Profilbild von Snowcat

Snowcat

Lesejury Star
offline

Snowcat ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Snowcat über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2022

Mysteriös, romantisch und dramatisch!

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
0

Ich finde Harper, die Protagonistin, super: sie ist alles andere als naiv oder offenkundig lieb und nett! Sie ist cool, mutig, konsequent, misstrauisch, pragmatisch, mag keinen Smalltalk, hat kein Problem ...

Ich finde Harper, die Protagonistin, super: sie ist alles andere als naiv oder offenkundig lieb und nett! Sie ist cool, mutig, konsequent, misstrauisch, pragmatisch, mag keinen Smalltalk, hat kein Problem damit ihre Meinung zu sagen bzw. für sich einzustehen – sogar, wenn es riskant ist! Sie hat natürlich auch eine gefühlvolle Seite, und kann verletzlich sein, aber sie lässt nicht jeden in ihr Herz, sie geht sparsam mit ihrer Zuneigung um, aus verständlichen Gründen…
Sie ist klug, kennt jedoch ihre Schwächen, und kann den Rat von anderen annehmen, wenn sie selbst nicht weiterweiß. Sie ist fair, aber wenn „der Zweck die Mittel heiligt“ kann sie auch anders…
Ich würde sagen sie ist der Inbegriff von: Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern etwas zu tun, obwohl man eine Heidenangst hat!
Der Schreibstil ist lebendig, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Die Handlung ist facettenreich; es geht um Freundschaft, Familie, romantische Liebe, vor allem aber um Geheimnisse und mysteriöse, gefährliche Magie. Die zwei verschiedenen Perspektiven und die abwechslungsreichen, originellen Geschehnisse sind interessant und die komplizierten zwischenmenschlichen Gegebenheiten sind ungemein dramatisch; ich fieberte richtig mit den Protagonisten mit.
Ich hätte mir allerdings einiges an Oxford bzw. England Flair gewünscht, denn das Setting kam für mich nicht zum Tragen. Meiner Meinung nach wäre es das mindeste gewesen, dass die Figuren öfter Tee, statt Kaffee, getrunken hätten 😉.
Das Verhältnis zwischen gelösten Problemen, gewonnenen Erkenntnissen und offen Fragen finde ich optimal, sodass ich mit dem Ende zufrieden und gleichzeitig neugierig auf Band 2 bin, auch wenn der Schluss ein nervenzerfetzender Cliffhanger ist!
Das Cover finde ich schön, auch wenn es, meiner Ansicht nach, kaum zum Inhalt passt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2022

Ein brillant inszenierter, fesselnder Thriller

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
0

Die geheimnisvolle, nervenzerfetzende Handlung entwickelt schnell eine unwiderstehliche Sogwirkung!

Die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen sorgen für anhaltende Spannung, denn Marc Raabe verknüpft ...

Die geheimnisvolle, nervenzerfetzende Handlung entwickelt schnell eine unwiderstehliche Sogwirkung!

Die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen sorgen für anhaltende Spannung, denn Marc Raabe verknüpft die einzelnen Handlungsstränge geschickt zu einer komplexen Geschichte mit atemberaubendem Tempo.

Immer wieder werden neue Fragen aufgeworfen, die mich regelrecht durch die Seiten rasen ließen, den Antworten entgegenfiebernd. Das Zusammenspiel zwischen den verzweifelten Hauptfiguren und den ominösen Nebenfiguren, schafft ein enges Netz aus Misstrauen, Bedrohungen und Fragezeichen.

Die beunruhigende Stimmung in der geschlossenen Psychiatrie, in der Sita für Tom einen Verdächtigen befragt, ist vollgepackt mit manipulativen Genies, und sorgt für viele Gänsehautmomente - denn grausame Machtspiele und verstörende Andeutungen beherrschen jede Begegnung. Aber nicht nur die Patienten/Insassen sind hier gefährlich, sondern auch das Personal – möglicherwiese jedoch auch nützlich...

