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Veröffentlicht am 04.11.2020

Ungenutztes Potenzial, oder auch: Synthia, die Problemlöserin

Synthia: Band 1
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Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie schön ist bitte das Cover?! o
Ich muss, glaube ...

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie schön ist bitte das Cover?! o
Ich muss, glaube ich, gar nicht viel dazu sagen. Es ist ein absoluter Hingucker! Es erinnert mich ein bisschen an Alice im Wunderland…..
Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass in der Sanduhr, die am Anfang jeden Kapitels zu sehen ist, von Kapitel zu Kapitel immer mehr Sand verrinnt, was nicht nur hervorragend zum Titel passt, sondern vor allem auch zum Inhalt. Solche kleinen Details liebe ich!

Meine Meinung:
Nach einem interessanten – wenn auch etwas holprigen, dazu später – Prolog lernt man direkt die Protagonistin der Reihe, Synthia, kennen. Sie war mir von Anfang an leider sehr unsympathisch. Sie ist ein freches, undankbares – Sorry! – Gör, das noch dazu wenig Rücksicht auf andere nimmt und fast nur an sich denkt. Dazu kommt, dass sie zwar (zum Anfang der Geschichte) 13 sein soll, sie meistens aber noch viel jünger wirkt, eher so wie eine zehn- oder elfjährige.
Sie lernt kaum aus den Situationen, die sie durchleben muss und trifft immer wieder ähnlich dumme Entscheidungen. Dass sie nicht immer vernünftig handelt und gerne auch mal impulsiv sein darf, passt natürlich wiederum zu ihren jungen Jahren (Welcher Teenager ist schon vernunftbegabt?), allerdings wünscht man sich als Leser trotzdem, dass sie irgendwann an ihren Aufgaben wächst und diesbezüglich Charakterentwicklung zeigt. Das bleibt bei Synthia jedoch leider aus.

Die anderen Figuren jedoch, vor allem Torfmuff, der mir wegen seines trockenen Humors und seiner Muffeligkeit am meisten gefallen hat, sind mir eher ans Herz gewachsen. Jeder von ihnen hat seine zugeschriebene Rolle in Synthia und selbst die Nebenfiguren, denen die Protagonistin auf ihrer Reise begegnet, sind allesamt außergewöhnlich und einzigartig.
Hier kann man den Autor durchaus für seine Fantasie loben, gleichzeitig muss man an dieser Stelle feststellen, dass sowohl die einzelnen Charaktere (gerade die Nebenfiguren) als auch Synthias Reise stark an Alice im Wunderland und Der Zauberer von Oz angelehnt ist. Wer beide Geschichten kennt, wird beim Lesen immer mal wieder Parallelen feststellen.

So muss Synthia durch das Land reisen und viele Prüfungen bestehen, die ihr alle dabei helfen sollen, den Dunklen Fürsten (bei Alice die Herzkönigin, in Oz die Hexe von Oz) zu besiegen. Sie hat Weggefährten, die ihr dabei helfen und unterwegs trifft sie auf viele kleinere Charaktere, die sie ebenso bei ihrer Reise unterstützen.
An sich eine wirklich schöne Geschichte, gerade für Fans von Alice und Oz, da man durch das beeindruckende Worldbuilding das Gefühl hat, als ginge man an der Seite von Synthia durch das Land. Ich könnte mir sehr gut ein Computerspiel zu diesem Buch vorstellen!

Allerdings fällt einem bereits sehr früh negativ auf, dass Synthia anscheinend alles einfach so in den Schoß fällt. Zwar erlebt sie auch die eine oder andere gefährliche Situation, aber jedes Problem wird sehr schnell aufgelöst. Das nimmt nicht nur die Spannung heraus, durch das hohe Tempo bekommt Vieles nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient. So ist zwar das Worldbuilding bereits wirklich gut gelungen, allerdings denke ich, dass man da noch mehr hätte herausbekommen können, wenn man sich dem Setting etwas intensiver gewidment hätte; Gleiches gilt für die Charaktere, die so kaum die Chance haben, sich weiterzuentwickeln. Auch bei den „Regeln“ der Welt und ihrer Magie wird das meiste nur angerissen oder einfach als gegebene Tatsache hingestellt und von den Figuren so akzeptiert, ohne dass näher darauf eingegangen wird und man als Leser erfährt, wie die Natur dort funktioniert oder bspw. welchen Ursprungs Synthias Kraft ist.
Man nimmt also das Setting und den Plot wahr, aber wird so hindurchgejagt, dass man gar nicht richtig dort eintauchen kann.
Gerade wegen dieser hohen Geschwindigkeit habe ich auch nicht verstanden, wieso Synthia am Ende des Buches schon 14 und am Ende der Reihe sogar bereits 16 ist. Es passiert ehrlicherweise nicht so viel, dass die paar Jahre Zeitsprung während der Handlung gerechtfertigt sind…

