Cover-Bild Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penhaligon
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 27.04.2020
  • ISBN: 9783764532321
C.A. Fletcher

Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt

Roman
Vanessa Lamatsch (Übersetzer)

»Wenn du dieses Jahr nur ein einziges Buch liest, muss es dieses sein. Es wird dein Herz brechen.« Nerd Daily

Mein Name ist Griz. Meine Kindheit war anders als deine. Ich hatte keine Freunde, einfach aus dem Grund, dass ich außer meiner Familie kaum jemanden kenne. Überhaupt bin ich in meinem ganzen Leben nur einer Handvoll Menschen begegnet. Zwar sagen meine Eltern, dass die Welt einst bevölkert war, doch jetzt gibt es nur noch uns. Aber wir sind nicht einsam auf unserer entlegenen Insel. Wir haben uns – und unsere Hunde. Aber dann kam der Dieb, und er stahl meinen Hund. Auch wenn es kein Gesetz mehr gibt, das Diebstahl bestraft, werde ich ihn mir zurückholen. Denn was bleibt von unserer Menschlichkeit übrig, wenn wir nicht für jene, die wir lieben, alles, wirklich ALLES tun …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2020

Ein besonderes und extrem tiefgründiges Buch, dass zum Nachdenken anregt

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Griz lebt als einer der letzten Überlebenden mit seiner Familie abgelegen auf einer Insel, als eines Tages ein Dieb auftaucht und seinen Hund stiehlt. Sofort macht Griz sich auf, um ihn dieser zerstörten ...

Griz lebt als einer der letzten Überlebenden mit seiner Familie abgelegen auf einer Insel, als eines Tages ein Dieb auftaucht und seinen Hund stiehlt. Sofort macht Griz sich auf, um ihn dieser zerstörten Welt zu retten, wen er liebt.

„Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt“ ist ein wirklich besonderes und tiefgründiges Buch, das mich komplett von sich überzeugen konnte.

Das Setting war unglaublich besonders, Schottland in einer dystopischen Welt, deren Bevölkerung drastisch geschrumpft ist, da plötzlich keine Fortpflanzung mehr möglich war. Diese Welt mit Griz auf seiner Reise zu entdecken, zerstörte Zivilisationen, die nach und nach von der Natur zurückerobert werden, war zugleich spannend, faszinierend und erschreckend und die Beschreibungen haben mich zum Nachdenken gebracht.

Griz, der als einer der Überlebenden mit seiner Familie auf einer Insel lebt, war ein Protagonist, zu dem ich sofort eine enge Bindung aufbauen konnte. Seine Gedanken und Gefühle waren greifbar und auch wenn seine Handlungen oft unüberlegt und spontan waren, konnte ich sie doch sehr gut nachvollziehen. Mit seinem Aufbruch in diese unbekannte Welt voller Gefahren um seinem Hund zu retten, hat er sehr viel Mut und ein großes Herz bewiesen.
Auch Brand, der als Geschichtenerzähler durch diese Welt reist, war mir keinesfalls unsympathisch Zwar manipulativ, aber nicht herzlos konnte ich seine Beweggründe nachvollziehen und ihn daher auch gut verstehen.
Auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch beschrieben und mir so sehr sympathisch. Sie alle sind sehr praktisch veranlagt und versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er hat sich flüssig gelesen und konnte mich an die Geschichte fesseln, die rückblickend von Griz als eine Art Tagebuch erzählt wird. Dadurch war alles sehr persönlich und emotional und ich habe mich Griz nochmal näher gefühlt.
Durch einige unerwartete Wendungen gab es eine kontinuierliche Spannung, die mich mitgerissen hat, und besonders das Ende war sehr überraschend.
Die ganze Story hat einen Tiefgang, der mich sehr berührt hat und zum Nachdenken anregt, sodass ich das Buch nicht so schnell vergessen werde.

Fazit: Eine bewegende, tiefgründige Geschichte mit einem faszinierenden und gleichzeitig erschreckenden Setting, einem mutigen Protagonisten, einem flüssigen Schreibstil, Spannung bis zum Ende und einem enormen Tiefgang.
Das Buch regt zum Nachdenken an und hat mich auch jetzt noch nicht losgelassen.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Wunderschön

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Ach, was habe ich bei diesem Buch Tränen vergossen. Ein toller Schreibstil und meine Schwachstelle: Tiere.
Der Schreibstil war sehr fesselnd, die Geschichte selbst hat mich stellenweise an "The Walking ...

