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Veröffentlicht am 18.06.2020

nette Geschichte aber nicht unbedingt realistisch

Der unsichtbare Garten
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Vincent fühlt sich wohl in seinem Leben. Hat eine nette Freundin, einen Job und Freunde. Doch all dies ändert sich für ihn abrupt als eine niederschmetternde Diagnose von seiner Augenärztin erhält, die ...

Vincent fühlt sich wohl in seinem Leben. Hat eine nette Freundin, einen Job und Freunde. Doch all dies ändert sich für ihn abrupt als eine niederschmetternde Diagnose von seiner Augenärztin erhält, die sein Leben nicht nur in Frage stellt sondern sein gewohntes Leben gehörig auf den Kopf stellt. Vincent verliert mit seinem Augenlicht auch sein liebgewonnenes Leben und seine Gewohnheiten und auch seine Freundin. Nachdem er anfangs wütend und verzweifelt all das noch schnell nachzuholen versucht was er sich noch vorgenommen hat zu sehen endet seine Reise im Haus seines verstorbenen Opas. Dort reagiert er sich ab und bringt mit seinem kaum noch vorhandenen Sehvermögen, den Garten auf forderman. Wie es der Zufall so will lebt im zweiten Teil des Hauses eine schrullige Frau. Mit der Zeit freunden sie sich an und Vincent schlägt sich immer besser als Blinder und entwickelt ein Händchen fürs Gärtnern. Seine Nachbarin Coline und er kommen sich über die Zeit näher, freunden sich an und verlieben sich in einander. Auch wenn beide erst eine Trennung hinter sich haben und so gar nicht darauf aus sind eine neue Beziehung einzugehen. Doch über Umwegen findet die Liebe ihren Weg in das Herz der beiden.

Die Autorin hat einen unglaublich fesselnden und leichtfüßigen Erzählstil, der einen einfach nicht mehr loslässt. Man fliegt förmlich durch die Seiten und das Buch. Auf der anderen Seite enttäuscht sie jedoch mit ihrer Oberflächlichkeit und Realitätsbeschönigung. Es ist zwar schön, dass sie den Roman mit vielen Einschüben etwas auflockert. Jedoch kauft man ihr als Leser es einfach nicht ab das alles so glatt und unproblematisch abläuft. Da hätte sie ruhig ein wenig mehr Arbeit investieren können.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was zum einen schön ist und den Leser sowohl näher an die Figuren als auch an die Handlung bringt. Insgesamt rafft die Autorin die Geschehnisse recht stark zusammen und macht teils recht große Sprünge. Ganz allgemein zeichnet sie die Schwierigkeiten die ein Erblindender hat sehr weich. Es läuft alles glatt, die Hauptfigur hat kaum Schwierigkeiten. Und das ist mit einer meiner Kritikpunkte. Es wird nur kurz darauf eingegangen, wie ungeschickt er ist und dann ist er plötzlich ein Meister und kriegt alles auf die Reihe. Das schaffen Blinde erst nach vielen Jahren harten Trainings und üben. Und diese Hauptfigur kriegt das alles binnen weniger Monate auf die Reihe ganz ohne Mobilitätstraining, ohne Blindenstock. Das ist schon ein wenig um nicht zu sagen ziemlich Realitätsfern. Auch wenn sie versucht mit den Tagebucheinträgen einen Eindruck zu vermitteln wie die Hauptfigur ihr Sehvermögen verliert und welche Stimmungen er hat.

Die Autorin schafft es zwar, dass dem Leser die Figuren ans Herz wachsen. Jedoch schafft sie es auch den Leser mit jeder Menge offener Fragen zurück zulassen. Sie zeichnet die Figuren insgesamt viel zu weich. Man sieht zwar die Verzweiflung und die Wut von Vincent und dann auch seine Erfolge die er hat. Aber den Zeitrum den die Autorin gewählt hat damit man diese Entwicklung der Figuren der Autorin auch abkauft als Leser ist einfach viel zu kurz gewählt. In wenigen Monaten schafft es einfach kein frisch Erblindeter ohne richtiges intensives professionelles Training ohne Hilfsmittel zu Recht zukommen. Hier wird ganz klar das für die Autorin die Liebesgeschichte der Hauptfiguren im Mittelpunkt stand und nicht der Realitätsaspekt in Punkto was muss ein Erblindeter leisten und welche Motivation muss er aufbringen um wieder „normal“ in der Welt der Sehenden zurechtzukommen.