Nicht nur das Erzähltempo schmälert also das Leseerlebnis. Auch der Schreibstil ist, wie bereits angedeutet, sehr holprig. Viele Sätze sind sehr kurz und abgehackt, sodass man mehr durch die einzelnen Kapitel stolpert als fliegt. Ich konnte mich damit leider nicht anfreunden.
Das mag aber auch daran liegen, dass das gesamte Buch eher den Eindruck machte, als sei es an eine jüngere Zielgruppe gerichtet, die unter Umständen vielleicht auch trotz des hohen Tempos und der Oberflächlichkeit vieler Aspekte viel Freude an Die Sanduhr des Lebens haben könnte.

Fazit:
Die Sanduhr des Lebens hat zwar eine nervige Protagonistin, ist jedoch trotzdem eine süße Geschichte mit viel Potenzial, die oft an Alice im Wunderland und Der Zauberer von Oz erinnert. Wer ein Fan dieser Geschichten ist, wird hier bestimmt auf seine Kosten kommen, jedenfalls solange er sich nicht daran stört, dass man durch das Geschehen gehetzt wird. Ich persönlich fand es schade, dass Synthia jedes kleinere und größere Problem mühelos ohne Weiteres lösen konnte, da meines Erachtens so die Spannung unten gehalten wurde.
Das und die Tatsache, dass die Protagonistin selbst noch sehr kindlich ist, deutet allerdings darauf hin, dass Synthia eher an eine Zielgruppe bis höchstens 14 Jahre gerichtet ist. Diese Leser könnten hier ein großartiges Leseerlebnis finden! 😊
3/5 Lesehasen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2020

Ein Auftakt für Hexenfans

Talus
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Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover des Buches ist sehr gelungen. Man sieht ...

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover des Buches ist sehr gelungen. Man sieht „Talus“, das magische Hexenartefakt, um das es in dieser Geschichte geht. Genauso habe ich es mir vorgestellt! Den leuchtenden Würfel umgibt magischer, bläulicher Schimmer, der dem Ganzen einen mystischen Touch verpasst.
Im Hintergrund sieht man Teile von Edinburgh, die Stadt, in der die Handlung spielt.

Meine Meinung:
Hexengeschichten finde ich immer toll, also musste natürlich auch Talus her. Und ich bereue nichts! :D

Selten ist mir ein so ausgeklügeltes Hexen- und Magiesystem untergekommen, noch dazu in einem mit 350 Seiten eher kompakten Roman.
In der Welt von Talus gibt es acht verschiedene Hexenzirkel, die allesamt besondere Fähigkeiten haben; alle auf ihre Weise sind sie durchaus sehr mächtig. Sie leben in der „Unterwelt“ in Edinburgh – alleine diese Stadt ist bereits das perfekte Setting für einen Hexenroman! – und haben dort eine ganz eigene Parallelgesellschaft mit einer eigenen Gesellschaftsstruktur und sozialen Mustern: Es gibt einen Rat, der quasi das Oberhaupt der Zirkel ist, die wiederum in einer Art Kastensystem hierarchisch gegliedert sind.
Alleine das fand ich schon super interessant. Hinzu kommt aber auch noch, dass sich die Autorin ein ganz eigenes Magiesystem ausgedacht hat, das mir in der Form noch nicht untergekommen ist: Jeder Zirkel kann auf einen bestimmten Bereich des „Vortex“, dem Ort, von dem die Magie stammt, zugreifen; erst dann kann der Hexer Magie wirken.
Sich in der Masse von Hexenromanen eine neue Art des Wirkens von Magie auszudenken, ist definitiv eine Leistung, die hier besonders erwähnt werden muss. 😉
Auch wenn in diesem Band noch nicht alle Rätsel des Magiesystems gelöst wurden, hat mir die Einführung in die Wirkungsweise des Vortex schon sehr gut gefallen. Ich freue mich darauf, im Folgeband mehr darüber zu erfahren!

