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Veröffentlicht am 22.03.2021

Eine neue Lieblingsreihe? JA!!!

Nevernight - Die Prüfung
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Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover finde ich absolut genial ...

Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover finde ich absolut genial und einfach nur gelungen. Die Schatten? Mega! Die Maske? Genauso habe ich sie mir vorgestellt. Die Nicht-Katze? Seht euch das rote Auge an und sie ist durchscheinend! Das grabbeinerne Stilett? Yas.
Ich werde mir die Bücher definitiv als Hardcover zulegen, haha.

Meine Meinung:
Oha! Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich hier groß schreiben soll, daher denke ich, dass die Rezension auch eher kurz ausfallen wird. Allzu viel habe ich jedenfalls nicht zu sagen! :D
Der Hype auf Instagram um diese Reihe ist definitiv gerechtfertigt.

Nevernight ist so ganz andere Fantasy als die, die ich sonst gewohnt bin. Viel düsterer, blutiger und moralisch fragwürdiger, aber gleichzeitig fehlt es dem Buch auch nicht an Humor (der erste Satz des Buches sagt schon alles darüber aus). Jay Kristoff hat hier die perfekte Mischung gefunden!

Mia als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Einerseits ist sie sehr hitzköpfig, macht viele Fehler und ist einfach ein 16-jähriges Mädchen. Andererseits weiß sie, sich sowohl körperlich als auch verbal zu verteidigen, ist schlagfertig und vor allem lernt sie auch aus ihren Fehlern und nimmt auch mal (nicht immer) den Rat von ihrem Begleiter Herrn Freundlich an.
Besonders interessant an ihr finde ich, dass sie nicht die typische nette Protagonistin ist, die jedem alles rechtmachen will, sondern ihr eigenes Ziel verfolgt: Sie will Rache für ihre Familie. Dazu ist sie bereit, alles zu tun und man kauft ihr ab, dass sie das Zeug zur Assassinin hat. Dabei ist sie sehr willensstark und lässt sich nur wenig von außen beeinflussen.
Man kann sich gut in sie hineinversetzen und fiebert von Anfang an mit ihr mit. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit ihr weitergeht!

Aber nicht nur mit seiner Protagonistin kann Nevernight überzeugen. Vor allem das ganze Worldbuilding, das viele Parallelen zum Römischen Imperium hat, hat mir sehr gut gefallen! Sowohl das politische System in Gottesgrab als auch einige Namen (Scaeva  Caesar) sind stark daran angelehnt, und auch die alte Sprache Askahisch ist dem Lateinischen sehr ähnlich. Der Latein-Geek in mir hat sich darüber sehr gefreut, und Nevernight erhält dadurch zusammen mit der Roten Kirche und dem Rätsel um Dunkelinn Originalität! :D

Der Schreibstil hat mich ebenfalls sehr mitreißen können. Besonders ist hierbei, dass Mias Geschichte von einem unbekannten Schreiber (nicht Jay Kristoff :D) erzählt wird, der den Leser vereinzelt direkt anspricht – aber so, als gehöre der Leser selbst in die Welt von Nevernight! Dadurch wird man logischerweise nur noch mehr in die Geschichte gezogen und alles fühlt sich noch realer an.
Die Fußnoten, die zwischendurch in den Text eingestreut sind, haben mich zugegebenermaßen anfangs etwas verwirrt (wann hat man schon Fußnoten in einem fiktiven Text?), aber sie passen dazu, dass Nevernight die Erzählung eines Chronisten ist. Darüber erhält man zudem viele weitere Informationen über die Geschichte der Roten Kirche, von Gottesgrab und allem, was dazugehört, die nicht wesentlich zum Hauptplot beitragen, aber ihn durchaus bereichern.

