Aufmachung:
Ich finde es wunderbar, wie gut die Cover zueinander passen. In ihrem Aufbau sind sie alle identisch, es ändert sich immer nur Kvothes Position und der Hintergrund. Das ist dann darauf angepasst, ...
Aufmachung:
Ich finde es wunderbar, wie gut die Cover zueinander passen. In ihrem Aufbau sind sie alle identisch, es ändert sich immer nur Kvothes Position und der Hintergrund. Das ist dann darauf angepasst, wo er sich in seiner Erzählung gerade befindet.
Auch der Titel findet sich im Inhalt wieder.
Meine Meinung:
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah, ich weiß gar nicht, was ich hier alles schreiben soll, es gibt nichts, was ich auszusetzen hätte.
Die Furcht des Weisen (2) knüpft direkt dort an, wo Band 2.1 aufgehört hat, es geht also sofort spannend weiter. Das ist natürlich insofern logisch, dass der zweite Teil in der deutschen Übersetzung gesplittet wurde. Ich zwar immer noch, dass – wenn eine Aufteilung denn schon notwendig war – Band 2.1 auch gut noch an einer anderen Stelle hätte aufgeteilt werden können, aber auch dort, wo Band 2.2 weitergeht, ist ein guter Ort für eine Trennung.
In diesem Band lernt man einiges über Felurian und auch Lethani, was ich wirklich interessant fand. Klar wurde beides schonmal früher erwähnt, aber so richtig verstanden habe ich es nie. Das macht aber ja auch Sinn, weil Kvothe ebenfalls sowohl über die Fae als auch über Lethani nur Legenden gehört hat; jetzt lernt er sie selbst erst richtig kennen.
Beides beweist übrigens wieder einmal, was für ein großartiges Genie Rothfuss ist. Ich kann es nicht oft genug sagen: Was dieser Mann mit der Königsmörder-Chronik für ein Epos geschaffen hat, ist einfach unglaublich! Die Reihe bekommt meiner Meinung nach immer noch nicht genug Aufmerksamkeit.
Das große Oberthema, das auch diesen Teil beherrscht, ist natürlich die Frage nach den Chandrian. Man weiß immer noch nicht wirklich, was genau es sich mit diesen Wesen auf sich hat, aber man erfährt häppchenweise immer mehr über sie. Dennoch entsteht für jede beantwortete Frage natürlich mindestens eine neue Frage, sodass es stets spannend bleibt. Ein weiterer Beweis für das Genie Rothfuss´: alles ist miteinander verbunden und fügt sich nach und nach zusammen, so hat bspw. das sprechende Baumwesen (ich habe seinen Namen vergessen) einen Bezug zu den Chandrian. Welcher das ist, wird natürlich noch nicht verraten. 😉
Noch einmal: diese riesige, einzigartige Fantasywelt ist wirklich unglaublich, so etwas ist mir noch nie untergekommen. Man kann nie erahnen, was als nächstes passiert, die Königsmörder-Chronik ist eine wahnsinnig komplexe, gut durchdachte Saga, die immer wieder Neues einführt und gleichzeitig auf bereits Gesagtes zurückgreift.
Dazu kommt der einzigartige, wunderbare poetische Schreibstil des Autors. Unmatched! Muss man einfach selber lesen, das kann man gar nicht in Worte fassen.
ABER WO BLEIBT BITTE DER NÄCHSTE BAND?????? Die Furcht des Weisen (2) endet so unglaublich fies, ich habe schon einige sinnvolle, wirklich gute Theorien gelesen, wieso das passiert ist, was da eben passiert. Aber ich hätte jetzt echt gerne die richtige Version der Geschichte! Es macht mich wirklich verrückt, nicht herausfinden zu können, wie es weitergeht. ☹
Der letzte Satz, wirklich der allerletzte Satz hat mich so krass schockiert! Total gemein.
So. Also: Die Geschichte an sich ist schon der absolute Wahnsinn. Aber was das Ganze noch einmal in die Höhe treibt: Stefan Kaminski, der Sprecher des Hörbuchs.