Auf der anderen Seite ist diese Einführung in das Magiesystem vermutlich auch der Grund dafür, weshalb die Spannungskurve zwischenzeitlich eher gering ist.
Als der Plot eingeleitet wird, fängt das Buch zwar bereits sehr spannend an, allerdings flacht dies im Laufe der Handlung erst einmal ab; sowohl der Leser als auch die Protagonisten müssen erst einmal verstehen, mit welchen Regeln hier gespielt wird und was eigentlich versteht. Das ist logisch und notwendig – genau wie die vielen Dialoge, die nicht nur zum Handlungsaufbau, sondern auch zum Characterbuilding beitragen –, dennoch hätte ich mir besonders in der Mitte etwas mehr Gefahren gewünscht.
Allerdings ist das hier auch Meckern auf wirklich hohem Niveau; ich schätze, wenn man sich darüber freut, dass so super und interessant in eine komplexe, neue Welt eingeführt wird, muss man hinnehmen, dass gleichzeitig nicht allzu viel Action passieren kann. :D
Gerade zum Ende hin kommt dann nämlich auch wieder Spannung auf, sodass man über die letzten paar Seiten förmlich hinwegfliegt. Der Plot mündet in einem wirklich fiesen Cliffhanger, der nicht nur unfassbar neugierig auf Band zwei macht, sondern auch enorm viele Fragen aufwirft. Ich kann mir überhaupt keinen Reim darauf machen, was als nächstes passieren wird!

Talus wird abwechselnd aus der Perspektive einer der vier Hauptcharaktere erzählt. So lernt man sie allesamt – manche besser als andere – gut kennen, während sich gleichzeitig natürlich neue Fragen stellen.
Ihre Schicksale sind alle miteinander verbunden; erst nach und nach kristallisiert sich heraus, wie ihre jeweiligen Handlungsstränge miteinander verknüpft sind. Man hat als Leser so seine Vermutungen, aber erraten kann man trotzdem nichts.
Einzig mit Lu konnte ich nicht so gut warmwerden, was aber weniger an ihrer Ausarbeitung liegt – alle vier Figuren sind hervorragend ausgereifte Charaktere, die sowohl vielschichtig, als auch interessant sind –, sondern eher daran, dass ich viele ihrer Handlungen aus persönlicher (nicht logischer) Sicht nachvollziehen konnte. Ich hätte oftmals anders gehandelt als sie, aber das ist, wie gesagt, ein sehr persönliches Empfinden, das weder Lu noch ihrer Schöpferin zur Last gelegt werden kann. 😉
Ich freue mich, im Folgeband mehr über die Figuren (vor allem über Noah und sein Schicksal) zu erfahren! :D


Fazit:
Talus: Die Hexen von Edinburgh ist ein wunderbar gelungener Auftakt, der bis auf die teils eher flache Handlung keine der „typischen“ Auftaktschwächen aufweist. Es ist zwar durchaus schade, dass im Mittelteil plottechnisch nicht allzu viel passiert, aber dieser Part ist dennoch logisch und trägt zum Character- und Worldbuilding bei.
Letzteres ist, nicht nur durch das wunderschöne Setting Edinburghs, das, was mir am besten gefallen hat. Selten habe ich so ein ausgeklügeltes Magiesystem erlebt als hier, und ich freue mich, bald mehr davon zu lesen!
Jeder Hexenfan wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Der Cliffhanger am Ende ist allerdings sehr fies. Wartet mit diesem Band vielleicht bis zum Erscheinen von Teil zwei.
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Eine Geschichte über Schicksal und Berufung

Whitefeather (Legende der Schwingen 1)
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Vielen lieben Dank an NetGalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover ist so wunderschön! ...

Vielen lieben Dank an NetGalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover ist so wunderschön! .
Ich muss gar nicht viel dazu sagen. Schaut es euch einfach nur an!
Mir gefällt besonders gut, dass es mit dem Schwarz, Weiß und Gold in so schlichten Farben gehalten ist. Das passt natürlich gleichzeitig auch zu dem Inhalt: Es gibt Whitefeather und Blackfeather. Hier geht es zunächst um die Whitefeather, wie ja auch der Titel schon sagt. Deshalb liegt auch auf dem Cover der Fokus auf die weißen Schwingen.

Meine Meinung:
Mit dem Einstieg habe ich mich ehrlicherweise etwas schwergetan. Das Buch startet mit einigen Jugendbuch-Klischees, unter anderem die obligatorische Dreiecksbeziehung, die direkt offensichtlich ist, und auf die ich nicht wirklich Lust hatte. Das Lesen macht also zunächst wenig Spaß, da man das Gefühl hat, die gleiche Geschichte wie schon hundertmal zu lesen.