Fazit:
Zusammenfassend gibt es also nichts auszusetzen. Die Prüfung ist hervorragender Auftakt zu einer spannenden Reihe, der mich von Anfang an mit seiner Originalität, den Parallelen zum Römischen Reich, und der Düsternis, die er durch den Assassinenplot erhält, fesseln konnte. Hinzu kommt mit Mia eine tolle Protagonistin und ein einzigartiger Schreibstil, der den Leser mit in die Geschichte einbindet, und man hat ein neues Monatshighlight!
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 22.03.2021

Langsame, aber hochkomplexe High Fantasy

Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin
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Vielen lieben Dank an das Penguin Randomhouse-Bloggerportal und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das ...

Vielen lieben Dank an das Penguin Randomhouse-Bloggerportal und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover von Band 2 ist genau das gleiche wie von Band 1 nur mit einer umgekehrten Farbgebung. Das gefällt mir sehr gut, da es das Originalcover ist und somit deutlich wird, dass es sich im Original um einen Einzelband handelt, während man im Deutschen trotzdem noch gut Band 1 und 2 voneinander unterscheiden kann.
Toll finde ich auch die Karten im Einband sowie das Glossar im Anhang. Das hilft bei der Orientierung im Buch auf alle Fälle weiter!
Das Buch hat übrigens auch ein Lesebändchen.

Meine Meinung:
Der Orden des Baumes ist schwierige, hochkomplexe High Fantasy, die definitiv nichts für Fantasy-Anfängerinnen ist! Selbst geübte Fantasyleserinnen wie ich haben unter Umständen Schwierigkeiten, sich in die Welt des Ordens einzufinden. 😉

Das liegt zum einen auch an dem Schreibstil von Samantha Shannon, der keiner ist, über den man mal so eben hinwegliest. Er hat mir zwar für ein High Fantasy-Buch sehr gut gefallen, aber ich habe dennoch eine Weile gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Sie schreibt relativ hoch und eher wenig umgangssprachlich, was aber durchaus zum mittelalterlichen Setting passt – eben sehr typisch für High Fantasy. Dennoch musste ich vor allem zu Beginn einige Sätze mehrfach lesen, um den Sinn dahinter zu verstehen. Das legt sich jedoch mit steigender Spannung: Wenn man einmal „drin“ ist, ist man „drin“.

Zum anderen umfasst der Orden aber auch sehr viele verschiedene Figuren, die natürlich alle ungewöhnliche, teils auch ähnlich klingende Namen haben, eine ganze Welt voller unbekannter Orte und dazu besondere Wesen und Begriffe, bspw. der Ichneumon Aralaq oder Siden für eine Form der Magie. Das alles muss man erst einmal „lernen“, bevor man die Wörter auseinanderhalten kann, aber dabei hilft das Glossar am Ende besonders. Anfangs ist es daher etwas schwierig, in die Geschichte einzufinden, aber gerade diese Komplexität macht Der Orden des Geheimen Baumes meiner Meinung nach aus. Man merkt einfach, wie viele Gedanken die Autorin sich über dieses Buch gemacht hat.

Vor allem ist jedoch das zu Beginn eher langsame Erzähltempo hinderlich. Der Orden ist im Original, wie gesagt, ein Einzelband. Dennoch hat man selbst hier in Buch 2 – also in der zweiten Hälfte des Originals – anfangs noch lange das Gefühl, dass sich die Geschichte erst aufbauen muss. Zwar ist die Handlung nicht mehr ganz so zäh wie in Die Magierin, aber ein wenig Geduld, bis alles endlich zusammenläuft, braucht man dennoch. Etwa nach der Hälfte von Die Königin war es dann soweit, dass ich mich nur noch schwer von der Geschichte lösen konnte. Bis dahin musste ich mich allerdings fast schon überreden, noch ein weiteres Kapitel zu lesen.