Wirklich, ich habe seitdem schon einige andere Hörbücher gelesen, aber kein Sprecher überzeugt einfach so wie er. Wenn es nach mir ginge, könnte er ruhig jedes Hörbuch sprechen! :D
Er hat ein sehr angenehmes Sprechtempo; nicht zu schnell, aber auch nicht so langsam, dass man die Geschwindigkeit höherstellen muss. Auch seine Stimme ist echt angenehm; ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören! Für jede Figur hat er eine andere Tonlage, sodass man immer weiß, wer gerade spricht. Dabei ist es nicht unangenehm, wenn er seine Stimme bspw. für Frauen verstellt, was man ja doch öfter bei Hörbüchern hat.
Kaminskis Stimme ist wie geschaffen für Hörbücher! :D
Fazit:
Lieblingsreihe. Mehr muss ich nicht sagen. Absolut geniales Fantasy-Epos, etwas Vergleichbares ist mir noch nie untergekommen.
Einziges Manko: Das Buch endet soooo fies und Rothfuss braucht viel zu lange für die Fortsetzung! D:
5/5 Lesehasen.
Aufmachung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich bin eigentlich nicht so der Orange-Fan, aber hier passt es sehr gut zum postapokalyptischen Setting. Gut gefällt mir auch, dass man die Silhouette des Protagonisten ...
Aufmachung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich bin eigentlich nicht so der Orange-Fan, aber hier passt es sehr gut zum postapokalyptischen Setting. Gut gefällt mir auch, dass man die Silhouette des Protagonisten mit seinem Hund sieht, die am Rand einer Klippe oder ähnliches sitzen und in die Ferne schauen. Das passt natürlich zu der Suche von Griz nach seinem Hund.
Trotz der auffälligen Farbgebung ist das Cover doch sehr minimalistisch gehalten, was zur Stimmung des Buches passt.
Der Titel gefällt mir auch gut, insbesondere, da er einfach nur übersetzt wurde (der Originaltitel lautet A Boy and His Dog at the End of the World).
Meine Meinung:
Der Einstieg ist mir ein wenig schwergefallen. Das lag hauptsächlich an dem sehr ungewöhnlichen Erzählstil.
Das Buch wird von Griz erzählt, allerdings nicht so, wie man es normalerweise von einem Ich-Erzähler gewohnt ist. Es scheint zunächst nämlich so, als würde er mit dem Leser direkt sprechen. Aus diesem Grund gibt es in dem ganzen Buch auch nicht eine einzige wörtliche Rede – Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist tatsächlich eine einzige lange Erzählung von Griz.
Das führt dazu, dass man erst einmal eine Weile braucht, um überhaupt zu verstehen, was vor sich geht. Griz erzählt chronologisch, aber man weiß lange Zeit gar nicht, worauf er eigentlich hinauswill. Natürlich möchte er seinen Hund zurückholen, aber man fragt sich die ganze Zeit, ob da nicht noch mehr passiert.
Der Erzählstil an sich ist auch ein großes Geheimnis des Buches, das erst später gelüftet wird. Dennoch bleibt dem Leser Vieles bis zum Schluss noch verborgen, vorher versteht man es einfach nicht in Gänze.
Das alles macht das Lesen natürlich ein wenig anstrengend.
Das möchte ich aber gar nicht kritisieren! Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist nämlich keinesfalls ein schlechtes oder langweiliges Buch, im Gegenteil. Es hat unwahrscheinlich viel Tiefe, die sich einem erst nach und nach erschließt. So stellt das Buch zum Beispiel immer wieder Bezüge zu unserer Gegenwart her und spricht Aspekte an, die selbstverständlich sind und über die man schlicht nicht nachdenkt. Beispielsweise ist uns die Überbevölkerung natürlich allen bewusst. Aber welche (auch banalen) Auswirkungen das auf unseren Alltag hat, eher nicht so. Beispielsweise kann ich mir gar nicht vorstellen, rauszugehen und einfach absolute Stille zu hören. Vor allem hier in der Stadt ist es ja nie wirklich still. Für Griz ist das ganz normal.
Man kann das Buch also nicht „mal eben so“ durchlesen. Um wirklich zu verstehen und zu verarbeiten, worum es geht, braucht es Zeit und Ruhe und vielleicht auch die eine oder andere Pause zwischendurch. Aber gerade das ist es, was das Buch auszeichnet, denn obwohl es keine leichte Lektüre ist, kann man es nur schwer aus der Hand legen.