Besonders toll fand ich indes das Cover. Der Umschlag aus milchfarbenden Pergamentpapier wo ein wirklich lebensfroher Buchdeckel drunter hervorleuchtet. Eine wirklich gelungene Aufmachung und auch eine gelungene Einstimmung auf die Story des Buches.

Fazit: Besonders gefallen hat mir das sich das Buch so unglaublich schnell gelesen hat. Der Schreibstil der Autorin ist einfach beeindruckend. Jedoch fand ich die Geschichte doch sehr schön gezeichnet und recht oberflächlich. Hier hätte die Autorin sich doch wesentlich besser mit dem Thema auseinandersetzen sollen, damit hätte die Handlung an Glaubwürdigkeit gewonnen. Ansonsten ist es ein wirklich netter Roman, der das Herz berührt und einem mit einem Lächeln zurücklässt.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

depressive Grundstimmung

Kostbare Tage
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Der alte Dad Lewis erhält eine niederschmetternde Diagnose nicht nur das er unheilbar krank ist nein ihm bleibt auch nur noch wenig Zeit. Er bekommt Medikamente, die seine Schmerzen lindern, ihn aber auch ...

Der alte Dad Lewis erhält eine niederschmetternde Diagnose nicht nur das er unheilbar krank ist nein ihm bleibt auch nur noch wenig Zeit. Er bekommt Medikamente, die seine Schmerzen lindern, ihn aber auch schläfrig machen. In der wenigen Zeit, ihm bleibt regelt er seine Angelegenheiten. Verabschiedet sich in seiner Art und Weise von seiner Stadt. Er denkt zurück an das was alles in den vergangenen Jahren passiert ist. Welchen Einfluss er auf das Leben seiner Mitmenschen hatte. Wie es zu einem Bruch mit seinem Sohn kam und wie er ihn gänzlich aus den Augen verlor. Als seine Tochter erfährt, wie es um ihren Vater steht kehrt sie heim und pflegt zusammen mit ihrer Mutter den nun todkranken Vater. Die Tage verrinnen in der ewig gleichen Art. Sie freundet sich mit den Nachbarn an. Und als der Tag kommt an dem der alte Dad die weltliche Welt verlässt, unterstützen die guten Nachbarn die beiden Frauen.

Der Autor schildert in leisen, nüchternen und melancholischen Bildern, wie die brutale Realität in einer verschlafenen Kleinstadt zuschlägt. In eben so leiser Weise kritisiert er das marode und gewinnorientierte Gesundheitssystem der USA. Aber auch das übersteigerte patriotische Weltbild beleuchtet er aus einer Perspektive, die zum Nachdenken anregt. Aber auch das Thema Homophobie lässt er anklingen. Ungewöhnlich ist auch das er gänzlich auf das Stilelement der Wörtlichen Rede verzichtet. Diese findet zwar statt ist aber als solche nicht gekennzeichnet. Er lässt die Gänzefüßchen einfach weg.

Wirklich gelungen ist jedoch das Cover. Nichts in diesen Cover deutet auf die Schwermut hin die einen in diesen Roman erwartet.

Die Handlung ist von Anfang an sehr schwermütig ja fast depressiv gehalten. Die Rahmenhandlung befasst sich mit dem Sterben des Dad Lewis. Zum einen werden immer wieder kurze Rückblicke eingeschoben, die dem Leser zwar helfen zu verstehen, wie und warum er so oder so gehandelt hat. Insgesamt bin ich nicht wirklich mit dem Buch warm geworden. Ja ist traurig wenn jemand stirbt. Aber man muss doch nicht so bitter zurücksehen. Und dann die vielen eingeschobenen anderen Geschichten, Episoden aus dem Leben anderen Bewohner aus Hold.

Nach einer Weile wachsen einen die Figuren zwar ans Herz. Jedoch lässt der Autor den Leser gar nicht richtig ran an die Figuren. Ja erzählt aus deren Leben. Aber dennoch bleibt er mit der Figurenbeschreibung an der Oberfläche. Ich meine das die nackten Körper der Frauen beschreibt, die logischer Weise anders aussehen, da sie ja auch in unterschiedlichen Lebensaltern sind, trägt nicht unmittelbar dazu bei zu sehen wie fühlen sie sich. Er beschreibt einfach nur die Masken die die Personen tragen ohne wirklich dahinter zu schauen.

