Platzhalter für Profilbild

SofieWalden

Lesejury Star
offline

SofieWalden ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SofieWalden über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2023

Der Sommerferien bei Oma werden toll und eben ganz anders

Ist Oma noch zu retten?
0

Die 11-jährige Pia freut sich riesig auf die Sommerferien bei ihrer supertollen Oma Lore. Sie werden so viel miteinander erleben, Spaß haben ohne Ende und gleich, wenn ihre Oma sie vom Bahnhof abholt, ...

Die 11-jährige Pia freut sich riesig auf die Sommerferien bei ihrer supertollen Oma Lore. Sie werden so viel miteinander erleben, Spaß haben ohne Ende und gleich, wenn ihre Oma sie vom Bahnhof abholt, geht es damit los. Doch dann ist Oma nicht da. Hat sie es tatsächlich vergessen? Aber Pia weiß ja, wohin und so macht sie sich auf den Weg zu Omas Haus. Es macht keiner auf, aber über den Kirschbaum kommt Pia hinein und entdeckt, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Nach 'eben mal aus dem Haus' sieht anders aus. Aber Pia ist ja taff und mit Omas Spruch 'Angst aus, Mut an!' im Ohr macht sie sich auf die Suche. Mit dabei Pepe, Nachbarsjunge und selbsternannter Detektiv. Er weiß, dass hier in der Gegend in letzter Zeit, außer der verschwundenen Oma, auch jede Menge roter Fahräder abhanden gekommen sind. Da gibt es bestimmt einen Zusammenhang.
Diese Geschichte, von Pia selbst erzählt, sie ist superspannend und abenteuerlich. Es wird verfolgt und observiert, sehr cool detektivisch, wie Pepe sagen würde und dabei ist man als Leser immer ganz nah mit dran. Das alles ist schon keine Kleinigkeit und fordert jede Menge Mut und ohne den Zusammenhalt und die Freundschaf der beiden Kindern wäre es sicherlich nicht so ausgegangen, wie es das hier ist.
Es hat einfach sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 06.01.2023

Eine Kinderkrimi-Wintergeschichte und Rotkehlchen, die ein bisschen verzaubert sind

Weihnachten
0

Der 11-jährige Jonas muss mit seiner Mutter fliehen, wird dann aber von ihr getrennt und von einem älteren Herrn, Dr. Wilkinson, ziemlich verloren, auf einem Spielplatz entdeckt. Da keine Angehörigen zu ...

Der 11-jährige Jonas muss mit seiner Mutter fliehen, wird dann aber von ihr getrennt und von einem älteren Herrn, Dr. Wilkinson, ziemlich verloren, auf einem Spielplatz entdeckt. Da keine Angehörigen zu entdecken sind, nimmt dieser ihn mit zu sich nach Hause. Sein Mitbewohner Tobias und er wollen Jonas natürlich helfen, seine Mutter wiederzufinden und überhaupt herausbekommen, was passiert ist. Doch dann verschwindet der Junge und macht sich selbst wieder auf die Suche. Dabei helfen ihm Jasmin, ein Mädchen, das er zufällig kennengelernt hat und, ganz entscheidenend, Rotkehlchen, als das verzauberte Element in der Geschichte. Und auch die beiden Männer, Dr. Wilkinson und Tobias, machen sich natürlich Sorgen und ermitteln selbst
Das ist ein sehr schöner Weihnachtskrimi, natürlich mit den Guten, wir kennen sie ja bereits und dann auch den Bösen, mit zauberhaften Vogelwesen und noch mit jeder Menge anderer Menschen und Geschehnissen drumherum. Manchmal ist das bzgl. des 'wer ist wer' schon ein bisschen viel, aber andererseits ist so auch richtig etwas los. Und irgendwie kommt man doch, gut unterhalten, am Ende an und dann passt wieder alles zusammen.

Eine schöne Geschichte mit einer besonderen Note und Wohlfühleffekt dazu.

Veröffentlicht am 06.01.2023

Der Tod gehört zum Leben

Totenwache – Eine Erfahrung
0

Maren Wurster begleitet ihren Vater durch die letzte Lebensphase und sie führt ihre 'Auseinandersetzung' mit dem Tod auch danach fort.
Dieser, ihr Erfahrungsbericht, über dieses immer noch oft verdrängte ...

Maren Wurster begleitet ihren Vater durch die letzte Lebensphase und sie führt ihre 'Auseinandersetzung' mit dem Tod auch danach fort.
Dieser, ihr Erfahrungsbericht, über dieses immer noch oft verdrängte Thema, sie lässt ihr eigenes Erleben damit Revue passieren, arbeitet es noch einmal bewusst auf und, dass ist die ihr ganz wichtige Intention, sie lädt auch die Leser dazu ein, es, ob Postum und sozusagen in Vorbereitung, mit ihr zu tun.
Der Vater der Autorin erhält die Diagnose, nicht mehr lange zu leben. Maren begleitet ihn und auch ihre demente Mutter in der darauf folgenden intensiven Zeit, findet die Kraft, sich trotz der unmittelbaren Betroffenheit zu öffnen, um ihrem Vater genau die Stütze zu sein, die er wünscht, die er braucht. Offene Ansprache, Nähe, zugelassene Emotionalität, dies ist ein sehr berührendes Dokument für eine gelungene Sterbebegleitung, die gerade für so nahe Angehörige sehr schwer sein kann. Doch sie birgt auch viele schöne Momente und im Nachhinein wird es zu einer unendlich wertvollen Zeit. Und doch ist der Tod selbst ein tiefer Einschnitt. Und die Autorin führt 'ihre Begleitung' fort, in Form einer Totenwache, bei der sie auch ihre Familie, sehr natürlich, mit einbezieht.
Ein Buch, das Barrieren herunterfährt, einlädt, es ermöglicht, sich als Leser 'einzulassen', Mut macht, es 'auch zu versuchen' und so ein wenig mehr vorbereitet zu sein.