Das hinzubekommen, ohne dass der Leser sich langweilt oder überanstrengt, muss ein Autor auch erstmal hinbekommen!
Der Protagonist Griz ist noch ein Kind, was man auch merkt. Er trifft einige übereilte, emotionale Entscheidungen, die er hauptsächlich fällt, weil ihm die Erfahrung fehlt. Trotzdem kann man sich gut in ihn hineinversetzen und fühlt mit ihm mit; man sieht die Welt eben durch seine Augen. Das liegt wohl vor allem an dem besonderen Erzählstil, durch den man ihm viel näher kommt als gewöhnlich. Es ist so, als würde er dem Leser die Geschichte persönlich erzählen. Dadurch gewinnt das Buch an Emotionalität und berührt den Leser. Es passiert an sich nicht viel in Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt. Aber Griz schafft es durch diese Nähe trotzdem, den Leser mitzureißen. Deshalb ist es auch nicht so schlimm, dass einem der Einstieg schwerfällt und der Anfang sich zieht.
Das Ende hält auch noch einmal eine Überraschung bereit, mit der man nicht rechnet.
Fazit:
Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist kein Buch für zwischendurch. Der Einstieg ist zäh und schwierig, aber wenn man sich erst einmal auf den besonderen Schreibstil einlässt, beweist das Buch, wie viel emotionale Tiefe und Bedeutung in ihm steckt. Die Erzählung ist eher ruhig, aber dafür umso berührender.
4/5 Lesehasen.
Aufmachung:
Zwar gefällt mir die Farbgebung des Covers nicht so gut, aber es kann ja auch nicht jedes Cover in Pink oder Pastellfarben gehalten sein. 😉
Was mir gut gefällt, ist der Mann auf dem Cover, ...
Aufmachung:
Zwar gefällt mir die Farbgebung des Covers nicht so gut, aber es kann ja auch nicht jedes Cover in Pink oder Pastellfarben gehalten sein. 😉
Was mir gut gefällt, ist der Mann auf dem Cover, der vermutlich Davriel sein soll. Genauso habe ich mir den Magier jedenfalls vorgestellt! Durch die Totenkopf-Maske, die sein Gesicht halb verdeckt, bekommt er etwas Geheimnisvolles, Mystisches, was durchaus zu seinem Charakter passt. Am besten finde ich jedoch, dass das Cover gezeichnet ist! Normalerweise mag ich Gesichter auf Covern ja nicht so, weil ich es komisch finde, wenn mich auf dem Buch jemand anguckt, aber bei einer Zeichnung ist es wieder etwas anderes, weil dahinter kein „echter“ Mensch steckt.
Der Titel Die Kinder des Namenlosen passt sehr gut zum Inhalt.
Meine Meinung:
Das Buch ist mit seinen 270 Seiten für ein Fantasybuch sehr kurz, also wird am Anfang nicht viel Zeit „verschwendet“ um in die Welt einzuführen. Man wird quasi auf Anhieb in die Geschehnisse geworfen.
Dadurch braucht man zuerst zwar ein bisschen Zeit, um zu verstehen, was alles passiert und wie die Regeln des MAGIC-Multiversums lauten. Das Buch basiert nämlich auf dem Kartenspiel MAGIC: The Gathering, diejenigen, die das Spiel kennen, werden vermutlich noch schneller in die Geschichte finden. Ich kannte das Spiel bis dato nicht, aber ich hatte nach einer kurzen Eingewöhnung auch kein Problem, mich in der Welt zurechtzufinden. Man kann also auch dann viel Spaß beim Lesen haben, wenn man das Spiel nicht kennt!
Das Buch ist, wie gesagt, recht dünn, deshalb ist es von vornherein klar, dass Sanderson sich hier nicht groß ums Worldbuilding gesorgt hat. Wer dennoch enttäuscht davon ist, dass hier wenig zur Umgebung geschrieben hat, hatte also vielleicht nicht die richtigen Erwartungen, denn dann hätte das Buch viel dicker sein müssen, um die Komplexität einer High Fantasy-Welt zu erfassen. Eben so, wie man es normalerweise von dem Genre gewohnt ist.
