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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2023

Wo ist die Grenze?

KRYO – Die Verheißung
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In diesen echt spannenden und packenden Thriller, der Teil einer Trilogie ist, entführt die Autorin den Leser auf die Schattenseiten von Forschungen zum Thema Langlebigkeit bzw. ewiges Leben. Kurz das ...

In diesen echt spannenden und packenden Thriller, der Teil einer Trilogie ist, entführt die Autorin den Leser auf die Schattenseiten von Forschungen zum Thema Langlebigkeit bzw. ewiges Leben. Kurz das Kernthema dieses wirklich beeindruckenden Thrillers ist der Traum vom ewigen Leben und welche Grenzen manche dafür bereit sind zu überschreiten.

Der Auftakt dieser Thrillertrilogie spielt sowohl in den USA als auch in Russland. Es geht ganz langsam los. Von Vorteil ist wirklich das Personenregister, dessen eigentlichen Nutzen man erst ab der Mitte des Buches zu schätzen weiß. Doch ab einen gewissen Punkt kann man diesen Thriller einfach nicht mehr aus der Hand legen. Mehrere Handlungsstränge laufen parallel und wechseln sich in sehr kurzer Folge ab. Dadurch wird es zum einen nie langweilig zum anderen muss man aber auch sehr genau lesen um immer genau zu wissen wo ist man gerade. Zentrales Thema ist der Nutzen und Risiken von Kryotechnik und wozu Menschen bereit sind, mittels dieser Technik, ihren Traum von ewigen Leben umzusetzen.

Eine der Hauptfiguren ist Julia, die als junge Frau stark traumatisiert wurde und sich deshalb sehr zurückgezogen hat. Das ändert sich erzwungener Massen, als ihr Sohn ein angehender Arzt und Journalist für einen Artikel über Transhumanismus und Kryotechnik schreiben will. Als dieser im Zuge seiner Recherchen plötzlicher verschwindet, beginnt Julia, die als Übersetzerin arbeitet sich Sorgen zu machen und stellt eigenen Nachforschungen an. Dabei sticht sie in ein Wespennetz ungeahnten Ausmaßes und gerät selbst in die Schusslinie. Je tiefer sie bei ihren Nachforschungen gräbt desto gefährlicher wird es für sie , denn nun stapeln sich plötzlich die Leichen. Ich fand es sehr beeindruckend wie stark diese so gebrechliche Frau im Laufe dieses Thrillers wird, nicht zu letzt wegen ihrer guten Kontakte und ein gut funktionierendes Netzwerk.

Das Cover passt perfekt zum Thriller und hat auch Wiedererkennungswert, da die Folgebände ähnlich gestaltet sind. Einzig die Schrift hätte ein wenig größer sein können.

Fazit: Ein wirklich spannender und interessanter Thriller, der einen nicht mehr loslässt. So viele Thriller die sich mit dem Thema Kryotechnik und deren Folgen und Risiken auseinandersetzen gibt es glaub ich nicht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Mrs. Bright ermittelt

Die Dreitagemordgesellschaft
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Mit einen feinsinnigen Humor, den man als Leser ganz schnell erliegt, konstruiert die Autorin, einen herrlichen Krimi, der sicht nicht nur hervorragend ließt sondern, den man gar nicht mehr aus der Hand ...

Mit einen feinsinnigen Humor, den man als Leser ganz schnell erliegt, konstruiert die Autorin, einen herrlichen Krimi, der sicht nicht nur hervorragend ließt sondern, den man gar nicht mehr aus der Hand legen will.

Im Mittelpunkt dieses Krimis steht die gute Mrs. Bright, die nichts weniger ist als die Hausdame einer der berühmtesten Krimiautorinnen jener Zeit. Als bei einer Gesellschaft erst ein Gast ermordet wird und kurze Zeit später eine weitere Leiche auftaucht, erwacht ihr Detektivsinn zum Leben. Zum Leidwesen von Polizei, Butler und Chauffeur beginnt sie zu ermitteln und begibt sich damit höchst selbst in Gefahr. Dabei hat die gute selbst einig Geheimnisse, die sie vor der Öffentlichkeit verbirgt.