Das ist schade, da Der Orden des Geheimen Baumes so unglaublich originell ist. Nicht nur das Magiesystem, das nach und nach immer mehr erklärt wird und man so mit fortlaufender Handlung immer besser versteht, sondern auch der neue Blickwinkel auf Drachen, nämlich dass es feuerspeiende „Lindwürmer“ gibt und solche Drachen, die ihre Kraft aus dem Wasser ziehen, haben mir wahnsinnig gut gefallen.
Hier macht sich dann aber auch der lange Aufbau bezahlt: Nur, weil die Autorin sich zu Beginn so viel Zeit gelassen hat, in die Welt einzuführen und alles zu erklären, kann das Buch in dieser Hinsicht überzeugen. Insofern ist es natürlich nicht nur schlecht, dass der Anfang so langwierig ist – auch wenn man sagen muss, dass dem Buch ein paar spannende Sequenzen mehr nicht geschadet hätten.

Die Figuren des Ordens sind ebenso komplex wie das Magiesystem. Die Geschichte wird von vier handelnden Personen erzählt: Eadaz, eine Dienerin des Ordens vom Orangenbaum, Loth, ein Adliger aus Inys, Tané, eine Drachenreiterin, und Niclays, einen in Ungnade gefallenen Alchemisten.
Alle vier sind dabei so grundverschieden, wie es nur möglich ist – dadurch fällt es nicht nur sehr leicht, sie voneinander zu unterscheiden, sondern auch, sich in jeden einzelnen von ihnen hineinzuversetzen: In allen findet man auch sich selbst wieder.
Gleiches gilt aber auch für die Nebenfiguren: Sie dienen nicht, wie es so oft bei Nebenfiguren ist, den Protagonisten als „Plot Device“, sondern haben alle einen ebenso ausgeformten, einzigartigen Charakter, wodurch auch sie umso lebensechter erscheinen.
Am meisten hat mir dabei Sabran, die Königin von Inys gefallen: Während sie mich anfangs aufgrund ihrer Starrsinnigkeit noch genervt hat, war ich zum Ende hin wirklich beeindruckt, wie sie sich ihre Unabhängigkeit erkämpft hat und aus allem, was sie erlebt hat, stärker und selbstbewusster herausgewachsen ist. Sie hat eine wirklich tolle Entwicklung durchgemacht!

„‚Die, die die Ketten trägt, ist tausendmal größer als der, der sie anlegt‘, erwiderte Nayimathun. ‚Ketten sind Feigheit.‘“ (S. 70)

Was abschließend noch erwähnenswert ist: Der Orden des Geheimen Baumes zeigt, dass High Fantasy nicht sexistisch sein muss. In so gut wie allen HF-Büchern, die in einem mittelalterlichen Setting spielen, ist es Gang und Gäbe, dass Frauen von Männern unterdrückt, ausgenutzt und belächelt werden. Eben, weil es im „echten“ Mittelalter so war. Aber wer sagt denn, dass das in Fantasy auch so sein muss? Fantasy ist doch gerade das Genre, in dem alles erlaubt ist!
Und das zeigt Der Orden des Geheimen Baumes: Das Königinnenreich Inys bspw., oder auch der Orden des Orangenbaumes sind Matriarchate. Auch in vielen anderen Teilen dieser Welt sind Frauen diejenigen, die leitende Positionen und Macht innehaben – nicht in allen, es gibt auch Könige und Kaiser!
Frauen und Männer sind hier also gleichberechtigt, und das wird nicht einmal zum Thema gemacht, sondern ist einfach so. Ein Beispiel: Die Ritter des Leibes der Königin von Inys sind sowohl Männer als auch Frauen, und das ist dort eine Selbstverständlichkeit. Und all das, ohne dass die Geschichte darunter „leidet“! Wer hätte das gedacht? (Achtung, Sarkasmus hier)

„‚Unfruchtbar.‘ Sie lächelte kühl. ‚Wir sollten uns ein anderes Wort dafür ausdenken, meine ich. Dieses jedenfalls klingt so, als wäre ich ein Stoppelfeld. Ein brachliegendes Stück Land, das nichts mehr zu geben hat.‘“ (S. 188)

Gleiches gilt übrigens auch für gleichgeschlechtliche Beziehungen. Es gibt hier mehrere Figuren, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, und auch das wird nicht weiter kommentiert, sondern einfach dahingestellt.
In der Hinsicht ist Der Orden des Baumes also ein Vorreiter für moderne High Fantasy!

