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Veröffentlicht am 17.03.2022

Die Wahrheit kommt immer ans Licht

DIE LÜGEN
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Jeder Mensch lügt, seien es Notlügen, kleine Flunkereien oder aber auch richtig große Lügen. Eins haben alle Lügen jedoch gemein: Es kommt der Tag an dem sie auffliegen, sie ein Leben nachhaltig ändern.

Lizzie, ...

Jeder Mensch lügt, seien es Notlügen, kleine Flunkereien oder aber auch richtig große Lügen. Eins haben alle Lügen jedoch gemein: Es kommt der Tag an dem sie auffliegen, sie ein Leben nachhaltig ändern.

Lizzie, die Hauptprotagonistin dieser Story ist Epileptikerin. Als Teenager war sie bei einem tragischen Unfall anwesend, bei dem sie jedoch einen Anfall bekam und sich an das Geschehen nicht mehr erinnern kann. Bei diesen Anfall starb ihre beste Freundin Alice. Nach Alice Tod ist für Lizzie nichts mehr wie vorher, denn wirklich alle glauben sie währe Schuld am Tod von Alice. Allen voran Alice Schwester, die Lizzie regelrecht terrorisiert. Viele Jahre später Lizzie hat sich ein Leben aufgebaut, ist selbstständig und lebt in einer Beziehung mit Ross. Taucht Alice Schwester, wie aus dem Nichts auf und erschleicht sich das Vertrauen von Lizzie. Doch sehr schnell merkt Lizzie das da etwas nicht stimmt. Und dieses Etwas ist so ungeheuerlich, dass es Lizzies Leben verändert.

Die Autorin, schafft es den Leser mit ihrer Story zu fesseln. Nicht zu letzt durch die verschiedenen Handlungsfäden. Besonders die kursiven Passagen haben mich aufs Glatteis geführt. Schade dass sie ein wenig zu früh in eben einen dieser kursiven Einlassungen etwas zu früh einen Teil der Lösung präsentiert hat. Nicht das diese mich nicht schockiert hätte und auch überrascht, aber eben auch den Spannungsbogen damit wesentlich abgebrochen hat.

Die Handlung besteht aus drei Erzählsträngen. Zum einen erzählt Lizzie im Jetzt was passiert. In einem weiteren was vor vielen Jahren passiert ist und wie sie sich damals gefühlt hat. Im dritten Handlungsfaden, den kursiven Einlassungen berichtet eine weitere Person über das Geschehen. Diese drei Handlungsfäden kreisen umeinander und wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab. Die Autorin schafft es durch einen gut lesbaren Schreibstil, nicht nur die Handlung voranzutreiben und Spannungsbögen aufzubauen sondern diese bis zu einem gewissen Grad auch zu halten. Bei den kursiven Einschüben hatte ich Anfangs den Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung aber das stellte sich als grundlegend falsch heraus. Die Auflösung zu wem diese kursiven Einschübe gehören fand ich ein wenig früh. Und die Konstruktion, die die Autorin sich da ausgedacht hat ist nicht nur sehr speziell sondern auch höchst ungewöhnlich.

Eine Person mit eine Beeinträchtigung in den Mittelpunkt der Geschichte zu setzen ist zwar nicht neu aber auch nicht Standard. Von daher war der Ansatz dann doch mal ja anders. Und Lizzie hatte es wirklich nicht leicht. Das ihr aber so übel zugesetzt wird, kommt der Dramatik der Story zugute. Obwohl nun ja ich fast sagen würde, Lizzie ganz schön in Watte gepackt wurde auch als Erwachsene. Gut die Epilepsie spielt auch eine ziemlich große Rolle. Aber da sie eigentlich gut eingestellt ist mit Medis und dann dennoch ja extrem „Achtsam“ ist und ihr Leben dadurch eigentlich ja die ganze Zeit mit angezogener Handbremse führt, fand ich schon schade. Ja Menschen mit dieser Erkrankung müssen auf sich achten, aber das die Autorin sie hier, wie ein rohes Ei behandelt, hat mich dann doch etwas gestört.