Toms Nachforschungen in London und Sitas Horrortrip in der abgelegenen Alpenklinik bringen schockierende Erkenntnisse hervor, die sich nach und nach zusammenfügen. Die Schatten der Vergangenheit, sowohl Tom als auch Sita werden von alten Schuldgefühlen gequält, sind ihre ständigen Begleiter, und erschweren die ohnehin schon verzwickte, von Brutalität geprägte Schnitzeljagd.

„Violas Versteck“ ist durchweg mysteriös, düster und packend. Der Schreibstil ist ausdrucksstark und erzeugt eine greifbar beklemmende Atmosphäre. Die ungewöhnlichen Figuren sind großartig ausgearbeitet, und die ausgeklügelte Handlung bietet herrlich schwindelerregende Wendungen. Ich konnte das Buch kaum weglegen. Ganz großes Kopfkino!

Das neuste Buch von Marc Raabe ist, meiner Meinung nach, der spannendste Teil der Tom Babylon-Reihe. „Violas Versteck“ ist der 4. Band, kann aber problemlos unabhängig von den Bänden 1-3 (Schlüssel 17, Zimmer 19, Die Hornisse) gelesen werden. Die evtl. nicht vorhandenen Vorkenntnisse werden, wenn es darauf ankommt, gekonnt zusammengefasst präsentiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2022

4,5 Sterne: Für mich fast perfekt...

Dreivierteltot
0

„Dreivierteltod“ ließ bei mir direkt das Kopfkino anspringen: ich sah die wild romantische Natur Schottlands vor meinem inneren Auge und fieberte jede Sekunde mit Kim mit. Die Protagonistin ist lebensecht ...

„Dreivierteltod“ ließ bei mir direkt das Kopfkino anspringen: ich sah die wild romantische Natur Schottlands vor meinem inneren Auge und fieberte jede Sekunde mit Kim mit. Die Protagonistin ist lebensecht gezeichnet, und durch die Ich-Perspektive werden ihre Gedanken, Gefühle sowie Ängste greifbar. Auch das Geschehen wird atmosphärisch sowie ausdrucksstark geschildert. Der wohl dosierte schwarze Humor verstärkt die düstere Stimmung, die über allem schwebt. Die kurzen Kapitel und die lebendige, junge Sprache ließen mich nur so durch die Seiten fliegen.

Das beeindruckende Setting wird effektiv in Szene gesetzt; die raue schottischen Natur bietet den perfekten Rahmen für Kims innere Zerrissenheit. Sie ist sensibel, klug, mutig, und will das Beste der anspruchsvollen Wanderung machen, aber sie leidet unter Minderwertigkeitsgefühlen sowie Stimmungsschwankungen. Die Wanderung durch die Highlands wird sie aufgrund verschiedener Ereignisse jeden Tag alptraumhafter, und zunehmende körperliche Überforderung zusammen mit dem schlechten Wetter, verschlechtern ihren Gemütszustand immer weiter.

Die Figuren sind herrlich mysteriös bis undurchsichtig, und die Geschichte ist von Anfang an rätselhaft sowie psychologisch interessant. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist faszinierend verstörend, und somit absolut packend.

„Dreivierteltot“ ist ein fesselnder, bewegender, vielschichtiger Jugendthriller, der mich fast rundum begeistert: die Handlung ist ausgeklügelt, die Figuren verfügen über Tiefe, nur das Ende – das erschütternd und unerwartet ist – trifft einfach nicht meinen persönlichen Geschmack.

Christina Stein hat das Talent die Themen Erwachsenwerden, Beziehungsprobleme, Freundschaft, Familie, toxische Menschen, zwiespältige romantische Gefühle, und eine herausfordernde Wanderreise - scheinbar mühelos - in einen unfassbar beklemmenden sowie verblüffenden Spannungsroman einzuflechten.