Fazit:
Insgesamt ist Der Orden des Baumes eine schlüssige und runde Fantasy, die vor allem damit überzeugen kann, das von dem Weltenaufbau über die Charakterisierung der Figuren bis hin zum Magiesystem alles komplett durchdacht ist. Zwar wird die Geschichte dadurch ebenso komplex, aber das ist bei High Fantasy ja nichts Neues.
Eine weitere Besonderheit, die eigentlich nicht „besonders“ sein sollte, aber den Orden auszeichnet: Er beweist, dass gerade High Fantasy auch ohne klischeehafte Rollenbilder und Sexismus geht.
Etwas schade ist, dass der Anfang, der im Original sogar schon der Mittelteil ist, immer noch sehr langatmig ist und es entsprechend viel Zeit und Nerven braucht, bis es zum spannenden Teil kommt. Das hat mein Lesevergnügen hier etwas eingeschränkt, weshalb ich einen Punkt abziehe.
4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Enemies to lovers im Jasper National Park ♥

Free like the Wind
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Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover finde ich mal wieder wunderschön. ...

Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover finde ich mal wieder wunderschön. Mir gefällt es gut, dass durch das Ahornblatt sowohl der Bezug zu Kanada gezogen wird, aber auch, dass man so auf den ersten Blick erkennen kann, dass Free like the wind zu Wild like a river gehört.
Gleichzeitig unterscheiden sich die beiden Cover natürlich dadurch, dass auf Band 1 eben ein Fluss zu sehen ist und hier nicht (oder Wind haha).
Der Titel passt auch sehr schön, sowohl auf Rae als auch auf Cayden. Das merkt man aber natürlich erst beim Lesen. 😉

Meine Meinung:
Wild like a river war für mich bereits ein wunderbares Wohlfühlbuch. Ich habe mich also sehr gefreut, wieder in den Jasper National Park zurückkehren zu dürfen.
Was mir hier gut gefallen hat, und was auch schnell auffällt: Free like the wind ist in vielen Dingen sehr gegenteilig zu Wild like a river, angefangen damit, dass Rae in Edmonton wohnt und sich dann im Laufe der Handlung in den Nationalpark aufmacht, während Haven aus dem Nationalpark nach Edmonton zieht.

Aber dabei alleine bleibt es nicht: Der Kontrast zwischen Band 1 und 2 ist besonders in den Protagonisten und ihren Beziehungen stark: Während Haven und Jackson – auch wenn sie durchaus ihre Probleme haben – eher eine süße Liebesgeschichte haben, die Wild like a river zu einem typischen Wohlfühlbuch machen, sind Rae und Cayden so viel tiefgründiger.
Man lernt beide zwar bereits in Band 1 kennen, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass sich so viel in ihnen verbirgt.
Dabei hatte ich beim Lesen von Free like the wind allerdings nie das Gefühl, völlig anderen Figuren zu begegnen, als denen, die ich bereits aus Wild like a river kenne, und das finde ich hier sehr gut. Viel mehr hat man in Band 1 nur die äußere Fassade der beiden gesehen und hier lernt man sie auch in all ihren anderen Facetten kennen. Das macht beide so viel echter, was auch genau das ist, was Free like the wind besonders macht.