Aber nichtsdestotrotz liest man erstmal weiter, hauptsächlich weil der Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen ist.
Dann kommt es zum ersten Plottwist, den man zwar erahnen kann, der dann aber doch spannend geschrieben ist. Das ist im Übrigen stellvertretend für das gesamte Buch: Vieles ist zwar leider vorhersehbar, aber die Autorin hat ein Händchen dafür, den Leser trotzdem ans Buch zu fesseln. Obwohl man in etwa erahnt, wie es ausgehen wird, möchte man wissen, wie genau es dazu kommen wird, und liest weiter.

Trotz allem gibt es auch Situationen, die man so nicht vorhersehen konnte, insbesondere in Bezug auf Lijan.
Seinen Charakter fand ich auch mit Abstand am interessantesten – gerade weil er mich so überraschen konnte. Man ordnet ihn zunächst in eine Schublade ein, merkt dann aber irgendwann, dass er dort gar nicht hineinpasst. Man hat schnell Zweifel, ob der erste Eindruck, den man von ihm hat, wirklich stimmt, und kann nur schwer einschätzen, welche Rolle (die des Helden oder des Bösewichts) er in Whitefeather einnimmt. Das macht ihn zwar nicht gerade sympathisch, aber durch diese Undurchsichtigkeit trägt er wesentlich zur Spannung bei.

Liz und Fab wirken dagegen noch farblos. Anders als Lijan haben sie nur wenig, was sie von anderen Romantasy-Figuren unterscheidet. Trotzdem wachsen sie dem Leser ans Herz, vor allem Fab, der mich ein bisschen an Damon Salvatore erinnert hat. Fab hat auch eine dunklere Vergangenheit, über die man mehr und mehr herausfindet und die ihn etwas interessanter als die Protagonistin macht.
Ich wünsche mir von Band zwei, dass auch Liz mehr Persönlichkeit erhält.

Die Idee mit den Engeln und Engelsstädten hat mir sehr gut gefallen. Ich habe zwar schon einige Engelsgeschichten gelesen, allerdings noch nicht in der Weise. Die Whitefeather und Blackfeather sind ein ganz neuer Take auf Engel, gerne möchte man mehr über die beiden Städte und ihre Regeln herausfinden. Man bekommt hier zwar einige Brocken hingeworfen, die allerdings kaum Licht ins Dunkel bringen, sondern eher nur noch mehr Fragen aufwerfen. So weiß man zum Beispiel nicht wirklich, was jetzt die Wahrheit ist und was gelogen, oder wer gut oder böse ist. Man ahnt zwar, dass es zu einem Verrat kommen wird, aber von wem er kommt, bleibt bis zum Schluss völlig unklar, da man lange nicht weiß, wem man überhaupt trauen kann.
Das macht die ganze Sache jedoch wieder packender und ich bin gespannt, wie der Konflikt im Folgeband aufgelöst wird.
Das Ende ist nämlich zwar auch vorhersehbar, aber dennoch schließt Whitefeather mit einem fiesen Cliffhanger ab.

Fazit:
Whitefeather ist ein guter Auftakt zu einer neuen Dilogie, der zwar zunächst nicht besonders überzeugt, dann den Leser jedoch recht schnell umstimmt. Trotz teilweiser Vorhersehbarkeit und 08/15-Figuren punktet er mit einer originellen Idee, einem packenden Schreibstil und vielen Rätseln.
4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Das bildgewaltigste SciFi-Epos, das ich je gelesen habe!

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für dieses Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das gebundene Buch kostet 24,00 €, was im ...

Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für dieses Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das gebundene Buch kostet 24,00 €, was im Vergleich zu anderen Büchern relativ viel ist, aber lasst mich euch eins sagen: Nicht nur, weil es so dick ist, alleine schon wegen der wunderschönen Aufmachung ist es jeden Cent wert! Die einzelnen Seiten werden eingerahmt von einem Vorsatz aus etwas festerem Papier, das die Verbündeten und Gegner in der Welt von „Infinitum“ zeigt. Die Geschichte an sich ist unterteilt in sechs Teile und einem Anhang, die jeweils mit einem „Trennblatt“ beginnen. Vor diesem Trennblatt ist nach jedem Teil eine Grafik oder ein Bild zu sehen, das Bezug auf das zuvor Geschehene nimmt.
Infinitum ist also mit erheblichem Aufwand gestaltet, der das Lesen zu einem noch größeren Vergnügen macht.
Das beste daran: Es hat auch ein Lesebändchen!