Die Kinder des Namenlosen hat jedoch andere Qualitäten, mit denen es überzeugen kann, allen voran die beiden Protagonisten Tacenda und Davriel, deren Perspektiven wechseln.
Tacenda wirkt sehr erwachsen für ihr Alter, aber das hat mich nicht gestört. Ich bin ja immer für Authentizität, weshalb ich finde, dass man als Leser merken sollte, ob die Figur ein Kind oder schon älter ist. Aber obwohl Tacenda noch ein Kind ist, passt ihr reifes Verhalten meiner Meinung nach sehr gut zu ihrem Charakter, wenn man bedenkt, was sie durchgemacht hat und dass sie für ihr Dorf schon sehr früh Verantwortung übernehmen musste. Außerdem ist es auch mal erfrischend, eine junge Protagonistin zu haben, die vernunftbegabt ist und nicht völlig hitzköpfig.
Trotz allem muss ich sagen, dass sie, obwohl sie ein gut durchdachter, sympathischer Charakter ist, im Vergleich zu Davriel eher blass wirkt.
Dieser ist nämlich zwar sehr arrogant, herablassen und nur auf seinen Tee und Nickerchen fokussiert – was mit anderen passiert, kümmert ihn nicht groß. Allerdings – und das finde ich gerade so interessant – ist er nicht der typische Antiheld, der ja doch ein ganz weiches Herz hat und viel empathischer ist, als es zunächst den Anschein hat. Davriel ist tatsächlich genau der egoistische Mistkerl, der er anfangs zu sein scheint, der aber auch seine Prinzipien hat und nach diesen handelt.
Dabei sind seine Dialoge sehr amüsant, was ihn zu dem großen Highlight des Buches macht. Ich habe oft gelacht. Gleichzeitig erfährt man aber auch einiges über seine Vergangenheit, wenn auch nicht besonders viel. Er muss anscheinend etwas Schlimmes durchgemacht haben. Ich hoffe, man kann bald noch mehr von ihm lesen!
Die Kinder des Namenlosen führt ein wenig in das Gathering-Multiversum ein. Es nimmt Bezug auf andere Dimensionen und auch auf die „Wesenheit“, ein Etwas mit großen Mächten, anscheinend weder gut noch böse. Das macht Lust auf mehr, ich fand diese Thematik wirklich spannend.
Zum Schluss werden einige Fragen offengelassen, insbesondere was Davriels Schicksal angeht, aber das stört nicht weiter, da die Geschichte rund um Tacenda in sich geschlossen ist. Außerdem wird so die Hoffnung genährt, dass es tatsächlich bald noch mehr über Davriel zu lesen gibt. 😊
Sandersons Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen. Er hat es hervorragend geschafft, Tacendas und Davriels Charakter zu erfassen und über einen unterschiedlichen Stil zu transportieren. Besonders durch Davriel beweist Sanderson, wie erwähnt, dass er einen wunderbaren Humor hat. Das und sein insgesamt flüssiger, leicht zu lesender Schreibstil führt dazu, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Gerne möchte ich bald mehr von ihm lesen!
Fazit:
Die Kinder des Namenlosen ist eine gelungene, spannende Einführung in eine neue Buchreihe, die vor allem mit den Protagonisten, dem Schreibstil und viel Humor überzeugt. Man darf nicht so viel in puncto Worldbuilding erwarten, weil es so ein kurzes Buch ist, aber bei nur 270 Seiten bleibt eben nicht so viel Platz, um eine so komplexe Welt wie das Gathering-Multiversum zu beschreiben.
4,5/5 Lesehasen.
Aufmachung:
Das Cover von Love Factually finde ich optisch sehr schön, auch wenn außer dem Titel und der Farben nicht viel darauf zu sehen ist. Zwar haben die Farben keinen Bezug zum Inhalt, aber das ist ...
Aufmachung:
Das Cover von Love Factually finde ich optisch sehr schön, auch wenn außer dem Titel und der Farben nicht viel darauf zu sehen ist. Zwar haben die Farben keinen Bezug zum Inhalt, aber das ist in dem Genre ja so gut wie immer so (oder man sieht halbnackte Männer, da sind mir Farben lieber), von daher nehme ich dem Buch sein Cover gar nicht übel.
Im Gegenteil gefällt es mir sogar sehr gut, dass man hier knallige Farben auf einem schwarzen Hintergrund hat, sonst sind die Cover ja meistens in Pastellfarben gehalten.