Cayden war hier wohl die größte Überraschung für mich. Zu Beginn von Wild like a river habe ich ihn noch als sehr nervig empfunden, dann fand ich ihn irgendwann ganz lustig. Erst jetzt aber, nachdem ich all seine Facetten kennengelernt habe, habe ich das Gefühl, in wirklich richtig zu verstehen. Nach und nach bekommt man einen Eindruck davon, was er mit sich herumträgt und sein Wahres Ich berührt einen wirklich. Es gibt zwei Schlüsselszenen im Wald, die unglaublich berühren und die dazu geführt haben, dass ich ihn letztlich ganz in mein Herz schließen musste.
Rae gegenüber braucht er eine Weile um sich zu öffnen, aber als Leser versteht man, wieso es ihm so geht und man hat eine Ahnung davon, was ihm so Angst macht. Dass er Rae oft ausweicht, passt also einfach zu seinem Charakter und ist nicht etwa nervig oder so. Er ist eine tolle, in sich stimmige Figur!

Auch Rae hat mir unheimlich gut gefallen, sie konnte mich sogar noch mehr bewegen als Cayden. Auch sie ist zwar genauso, wie man sie in Wild like a river kennenlernt, aber dazu noch so viel mehr! Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über den Schatten, der sie verfolgt. Die Autorin streut vereinzelt subtile Hinweise in die Handlung darüber, was wohl passiert sein mag, sodass man eine gewisse Ahnung entwickelt. Dabei gibt Rae alles, damit sie das, was passiert ist, nicht komplett zerreißt, aber man merkt, wie schwer ihr das fällt. Ich konnte vor allem mit ihr sehr gut mitfühlen, und als sie sich dann schließlich öffnet, hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen. Sie hat mich wirklich sehr berührt!

"Wenn Rae lacht, ist es, als verschwinde kurzzeitig etwas, das sie zusammenpresst. Ein paar Augenblicke lang wirkt sie leicht, wie befreit." (S. 198)

All das ist zum einen der Chemie zwischen den beiden zu verdanken, die dazu führt, dass der eine stets das beste aus dem jeweils anderen hervorbringt, und das ganz einfach dadurch, dass sie trotz allem Verständnis füreinander haben und selbst in Streitsituationen miteinander kommunizieren. Etwas, das im Romance-Genre, vor allem im Young/ New Adult-Bereich nicht selbstverständlich ist!
Das Gezanke zwischen Rae und Cayden ist übrigens auch etwas, was mich von beiden überzeugt hat. Ich liebe das enemies-to-lovers-trope und die beiden sind ein perfektes Beispiel dafür!

Zum anderen liegt es aber auch ganz schlicht an dem Talent der Autorin, so unterschiedliche aber dennoch unglaublich lebensechte Figuren zu erschaffen, in denen man sich selbst mit Leichtigkeit wiederfindet, und die einfach ein Händchen für eine enemies-to-lovers-Geschichte hat, die unter die Haut geht. I mean, dieser erste Kuss! Ich musste die Szene einfach mehrfach lesen, weil sie so toll war haha.
Ich werde mir definitiv auch die Leuchtturm-Trilogie der Autorin zulegen, weil ich absolut überzeugt von ihrem Schreibstil bin.

Das, gepaart mit dem unfassbar schönen Setting des Jasper National Parks, bei dem man direkt Fernweh bekommt und nach Kanada reisen möchte, macht Free like the wind zu einem Highlight.


Fazit:
Wild like a river war also schon toll, aber Free like the wind ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer.
Das liegt hauptsächlich an Rae und Cayden, die sowohl einzeln mit ihrer Echtheit überzeugen, aber sich auch gemeinsam mit ihrer Chemie ins Leserherz schleichen. Kira Mohn beweist hiermit, dass sie weiß, wie enemies to lovers funktioniert und wie man den Leser mit einem tollen Setting in ein Buch zieht und nicht mehr loslässt.
Ein Highlight und daher 5/5 Lesehasen!

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Wunderbare Fortsetzung mit etwas Luft nach oben

Wolfszeit
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Vielen lieben Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich fand ja schon das Cover von Band 1 richtig ...