Man wird mit diesem Krimi um einige Jahrzehnte in die Vergangenheit katapultiert, es gibt kein Internet, kein Handy man darf hier also die ganz altmodischen Ermittlungsmethoden bewundern. Durch diesen frischen und humorvollen Erzählstil, ist dieser Krimi wirklich kurzweilig und wird nicht langweilig. Besonders lustig fand dich die Geplänkel zwischen Mrs. Bright und dem Butler als auch dem Chauffeur.

Wer nun aber denkt die gute Mrs. Bright sei immer nur nett, der irrt gewaltig. Ihre Zimmermädchen und Küchenhilfen haben aus guten Grund aller höchsten Respekt vor ihr. Sie führt zwar ein strenges Regiment, hatte aber dennoch ein gutes Verhältnis zu den Bediensteten. Besonders interessant fand ich mit wie viel Gefühl, sie das heikle Thema der Homosexualität angeht, damit kein unschuldiger in den Knast wandern muss, nur weil er eben so ist wie er ist. Ein weiterer Punkt der mich beeindruckt hat, war wie sie der jungen Opal ihren Namen gelassen hat, was keinesfalls in jedem Haushalt üblich war.

Das Rätseln, wer der Mörder war hat unglaublich viel Spaß gemacht auch wenn ich an dieser Stelle liebend gerne darüber schreiben würde, tue ich dies nicht. Und sage das stattdessen lässt diesen Krimi er ist ein kleines Goldstück, dass man sich nicht entgehen lassen sollte!

Das Cover passt perfekt zu Story, nur seit etwas vorsichtig mit dem Umschlag, der ist etwas empfindlich, dass aber nur am Rande.

Fazit: Ein wirklich unterhaltsamer Krimi, an dem man seine Freude hat. Humorvoll und lustig geschrieben, mit Figuren, an die man sich gerne erinnert. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Wut

Rattensommer
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Wie sich das Leben zweier Jugendlichen entwickelt, wenn die Gesellschaft wegsieht, schildert die Autorin in einer hochemotionalen Art und Weise, die einem als Leser nicht nur sprachlos sondern auch wütend ...

Wie sich das Leben zweier Jugendlichen entwickelt, wenn die Gesellschaft wegsieht, schildert die Autorin in einer hochemotionalen Art und Weise, die einem als Leser nicht nur sprachlos sondern auch wütend werden lässt.

Wut ist ein zentrales Thema in diesem Jugendbuch, das wirklich lieber erst von älteren Jugendlichen gelesen werden sollte.

Die beiden Hauptprotagonisten Lou und Sonny sind seit Kindesbeinen beste Freunde, wobei ich persönlich hier nicht von einer innigen Freundschaft sprechen würde. Da Sonny auf die ganze Welt wütend ist, nicht ohne Grund, da ihre Mutter auf tragische Weise ums Leben kam. Seit dem Zeitpunkt ist Sonny vollkommen außer Kontrolle, Klaut und pfeift auf moralische Werte. Sie schreckt selbst vor Tierquälerei nicht zurück. Ihre Rachegelüste lebt sie voll aus, ungeachtet jeglicher Konsequenzen. Sie fordert nur ein auch von Lou, ist selbst aber nicht wirklich bereit zu geben. Dabei hat Lou auch einen recht schweren Rucksack zu tragen. Denn sie darf nicht ihr eigenes Leben leben, sondern muss die Dinge machen, wovon die Eltern denken, dass Lou´s Sternenschwester, diese gemocht hätte. Und das finde ich echt hart, nicht als eigenständige Persönlichkeit wahrgenommen zu werden.

Mich hat dieses Buch unglaublich wütend gemacht und es einige Tage gebraucht, bis diese Wut wieder aus meinem Leben verschwunden war. Woher diese Wut kommt? Zum einen aus der Handlung und zum anderen aus der Tatsache, das die ganze Gesellschaft wegschaut, niemand einschreitet, keine staatliche Stelle eingreift. Absolut niemand eine Therapie macht und das obwohl wirklich alle eine dringend nötig hätten. Jedoch ist im Laufe des Romanes auch sehr schön zu sehen wie Lou sich von Sonny emanzipiert und selbstständig wird und ihren moralischen Kompass einnordet.

Das Cover mit dem Rotfilter passt sehr gut zur Geschichte, denn man sieht wirklich nur noch rot, wenn man das Buch ließt.

