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Veröffentlicht am 25.11.2024

WOW!!!

Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.
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Die 17-jährige Robyn, ein True-Crime-Fan, beobachtet die Geschehnisse im Hotel Ambrosia gegenüber beinahe rund um die Uhr von ihrem Fenster aus, mit einem Opernglas, denn: sie ist seit Jahren chronisch ...

Die 17-jährige Robyn, ein True-Crime-Fan, beobachtet die Geschehnisse im Hotel Ambrosia gegenüber beinahe rund um die Uhr von ihrem Fenster aus, mit einem Opernglas, denn: sie ist seit Jahren chronisch krank, und kann im Grunde nicht raus gehen. Die gruselige Geschichte des Hotels (voller ungeklärter Morde, Selbstmorde, Unfälle, Vermisstenfälle, Entführungen etc.), die bis ins Jahr 1921 zurückreicht, und die fragwürdigen Gäste faszinieren sie. Sie träumt von eigenen Cold-Case-Ermittlungen bzw. einem eigenen True-Crime-Podcast über das Horror-Hotel. Als sie etwas Seltsames beobachtet und kurz darauf Zeugin einer Entführung wird, wird aus Spaß plötzlich Ernst.

Robyns Dilemma, weil sie zu kraftlos ist, um zu handeln, wird nachvollziehbar geschildert. Nach der Entführung wählt sie zwar den Notruf, doch es ist kompliziert ...

Der lebendige Schreibstil und die (von Anfang an) interessante, spannende Handlung sind absolut mitreißend!

Die gruseligen Geschehnisse, die in den letzten gut 100 Jahren im Ambrosia Hotel stattfanden, werden übersichtlich dargestellt und die unbehagliche, beklemmende Atmosphäre des Horror-Hotels ist greifbar.

Die Krimi-Elemente bzw. die Hobby-Ermittlungen sind unfassbar aufregend sowie ereignisreich! Der packend gestaltete Handlungsverlauf ist ungemein ausgeklügelt und bietet unzählige erschütternde Überraschungen, auch weil die zwielichtigen Hotelgäste wirklich faszinierend verstörend sind und viele Fragen aufwerfen!

Ich fand Robyn manchmal rücksichtlos, weil sie ihre Ziele stur verfolgt bzw. verfolgen lässt und dabei ihre fragile Gesundheit sowie die Bedürfnisse/Nöte anderer vernachlässigt oder gar ignoriert. Ich habe mir in der Hinsicht etwas mehr Selbstkritik/Einsicht von der Protagonistin gewünscht.

“Hotel Ambrosia” ist ein spektakulärer, wendungsreicher Jugendkrimi mit tollem Humor und vieeel Nervenkitzel.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Serienmörderin aus Versehen

Mordscoach
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Sophie arbeitet erfolgreich als Therapeutin bzw. Coachin. Bis vor Kurzem dachte sie, sie würde eine glückliche Ehe führen, doch sie hat herausgefunden, dass ihr Mann eine Affäre hat. Diese Erkenntnis macht ...

Sophie arbeitet erfolgreich als Therapeutin bzw. Coachin. Bis vor Kurzem dachte sie, sie würde eine glückliche Ehe führen, doch sie hat herausgefunden, dass ihr Mann eine Affäre hat. Diese Erkenntnis macht sie, obwohl sie vieeel Wert auf Achtsamkeit, Respekt und Empathie legt, zu einer leicht reizbaren Person voller Verachtung. Sie kann sich zwar analysieren, objektiv betrachten und Ursachen erforschen, dennoch steht sie ihrem Gefühlschaos sowie ihrer Unbeherrschtheit größtenteils machtlos gegenüber!

Theorie und Praxis sind eben zwei unterschiedliche Dinge – der Wert der Psychologie/Therapien wird herrlich schwarzhumorig durch den Kakao gezogen, denn nicht nur Sophies Lage scheint aussichtslos, auch ihre Patienten schaffen es nicht, zerstörerische Muster abzulegen ...