Und die Dialoge sind oft so plump so holprig das ich mich manchmal einfach nur gefragt habe ja und. Ein ja ein Nein ein ich weiß nicht herje. Da konnte ich an einigen Stellen einfach nur gähnen.

Mir ist bewusst dass das Thema Sterbebegleitung alles andere als leicht ist aber als Leser wird man mit der Lektüre dieses Buches einfach mit der Zeit depressiv. Es gibt so viele schöne Bücher, die sich auf eine schönere und sensiblere Art diesem Thema widmen als es Haruf getan hat.

Fazit: Nachdem alle so von diesem Autor geschwärmt hatten. Ein Autor der Wohlfühlromane schreibt. War ich neugierig geworden. Aber was mich dann in diesem Buch erwartete darauf war ich nicht vorbereitet. Diese melancholische ja fast depressive Grundstimmung hat das Leser noch mal erschwert. Das Buch war so ganz anders als ich erwartet habe und bestimmt nicht für jeden geeignet. Gerne würde ich sagen ein Buch das man gelesen haben muss, aber so recht will mir das nicht über die Lippen. Diese Art von Romanen muss man wirklich lieben um sie gerne zu lesen. Kurz: Ein Roman der mehr verspricht als er hält und doch lesenswert. Nur muss man sich darüber im klaren sein, das er doch sehr bedrückend geschrieben ist und daher doch eher was für Liebhaber der Schwermütigen Literatur ist.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

ein urkomischer Krimi

Ein Mordsgeschenk für Agathe
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Die rüstige 90jährige Agathe verbringt auf einer Insel mit ihrer ganzen Familie einen Urlaub. Damit sich die gute rüstige Agathe während des Aufenthaltes nicht langweilt hat die Familie für Agathe einen ...

Die rüstige 90jährige Agathe verbringt auf einer Insel mit ihrer ganzen Familie einen Urlaub. Damit sich die gute rüstige Agathe während des Aufenthaltes nicht langweilt hat die Familie für Agathe einen kleinen Krimi inszeniert. Doch trotz in ihren Augen guter Planung läuft von Anfang an so ziemlich alles schief. Der angeblich Tote taucht wieder auf, will wegen seiner Gage neu verhandeln. Dann reiht sich eine Panne an die Nächste. Plötzlich ist Agathe weg und die Entführer melden sich. Ein Kriegsrad nach dem nächsten wird einberufen. Dann spitzt sich die Lage zu, als die Entführer einen Austausch verlangen.

Die Autorin schafft es mit Witz, Charme und viel Humor den Leser auf eine Insel zu einer ganz speziellen Familie zu entführen. Als Leser macht es unglaublich Spaß diesen humorvollen Krimi zu lesen.

Auch wenn dieser Krimi im Vergleich zu anderen Krimis recht kurz ist schafft er es doch den Leser zu fesseln. Vor allem die 2 Haupthandlungsstränge sind kunstvoll mit einander verwebt. Auch wenn man als Leser auf den letzten 30 Seiten dann doch die Vermutung anstellt, die sich dann als richtig ausstellt. Der Krimi beginnt richtig stark und als Leser kommt man aus dem Kichern und Lachen nicht mehr raus. Die Autorin schildert die Handlung wirklich sehr unterhaltsam. Leider hält sie das Niveau nicht ganz bis zum Schluss durch.

Die Figuren sind einfach wundervoll beschrieben und agieren auch nachvollziehbar. Vor allem die alte Agathe wächst einen ans Herz. Agathes Enkel der hat es wirklich nicht leicht mit ihr und doch einen richtig guten Draht zu ihr. Gut am Anfang ist man mit der Vielzahl der Personen leicht überfordert und es dauert doch so ein wenig bis man diese sich sortiert hat. Alles in allen sind die Figuren glaubwürdig. Und für die kürze des Krimis auch relativ gut ausgearbeitet.