Fazit: Ein wirklich spannender Thriller, der einen nicht mehr los lässt. Die Konstruktion, die die Autorin sich hat einfallen ist nicht nur speziell sondern auf ihre Weise auch einzigartig und hat mich am Ende richtig überrascht. Es ist auf jeden Fall ein Thriller den ich weiter empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Eine Chaosqueen und ihr turbulentes Leben

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
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Cressida könnte nicht nur als Caosqueen durchgehen nein sie ist die Verkörperung eben jener. Aber mal ganz ehrlich so easy ist ihr Leben auch nicht. Ihre Mutter ist verstorben und der Rest der Familie ...

Cressida könnte nicht nur als Caosqueen durchgehen nein sie ist die Verkörperung eben jener. Aber mal ganz ehrlich so easy ist ihr Leben auch nicht. Ihre Mutter ist verstorben und der Rest der Familie ist plötzlich nur noch am Druchdrehen, dabei war das doch bis dato immer ihre Baustelle. Aber Grund zum Druchdrehen hat auch Cressi, denn sie soll mal eben die Urne ihrer Mutter aus dem frischen Grab klauen und die Asche im Eisbach verstreuen, wer bitte schön dreht da nicht durch? Und dann noch die liebe Verwandtschaft, alle zerren an ihr wollen dies wollen das und dann quartieren sie sich auch noch in ihre Wohnung ein. Ihr bleibt kaum noch zeit ihre kultivierten Neurosen zu pflegen. Mal ganz abgesehen davon, das sie jetzt einen wirklich sexy Griechen bei sich in der Wohnung hat, wo sie sich doch auf Sexentzug gesetzt hat. Und dann dieser Therapeut, denn sie einfach zum niederknien findet. Und dann noch ihre ganzen Probleme und Traumata, die sie erstmal aufarbeiten muss, da passt der letzte Wille ihrer Mutter und die durchdrehenenden Schwestern nicht wirklich in ihr Leben. Ach ja und dann muss sie auch noch Verantwortung für einen Hund übernehmen.

Die Autorin schafft es mit einen Wortwitz und humorvolle Erzählweise, den Leser in eine wirklich turbulente Geschichte zu ziehen. Leider lässt das Niveau nach einer Weile zu wünschen übrig. Als Leser will man nicht unbedingt über Schamhaare oder Penisgröße nachdenken oder darüber lesen müssen. Cressidas Weg in ein normales Leben währe da viel interessanter gewesen.

Wie sich ein Leben binnen kurzer Zeit ändern kann, kann man am Leben von Cressi erfahren. Sie ist eine Lebenskünsterlin /Chaosqueen, die sich so durchschlägt. Grob gesagt gibt es 2 Erzählstränge. Der eine beschäftigt sich mit Cressie und ihrer Familie und der andere mit den Therapiesitzungen mit dem Therapeuten. Beide sind zwar höchst amüsant, bringen einen aber auch sehr schnell zum nachdenken und ja nicht selten bleibt einen das Lachen im Halse stecken. Denn Cressie nicht nur situationsbedingt fast ständig am durchdrehen, da sie nicht nur mit sich, der Welt und vor allem mit ihrer Familie komplett überfordert ist. Doch nach und nach scheint sie erwachsen zu werden.

Cressie ist zwar eine Figur mit vielen Problemen, die nicht nur auf ihre Kindheit zurückzuführen sind sondern auch auf ihr Umfeld, sprich Familie und Mutter. Für mich war sie eine personifizierte Caosqueen. Ständig kurz davor durchzudrehen. Flippig und unangepasst mit sich und der Welt überfordert. Und diese vollkommen überforderte Persönlichkeit muss sich dann mit dem Tod ihrer Mutter und ihren letzten Willen auseinandersetzen. Und auch damit das sie scheinbar plötzlich die normale ist und der Rest der Familie ihren Verstand auf Urlaub geschickt hat. Keine Frage sie wächst an der Herausforderung und kommt auch aus ihrer Konfortzone und stellt sich ihrem Leben. Aber irgendwie kaufe ich ihr diese Entwicklung nicht wirklich ab. So einfach kann sich kein Schalter umlegen.