Nachdem sie die Geliebte ihres Mannes im Affekt getötet hat, gerät sie in einen Teufelskreis des Tötens. Sie ist entsetzt über ihr mörderisches Verhalten und die Untreue ihres Ehemannes macht sie Mal traurig, Mal wütend. Es wird zum Kraftakt zwischen Todschlag nach Todschlag inklusive Leichen entsorgen sowie Gefühle sortieren, die Fassade der Normalität zu wahren. Sie ist psychisch wie physisch am Ende, hasst alle und alles – inklusive sich selbst. Zigaretten und Wein werden zu ihren besten Freunden, auch weil sie erkennen muss, dass es nicht möglich ist, rational und offen mit der Affäre ihres Mannes umzugehen.

Der Schreibstil ist ausgesprochen lebendig, witzig spritzig und galgenhumorig geistreich – ich bin nur so durch die Seiten geflogen! Ich fand die unverblümte Ausdrucksweise, mit der Sophies Gefühle beschrieben werden wunderbar erfrischend!

Da aus Sophies Sicht erzählt wird, aus der Ich-Perspektive, ist man hautnah dabei, quasi direkt in ihrem Kopf, sodass es ich automatisch mit ihr gefühlt habe! Nein, sie ist nicht nett, manchmal auch ziemlich oberflächlich und ihre Kontrollverluste sind extrem, aber da die Gründe für ihren geistig umnachteten Zustand (ihre Frustrationstoleranz wird wirklich herausgefordert, zudem wird ein überwunden geglaubtes Trauma getriggert) insgesamt nachvollziehbar gestaltet sind, konnte ich meistens Empathie für sie aufbringen. Was in ihr vorgeht, ist psychologisch hoch interessant, denn es zeigt die Kluft zwischen (Selbst)Erkenntnis und Verhalten bzw. zwischen Verstand und Gefühl.

“Mordscoach” ist für mich ein skurriler, rasanter, ereignisreicher, nervenaufreibender Psychothriller, der von Anfang an Spannung bietet. Die Handlung ist nicht nur mordsunterhaltsam, sie hat auch Tiefgang, da es um verschiedene Arten von toxischen Beziehungen sowie ihre vielfältigen Auswirkungen geht. Die Wendung, als es in Sophie “Klick macht” und sie auf sehr unorthodoxe Art “die Kontrolle übernimmt”, fand ich überaus gelungen, ich hätte mir jedoch insgesamt ein bisschen mehr Realitätsnähe gewünscht.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Originell, cool & herrlich düster, aber mir fehlte es an Spannung

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Die unmotivierte Studentin Tycho wird von Alkohol übermenschlich stark. Da sie als Barkeeperin in NYC arbeitet, kommt ihr das entgegen, denn Halbstrake, die es auf Schwächere abgesehen haben, gibt es dort, ...

Die unmotivierte Studentin Tycho wird von Alkohol übermenschlich stark. Da sie als Barkeeperin in NYC arbeitet, kommt ihr das entgegen, denn Halbstrake, die es auf Schwächere abgesehen haben, gibt es dort, gerade nachts auf ihrem Heimweg, zuhauf. Sie betätigt sich heimlich als selbstjustizübende Rächerin, nicht einmal ihr bester Freund Logan weiß davon. Sie fühlt sich oft einsam, weil sie ihre Nachtaktivitäten mit niemandem teilen kann, zudem plagen sie die Dämonen ihrer dunklen Vergangenheit ...

Doch plötzlich wird sie zu dem Thema in den Medien, unter dem Namen Captain Wodka, wird sie zum Stadtgespräch. Ihre Superkraft wird schließlich zum existentiellen Problem, denn gleich zwei Organisationen, mit entgegengesetzten Zielen, haben es auf sie abgesehen ...

Ich mochte die Prämisse, die düstere Protagonistin, die Figurendynamiken, den intensiven Schreibstil und die einfallsreiche, wendungsreiche Geschichte rund um die coole, starke sowie gleichermaßen verletzliche Tycho sehr – aber da ich den Handlungsverlauf als unnötig in die Länge gezogen empfand, kam für mich kaum Spannung auf.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Temporeiche, vielschichtige Spannung!

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt
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Der erste Fall des neu gegründeten Europol-Cold-Case-Team in Berlin um die Wahl-Berlinerin Sophie und David aus Paris, hat es in sich: Ermittlungen zu einem Vermisstenfall führen in einen ehemaligen Jugendwerkhof ...