Ach, was habe ich bei diesem Buch Tränen vergossen. Ein toller Schreibstil und meine Schwachstelle: Tiere.
Der Schreibstil war sehr fesselnd, die Geschichte selbst hat mich stellenweise an "The Walking Dead" erinnert. Wie grausam Menschen werden können, wenn sie keine Gesetze mehr zu fürchten haben.
Tolle aber schwere Atmosphäre während des Lesens, tolle Charaktere. Ich konnte das Buch wirklich nicht mehr aus den Händen legen.

Bewertung:

Die Liebe zu einem Tier ist wohl die reinste Form der Liebe, die wir Menschen oftmals schon im frühen Alter erleben dürfen. Dieses Buch war für mich ein absolutes Highlight und eine klare Lese-/ und Kaufempfehlung. 5+ von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

„Liebe, Mut und Zielstrebigkeit eines jungen Menschen in einer beängstigend leeren Welt“

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Der Titel des Buches hat mich förmlich angesprungen, denn an Dystopien komme ich so gut wie nicht vorbei ohne das ich sie lesen will. Allerdings habe ich während des Lesens gemerkt das ich mich geirrt ...

Der Titel des Buches hat mich förmlich angesprungen, denn an Dystopien komme ich so gut wie nicht vorbei ohne das ich sie lesen will. Allerdings habe ich während des Lesens gemerkt das ich mich geirrt hatte und es sich eher um eine Postapokalypse handelt. Ob ich enttäuscht war? Nein. Ganz im Gegenteil, so etwas wie diese Geschichte habe ich noch nie gelesen und bin nach wie vor absolut begeistert von der Idee und der Umsetzung.

Worum es in der Geschichte geht:
Griz lebt gemeinsam mit seinen Eltern, seinen Geschwistern und den Hunden, Jip und Jess, auf einer kleinen Insel, ca. 100 Jahre in der Zukunft. Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Viele Faktoren und Umwelteinflüsse haben zur Zeit der „Kastration“ und danach zur „Zeit der Kinderlosen“ geführt und jetzt gibt es nur noch sehr wenige Menschen, die sich überhaupt fortpflanzen können. Die Folge daraus – 100 Jahre danach – ist eine dünn besiedelte Welt.

Auf die kleine Insel verirren sich deshalb sehr selten Besucher, doch eines Tages kommt ein Fremder, der augenscheinlich nichts böses im Sinn hat, doch als Griz am nächsten Morgen aufwacht ist der Fremde weg und mit ihm Griz Hündin Jess. Kopfüber bricht Griz auf, um sich Jess zurück zu holen. Während der Verfolgungsjagd gibt es viel zu entdecken, neues zu lernen und einiges an Gefahren zu bestehen. Doch Griz lässt sich von nicht abhalten und durch nichts unterkriegen und verfolgt verbissen den Plan Jess aus den fremden Fängen zu befreien und sie wieder nach Hause zu bringen.

Schreibstil und Lesefluß
C. A. Fletcher's Schreibstil ist bildgewaltig, poetisch, sehr ausführlich und lebendig. Er arbeitet sehr viel mit Metaphern und Personifikation, was seinen Text zu einem Leseerlebnis macht. Während des Lesens hatte ich das Gefühl mittendrin zu sein und die Welt, wie Griz sie sieht, wirklich zu erleben. Die Beschreibung der Umgebung war beängstigen, aber auch genauso beeindruckend.
Griz Denkweise und wie er diese Welt wahrnimmt wurde sehr anschaulich transportiert, so dass ich mich sehr gut hineinversetzen konnte.
Die Schriftgröße war angenehm und die Kapitel nicht zu lang.
Manchmal waren mir die Sätze etwas zu ausführlich und verkastelt + auf manche Beschreibung hätte ich verzichten können, weil es mich nicht interessiert hat, aber meinen Lesefluss hat das nicht gestört. Gegen Ende des Buches habe ich es als liebenswerte Macke akzeptiert.