Eigentlich passt das Cover ganz gut, nur der Titel ist etwas lang. „Cressie, die Dramaqueen“ hätte es auch getan.

Fazit: Ein humorvoller Roman, der ernste Themen behandelt und sich wirklich gut ließt. Bis auf dass das Niveau kurzzeitig etwas schwächelt ein netter Roman. Allerdings nun alles andere als ein Wohlfühlroman. Mit kleinen Einschränkungen kann ich diesen Roman nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

misglückte Umsetzung eines sehr interessanten Themas

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Als Rebecka durch den Unfall ihrer Großmutter, wieder in ihre alte Heimat kommt, hat sich noch keine Ahnung auf welche Reise sie sich da eingelassen hat. In einem alten Bücherschrank findet sie ein Tagebuch ...

Als Rebecka durch den Unfall ihrer Großmutter, wieder in ihre alte Heimat kommt, hat sich noch keine Ahnung auf welche Reise sie sich da eingelassen hat. In einem alten Bücherschrank findet sie ein Tagebuch ihrer kranken Großmutter, welches sie führte als sie ein junges Mädchen war. Je mehr sie in diesem Tagebuch ließt, je tiefer taucht sie nicht nur in die damalige Zeit ein, sondern beginnt auch die eigene Familiengeschichte besser zu begreifen und nicht zu letzt welchen fundamentalen Einfluss diese wenigen Monate im Leben ihrer Großmutter auf ihre ganze Familie haben sollte.

Mit einer nüchternen und gefühlskalten Erzählweise versucht sich die Autorin nicht nur an einem Teil ihrer Landesgeschichte sondern auch an einer Familiengeschichte und Liebesgeschichte. Leider erschwert gerade diese Erzählweise das Lesen ungemein. Nicht zu letzt weil manche Passagen eher einem Lexikonausschnitt gleichen. Insgesamt hat sich die Autorin meines Erachtens einfach zu viel vorgenommen. Die Einbindung von Landesgeschichte in Familien- und Liebesgeschichte ist alles andere als gelungen. Die Seele bzw. das Herz dieser Geschichte geht verloren.

Als Leser weis man anfangs gar nicht so genau wo will die Autorin mit ihrer Geschichte hin. Ich habe absolut nichts gegen Zeitsprunge bzw. Rückblenden, aber die Verbindung mit der Gegenwart ist der Autorin nicht wirklich geglückt. Dabei hatte sie wirklich alle guten Zutaten für einen wirklich guten Roman zu Hand. Fluchthelfer, eine nicht standesgemäße Liebesbeziehung. Nur das was sie daraus gemacht hat ist leider murks. Über weite Strecken des Romans ist die gefühlskalte Schilderung ohne jegliche Emotion und großer Schwenk auf die Liebesgeschichte und dann geht’s in die Vollen, aber auch nur kurz und dann wieder diese Kälte. Als Gefühlschaos kann man das nicht mehr bezeichnen. Ganz ehrlich der Autorin scheinen Liebesgeschichten zu liegen. Gut dann soll sie sich doch auch bitte darauf konzentrieren. Aber was sie hier abgeliefert hat ist nichts halbes und nichts ganzes.