Der erste Fall des neu gegründeten Europol-Cold-Case-Team in Berlin um die Wahl-Berlinerin Sophie und David aus Paris, hat es in sich: Ermittlungen zu einem Vermisstenfall führen in einen ehemaligen Jugendwerkhof der DDR. Dort werden allerdings die Leiche eines französischen Staatsbürgers und ein Massengrab gefunden. Das internationale Team muss sich daraufhin mit den dunklen, tiefen Abgründen des Erziehungsheims befassen und stößt auf entsetzliche Gräueltaten. Sophie und David geben alles, um den Fall zu lösen, denn er ist für beide persönlich, wenn auch auf völlig unterschiedliche Art und Weise.

Die Ermittlungen werden immer verästelter, es ereignen sich weitere rätselhafte Verbrechen und die umfangreichen Nachforschungen bringen lange mehr Fragen als Antworten mit sich.

Ich fand die Rachejagd-Trilogie von Nica Stevens und Andreas Suchanek großartig, aber ich glaube, die neue Reihe, Das Cold-Case-Team Berlin, gefällt mir jetzt schon besser: Die Charaktere haben noch mehr Tiefe, sie sind noch interessanter und die Verbrechen noch erschütternder. Mir persönlich hat der geschichtliche Bezug sehr gefallen, auch weil er gekonnt mir der Gegenwart verwoben wird.

Der lebendige, ausdrucksstarke Schreibstil, die ereignis- und temporeiche Handlung, die Dynamik zwischen den Figuren (hier blitzt stellenweise toller Humor auf) sowie die vielen (plausiblen) Überraschungen sind absolut mitreißend - ich habe “Todeskeller” in zwei Zügen verschlungen!

Eine unerwartete Enthüllung ganz zum Schluss macht Lust auf den Folgeband!

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Großartig!

Der Zögling
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“Der Zögling” ist Band eins der preisgekrönten englischen Krimireihe um die eigensinnigen Ermittelnden DS Washington Poe und die Analystin Tilly Bradshaw sowie deren Chefin DI Stephanie Flynn. Das Buch ...

“Der Zögling” ist Band eins der preisgekrönten englischen Krimireihe um die eigensinnigen Ermittelnden DS Washington Poe und die Analystin Tilly Bradshaw sowie deren Chefin DI Stephanie Flynn. Das Buch erschien 2018 unter dem Titel “Flammen der Vergeltung” bei Weltbild.

Ein cleverer, gut organisierter Serienmörder foltert seine Opfer in den alten Steinkreisen der Grafschaft Cumbria und verbrennt sie bei lebendigem Leibe. Dann kommt der Verdacht auf, dass der suspendierte DI Washington Poe sein nächstes Opfer werden könnte ...

Man ist sofort mitten im Geschehen: Eine entsetzlich zugerichtete Leiche, das dritte Opfer eines Serienmörders, führt zur Aufhebung von Poes Suspendierung, denn auf dem Körper des Toten wurde sein Name eingeritzt. Da Poe 18 Monate weg war, hat sich einiges geändert: seine ehemalige Untergebene ist nun seine Chefin und er braucht die eine oder andere Minute, um den richtigen Umgang mit der neuen, ungewöhnlichen Analystin zu finden.

Innerhalb weniger Kapitel wird klar, wer wie drauf ist und wer welche Stärken bzw. Schwächen hat - all das wird ungemein gewitzt, fast schon cartoonhaft dargestellt! Der geistreiche, schräge Humor bildet einen tollen Kontrast zu den grauenvollen Serienmorden. Poe ist sehr direkt, er lässt sich keinen Sch... bieten und ignoriert Vorschriften, die keinen Sinn machen oder Zeit kosten. Die junge Analystin redet mit Zeugen auch Mal über Verdauungsprobleme und die Chefin der beiden ist vollauf damit beschäftig die Wogen zu glätten, denn Poes eigenmächtiges Handeln sorgt für Entrüstung bei den hohen Tieren.

“Der Zögling” ist hochspannend, wendungs- sowie facettenreich und unterhaltsam: Der komplexe Fall, der immer wieder neue Fragen aufwirft, und schließlich auf einen völlig unerwarteten Weg führt, ist absolut mitreißend. Die nervenaufreibenden, ereignis- sowie temporeichen Ermittlungen sind interessant und die burleske Figurendynamik brachte mich regelmäßig zum Schmunzeln. Für Fans von Elizabeth George, AK Turner und/oder Nicci French.

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