Der Titel ist durchaus passend, wenn man sich das Wesen der Protagonistin anguckt, die sich sehr auf Fakten aufhängt. Der Originaltitel lautet allerdings Neanderthal seeks Human, was ebenso gut – wenn nicht sogar besser – auf den Inhalt passt. Hier haben wir wieder das klassische Englische-Titel-bei-deutschen-Büchern-Problem, das ich einfach nicht verstehe. Es ist ja völlig legitim, wenn man den Originaltitel nicht übernehmen möchte, aber wieso übersetze ich den dann nicht einfach oder suche mir einen passenden deutschen Titel? Wieso muss es unbedingt ein anderer englischer Titel sein? Dann kann man meiner Meinung nach genauso gut den Originaltitel übernehmen. Ich kann diesen Trend leider nicht nachvollziehen.
Meine Meinung:
Uff, also ich weiß wirklich nicht, was ich zu diesem Buch alles sagen soll.
Ich habe auf eine leichte, teilweise amüsante Liebesgeschichte gehofft, die nicht mal unbedingt besonders in die Tiefe gehen sollte, gerne auch mit ein bisschen Kitsch.
Kitsch habe ich dann auch bekommen, habe aber leider dabei wenig Romantik gefühlt, wobei der Anfang gar nicht mal so schrecklich war.
Die Protagonistin ist anfangs nämlich noch ganz sympathisch. Sie hat die Eigenart, dass sie in den unmöglichsten Situationen über Dinge nachdenkt, die einem sonst eher nicht so in den Sinn kommen, zum Beispiel Teppichfasern. Das führt dazu, dass sie über ein ganz verrücktes Faktenwissen verfügt, mit dem sie dann unerwartet um die Ecke kommt.
Das fand ich zunächst noch auf niedliche Art sehr skurril und vor allem im Vergleich zu den anderen 08/15-Nette-Mädchen-Protagonistinnen eine erfrischende Abwechslung.
Allerdings ist das so ziemlich das einzige, was Janie ausmacht, und das wurde mir als Leser irgendwann zu viel. Sie hängt sich wirklich in jeder Situation an ihren Fakten auf und hört nicht zu, was andere ihr sagen bzw. geht überhaupt nicht darauf ein. Das führt dann dazu, dass ihr anfänglicher Charme flöten geht und sie nur noch nervig ist. Ich hätte gerne noch andere Facetten von Janie kennengelernt, aber leider scheint sie nur aus ihrem Faktenwissen zu bestehen.
Janies Eintönigkeit ist allerdings nicht der Aspekt, der mich an Love factually am meisten genervt hat. Am allernervigsten sind ihre Strick-Club-Freundinnen, die wirklich jedes Klischee amerikanischer Hausfrauen erfüllen. Sie sind allesamt charakterlose gackernde Hühner, die einem 50er-Jahre-Werbespot entsprungen scheinen und der Kampf der Frauen um richtige Repräsentation ca. 70 Jahre zurückwirft. An dieser Stelle entschuldige ich mich direkt für meine harten Worte, aber das hat mich wirklich wütend gemacht. Man fragt sich bei diesem Buch durchgehend: Hat die Autorin schon einmal etwas von Feminismus gehört? Wieso kriegt Janie alleine nichts auf die Reihe und muss sich immer von großen, starken, muskelbepackten Männern helfen lassen? Sind wir Frauen wirklich so hilflos? Reicht es nicht schon, wenn Frauen die letzten Jahrhunderte immer als Damsel in distress dargestellt wurden – und zwar hauptsächlich von Männern! –, die einen Mann brauchen, damit sie nicht eingehen? Muss eine gestandene Frau – und ich gehe mal davon aus, das ist Penny Reid als erfolgreiche Autorin – es ebenfalls so darstellen, dass eine Frau nicht ohne Mann leben kann? Das hat mich wirklich schwer enttäuscht.
