geheimnisse, die einige hüten, vergiften alles...

Die verschiedenen Blickwinkel, Zeitebenen sowie offenen Fragen sind absolut fesselnd. Erzählt wird aus der Sicht der Familie Brandt: Mutter, Vater, Tochter/Braut & Sohn – sie schildern wie sie die Zeit um den Umfall herum und die Hochzeitsfeier erleben.

Im Innenteil des Buches gibt es ein tolles Familien- bzw. Personenverzeichnis, das ich jedoch unnötig fand, denn die Verwandtschaftsverhältnisse und die sonstigen Verbindungen erschließen sich ganz natürlich.


“Nur eine Lüge” ist in jeder Hinsicht ein Meisterwerk: Charakterzeichnung, Schreibstil und Dramaturgie zeugen von wahrem Können! Zudem braucht Malin Stehn keine Tricks oder Kniffe, um die Leserschaft mit unvorhersehbaren Überraschungen zu verblüffen! Unbedingt lesen!!!

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Raffiniert à la Agatha Christie

Mord im Christmas Express
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Die Handlung ist von Anfang an unheilvoll, rätselhaft und fesselnd!

Der Schreibstil ist lebendig, bildstark sowie eindrücklich - ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und mit den Figuren fühlen. ...

Die Handlung ist von Anfang an unheilvoll, rätselhaft und fesselnd!

Der Schreibstil ist lebendig, bildstark sowie eindrücklich - ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und mit den Figuren fühlen.

Die Charaktere sind großartig gezeichnet: Lebensnah, vielschichtig, mit echten Fehlern, Schwächen sowie Stärken.

Es war faszinierend zu erleben, was, wie während Zugfahrt alles passiert, denn da sind so viele Kleinigkeiten und die Andeutungen schwelender Konflikte, dunkler Geheimnisse sowie verborgener Pläne machen neugierig!

Die Atmosphäre ist grandios: Ein Nachtzug, der Im Schneechaos kurz vor Weihnachten von London nach Fort William fährt - in die schottischen Highlands. Die vielen verschiedenen Zuggäste sind interessant und es geht turbulent zu – das bunte Geschehen spielt sich hauptsächlich im Speisewagen ab, aber auch auf den Gängen, in den Abteilen und draußen im Schnee geht es ereignisreich zu...

Während der ersten Hälfte lernt man die Figuren kennen und erlebt, wie sie sich anfreunden oder anfeinden...

Ab ca. der 2. Hälfte geht es um den Mordfall. Roz, eine scharfsinnige Polizistin im Ruhestand, übernimmt die Ermittlungen, auch um sich von ihren Sorgen abzulenken. Sie hadert mit ihrer nicht verarbeiteten traumatischen Vergangenheit und ihrer Tochter steht eine komplikationsreiche Frühgeburt bevor. Roz hat ein unendlich schlechtes Gewissen, weil sie nicht früher losgefahren ist, um ihr beizustehen. Ihre komplizierte Lebensgeschichte wird feinfühlig sowie ergreifend geschildert. Für mich hätte es die (vielen) dramatischen Gegebenheiten rund um Roz nicht gebraucht, gestört sie mich allerdings auch nicht wirklich. Aber einige zeitgeistliche Elemente werden mir etwas zu demonstrativ dargestellt.

“Mord im Christmas Express” ist ein atmosphärisches, mysteriöses, unterhaltsames und spannendes Leseerlebnis!

Agatha Christie Fans sollten sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen!

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Packend, originell & überraschend!

Die Fremde in meinem Haus
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Als die 15-jährige Anna sich bei Susie meldet, fällt diese aus allen Wolken, denn Anna ist das Mädchen, das Susi als junge problembeladene Frau zur Adoption geben musste. Dann erzählt Anna von ihren extrem ...

Als die 15-jährige Anna sich bei Susie meldet, fällt diese aus allen Wolken, denn Anna ist das Mädchen, das Susi als junge problembeladene Frau zur Adoption geben musste. Dann erzählt Anna von ihren extrem strengen Adoptiveltern und Susie will unbedingt helfen, auch weil sie ein unendlich schlechtes Gewissen hat. Anna ist immer öfter und länger zu Gast bei Susi sowie deren Ehemann, wobei nach und nach klar wird klar, dass Anna oft lügt, täuscht und betrügt...

Aber Anna ist nicht die Einzige, die es nicht so mit der Wahrheit hat und als die unschönen Fakten ans Licht kommt, wird die Lage für alle bedrohlich...