Der Titel Infinitum (dt.: Unendlichkeit) passt aus offensichtlichen Gründen perfekt zum Inhalt. Aber auch die einzelnen Kapitel- und Teilüberschriften könnten nicht passender gewählt sein! Wer das Lateinische ein bisschen versteht, hat doppelt Freude daran. Das Buch ist also allein äußerlich schon ein Leckerbissen für Nerds! :D

Meine Meinung:
Ich tue mich wirklich schwer mit dieser Rezension. Eigentlich möchte ich jedem von euch das Buch persönlich zum Lesen ohne viele Worte in die Hand drücken, denn warum genau ich zu Infinitum eine absolute Leseempfehlung aussprechen muss, lässt sich nur schwierig in einigen verständlichen Worten zusammenfassen. Es ist einfach gewaltig!
Ich glaube, dieses Adjektiv trifft das Buch am besten.

Denn Infinitum ist mitnichten leichte Kost. Es dauert viel Zeit und beansprucht stark die Nerven, will man die Geschichte rund um Kira und den Alien-Suit in ihrer Gänze verstehen und nachvollziehen können. Aber es lohnt sich!

Auch wenn Vieles wegen der Komplexität, die das Genre Science Fiction und die Thematik rund um Raumfahrt und die Möglichkeiten der Physik für einen „Laien“, der sich sonst nicht oder nur wenig damit beschäftigt, sehr schwierig zu verstehen ist und man deshalb oft viele Passagen mehrfach lesen muss, fällt es einem als Leser mit fortlaufender Handlung immer schwerer, sich von Infinitum zu lösen.
Das Buch ist – ich kann es nicht oft genug betonen – keine leichte Kost, man sollte sich viel Zeit dafür nehmen, aber aufgrund der enormen Plotdichte und nahezu durchgängig höchste Spannung – eine Gefahrensituation folgt auf die nächste – kommen einem die gut 920 Seiten zzgl. Anhang eher vor wie knapp 300, so schnell fliegt man durch die Handlung. Das klingt jetzt vielleicht widersprüchlich zu dem, was ich zuvor gesagt habe, aber ich hatte (abgesehen von dem Gewicht des Buches) nie das Gefühl, dass ich einen so dicken Schinken lese, wie Infinitum eigentlich ist.

Das liegt wohl hauptsächlich an dem unfassbar genialen Wordbuilding Paolinis, das hier spiegelbildlich für die endlose Weite des Weltalls ist.
Der Autor schafft mit diesem Buch ein SciFi-Epos, das seinesgleichen sucht. Es ist unglaublich gut durchdacht und tiefgründig, was man auch an den vielen Informationen im Appendix erkennt. Die ganze Welt, die im 23. Jahrhundert spielt, erscheint dadurch noch realer als sie es durch die Bezüge zur Wissenschaft ohnehin schon tut (auch wenn ich Vieles davon nicht so gut verstehe, dass ich es reproduzieren könnte).

Das Ganze wird unterstützt von dem bildgewaltigen, wortgewandten Schreibstil des Autors, der so weit ausgereift ist, dass alleine anhand des Sprechmusters die Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen aber auch zwischen der Menschheit und anderen Arten deutlich werden.
Es ist wahrlich beeindruckend, wie Paolini die einzelnen Kolonien und Systeme aufbaut, die Soft Blade, die Wranaui, die Vergessenen und die Verdorbenen beschreibt. Alle erhalten so viel Tiefe und Charakter, wie man sie selten in Romanen findet, sodass man beim Lesen keine Zweifel an ihrer tatsächlichen Existenz hat. Dieser Realismus ist, was in meinen Augen gute Science Fiction ausmacht.
Bereichert wird dies nur noch durch Kira, die eine sympathische, tolle und menschliche Protagonistin ist.

Fazit:
Wie gesagt, Infinitum lässt sich nur schwer in wenigen Worten zusammenfassen, auch wenn „gewaltig“ wohl das passendste für diese Geschichte ist. Paolini hat hiermit einzigartige SciFi geschaffen, mit der kein (oder jedenfalls kaum) ein Buch dieses Genre mithalten kann, alleine wegen seines unvergleichlichen Schreibstils und unfassbaren Talents für Worldbuilding.
Ein Abenteuer jagt hier das nächste und trotz einiger komplizierten Passagen kann man sich nur schwer von Infinitum lösen. Obwohl man für dieses Buch Zeit braucht, die man sich auch wirklich nehmen sollte, fühlen sich die 920 Seiten an wie 300.
Ich kann nicht anders, als eine Leseempfehlung für dieses Buch auszusprechen!
5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Ein wunderbarer Abschluss!