Quinn ist in diesem Roman die einzige Figur, die anscheinend gesunden Menschenverstand hat (welch eine Ironie: ausgerechnet der männliche Protagonist), selbst wenn auch er als Reicher-Cooler-Chef-Der-Alles-Kann-Und-Dazu-Noch-Ein-Gentleman-Ist-Aber-Trotzdem-Geheimnnisse-Hat keine besonders tiefgründige Figur ist. Seine „Geheimnisse“ sind allesamt sehr offensichtlich (dadurch hat man noch weniger Verständnis für die Protagonistin) und seine Handlungen vorhersehbar. Das führt dazu, dass man sich vieles schon vorher denken kann, sodass es an Spannung fehlt.
Hin und wieder – vor allem anfangs – ist das Buch zwar durchaus noch unterhaltsam. Ich will hier nicht nur meckern: Es gab durchaus einige Stellen, an denen ich auch mal lachen konnte. Das kann Love factually aber nicht halten; der Humor gerät durch die vielen störenden Faktoren irgendwann sehr stark in den Hintergrund.
Fazit:
Man erhofft sich bei Love factually eine humorvolle Lektüre, die durchaus mal mit Klischees spielen darf. Dann wird man jedoch so intensiv von Klischees überrollt, dass man sich fragt, ob es jemals sowas wie Entwicklung an der Feminismus-Front gegeben hat. Die Protagonistin wirkt auf dem ersten Blick wie ein quirliges Persönchen mit Charakterzügen, die durchaus schon autistisch sind, entpuppt sich dann aber als eindimensionale Figur, die bloß aus ihrem Faktenwissen besteht. Ihre Hilflosigkeit, die sich einstellt, sobald kein Mann in einem Zehn-Meter-Radius zur Verfügung steht, der ihr aus der Patsche helfen kann, bestätigt den Eindruck, dass das Buch die Frauenbewegung und -repräsentation in Medien um gefühlt 70 Jahre zurückwirft.
2/5 Lesehasen.
Aufmachung:
An dieser Reihe gefällt mir besonders gut, dass die Cover alle einen ähnlichen Hintergrund haben, aber um das Heiler-Symbol in der Mitte andere Details zu erkennen sind, die einen Bezug auf ...
Aufmachung:
An dieser Reihe gefällt mir besonders gut, dass die Cover alle einen ähnlichen Hintergrund haben, aber um das Heiler-Symbol in der Mitte andere Details zu erkennen sind, die einen Bezug auf den Inhalt haben – hier Glas- bzw. Spiegelsplitter, die in Spiegel & Schatten eine besondere Bedeutung haben.
Im Hintergrund sind hier außerdem die Kuppel des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, wie auch schon auf dem Cover zu Band eins, sowie der Petersdom zu sehen. Beides ist spiegelbildlich sowohl für die Hauptorte der Handlung Leipzig und Italien, als auch ein Bezug zu den beiden Protagonisten Geneve, die in Leipzig wohnt, und Alessandro, ein Vatikan-Polizist.
Ich bin zwar nicht der größte Fan von Gesichtern auf dem Cover, aber die Covergestaltung zu Die Meisterin gefällt mir sehr gut!
Meine Meinung:
Nachdem Der Beginn so plötzlich endete, war ich natürlich richtig aus dem Häuschen, als mich völlig überraschend das Päckchen vom Knaur-Verlag mit Spiegel & Splitter erreichte. Am liebsten hätte ich sofort gelesen, aber ich hatte irgendwie befürchtet, dass ich mich, einmal angefangen, gar nicht mehr auf meine Klausur hätte konzentrieren können. Gut, dass ich also das Buch erst einmal auf Seite gelegt habe, denn meine Befürchtung wäre wahr geworden!
Spiegel & Splitter beginnt direkt spannend: Man wird einfach so in das große „Problem“ dieses Bandes hineingeworfen, sodass sich einem sofort unzählige Fragen stellen. Wer ist Willow Tree, was ist ihre Mission und wieso muss sie so dringend mit Geneve sprechen? Was hat es mit dem Spiegelsplitter auf sich, den sie bei sich trägt? Und wo kommt die Flugbegleiterin her, was sind ihre Motive? Der Autor zeigt also im ersten Kapitel schon, was er auch in Band eins bewiesen hat: Er weiß, wie er den Leser fesselt.