Zur Geschichte:
Der Einstieg fiel mir sehr leicht, weil ich vom fesselnden Erzählstil direkt begeistert war.
Die Geschichte wird aus Griz Sicht erzählt und schon zu Anfang wird sehr gut erklärt wie die Welt aussieht und wie es dazu kam. C. A. Fletcher hat eine beeindruckende, befremdliche und beängstigende Zukunft geschaffen.
Mittendrin findet sich Griz, der noch nie etwas anderes als die Inseln gesehen hat auf denen er aufgewachsen ist. Nun erkundet er, gezwungener Maßen, das Meer und das menschenleere Festland – vor dem er so eindringlich gewarnt wurde.
Durch Rückblicke erfährt man mehr über Griz und die Ereignisse vor 100 Jahren, kleine Andeutungen und Gedankengänge machen immer wieder neugierig darauf was Griz noch alles erlebt bzw. erlebt hat. Sehr lebhaft lässt Griz den Leser – oft mit einer Brise Humor und Selbstironie – an jedem seiner Gedanken, Rückschlüsse und Entdeckungen teilhaben.
Regt aber auch den Leser durch Fragen immer wieder dazu an, in sich zu gehen,um das Jetzt zu reflektieren.
Zwischendrin entstanden, für mich, durch die sehr ausführliche Schreibweise, ein paar Längen, die wenig später dann aber durch neue, spannende Informationen wieder wett gemacht wurden.
Die Handlung ist genial durchdacht, tiefsinnig und sehr, sehr schön erzählt. Gegen Ende gibt es eine Wendung, mit der ich niemals gerechnet hätte und die mich dazu gebracht hat die Geschichte nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.
Das Ende selbst ist überraschend, mitreißend, herzerwärmend und ganz so wie ich es mir für Griz gewünscht habe.

Die Charaktere:
Griz ist ein herzensguter, liebenswürdiger junger Mensch, dem im Leben noch nicht viel schlechtes passiert ist. Durch die wenigen sozialen Kontakte die er bisher hatte, fällt es ihm schwer Menschen einzuschätzen. Doch obwohl ihm so viel schlechtes passiert verliert er nicht den Mut und seinen Kämpfergeist, zielstrebig verflogt er den Fremden ohne zu wissen wie es enden wir. Dabei ist er viel alleine mit seinen Gedanken und einem Unterbewusstsein, das nur all zu gerne Ängste schürt.
Ich hatte zu Anfang Probleme zu verstehen warum sich Griz halsüberkopf in diese Jagd stürzt, er kam mir naiv und unüberlegt vor. Doch je mehr ich auf dieser Reise mit ihm zusammen war und seine Gedanken beobachten konnte umso mehr konnte ich nachvollziehen was einen Menschen, alleine am Ende der Welt dazu bewegt so zu handeln.
Im Laufe der Geschichte macht Griz eine deutliche Entwicklung – von weniger naiv zu mehr überlegter, verliert dabei aber nie sein Ziel aus den Augen und behält sein Herz am rechten Fleck.

Meine Meinung:
Mir hat Griz Geschichte richtig gut gefallen. Ich fand sie fesselnd + tiefgründig. Vieles hat mich zum nachdenken angeregt.
Der Erzählstil + die extrem gut ausgedachte und beschriebene Welt haben mich von Anfang an abgeholt. Was bleibt wenn wir mal nicht mehr sind? Jede Menge Plastik, Metall und eine Natur, die sich ihren Lebensraum zurückerobert, das hat C. A Fletcher sehr anschaulich + bildgewaltig beschrieben. Griz ist ein liebenswerter Grübler, der einem an jedem seiner Gedanken teilhaben lässt. Zu Anfang konnte ich nicht nachvollziehen, warum Griz sich Halsüberkopf in diese Jagd stürzt. Er hat mich auch nicht wirklich berührt, aber je mehr ich gelesen habe, umso besser verstand ich seine Denkweise und seine Beweggründe und umso mehr ist er mir ans Herz gewachsen.
Die Suche nach seinem Hund steht nicht immer im Vordergrund, sondern bietet eher den Rahmen dafür das Griz sich selbst besser kennenlernt und seinen Horizont erweitert.
Gegen Ende gab es eine einschneidende Wendung, die mich sehr überrascht hat. Überhaupt hat mir das herzerwärmende Ende sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Trotz Austerbens, leben voller Mut, Herz und Unvernunft

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Ich liebe Dystopien, besonders wenn die Protagonisten Kinder oder Jugendliche sind, die sich mit viel Mut und Ehrlichkeit ihrem Schicksal stellen und über sich hinauswachsen. Dieses Buch hat alles, um ...