Vielen lieben Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich fand ja schon das Cover von Band 1 richtig toll, aber das hier gefällt mir optisch noch viel besser. Bei beiden mag ich es, dass sie Bezug auf den Inhalt nehmen und man auch die Silhouetten der fünf Protagonisten sieht. Besonders cool dabei: Man erkennt sofort, wer wer sein soll!
In diesem Band habe ich außerdem die Bedeutung des Titels Wolfszeit zum ersten Mal so richtig verstanden und auch in Bezug auf den Untertitel Der zerbrochene Kreis gibt es einen Moment im Buch, der einen beim Lesen richtig vom Hocker haut, weil er einfach so viel Sinn ergibt! So etwas liebe ich ja.

Meine Meinung:
Der Einstieg in Der zerbrochene Kreis fiel mir etwas schwer. Das lag zum einen daran, dass ich mich an die Handlung von Band 1 nicht mehr ganz so gut erinnern konnte. Zum anderen lag es aber auch daran, dass die erste Hälfte der Geschichte inhaltlich nicht ganz so viel passiert.
Auch in Band 1 herrschte ein eher ruhigeres Erzähltempo, weshalb ich diesbezüglich Der zerbrochene Kreis nicht wirklich böse sein konnte – ich hatte schon die Vermutung, dass die Handlung erstmal wieder ein bisschen aufgebaut werden würde, bevor es dann richtig losgeht. So war es dann auch, und anders hätte es auch gar nicht sein dürfen!
Auch wenn man also zunächst ein bisschen Geduld mit Wolfszeit haben muss, lohnt es sich, denn die ganze Welt ist hochkomplex. Band 2 setzt da an, wo Band 1 aufhört und greift einige offene Fragen auf, wirft aber gleichzeitig neue Fragen auf, die darauf aufbauen, weiterführen und die Welt noch komplexer machen. Dabei hat man aber gar nicht das Gefühl, zu viele Infos zu bekommen oder verwirrt zu werden, im Gegenteil: Das führt nur dazu, dass die Welt realistischer wird und man sich viel besser darin zurechtfindet.

Das Worldbuilding ist ein wesentlicher Punkt, der Wolfszeit ausmacht. Das ist mir im Auftakt schon positiv aufgefallen und hat mir auch in diesem Band wieder sehr gut gefallen!
Zusammen mit Kaya, Tkemen, Elais, Haku und Thea reist man durch den Elfenwald, hoch in die Tundra bis zum Drachenberg. Man lernt viele verschiedene Orte kennen, die alle auf ihre Weise besonders sind. So finde ich es z. B. sehr spannend, dass die Elfen alle auf Plattformen in den Baumkronen wohnen oder dass es in der Tundra eine „Eisstadt“ gibt, in der es Firne gibt – Spoiler: Wesen aus reiner Magie!
Es ist beeindruckend, wie wirklich sich all das beim Lesen anfühlt. Ich denke, das funktioniert nur, wenn die Zusammenhänge einer Geschichte gut durchdacht sind, und das ist bei Wolfszeit eben der Fall.

Besonders gut haben mir auch die Szenen gefallen, in denen Elais etwas über ihre Magie lernt und diese anwendet. Nicht nur, weil man dabei auch Vieles über das Magiesystem erfährt, das ebenso komplex und interessant ist, wie das Worldbuilding, sondern auch, weil besonders in diesen Szenen der hervorragende, bildliche, fast schon mittelalterlich anmutende Schreibstil der Autorin glänzen kann. Weil er so anders ist als der „Mainstream“ (sofern man bei Schreibstilen von Mainstream reden kann), braucht es eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hat, aber vor allem in besagten Szenen merkt man dann, wie schön er tatsächlich ist. Man kann sich Elais‘ Magie praktisch bildlich vorstellen!
Das zusammen mit dem originellen Worldbuilding verleiht er der Geschichte Persönlichkeit und hebt Wolfszeit von anderen High Fantasy-Romanen ab.
Wenn zum Ende von Der zerbrochene Kreis auch viele Fragen beantwortet sind, die in Der Bund der Verstoßenen aufgekommen sind, bleibt dennoch einiges offen, das eine Steigerung im (hoffentlich) nächsten Band verspricht, auch im Zusammenhang mit dem Worldbuilding.