Dann geht es direkt weiter mit einer Anekdote von Geneves Mutter, die einen, wie auch schon in Der Beginn, als Erzählerin durch das Geschehen führt. Ihr Part ist wirklich das, was die Reihe in meinen Augen am besten von anderen Urban Fantasy-Büchern abhebt: Sie spricht direkt mit dem Leser, bricht also die „Vierte Wand“. Dadurch wird man nicht nur in die Handlung mit eingebunden, man bekommt auch das Gefühl, als würde man selbst in Geneves Fällen ermitteln. Das hat mir in Der Beginn schon sehr gut gefallen. Jetzt macht sie auch immer mal wieder Andeutungen zu Dingen, die in dem Vorgängerband erwähnt wurden, was die Bände der Reihe auf der einen Seite wunderbar miteinander verbindet, auf der anderen Seite auch wieder Fragen aufwirft. Ich hatte in meiner Rezension zu Der Beginn erwähnt, dass Catharina etwas anschneidet, was aber nicht weiter ausgeführt wird. Das ist hier wieder so, wobei sie schon ein bisschen mehr verrät – sofern man in diesem Fall überhaupt von „verraten“ sprechen kann. Vielmehr ist es ein kleines „Anteasern“ zu einer großen Enthüllung, die dann hoffentlich im Abschluss kommt. Ich habe so meine Vermutungen, aber wie ich den Autor bisher kennengelernt habe, wird er mich wieder völlig überraschen!
Das ist ebenfalls etwas, was Herr Heitz gut kann und mehrfach unter Beweis stellt.
Spiegel & Schatten ist wie sein Vorgänger auch eine Ermittlungsgeschichte mit größtenteils eher ruhigerem Erzähltempo. Es geht eben nicht um Action, sondern um Information, die es zu sammeln und zusammenzusetzen gilt. Man findet zusammen mit Geneve Indizien, die zur Lösung des Falles beitragen könnten. Gleichzeitig bekommt man natürlich auch „Hinweise“ von ihrer Mutter, die hin und wieder Andeutungen macht und das Geschehen – und die Vermutung des Lesers – in eine bestimmte Richtung lenkt. Parallel führt sie auch in ein Geschehen in Geneves Vergangenheit ein, das zunächst scheinbar nichts mit der Gegenwart zu tun hat.
Wenn man jedoch eines aus Der Beginn gelernt hat, dann, dass der Autor sich zu allem, was er schreibt, große Gedanken macht, also versucht man als Leser natürlich, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Wie bereits angeschnitten, ist man damit natürlich nicht sonderlich erfolgreich und von der Auflösung am Ende dann völlig überrascht.
Dazu trägt bei, dass, gerade weil mehrere Handlungsstränge parallel laufen, man Details zuerst zwar wahrnimmt, aber keinen Bezug zum großen Ganzen herstellt, die sich aber retrospektiv wunderbar in die Auflösung einfügen. Der Autor schafft es, einem die Lösung direkt vor die Nase zu halten, man aber so abgelenkt ist, dass man es bis zum Schluss gar nicht mitbekommt. Weil aber eben alles so gut durchdacht ist, dass eigentlich alles schon von Anfang an klar ist, wird die Geschichte schön rund und die einzelnen Handlungen können super zusammenlaufen.
Dazu kommt dann auch noch, dass hin und wieder Dinge aufgegriffen werden, die in Der Beginn thematisiert wurden und jetzt weitergeführt werden bzw. sich jetzt erst richtig auf die Handlung und die Charaktere auswirken. Deshalb würde ich auch jedem empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn sie alle unterschiedliche Fälle behandeln. Man könnte also theoretisch auch mit Spiegel & Schatten anfangen, aber man merkt eben doch deutlich, dass alles miteinander verwoben ist und die Vergangenheit Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft hat. Deshalb denke ich, dass jemand, der Der Beginn nicht gelesen hat, unter Umständen nicht alles mitbekommt und auch nicht so stark mitgerissen werden kann, wie jemand, der den Einstieg kennt.
Das ist natürlich insbesondere in Bezug auf die Charaktere und ihre Entwicklung und Beziehung zueinander relevant.
So scheint auch Alessandro, der zwar wieder ein Schätzchen ist, etwas zu verheimlichen, was auf Der Beginn zurückzuführen ist. Dabei scheint auch seine Mutter etwas im Schilde zu führen, und obwohl man kleine Teilchen hingeworfen bekommt, die man dann scheinbar schlau zusammenpuzzelt und eine Vermutung hegt, kann man später gar nicht glauben, was man da liest. Man denkt sich: „Neeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!“, aber Herr Heitz dachte sich beim Schreiben dann wahrscheinlich: „Muhahahahahaha!“ So stelle ich es mir vor.