Lodernde Schwingen
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Aufmachung:
Ich liebe einfach die Cover dieser Auflage (die bis auf den Titel identisch zu den Originalcovern sind)! Nicht nur, weil sie durch die Goldverzierungen richtig edel aussehen, aber vor allem, ...

Aufmachung:
Ich liebe einfach die Cover dieser Auflage (die bis auf den Titel identisch zu den Originalcovern sind)! Nicht nur, weil sie durch die Goldverzierungen richtig edel aussehen, aber vor allem, weil auf jedem Cover das abgebildet ist, worum es im jeweiligen Band geht – hier der Feuervogel. Und zwar auf recht dezente, aber doch eindeutige Art und Weise; die Farbgebung passt auch super.
Das Gleiche gilt im Übrigen für den Titel. Es ist offensichtlich, was mit Lodernde Schwingen gemeint ist, aber trotzdem finde ich die Wortwahl wirklich fabelhaft. ♥
Wie bei Band 2 haben sich hier die Goldverzierungen auf dem Buchrücken jedoch beim Lesen gelöst, was ich sehr schade finde.

Meine Meinung:
Eigentlich weiß ich gar nicht so wirklich, was ich jetzt schreiben soll. Eigentlich würde es alles ausdrü-cken, wenn ich nur sagen würde: AAAAAAAAAAAAHHH!, denn Lodernde Schwingen ist eindeutig mein Lieblingsband der Trilogie; ich habe wirklich nichts auszusetzen. Allerdings wäre das ja nicht wirklich der Sinn einer Rezension, also versuche ich mal, das Ganze ein wenig zu elaborieren. xD

In Eisige Wellen (Rezension) habe ich unter anderem kritisiert, dass Alina und Mal nicht mehr miteinan-der reden, was dazu führte, dass ich von den beiden – vor allem von Alina – etwas angenervt war, ein-fach, weil ich sie im Vergleich zu Goldene Flammen (Rezension) nicht mehr wiedererkannt habe.
In diesem Band haben sich die beiden Protagonisten allerdings anscheinend wieder aufgerafft und ich habe die Alina und den Mal getroffen, die ich in Band 1 kennen und lieben gelernt habe. Beide verhalten sich hier nämlich nicht mehr wie Kinder und kommunizieren miteinander. Es war wirklich erfrischend zu sehen, dass sie sich weiter entwickelt und aus ihren Fehlern gelernt haben. Dadurch fällt es ihnen nicht nur leichter, sich ihren Problemen ohne Drama zu stellen, sie sind dem Leser auch gleich wieder viel sympathischer, weil man nicht ständig die Augen verdrehen muss.

Auch handlungstechnisch passiert in Lodernde Schwingen glücklicherweise wieder viel mehr als in Eisige Wellen. Zwar hat man nicht ständig irgendwelche „Action“ – das wäre dann wahrscheinlich wieder zu viel des Guten –, aber dennoch herrscht durchgehend Spannung; wenn nicht durch Kampfszenen, dann durch spannende und abwechslungsreiche Dialoge sowie unvorhersehbare Plottwists. Das sorgt dafür, dass man sich nur schwer von Ravka lösen kann und das Buch direkt in einem Rutsch durchlesen möch-te.

Viel mehr Neues kann ich eigentlich nicht mehr sagen. Bardugo hat mit ihrem Grisha-Verse einfache etwas Einzigartiges geschaffen!
Ich habe mich auch hier wieder über Nikolajs Anwesenheit gefreut – absoluter Lieblingscharakter, ich freue mich auf seine Geschichte!
Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls wieder hervorragend. Man fängt an zu lesen und gleich auf der ersten Seite hat Bardugo einen wieder sofort in ihrem Bann.

Fazit:
Lodernde Schwingen ist ein fabelhafter Abschluss, der die Schwächen seines Vorgängers ausmerzt und so die Trilogie wunderbar abrundet. Es bleiben keine weiteren Fragen offen und der Leser wird nicht nur zufriedengestellt, sondern kann bei Beenden direkt eine neue Lieblingsreihe verkünden.
Ich freue mich auf die Netflix-Serie!
5/5 Lesehasen.

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