Fazit: Ein wirklich toller humorvoller Krimi, den man zügig liest und häufig laut loslacht oder vor sich hin grinst. Kann euch diesen lustigen Krimi nur wärmsten ans Herz legen, hellt die Laune ungemein auf. Eigentlich ein toller Strand(bad)krimi wenn man Urlaub am See oder der See macht. Es war wirklich sehr nett diesen Krimi zu lesen. Ein Gutelaune Krimi den man so schnell nicht vergisst.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

langweiliger Krimi

Schwestern im Tod
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Vor 25 Jahren werden zwei junge Frauen auf brutalste Weise ermordet. Die Ermittlungen kommen zum Erliegen nachdem sich ein Student, nach seinem Suizid in seinem Abschiedsbrief dazu bekennt, diese beiden ...

Vor 25 Jahren werden zwei junge Frauen auf brutalste Weise ermordet. Die Ermittlungen kommen zum Erliegen nachdem sich ein Student, nach seinem Suizid in seinem Abschiedsbrief dazu bekennt, diese beiden Frauen ermordet zu haben. Doch dieser Student war nur einer von vielen Verdächtigen. Zu ihnen zählte auch ein Autor. Nun 25 Jahre Später passiert erneut ein Mord. Und der Zufall will es, dass dieser von einen Kriminalbeamten untersucht wird, der damals als Frischling in den Ermittlungen involviert war. Servaz hat sich mittlerweile die Karriereleiter hochgearbeitet und wurde auch schon einmal zurückgestuft. Er ist zum zweiten mal Vater von einem Sohn Gustav. Bei dem Ermittlungen zum aktuellen Fall stolpert er wieder über einen der damaligen Hauptverdächtigen, des Frau durch hochgiftige Schlangen, eines Nachts qualvoll sterben muss. Servaz nimmt die Ermittlungen auf stolpert in einen Sumpf den er sich so nicht hätte träumen lassen. Binnen kurzer Zeit spitzt sich die Lage zu und so gerät nicht nur Servaz Sohn in Lebensgefahr sondern Servaz wird vor eine Wahl gestellt.

Keine Frage der Autor versteht es mit Wörtern umzugehen. Er erschafft bildgewaltige Szenen. Was der Autor jedoch nicht schafft ist einen Psychothriller dem Leser zu präsentieren. Dieser Roman ist ein Krimi, noch dazu eher langweilig als spannend. Der Autor setzt sich in Szene und produziert sich auf einer Bühne. Zeigt was er alles weiß oder zu wissen glaubt. Und zieht diesen Krimi unnötig in die Länge.

Die Handlung ist grob in 3 Teile geteilt. Die Vorgeschichte, die Gegenwart und die Folgen. Als Leser, der einen spannenden Psychothriller erwartet, merkt man recht schnell, dass es sich lediglich um einen leidlich zusammengeschusterten Krimi handelt. Die Handlung an sich ist fade. Der Autor schweift immer wieder ab. Setzt immer zu neue Handlungsstränge an ohne dass der rote Faden erkennbar bleibt. Immer wieder schweift er ab. Er denkt noch nicht mal daran den Leser mitzunehmen. Er schreibt was ihn grade einkommt vollkommen egal ob es zu dem Krimi passt oder nicht.

Die Figuren nun ja. Sympathieträger keine einzelne von ihnen. Der Thrillerautor ist dermaßen arrogant und überheblich, das man das würgen bekommt. Das Schwesternpaar ist schlecht ausgearbeitet. Insgesamt sind die Figuren doch reichlich oberflächlich.

Fazit: Ein Krimi für Krimiterrier, die sich in eine Handlung verbeißen und erst zufrieden sind wenn sie wissen wie es ausgeht. Alle anderen werden sich häufig langweilen. Da hilft am Ende weder Nervennahrung noch ein großer Pott Kaffee. Ich kann diesen Krimi daher auch nur bedingt empfehlen. Mein Ding war er jedenfalls nicht.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

besserer Groschenroman

Strandkorbliebe
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Vor gut 15 Jahren verliebten sich zwei Teenager auf Norderney ineinander. Sie verbrachten eine stürmische Zeit und versprachen sich zu schreiben. Doch ihr Plan wurde durchkreuzt und die Briefe erreichten ...