Eine der Hauptfiguren ist Rebecka, die durch eben beschriebene Familiengeschichte eine über die Generationen weitergegebene Traumatisierung erleben musste, die ihr Leben nachhaltig geprägt hat. Einerseits wird sie als taffe Geschäftsfrau geschildert, doch im gleichen Atemzug wird sie zur einfälltigen, unsicheren und „beziehungsunfähigen“ Person dargestellt. Eine Macherin mit schweren sozialen Defiziten könnte man meinen. Ich bin mit ihr einfach nicht warm geworden. Sorry aber die Figur, da hat am Ende fast nichts mehr richtig zusammengepasst.

Fazit: Nicht nur die Geschichte ist sehr speziel sondern auch die Art und Weise, wie sie dargereicht wird. Ein Freund von nordisch kühler Unterhaltung wird seine Freude daran haben. Jedoch war mich gerade diese nüchterne und kühle Erzählweise einfach unpassend für dieses eigentlich hoch interessante Thema. Auf eine andere Art und Weise erzählt währe die Geschichte richtig gut werden können. So habe ich mich am Ende wirklich nur noch durch die Seiten gequälte, nicht zuletzt weil die Autorin immer wieder das gleiche Thema aufgegriffen hat und immer wieder neu analysiert hat, immer mit gleiche oder ähnlichen Ergebnis. Wirklich schade die Geschichte hätte so viel Potenzial gehabt.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Wie weit geht Sharing?

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Marcus Kern, Ehemann, Vater und Geschäftsmann zweier Sharingunternehmen verliert seine Frau durch ein Gewaltverbrechen. Und gerät plötzlich selbst ins Visier der Ermittler, als seine Frau tot aufgefunden ...

Marcus Kern, Ehemann, Vater und Geschäftsmann zweier Sharingunternehmen verliert seine Frau durch ein Gewaltverbrechen. Und gerät plötzlich selbst ins Visier der Ermittler, als seine Frau tot aufgefunden wird. Als dann auch noch seine Tochter entführt wird, beginnt für Marcus nicht nur ein Lauf gegen die Zeit, sondern es geht auch um das Leben seiner Tochter. Darüber hinaus beginnt er an sich selbst zu zweifelt. Ist er der Marcus, den alle kennen und lieben oder ein gewalttätiger Irrer, der nicht nur seine Frau misshandelt sondern vielleicht so gar getötet hat. Marcus wird von den Entführern zunehmend isoliert und unter Druck gesetzt. Und die Zeit läuft gegen ihn.

Stobel setzt vermehrt auf reißerische Elemente um den Leser zu fesseln. Dennoch ist dieser Thriller wie ein Pageturner geschrieben, der einen nicht mehr loslässt. Nur habe ich Strobel in seinem aktuellen Werk fast nicht wiedererkannt. Er erinnerte mich doch sehr an Fitzek. Was wirklich schade war. Denn ich hatte sonst Strobel mit seinen wirklich guten Psychothriller sehr gemocht. Was mich jedoch gestört hat, waren teilweise diese 08/15 Schotten, wie die Täterbeschreibung, doch sehr einfallslos und auch manche Dialoge, ein vollkommener Griff in die Klischee Kiste, da hätte sich der Autor ruhig mehr Mühe geben können, anstatt auf rohe Gewalt zu setzen.

Das Eintauchen in die Story war nicht schwer und man war auch relativ schnell drin und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Jedoch war der erste Teil doch recht wirr und verwirrend. Nicht zuletzt weil man die Story noch nicht so richtig fassen konnte. Erst im weiteren Verlauf der Handlung wurde der Plot klarer und nachvollziehbar. Nur waren die „Gewaltorgien“ nun ja doch etwas ungewohnt für diesen Autor. Abgesehen davon hat der Autor es geschafft den Leser in die Irre zu führen und mehr als einmal eine falsche Fährte zu legen. Und das Ende hätte ich so wirklich nicht vorausgeahnt.