Auch die fünf Hauptfiguren waren mir (größtenteils) wieder sehr sympathisch, insbesondere da sie sich im Vergleich zum Anfang von Band 1 stark weiterentwickelt haben. Dabei sind mir besonders Elais und Kaya positiv aufgefallen, vor allem Elais ist unheimlich gereift. Das mitzuerleben, macht den Leser fast schon ein bisschen stolz, hehe.
Tkemen dagegen hat mir oftmals nicht so gut gefallen. Er ist der einzige, bei dem ich fast schon das Gefühl hatte, dass er sich zurückentwickelt. Ich hatte den Eindruck, er macht Vieles zu einem Problem, was eigentlich gar kein Problem sein müsste. Auch in Bezug auf Elais und ihre Magie kam es mir oft so vor, dass er, nachdem er einen Schritt nach vorne gegangen ist, gleich im Anschluss wieder zwei zurückgeht. Auch wenn mich das oft genervt hat, denke ich aber, dass das gut zu seinem starren Charakter, der sich in seinem gewohnten Umfeld vermutlich am wohlsten fühlt, passt. Sein Verhalten ist insofern für ihn also logisch. Von daher kann ich ihm, auch wenn er nicht meine Lieblingsfigur wird, nicht wirklich böse sein. xD Sein Alter ist mir allerdings immer noch ein Rätsel. Ist er Anfang 20 oder jünger? Oder älter?? Ich bin verwirrt.
Gut hat mir hingegen wieder gefallen, dass insbesondere Haku in diesem Band mehr Tiefe erhält. Während er in Bund der Verstoßenen relativ spät seinen ersten Auftritt hat und dann auch eher eine Nebenrolle einnimmt, ist er hier um einiges relevanter und man erfährt viel mehr über ihn. Er ist ein guter Mensch, der seine Prinzipien hat und das ausspricht, was er denkt. Das macht ihn in meinen Augen sehr sympathisch!
Auch Thea hat in diesem Band viel mehr Rampenlicht als im Auftakt, dennoch bleibt sie von allen Protagonisten am meisten im Hintergrund. Das ist aber auch nur logisch, sowohl in Bezug auf ihren Charakter als auch auf den Plot. Trotzdem bekommt auch sie mehr Konturen und ich denke, dass wir noch viel mehr über sie erfahren werden. Darauf bin ich gespannt!

Fazit:
Vieles, was mir in Bund der Verstoßenen schon positiv aufgefallen ist, hat mir in Der zerbrochene Kreis wieder sehr gut oder noch besser gefallen. Vor allem das Worldbuilding und der besondere Schreibstil der Autorin machen Wolfszeit zu etwas Besonderem, das in Band 2 schon eine Steigerung erfahren hat, aber wo definitiv noch Luft nach oben ist. Vor allem in Bezug auf die Figuren, aber auch inhaltlich kann ich mir gut vorstellen, dass da noch mehr kommt. Aber auch die Welt an sich hält sicherlich noch Vieles bereit, auf das wir uns freuen können.
Anfangs braucht man zwar etwas, um wieder in die Geschichte einzufinden, aber ein bisschen Geduld zahlt sich am Ende aus. Deshalb und weil Tkemen nicht gerade mein bester Freund wird, gibt es 4,5/ 5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Einfach nur absolut herzergreifend!

Between Your Words
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Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Zu dem Cover muss ich ja eigentlich ...

Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Zu dem Cover muss ich ja eigentlich nicht mehr viel sagen. Die Lyx-Cover sind einfach alle wunderschön und das gilt auch wieder für dieses hier. Ich liebe die Farbgebung und Gestaltung sehr, vor allem auch, dass die Striche an Pinselstriche erinnern, wenn man genau hinschaut (und die Geschichte kennt). Einfach toll!
Und auch wenn ich nicht so der Fan davon bin, wenn deutsche Verlage den Büchern andere englische Titel geben als den Originaltitel (hier wäre es A Five-Minute Life), finde ich, dass Between Your Words wie die Faust aufs Auge passt.