Vor gut 15 Jahren verliebten sich zwei Teenager auf Norderney ineinander. Sie verbrachten eine stürmische Zeit und versprachen sich zu schreiben. Doch ihr Plan wurde durchkreuzt und die Briefe erreichten nie ihr Ziel. Nun 15 Jahre später steht der mittlerweile erwachsene Mann mit seinen beiden alten Eltern wieder auf Norderney wieder vor dieser Ferienwohnung, die nun von seiner ersten großen Liebe geführt wird. Prompt schlagen nicht nur Emotionen nein auch die alten Gefühle wieder zu. Antje und Michael verlieben sich aufs Neue. Doch diesmal fährt Antje ihren Michael in Bayern besuchen. Anfangs läuft alles gut obwohl Michaels Eltern doch sehr distanziert sind. Dann taucht auch noch die Susi Michaels alte Sandkastenliebe auf und schon gerät die innig Liebe der beiden Turteltäubchen in Schieflage. Antje flieht vom Hof zurück auf ihre Insel und leidet die Höllenqualen des Liebeskummers ein weiteres mal. Michael ist wie vor den Kopf gestoßen und reagiert in ähnlicher Weise. Doch um diese junge Liebe zu retten muss jemand einen schweren Weg beschreiten und über den eigenen Schatten springen. Antje ist mehr als überrascht wem sie da eines Tages die Tür öffnet und wie jämmerlich dieser jemand aussieht.

Die Autorin bedient sich den einfachen Aufbau einen Groschenromans, auch wenn sie versucht der Handlung Tiefe zu verliehen scheitert diesen Unterfangen leider. Sie bleibt leider konsequent oberflächlich. Nutzt auch nicht die Chance den heimische Dialekte mit sich bringen. Auch wenn sie versucht Emotionen in den Mittelpunkt zu stellen, scheitert sie im gleichen Moment an der zu nüchternen Darstellung.

Die Handlung ist simpel gestrickt und vorhersehbar. Es gibt keine großen Überraschungen. Man weis ok jemand wird da eingreifen in welcher Form auch immer. Und o Wunder einige Seiten später tritt genau das ein. So richtig gefesselt hat mich die Handlung leider nicht. Zumal die Autorin mit ein klein wenig mehr Liebe fürs Detail den Roman wirklich hätte abrunden können. Das ganze Drumherum Generationenkonflikt, das Beschreiten neuer Wege, Biobauern, Liebe zu Tieren und Natur, die Berge. Alles reizt sie nur kurz an und bleibt dadurch eben oberflächlich.

Die Figuren nun ja. Ich finde sie teilweise wirklich zu wenig ausgearbeitet. Bestes Beispiel Michael heißt genauso wie sein Vater. Michael Junior gibt all seinen Tieren Namen nur seinen Hund nennt er einfach nur Hund. Da muss erst Antje kommen und ihn Fritz nennen. Und dann wie sich die Autorin dann also dazu durchgerungen hat das der Hund einen Namen hat dauert es dann noch etliche Kapitel bis der Erzähler den Hund Fritz nennt und nicht mehr Hund oder das Tier. Im Prinzip haben alle Figuren zu wenig Tiefe und die Autorin scheut sich auch noch davor das die Figuren überhaupt eine gewisse Tiefe erreichen. Ich fand das als Leser dann doch sehr ermüdend, dass die Figuren so gar nicht an Tiefe und Glaubwürdigkeit gewinnen wollten.

Die Autorin schwärmt von so vielen Gerichten und Speisen in den höchsten Tönen, das es dem Leser das Wasser in den Mund treibt. Da hätte es sich doch angeboten auch einige Rezepte im Anhang auftauchen zu lassen, leider hat sie davon abgesehen.

Auch bei der Sprache, die die Autorin verwendet hat fällt auf, das diese nicht unbedingt mit den Figuren harmonieren. Beide Hauptfiguren stammen aus bodenständigen Verhältnissen und würden garantiert einen ortstypischen Dialekt sprechen, aber nein die Autorin lässt das Thema Dialekte komplett raus. Lieben plautst sie mit gestelzten Hochdeutsch immer wieder dazwischen.

Fazit: Ja man kann sich bei dem Roman amüsieren, aber eben auch hier und da mächtig ärgern oder sogar langweilen. Die Autorin hätte mit ein klein wenig mehr Sorgfalt und Liebe zum Detail einen wirklich guten Roman hinbekommen können. Aber leider ist sie viel zu oberflächlich geblieben und das wirkt sich dann für einen aufmerksamen Leser dann doch nachteilig aus. Der Unterhaltungswert dieses Romans reicht für den Strand oder das Freibad aber leider nicht mehr.

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