Im Mittelpunkt der der Handlung steht Marcus Kern. Ein normaler Ehemann, Vater und Geschäftsmann. Gut vernetzt und vollkommen unauffällig. Doch das ist genau der springende Punkt. Ist er wirklich ganz normal, ein friedlicher und liebender Ehemann und Vater oder doch ein Irrer. Neigt er zu Gewalt? Lebt er seine Phantasien an seiner Frau und anderen Frauen aus? Im Verlaufe der Geschichte zweifelt nicht nur der Protagonist an seinen Geisteszustand sondern auch der Leser an der Figur des Marcus Kern. In wirklich beeindruckender Weise sieht man, wie ein Mensch zerbrechen kann und in eine andere Rolle gedrängt werden kann.

Fazit: Ein etwas anderer Strobel mit mehr Gewalt wie sonst. Eine wirklich packende Handlung, dass einen fast die Spucke wegbleibt, aber auch anfangs recht wirr. Bis der Autor seine Richtung für die Story gefunden hat dauert es etwas. Auch gibt es die eine oder andere Länge. Das Ende dieses Thrillers hingegen entschädigt einen vollkommen. Auch wenn man anfangs fast glaubt man hätte gerade einen Fitzek vor sich.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Coming Out von Albert

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Albert ist ein Postbote, der nicht nur kurz vor der Pensionierung steht sondern auch kaum soziale Kontakte hat. Als dann seine geliebte Katze stirbt, ist dies eine Art Weckruf, nicht nur sein bisheriges ...

Albert ist ein Postbote, der nicht nur kurz vor der Pensionierung steht sondern auch kaum soziale Kontakte hat. Als dann seine geliebte Katze stirbt, ist dies eine Art Weckruf, nicht nur sein bisheriges Leben zu überdenken sondern auch auf den Prüfstand zu stellen und komplett zu ändern. Albert beginnt nicht nur sich seinen Mitmenschen zuzuwenden und Freundschaften zu schließen, sondern sich auch zu Outen. So ganz nebenbei begeht er sein Coming Out und beginnt so sein neues Leben. Und begibt sich auf die Such nach seiner großen Jugendliebe Georg.

Der Autor schafft es mit einem feinfühligen Schreibstil, den Leser für das Thema Coming Out von Homosexuellen zu sensibilisieren. Allerdings muss ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass sich der Schreibstil im vorderen Teil des Buches wesentlich besser ließt als der zweite Teil des Buches. Ich denke dies könnte aber auch mit der Themenverschiebung von der Persönlichkeitsentwicklung von Albert zur Romanze zusammenhängen.

Die Handlung lässt sich grob in zwei Handlungsstränge gliedern. Am Anfang geht es hauptsächlich um die Persönlichkeitsentwicklung von Albert und die Wandlung die er durchmacht. Und dieser Teil hat sich für mich wesentlich besser gelesen als der Rest des Buches. Im Zweiten Teil steht das die Romanze von Albert und seiner alten Jugendliebe im Vordergrund. Leider schwächelt der Roman hier und es kommt vermehrt zu Längen, was das Lesen etwas mühselig werden lässt.

Die Hauptfigur Albert ist einfach der Sympathieträger dieses Romans. Nimmt man ihn anfangs als mürrischen, zurückgezogenen und einsamen alten Herren kennen. Man erfährt auch warum er so geworden ist. Als Leser hat man Mitleid mit ihm, weil er sein Leben fast verschenkt hat. Aber als er dann nach sein Coming Out endlich anfängt zu leben und sich den Menschen wieder zuzuwenden, ist es ganz anderer Albert den man da kennenlernt. Er ist mitfühlend, sympathisch, engagiert sich für seine Mitmenschen und fängt endlich an zu leben. Ich habe Albert ganz fest in mein Herz geschlossen.

Fazit: Ein wirklich sehr schönes Buch über ein Coming Out und die positiven Folgen, die es für Albert mit sich bring. Bis auf wenige Längen ließt sich das Buch wunderbar. Den Hauptprotagonisten Albert schließt man sehr schnell in sein Herz und leidet und fiebert mit ihm mit. Von mir gibt es ein klare Leseempfehlung.

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