Fazit: Da dieses Jugendbuch ein hochemotionaler Roman, über das Erwachsen werden und emanzipieren ist, sollte man sich darauf einstellen, dass die eigenen Gefühle sehr schnell in Aufruhr geraten könnten. Es ist empfehlenswert ja, aber die Jugendlichen sollten über eine gewisse Reife verfügen und einen intakten moralischen Kompass besitzen.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Renate und der Bildungsnotstand

Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! (Die Online-Omi 19)
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Mit seinen lustigen und humorvollen Schreibstil, der sich richtig flott ließt, schafft es die Autorin dem Leser ein Dauergrinsen ins Gesicht zu zaubern gefolgt regelmäßigen prusten und Lachanfällen. Kaffee ...

Mit seinen lustigen und humorvollen Schreibstil, der sich richtig flott ließt, schafft es die Autorin dem Leser ein Dauergrinsen ins Gesicht zu zaubern gefolgt regelmäßigen prusten und Lachanfällen. Kaffee trinken und ähnliches ist also keine so gute Idee, wenn die Lektüre nicht voller Flecken sein soll. Aber Spaß beiseite das Hauptthema das dem Autorin am Herzen liegt ist nicht nur eine höhere Lehreranzahl pro Schule sondern auch die Schüler*innen weniger Ausfallstunden bzw. der Lehrerberuf für Studierende wesentlich attraktiver werden muss, um aus der anhaltenden Bildungsmisere herauszukommen.

Für mich war dieser Roman, der erste Roman von und mit Renate Bergmann auch wenn sie mir nicht gänzlich unbekannt war. Kurz gesagt ich habe mich köstlich amüsiert, bei Renates Ausflug in die Schule als unterstützende „Lehrkraft“ und das in ihrem Alter. Wie sie so ganz zufällig da quasi reingerutscht ist und auch eine ganze Weile durchgehalten hat. So konnte sie die Defizite im Bildungssystem aus eigener Perspektive sehen. Wobei ganz ehrlich hier wird darüber gejammert, dass es knapp 25 Kinder in einer Klasse sind. Zu meiner Zeit waren 13 Jahre lang 30 Schüler in einer Klasse und das ganze im Frontalunterricht. Und ganz ehrlich wir waren zur damaligen Zeit wesentlich selbstständiger. Und Helikoptereltern, die gab es damals schlichtweg nicht. Wir sind mit dem Bus, Fahrrad oder zu Fuß zur Schule und das einmal quer durch die Stadt bei Wind und Wetter. Aber gut. Die Zeiten ändern sich und das musste auch Renate sehen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich ein Großteil der Erfahrungen ja bestätigen. Freche Kinder, die sich gegenseitig beleidigen und kaum freundlich miteinander umgehen können. Mal ganz abgesehen von der kurzen Aufmerksamkeitsspanne, alles muss in weniger als 5 min fertig gebastelt oder gemalt sein, wie es am Ende ausschaut ist vollkommen egal.

Das Renate sich in ihrem Alter noch mal so in die Wellen wirft ist wirklich bewundernswert. In ihrer wirklich einmalig lustigen Art und Weise lacht man sich scheckig, auch wenn sich die Witze am Ende wirklich abgenutzt haben. Leider denken die meisten Eltern wohl weniger daran, dass ihr Kind Zeit seines Lebens mit seinen oder ihren Vornamen leben muss, aber gut jede Zeit hat ihren Trend auch was Namen angeht. Geschickt wie ein Faden durch eine Öse fädelt sich Renate in den Schulbetrieb ein und macht so ihre Erfahrungen. Und dann wird ihr auch klar warum es so viel Ausfall gibt. Denn es kann doch nun wirklich nicht die Lösung sein, das die Eltern von heute sämtliche Erziehungsarbeit an die Lehrer ihres Vertrauens abgeben und ihre Kinder nach der Schule zusätzlich noch in Sportkurse und ähnliches stecken und sich dann wundern, wenn die Kinder vollkommen ausgebrand nach Hause kommen und so gar keinen Bock mehr auf Hausaufgaben haben. Währe es nicht an der Zeit wieder mehr Familienleben zu leben. Mehr Zeit für einander zu haben, den Kinder zu zuhören. Sich selbst mit dem Schulstoff der Kinder auseinander zu setzen und gemeinsam Hausaufgaben zu machen, als die Lösung im Netz zu such oder gleich zur Nachhilfe zu rennen. Immer nur Druck aufbauen, macht die kleinen nicht glücklich und schon gar nicht besser.