Meine Meinung:
Nicht nur äußerlich ist das Buch wunderschön.
Ich habe das Buch bereits am 13. Februar beendet (auch innerhalb von nur zwei Tagen), aber die Rezension bis jetzt aufgeschoben, weil ich das Buch erstmal sacken lassen musste. Mir sind einfach nicht die richtigen Worte eingefallen, die Between Your Words angemessen beschreiben, und ich denke, auch mit dieser Rezension werde ich dem Buch nicht wirklich gerecht werden können.

Alleine wenn ich daran zurückdenke, was ich beim Lesen empfunden habe, fehlen mir wieder die Worte! Emma Scott hat mich mit diesem Buch berührt, wie es kaum eine anderer Autorin geschafft hat. Es ist nicht so wie bspw. bei A Wish for Us von Tillie Cole, das auch ein sehr emotionales Buch war, dass man ab einem bestimmten Punkt einfach flennt. Hier ist es eher so, dass man die ganze Zeit über einen Kloß im Hals hat, weil das Set Up an sich schon tragisch genug ist. Man braucht nur den Klappentext zu lesen! Dann aber baut man eine Bindung zu den Figuren auf und irgendwann kann man sich dann nicht mehr halten und die Tränen fließen nur so übers Gesicht. Das ist wirklich so! Und das sagt euch jemand, der eigentlich nicht so schnell bei Büchern weint.
Between Your Words hat mich so sehr mitgenommen, dass ich für den Rest des Tages kein neues Buch beginnen konnte. Das hat noch kein
e Autorin geschafft! Bring down the stars hat mir schon sehr gut gefallen, aber mit diesem Buch hat Emma Scott sich ganz oben auf die Liste meiner Lieblingsautorinnen einen Platz verschafft. Ihr Schreibstil ist einfach unvergleichlich, genauso aber ihr Verständnis für tragische Protagonist*innen, die nicht viel brauchen, um sich ins Leserherz zu schleichen.

Wie auch bezüglich des gesamten Buches weiß ich nicht wirklich, wie ich Jim beschreiben soll. Alle positiven Worte und Wertungen wie „perfekter Bookboyfriend“ stimmen zwar hundertprozentig, aber sie fühlen sich nicht richtig an, nicht so, als würden sie Jim gerecht werden. Er ist so viel mehr als das.
Gleiches gilt für Thea; auch ihr werden Floskeln wie „starke Protagonistin“ und „inspirierend“ nicht gerecht. Ihr Schicksal ist unfassbar tragisch, unvorstellbar, dass einem so etwas passieren könnte, aber dennoch so lebensecht und greifbar, dass es einfach ans Herz geht.
Thea und Jim tragen die Geschichte, und das tun sie auf eine Art und Weise, die den Leser unheimlich berührt. Man verliert alles an die beiden und an das Buch, das Herz wird einem mehrfach gebrochen und wieder zusammengeflickt und man bleibt sprachlos zurück.

Ich habe jetzt gerade irgendwie das Gefühl, dass meine Rezension nur eine wirre Aneinanderreihung von Sätzen ist, aber ich denke, das spiegelt auch mein Empfinden dem Buch gegenüber wider. Deshalb versuche ich gar nicht erst, die Rezension in einem kurzen Fazit zusammenzutragen. Ich kann auch fast einen Monat, nachdem ich es beendet habe, keinen klaren Gedanken darüber fassen! Es reißt einen ab der ersten Seite mit und berührt den Leser wie kein anderes. Ich habe es als ebook gelesen, aber ich werde mir das Print kaufen, weil ich es brauche.
Das Buch ist ohne Zweifel ein absolutes Herzensbuch.

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