Geneve und Alessandro wachsen dem Leser nämlich unwahrscheinlich stark ans Herz, nicht nur wegen ihrer besonderen Beziehung zueinander, sondern auch, weil sie wesentlich die Geschichte tragen und die Reihe damit zu etwas ganz Außergewöhnlichem machen.
Geneve muss man einfach für ihren Gerechtigkeitssinn lieben. Es zeichnet sie aus, dass sie sich selbst treu bleibt und ihr auch in den schwierigsten, ausweglosen Situationen Lösungen einfallen, durch die sie sich nicht verbiegen muss. Daneben zeigt sie zwischendurch aber auch Schwäche, ist hin und wieder reizbar und gleichzeitig fehlt es ihr aber auch nicht an Humor. Sie ist eine wunderbare Protagonistin und man versteht gut, weshalb sie Alessandro viel bedeutet. 😉
Das Gleiche gilt aber auch für ihn. Trotz der Zweifel, die einem (und Geneve) an ihm aufkommen, kann man nicht anders, als ihn für seine Loyalität und seinen Mut zu lieben. Im Vergleich zu Band eins hat mir hier sein trockener Humor etwas gefehlt, aber trotzdem konnte man auch hier durch ihn hin und wieder lachen.
Der Fall, um den die beiden sich dieses Mal kümmern müssen, greift eine Thematik auf, über die ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht habe. Spiegelbilder und Schatten bekommen hier eine ganz neue Bedeutung für den Menschen, die einen als Leser durchaus mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt.
Man fragt sich permanent: Was, wenn da wirklich mehr ist, als man vermutet?
Das ist genau das, was gute Mystery/ Fantasy beim Leser bewirken sollte.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich, als ich das Buch beendet hatte, nicht mehr ohne Misstrauen in einen Spiegel gucken konnte! :D
Allerdings kann ich nicht behaupten, dass man vom Autor im Vorwort nicht vorgewarnt wird. Auch sein Nachwort regt einen zum Nachdenken an und führt dazu, dass man ihn dafür verflucht, dass der Abschlussband erst im Frühjahr 2021 erscheint.
Fazit:
Ich könnte noch ewig weiterschwärmen, aber das Wesentliche ist eigentlich gesagt.
Spiegel & Schatten ist eine wunderbare Fortsetzung, die einiges von Band eins aufgreift, aber auch neue Fragen und Herausforderungen aufkommen lässt.
Es geht wieder primär um einen spannenden Fall mit einer einzigartigen Idee dahinter, bei dem man nicht nur selbst auch ins Ermitteln kommt, er bleibt einem auch lange nach Beenden noch im Gedächtnis und lässt einen fast schon ein wenig paranoid zurück.
Catharina, Geneves Mutter, leitet einen über die Vierte Wand hinaus durch die Ermittlungen und ist mitverantwortlich dafür, dass zwar einiges Unklare beantwortet wird, sich aber gleichzeitig viele neue Fragen auftun und man eigene Vermutungen aufstellt, aber trotzdem einfach nicht auf das Ergebnis kommt.
Dazu trägt auch die Handlung in der Vergangenheit bei: Bis zum Schluss kommt man nicht darauf, welche Bedeutung sie für die Gegenwart hat und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenlaufen. Das und die Bezüge zu Der Beginn, die einerseits etwas Klarheit schaffen, andererseits aber auch völlig überraschend sind, sorgen dafür, dass Spiegel & Schatten trotz eher ruhigem Erzähltempo fesselt. Es zeichnet die Reihe und den Autor besonders aus, dass man erst zum Schluss merkt, wie dicht alles miteinander verwoben ist und wie viel Sinn alles, was er schreibt, macht.
Geneve und Alessandro und ihre Beziehung sind die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Sie sind Lieblingsprotagonisten, von denen man einfach nicht genug kriegen kann.
Spiegel & Schatten macht Die Meisterin zu einer genialen, gut durchgeplanten Reihe, die man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte!
5/5 Lesehasen.