Das Cover passt perfekt zum Buch und hat auch ein Wiedererkennungswert.

Fazit: Ein wirklich humorvoller Roman, die Probleme in den Bildungseinrichtungen anspricht, die sowohl Lehrer als auch Schüler schlauchen und demotivieren. Doch um diese Probleme auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen muss ein Umdenken in der Gesellschaft und Politik greifen und sich auch verfangen. Nur schimpfen und allen anderen die Schuld in die Schuhe schieben ist kontraproduktiv.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Hört nie auf zu träumen auch nicht, wenn euch das Leben Zitronen in den Weg legt!

Mika im echten Leben
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Ich hatte mich auf einen lustigen Roman eingestellt, der sich flott lesen lässt. Doch auf das was mich erwartete, war ich nicht im Geringsten vorbereitet.

Die Autorin widmet sich in ihren Roman, Themen ...

Ich hatte mich auf einen lustigen Roman eingestellt, der sich flott lesen lässt. Doch auf das was mich erwartete, war ich nicht im Geringsten vorbereitet.

Die Autorin widmet sich in ihren Roman, Themen wie Familie, Freundschaft, Mutter-Tochterbeziehung, Gewalt gegen Frauen und der Liebe und dies in einem wirklich feinfühligen und sensiblen Schreibstil.

Wie ich mit dem Lesen dieses Romanes begann, war mir im Prinzip klar, dass Mika´s Taktik nur in eine Katastrophe enden kann. So viele Lügen. Das sie es bis zu einem gewissen Punkt geschafft hat ihr Tochter Penny und ihrem Vater ein gänzlich anderes Leben vorzugaukeln, wie es so nicht existiert, zeugt von sehr viel Energie. Aber wer kennt das nicht, hin und wieder flunkert doch jeder mal. Was Mika hier allerdings auf die Beine stellt, sich komplett neu erfindet, damit Penny stolz auf sie ist. Eigentlich hätte man erwarten können, dass mit diesem großen Knall die Geschichte endet, aber weit gefehlt. Denn genau hier beginnt die Geschichte erst richtig. Ja man könnte auch sagen vollkommen unrealistisch, dass diese Geschichte sich so entwickelt. Aber lasst uns doch ein wenig träumen! Ja der zweite Teil dieses Romans versetzt einen, einen richtigen Schlag in die Magengrube. Und man muss das Buch zwangsläufig das eine oder andere mal beiseite legen und tief durchatmen. Aber es lohnt sich auch.

Am liebsten hätte ich Mika ganz doll geschüttelt und ihr gesagt, warum machst du dir diesen ganzen Stress, bleib doch bei der Wahrheit. Dein Leben ist dein Leben es kann nur besser werden. Und dann hätte ich sie am liebsten ganz doll gedrückt ihr Mut zugesprochen. All das was sie ihr halbes Leben mit sich rumgeschleppt hat und niemanden erzählt hat. Wie ihr Leben in einer Nacht zerstört wurde und sie komplett aus der Bahn geworfen hat. Wie sie permanent wie eine ertrinkende sich an jedes noch so kleine Stück Holz festklammert. Ich fand es bewundernswert, wie sie ihr Trauma dann überwunden hat. Wie die gebrochene Mika sich endlich mit ihrer Mutter ausspricht und sie nun endlich versteht, nachdem sie mit ihrer Tochter Penny auch so manches tiefes Fahrwasser durchqueren musste. Und dann Thomas, anfangs wirklich farblos, gewinnt er im Laufe des Romans und besonders zum Ende hin an Farbe.

Das zweifarbige Cover passt hervorragend zum Roman, zeigt die zwei Leben von Mika und wie es für sie für lange Zeit eine Gradwanderung war. Zwischen japanischer Familientradition und dem sich selbst finden und Selbstverwirklichung.

Fazit: Ein sensibler und feinfühliger Roman, mit einer wirklich harten Story, die einen immer wieder inne halten lässt. Vielleicht an einigen Stellen eher unrealistisch ist aber ein grandioses Ende hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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