Die Enthüllungen sind geschickt mit der aktuellen “Woke-Stimmung” verflochten, die einerseits toll ist, da sie Missstände aufdeckt, angeprangert und hilft sie aufzulösen, andererseits schießt sie manchmal auch ein bisschen übers Ziel hinaus - oder nicht? Ein Teil der Handlung regt diesbezüglich zum Nachdenken an!

“Die Fremde in meinem Haus” ist ein wirklich fesselnder Thriller – voller Wendungen, die wirklich unvorhersehbar sind!

Die erste Hälfte fand ich subtil spannend: Es geht viel Verdächtiges vor sich und angedeutete Geheimnisse sowie Lügen erzeugen eine unheilvolle Atmosphäre.

Ab der 2. Hälfte wird es dann nervenzerreißend: Perfider Psychoterror, Manipulationen, Anschuldigungen und Gewalt lassen die Lage der Hauptfiguren aussichtslos erscheinen und ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, wie die “Auflösung” aussieht!

Dieses Buch ist nicht nur ein fesselnder Thriller, sondern auch eine inspirierende Geschichte über Liebe und Loyalität!

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Mir fehlte es an Spannung

Wer vom Teufel spricht
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Die Journalistin Kaysha hat getan, was sie am besten kann, sie hat recherchiert: Nachdem Jamie ihr übel mitgespielt hatte, hat sie ihn beobachtet und festgestellt, dass er ein tyrannischer Narzisst ist, ...

Die Journalistin Kaysha hat getan, was sie am besten kann, sie hat recherchiert: Nachdem Jamie ihr übel mitgespielt hatte, hat sie ihn beobachtet und festgestellt, dass er ein tyrannischer Narzisst ist, der auch anderen das Leben zur Hölle macht. Anschließend hat sie eine Art Selbsthilfegruppe mit den sechs Frauen, die Jamie ebenfalls zum Opfer gefallen sind, gegründet. Doch nun ist er tot, brutal ermordet, und keine von ihnen will es gewesen sein.

Dann spielt Kaysha wieder Schicksal: Sie sorgt dafür, dass ihre Ex, eine Polizistin, den Mord an Jamie untersucht...

“Wer vom Teufel spricht” ist ein feministischer Spannungsroman, in dem Frauenfeindlichkeit viel Raum einnimmt. Ich finde es generell toll, wenn Schriftsteller*innen gesellschaftliche Probleme in eine Romanhandlung einfließen lassen, hier ist mir das aber etwas zu explizit und dominant gestaltet – zum Beispiel, wieso sind Jamies Opfer alle weiblich?


Die Haupthandlung spielt im Januar 2000, es gibt aber viele (für mich zu viele) Rückblicke in die dramatische Vergangenheit der Protagonistinnen - diese sind zwar interessant sowie ergreifend, ich habe allerdings einen Thriller erwartet (so steht es auf dem Cover) und meiner Meinung nach ist dieses Buch ein Drama mit Spannungselementen.

Trotz der vielen Perspektiven fiel es mir leicht den Überblick zu behalten, da die einzelnen Frauen sehr einprägsam dargestellt werden.

Die Ermittlungen und die Ereignisse nach dem Mord sind spannend sowie nervenaufreibend.

Die Handlung ist komplex, düster, überraschend und erschütternd. Die vielen verschiedenen Beziehungen, die Jamie zu den sieben Frauen hatte, waren geprägt von Lügen, Manipulation und Betrug. Ich finde es sehr realistisch, dass einige von Jamies Opfern ebenfalls zerstörerisch waren und großen Schaden angerichtet haben, wenn auch nicht mit böser Absicht - für die Leidragenden dürfte das kaum einen keinen Unterschied machen...

Ich empfinde es irgendwie als “unfeministisch”, da klischeehaft aktiv vs. passiv oder raffiniert vs. naiv, dass der Mann der Teufel ist, der manipuliert, plant und gezielt eigennützig handelt, während die Frauen aus Versehen Schaden zufügen, weil sie es nicht besser wissen, z.B. wenn sie blind vor Liebe sind.

Der Mordfall bzw. die Ermittlungen sind ungemein packend und wendungsreich gestaltet, doch diese Elemente kommen für meinen Geschmack zu kurz. “Wer vom Teufel spricht” ist für meiner Meinung nach vielmehr ein Drama als ein Thriller, sodass meine Erwartungen in Bezug auf Nervenkitzel kaum erfüllt wurden.

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