Ich liebe Dystopien, besonders wenn die Protagonisten Kinder oder Jugendliche sind, die sich mit viel Mut und Ehrlichkeit ihrem Schicksal stellen und über sich hinauswachsen. Dieses Buch hat alles, um diesen Wunsch zu erfüllen.

Und doch hat es bei Griz' Geschichte etwas gedauert, bis mich die Erzählung völlig vereinnahmt hat. Das liegt hauptsächlich an der etwas ungewöhnlichen Erzählweise. Griz schreibt die Geschichte im Rückblick für einen unbekannten Jungen nieder, dessen Foto der einzige Vertraute auf der Reise ist. Griz wirkt durch diese Konstruktion sehr weit entfernt und lässt mich erst nach ungefähr einem Viertel näher heran.

Griz lebt mit der Familie und den Hunden zurückgezogen auf einer kleinen Insel vor dem britischen Festland. Die Menschheit stirbt aus und die wenigen Menschen, die jetzt noch leben sind Selbstversorger und wohnen sehr weit verstreut. Als ein Fremder auf der Insel auftaucht und in der Nacht die Hündin Jess entführt, bricht Griz mit dem Terrier Jip zur Verfolgung auf - ohne einen Moment des Zögerns. Ein Hund ist ein Familienmitglied, da gibt es nichts zu überlegen. Griz' Verfolgung entpuppt sich als ein lebensgefährliches Abenteuer in einer verlassenen Welt, in der die seltene Begegnungen mit anderen Menschen genauso eine Gefahr darstellen wie Wildtiere oder Unfälle, in dem unwegsamen Gelände.

Das Buch liest sich anfänglich wie Tagebucheinträge und enthält im ersten Teil viele Erklärungen über die Veränderung der Welt in den letzten Jahrzehnten und die Lebensweise der Überlebenden. Mehr und mehr nehme ich den Platz des Zuhörers ein und Griz Worte über das frühere Leben und die Menschheit sind direkt an mich gerichtet. Das ändert sich aber völlig, als die Reise beginnt und Griz sich den Gefahren und dem unbekannten Terrain auf dem Festland stellen muss. Ich vergesse völlig, dass ich doch nur zuhöre, und fiebere mit Griz, da jeder Tag ein Überlebenskampf sein kann, und spüre die wundervolle Verbindung zwischen Griz und Jip, die das tägliche Überleben sichert. Der unbändige Wunsch die Hündin Jess zu befreien, treibt Griz voran – so unvernünftig das Vorgehen auch manches Mal erscheinen mag, so sehr nimmt es mich dieser Drang, alles zu einem guten Ende bringen zu wollen, ein.

Seite für Seite verschmelze ich mit Griz' Blicken auf das Leben, auf die Leere der Welt, die Schönheit der Natur, die Liebe zu Büchern, dem Willen Geheimnisse zu lüften und dem Wunsch nach Wahrheit. Die gefährliche Verfolgung wird zu einer Reise zu den Grundlagen des Menschseins und bleibt trotzdem ein spannendes Abenteuer.

In die Tage der Sicherheit brechen Momente der größten Gefahr herein. Diese extremen Tempowechsel treiben immer wieder den Puls hoch und sorgen für eine kontinuierliche Suspense. Auf den letzten 100 Seiten nimmt die Erzählung so eine überraschende Wendung, dass ich völlig geplättet bin. Niemals hätte ich gedacht, welches Geheimnis Griz vor der Welt verborgen hält, und mein Blick auf die Geschichte und ihre Wahrheiten hat sich noch einmal völlig verändert.

Für mich ein Buch, mit dem man wunderbar der Realität entkommen kann, um ein Abenteuer zu erleben und sich dem Mensch-Sein bewusst zu werden.

Fazit: Eine spannende Dystopie, die von einem gefährlichen Verfolgung in einer endvölkerten Welt erzählt und aus der eine Reise zur Menschlichkeit wird.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Eine ungewöhnliche Geschichte über einen Jungen und seinen Hund

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Aufmachung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich bin eigentlich nicht so der Orange-Fan, aber hier passt es sehr gut zum postapokalyptischen Setting. Gut gefällt mir auch, dass man die Silhouette des Protagonisten ...

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich bin eigentlich nicht so der Orange-Fan, aber hier passt es sehr gut zum postapokalyptischen Setting. Gut gefällt mir auch, dass man die Silhouette des Protagonisten mit seinem Hund sieht, die am Rand einer Klippe oder ähnliches sitzen und in die Ferne schauen. Das passt natürlich zu der Suche von Griz nach seinem Hund.
Trotz der auffälligen Farbgebung ist das Cover doch sehr minimalistisch gehalten, was zur Stimmung des Buches passt.
Der Titel gefällt mir auch gut, insbesondere, da er einfach nur übersetzt wurde (der Originaltitel lautet A Boy and His Dog at the End of the World).

Meine Meinung:
Der Einstieg ist mir ein wenig schwergefallen. Das lag hauptsächlich an dem sehr ungewöhnlichen Erzählstil.
Das Buch wird von Griz erzählt, allerdings nicht so, wie man es normalerweise von einem Ich-Erzähler gewohnt ist. Es scheint zunächst nämlich so, als würde er mit dem Leser direkt sprechen. Aus diesem Grund gibt es in dem ganzen Buch auch nicht eine einzige wörtliche Rede – Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist tatsächlich eine einzige lange Erzählung von Griz.

Das führt dazu, dass man erst einmal eine Weile braucht, um überhaupt zu verstehen, was vor sich geht. Griz erzählt chronologisch, aber man weiß lange Zeit gar nicht, worauf er eigentlich hinauswill. Natürlich möchte er seinen Hund zurückholen, aber man fragt sich die ganze Zeit, ob da nicht noch mehr passiert.
Der Erzählstil an sich ist auch ein großes Geheimnis des Buches, das erst später gelüftet wird. Dennoch bleibt dem Leser Vieles bis zum Schluss noch verborgen, vorher versteht man es einfach nicht in Gänze.
Das alles macht das Lesen natürlich ein wenig anstrengend.

Das möchte ich aber gar nicht kritisieren! Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist nämlich keinesfalls ein schlechtes oder langweiliges Buch, im Gegenteil. Es hat unwahrscheinlich viel Tiefe, die sich einem erst nach und nach erschließt. So stellt das Buch zum Beispiel immer wieder Bezüge zu unserer Gegenwart her und spricht Aspekte an, die selbstverständlich sind und über die man schlicht nicht nachdenkt. Beispielsweise ist uns die Überbevölkerung natürlich allen bewusst. Aber welche (auch banalen) Auswirkungen das auf unseren Alltag hat, eher nicht so. Beispielsweise kann ich mir gar nicht vorstellen, rauszugehen und einfach absolute Stille zu hören. Vor allem hier in der Stadt ist es ja nie wirklich still. Für Griz ist das ganz normal.
Man kann das Buch also nicht „mal eben so“ durchlesen. Um wirklich zu verstehen und zu verarbeiten, worum es geht, braucht es Zeit und Ruhe und vielleicht auch die eine oder andere Pause zwischendurch. Aber gerade das ist es, was das Buch auszeichnet, denn obwohl es keine leichte Lektüre ist, kann man es nur schwer aus der Hand legen.
Das hinzubekommen, ohne dass der Leser sich langweilt oder überanstrengt, muss ein Autor auch erstmal hinbekommen!

Der Protagonist Griz ist noch ein Kind, was man auch merkt. Er trifft einige übereilte, emotionale Entscheidungen, die er hauptsächlich fällt, weil ihm die Erfahrung fehlt. Trotzdem kann man sich gut in ihn hineinversetzen und fühlt mit ihm mit; man sieht die Welt eben durch seine Augen. Das liegt wohl vor allem an dem besonderen Erzählstil, durch den man ihm viel näher kommt als gewöhnlich. Es ist so, als würde er dem Leser die Geschichte persönlich erzählen. Dadurch gewinnt das Buch an Emotionalität und berührt den Leser. Es passiert an sich nicht viel in Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt. Aber Griz schafft es durch diese Nähe trotzdem, den Leser mitzureißen. Deshalb ist es auch nicht so schlimm, dass einem der Einstieg schwerfällt und der Anfang sich zieht.

Das Ende hält auch noch einmal eine Überraschung bereit, mit der man nicht rechnet.


Fazit:
Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist kein Buch für zwischendurch. Der Einstieg ist zäh und schwierig, aber wenn man sich erst einmal auf den besonderen Schreibstil einlässt, beweist das Buch, wie viel emotionale Tiefe und Bedeutung in ihm steckt. Die Erzählung ist eher ruhig, aber dafür umso berührender.
4/5 Lesehasen.

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