So haben sie gelebt, Zechensiedlung, Großfamilie und die Generationen danach
BeifangSie waren zu zwölft und die Eltern dazu, 60 qm Zechenhaus, unerträgliche Enge, Armut in allen Belangen, Härte, die meist in Schlägen endete und ein ewiger Kampf quasi ums Überleben, das ist die Familie, ...
Sie waren zu zwölft und die Eltern dazu, 60 qm Zechenhaus, unerträgliche Enge, Armut in allen Belangen, Härte, die meist in Schlägen endete und ein ewiger Kampf quasi ums Überleben, das ist die Familie, in der Franks Vater Kind war. Erzählt hat dieser von seinem Kindsein nie, auch auf Nachfrage seines Sohnes bleibt dessen Ansinnen unbeantwortet. Jetzt, da Franks Eltern das Zechenhaus, das sie als die nächste Generation bewohnt hatten, verkaufen, um in eine Seniorenwohnung umzuziehen, verspürt Frank erneut den Wunsch, mehr über Großvater und Vater zu erfahren, doch sein Vater will nichts sagen. Und so macht sich Frank, der sich mehr schlecht wie recht als Drehbuchautor durchs Leben schlägt, auf den Weg und besucht seine weitverstreute Schar an Onkeln und Tanten, um Antworten zu erhalten. Die Facetten ihrer Erinnerungen, sie sind vielfältig und der der jeweiligen Wahrnehmung auch recht unterschiedlich, manchmal sogar vollkommen gegensätzlich, aber das Gesamtbild, das sich daraus zusammenfügt und unweigerlich neben Großvater und Vater auch Frank selbst und seinen Sohn Vinzenz mit einbindet, da steht schon eine gnadenlose Trostlosigkeit im Raum. Aber es zeigt sich auch, es gab sie, die Familie und ihr wehrhafter Zusammenhalt und ihr Kampfgeist gegen das Aufgeben.
Happy Ends oder der Sonnenschein am Ende des Tunnels, das bekommt man hier nicht, aber trotzdem schafft es die Geschichte, eine den einzelnen Personen zunehmend zugewandtere Haltung einzunehmen. Und für Frank selbst ist jetzt Reflektion möglich und vielleicht auch mehr.
Mich hat diese 'Familiengeschichte' überzeugt.