Veröffentlicht am 06.01.2023

Es gilt, die Träume zu retten, denn wer kann schon ohne Träume leben

Sansaria 2. Kampf der Träumlinge
0

Leonard, Gabriel und Philomena, die Helden des ersten Bandes rund um Sansaria, sind wieder nach Hause zurückgekehrt, gezwungenermaßen. Doch das Traumland wird schon wieder attackiert. Das Glee, das benötigt ...

Leonard, Gabriel und Philomena, die Helden des ersten Bandes rund um Sansaria, sind wieder nach Hause zurückgekehrt, gezwungenermaßen. Doch das Traumland wird schon wieder attackiert. Das Glee, das benötigt wird, um Träume zu produzieren, wird immer weniger und die Träumlinge werden von einem Ton beschallt. Dass die Menschen weiter träumen können, dieses geradezu lebenswichtige Gut ist in Gefahr. Und so können Leonard und seine Freunde gar nicht anders, als sich wieder aufzumachen, um Sansaria und damit indirekt auch die Menschwelt zu retten. Die von der Autorin geschaffene Fantasiewelt, auch in diesem zweiten Band eröffnet sie dem Leser eine solche Vielfalt an Kreativität, an Wesen, Phänomenen, bunter Welt, es ist herrlich, dies an seinem inneren Auge vorbeiziehen zu lassen und würde sicherlich auch als Film gut funktionieren. Und die Geschichte dazu, auch sie ist im wahrsten Sinne des Wortes aus der Welt der Träume und trotzdem fühlt man ihr, auch aufgrund der bestechenden Grundidee sehr nah, denn der Gedanke, nicht mehr träumen zu können, das ist wirklich ein sehr bedrohliches Szenario.
Fantasieunterhaltung, die einen regelrecht hineinzieht in die Welt des 'Lands der Träume'. Da fühlt man sich, vielleicht sogar gerade, als in Jahren über das Kindsein hinaus gewachsener Leser, sehr mitgenommen.

Veröffentlicht am 04.01.2023

Ein Suchtrupp in der Arktis, die Stärke von Frauen und eine Mordanklage

In der Stille der Polarnacht
0

1845 war der Polarforscher John Franklin mit zwei Schiffen und 129 Mann Besatzung zu einer mehrjährigen Arktisexpedition aufgebrochen, von der er nicht mehr zurückkehren sollte. In den darauffolgenden ...

1845 war der Polarforscher John Franklin mit zwei Schiffen und 129 Mann Besatzung zu einer mehrjährigen Arktisexpedition aufgebrochen, von der er nicht mehr zurückkehren sollte. In den darauffolgenden Jahren organisierte seine Frau Lady Jane Griffin mehrere Expeditionstrupps, um die Vermissten zu finden. Dies ist der historisch belegte Hintergrund für diese Geschichte.
Im Jahr 1853 beschließt die Witwe, einen erneuten Versuch zu starten, das Schicksal ihres Mannes zu ergründen und diesmal schickt sie ein rein weibliches Team auf die Reise. Als Leiterin wird Virginia Reeve ausgewählt, eine erfahrene Führerin, die bisher Trecks in den Süden er USA geleitet hat. Die Frauen, die sich schließlich auf den Weg machen, könnten unterschiedlicher kaum sein, sowohl von ihren Fähigkeiten her wie auch bzgl. ihrer Motive für dieses gefährliche Unterfangen. Die Umstände, die Wetterverhältnisse, sehr schnell merken die Teilnehmerinnen, von welcher absolut menschenfeindlichen Welt sie umgeben sind und so wird aus der für einige als großes Abenteuer gedachten Expedition ein zunehmender Kampf um Leben und Tod.
Zwei Jahre später, nicht alle Mitglieder des Trupps sind zurückgekehrt, findet sich ihre Anführerin im Gerichtssaal wieder. Sie ist angeklagt, am Tod einer der Frauen schuld zu sein. Vor ihr sitzt eine rein männliche Gerichtsbarkeit und dazu die massiven gesellschaftlichen Vorbehalte, so scheint ihre Chance auf einen fairen Prozeß und den Versuch, die tatsächlichen Sachverhalt wahrheitsgerecht aufzukären, bereits vor dessen Beginn verwirkt.
Die Geschichte, schon von ihrer Grundkonstellation her außergewöhnlich, ist ein wirkliches Abenteuer, atmosphärisch dicht, packend und sehr spannend ausgeführt, natürlich ganz direkt im Kampf dieser Frauengemeinschaft ums Überleben im ewigen Eis, aber auch darüber hinaus, fein thematisiert, in der Behauptung ihrer Stellung, der Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft. Intessante Charaktere, alle eigen und mit ausgeprägter Persönlichkeit, nicht immer konnte man miteinander, auch von Seiten der Leserschaft, aber man stand beisammen und eben hinter ihnen beim Lesen dieses spannenden Buches.
Packende Leseunterhaltung, die durchaus ein Mehr zu bieten hat.