Ich finde das Cover großartig: es ist im Grunde genommen schlicht, aber gleichzeitig expressiv, da es das Innenleben der Hauptfigur sowie die verhängnisvolle Atmosphäre vermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Solider Thriller!

So blutig die Nacht
0

„So blutig die Nacht“ ist ein wirklich spannender, vielschichtiger Thriller. Die verschiedenen Handlungsstränge und entsprechenden Perspektiven sind packend miteinander verwoben
Kate Marshall ist eine ...

„So blutig die Nacht“ ist ein wirklich spannender, vielschichtiger Thriller. Die verschiedenen Handlungsstränge und entsprechenden Perspektiven sind packend miteinander verwoben
Kate Marshall ist eine tolle Frau/Ermittlerin: Sie ist trockene Alkoholikerin, wird gerade retraumatisiert, aber sie lässt sich keinen Sch... gefallen: weder von ihrem Vorgesetzten noch von der Polizei! Ihr junger, ambitionierter Assistent hat mir besonders gut gefallen, bzw. die Art wie die beiden miteinander umgehen, fand ich großartig.
Der Schreibstil ist atmosphärisch und ich konnte mir alles richtig gut vorstellen bzw. nachvollziehen.
Die Erzählerin spricht natürlich und doch ausdrucksstark.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2022

Ich bin absolut begeistert!!!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
0

Der sagenhaft humorvolle, lebhafte Schreibstil ließ mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen. Die atmosphärischen Details, die süßen, interessanten und verschrobenen Figuren, die turbulent einfallsreiche ...

Der sagenhaft humorvolle, lebhafte Schreibstil ließ mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen. Die atmosphärischen Details, die süßen, interessanten und verschrobenen Figuren, die turbulent einfallsreiche Handlung, und die spritzig witzige Sprachspielerei sind Lesefreude pur für Jugendliche sowie jung gebliebene Erwachsene.

London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ wird herrlich rege aus Zoes Perspektive erzählt. Sie bringt mit ihrer zuversichtlich tatkräftigen Art viel Leichtigkeit und Lebensfreude in die zwanghaft tugendhafte Regency-Ära. Die nicht endend wollenden Herausforderungen ihres Alltages als Zofe im Jahr 1816 sind unfassbar kreativ sowie amüsant gestaltet.

Das Rätsel um einen mythologischen Zeitreise-Mondscheinspiegel, das Zoe lösen muss, um zurück in ihre Zeit zu gelangen ist wirklich kniffelig und drängend, denn: wer zu lange in der Vergangenheit bleibt ist für immer verloren.

Aber sie hat ja Hayden an ihrer Seite, der ebenfalls zurück in die Zukunft will, sogar dringender noch als Zoe, denn er kann dem Leben im 19. Jahrhundert so gar nichts abgewinnen. Die beiden sind jedoch nicht die einzigen, die sich für magische Spiegel interessieren: ein freches Fellknäul, eine zwielichtige Diva und eine gefährliche Geheimgesellschaft verkomplizieren ihre Suche nach Antworten.

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, müssen sie auch noch mit lästigen Anstandsregeln herumschlagen…

Zoe ist aufgeweckt, fröhlich und freundlich. Sie lässt sich kaum aus der Ruhe bringen, und macht das Beste aus ihrer Zeit im Jahr 1816. Hayden ist auf den ersten Blick ein oberflächlicher Hedonist, doch der Eindruck täuscht…

London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ ist der erste Band einer Reihe, und endet daher offen bzw. ich würde sagen: es bleibt spannend!

Die Handlung ist eine grandiose Zeitreise mit viel Charme, Humor, Abenteuern, Gefahren, und Romantik. Der wertvolle Jugendbuchfaktor ist geschickt sowie inspirierend in die bunte Geschichte eingebaut. Ich habe mich glänzend unterhalten gefühlt und freue mich auf die Fortsetzung.

Für Fans der Edelstein-Trilogie („Liebe geht durch alle Zeiten“ - Kerstin Gier) ist dieses Buch garantiert das Jahreshighlight!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere