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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

Eine Welt voller Familie, auf jede nur erdenkliche Art

Truly Madly Guilty
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Ein Roman über Familie, Beziehungen, Freundschaften, über Eltern, Kinder und all die kleinen Geheimnisse, die man so mit sich trägt, durchs Leben.
Clementine und Erika sind Freundinnen, seit Kindertagen. ...

Ein Roman über Familie, Beziehungen, Freundschaften, über Eltern, Kinder und all die kleinen Geheimnisse, die man so mit sich trägt, durchs Leben.
Clementine und Erika sind Freundinnen, seit Kindertagen. Es ist eine sehr spezielle etwas schwierige Freundschaft, die Clementines Mutter nahezu erzwungen hat, um die kleine Erika aus ihrem schwierigen Umfeld zu holen und sie so durch Kindheit und Jugend zu bringen. Beide sind verheiratet und Clementine hat zwei süße Mädchen, zu denen Erika, die, wie man glaubt, keine eigenen Kinder haben möchte, eine sehr herzliche Beziehung hat. An einem ganz normalen Nachmittag treffen sich die beiden Familien bei einem Nachbarn zu Grillen. Vid, Tiffany und ihre Tochter Dakota sind die Gastgeber und es scheint ein sehr angenehmes unbeschwertes Beisammensein zu werden, bis es zu einem Vorfall kommt, der alles verändert, die Fundamente ihres Lebens ins Wanken und vielleicht sogar zum Einsturz bringt.
Ein ungeheure Spannung erzeugender Erzählstil, kunstvoll mit ständigen Vor- und Rückblenden langsam auf das eigentliche Ereignis zusteuernd, macht diesen Roman zu einem den Leser geradezu in die Geschichte hineinziehenden Drama, einem Drama, wie das Leben nun mal so spielt. Doch wenn man denkt, mit der 'Enthüllung' dessen, was dann letztendlich passiert,
fällt die Spannung in sich zusammen, liegt falsch. Ohne wirklich auf ein neues großes Ziel zuzusteuern, legt sich eine erneute Intensität auf die weitere Handlung, die einen erst gar nicht zum Durchatmen kommen lässt. Wobei Handlung vielleicht schon etwas zu viel gesagt ist, es ist einfach nur das Leben, das man uns Leser hier mit erleben lässt und das uns am Ende mit jeder Menge eigener Gedanken darüber zurücklässt.
Ein tolles Buch, das jede Menge Leben zwischen seinen Seiten verbirgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 10.06.2018

Eine Leidenschaft, auf der Welle und im realen Leben

Barbarentage
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William Finnegan beschreibt in diesem Buch sein Leben. Ein Leben, das getragen wird von einer großen Leidenschaft, dem Surfen. Der kleine William hat Probleme mit seinem schulischen Umfeld und den häufigen ...

William Finnegan beschreibt in diesem Buch sein Leben. Ein Leben, das getragen wird von einer großen Leidenschaft, dem Surfen. Der kleine William hat Probleme mit seinem schulischen Umfeld und den häufigen Umzügen seiner Familie. Doch dann kommt er mit dem Surfen in Berührung und alles ändert sich, für ihn selbst und das eigene Ansehen in seiner Umgebung. Von nun an erfährt er Anerkennung und gar Bewunderung für seine coolen Surfertricks und das Surfen wird zu viel mehr wie einem Sport, es wird zu einem Lebensgefühl, gar zu einer Lebenshaltung. Die unendliche Freiheit, dieses unbeschreibliche Gefühl der Naturgewalten Wasser und Wind, die seinen Körper umspülen, die perfekte Welle zu erleben irgendwo auf dieser weiten Welt, das ist das, was ihn glücklich macht und wofür er viel in Kauf nimmt, große Gefahren, die immer nur sehr unterschwellig Erwähnung finden und eine teilweise sehr 'einfache Lebenswelt', die der ein oder andere sicherlich nur schwer nachvollziehen kann. Doch seine Leidenschaft schließt die allgemeine Lebensrealität nicht aus, denn Finnegan erfüllt auch einen erfolgreichen Berufsalltag und gründet eine Familie. Der als eher nüchtern zu beschreibende Formulierstil, aber immer kunstvoll eingewoben in die Lebendigkeit und Leidenschaft einer Lebenshaltung, gibt der Geschichte eine zusätzliche ganz besondere Note und findet seine verdiente Anerkennung in der Verleihung des Pulitzerpreises.
Ich habe die Welt des Surfens bisher nicht wirklich gekannt und dieses Buch gibt dieser Welt viel Raum, aber das stört zu keinem Zeitpunkt, denn neben der Begeisterung für das Surfen selbst, wird man als Leser auch mitgenommen auf einen rauen Wellengang der Gefühle, die man am liebsten hinaus schreien würde in die Weite der See. Ich bin begeistert von Finnegans kleiner großer Welt, dieser einen großen Wellenfahrt und so vielem mehr darüber hinaus.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Schwäbische Ermittlungen auf der Sonneninsel Mallorca

Der Ginkönig muss sterben
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In einer Finca auf der schönen Insel Mallorca werden drei Leichen entdeckt. Es handelt sich um den Besitzer der Ballermannbar 'Ginkönig' Breitner, seine Geliebte und seine Schwiegermutter. Alle drei waren ...

In einer Finca auf der schönen Insel Mallorca werden drei Leichen entdeckt. Es handelt sich um den Besitzer der Ballermannbar 'Ginkönig' Breitner, seine Geliebte und seine Schwiegermutter. Alle drei waren deutsche Staatsbürger und so wird auch die deutsche Polizei eingeschaltet, mit dem Resultat, dass Jens Hurlebaus von Stuttgart nach Mallorca beordert wird, um dort die Ermittlungen der spanischen Polizei zu begleiten. Hurlebaus Begeisterung für diese 'Amtshilfe' hält sich in Grenzen, zumal er vor Ort erfährt, das es für ihn hier aktiv gar nichts zu tun gibt. Und das ist erst recht nicht sein Ding. So macht er sich abseits der offiziellen polizeilichen Wegen auf, diesen Dreiermord auf seine ganz eigene Art zu hinterfragen, denn ein Mord nur unter Deutschen ist es definitiv nicht. Die Möglichkeiten sind vielfältig, denn so ganz unbescholten ist keiner der drei Getöteten.
Ich fand diesen Krimi durchaus spannend, mit viel gut aufbereiteter Ermittlungsarbeit. Lediglich das beim Begriff Mallorca erwartete besondere Flair dieser Sonneninsel blieb etwas auf der Strecke, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Die schwäbischen Elemente dagegen fand ich ziemlich ansprechend und ich zähle sie zu einer zusätzlichen flotten sympathischen Note für die Geschichte selbst. Und auch mit dem Ende kann ich gut leben, ist sozusagen ein 'sauberer Abschluss'.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Ermittlung im Bruderpakt, mit jeder Menge unterhaltsamem Wirrwarr drumherum

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
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Kriminalkommissar Holger Brinks, durchaus erfolgreich im Beruf und sein Bruder, Privatschnüffler Charlie Brinks, eher auf der Loserschiene unterwegs, sind beide gerade schwer beschäftigt, mit der Suche ...

Kriminalkommissar Holger Brinks, durchaus erfolgreich im Beruf und sein Bruder, Privatschnüffler Charlie Brinks, eher auf der Loserschiene unterwegs, sind beide gerade schwer beschäftigt, mit der Suche nach einer vermissten Person, nicht derselben natürlich. Als sie überrascht feststellen, dass die beiden Fälle miteinander in Zusammenhang stehen, machen sie sich gemeinsam auf den Weg, die Hintergründe zu durchdringen und den Fall zu lösen; ein durchaus spannendes Unterfangen, wie es sich für einem guten Krimi gehört. Dass aus solide dann eher schräg wird, ist vor allem dem turbulenten familiären Umfeld des Brüderpaars zu verdanken, denn Mutter Anita und ihr 20 Jahre jüngerer Bald-Ehemann Rodrigo (übrigens die Nr. 5) fallen ein im Hause Brinks. Und Holger und Charlie sollen die Hochzeit ausrichten, im von Charlie bewohnten Gartenhaus mit gegrilltem ganzem Tier und Co. Na, dann mal los.
Der zweite Fall mit dem sympathischen Brüderpaar, aus der Feder von Rath & Rai, bietet gelungene Unterhaltung mit mehr wie nur einem schrägem Unterton. Und 'der Krimi ist ein Krimi' wird dabei nie aus den Augen verloren.
Macht Spaß, hier dabei zu sein.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Zwei Frauen und ihr Weg zu einem neuen Leben

Die Schönheit der Nacht
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Die Verhaltensbiologin Claire, durch Beruf und Umfeld erzwungenermaßen präzise und funktional unterwegs durchs Leben und Julie, auf der Suche nach Lebendigkeit, nach Leidenschaft und Lebenssinn treffen ...

Die Verhaltensbiologin Claire, durch Beruf und Umfeld erzwungenermaßen präzise und funktional unterwegs durchs Leben und Julie, auf der Suche nach Lebendigkeit, nach Leidenschaft und Lebenssinn treffen zufällig aufeinander. Umspült vom Flair der bretonischen Küste, halten sie hier gemeinsam inne, nehmen ihre eigene Existenz ins Visier und entwickeln die Stärke, Fesseln zu lösen und auszubrechen, um dann ganz neu zu beginnen.
Die Intensität, mit der diese beiden Frauen auf dem Weg zu der neuen 'Echtheit' ihres Lebens begleitet werden, ist umwerfend. Die literarische Umsetzung ist herausragend und es gibt immer wieder einzelne Passagen, die man sich bewahren möchte, für seine eigenen Seelenkämpfe.
Absolut empfehlenswert