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Sommerkindt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2019

genialer Thriller

Einer wird sterben
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Wozu sind Menschen aus Liebe fähig? Noch viel wichtiger aber die Frage wozu sind sie fähig wenn diese grenzenlose Liebe enttäuscht wird? Genau das ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte. Liebe ...

Wozu sind Menschen aus Liebe fähig? Noch viel wichtiger aber die Frage wozu sind sie fähig wenn diese grenzenlose Liebe enttäuscht wird? Genau das ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte. Liebe und Verrat an der Liebe. Doch wer ist schuldig und wer profitiert vom Lauf der Dinge?
Paul ist mehr und weniger glücklich verheiratet und dennoch trennt er sich von seiner Frau nicht ohne vorher schon für Ersatz zu sorgen. Die Frau neben der Frau ist Stella. An einem Tag taucht plötzlich Pauls Frau auf total betrunken und will zurück zu ihm. Paul und Stella packen sie ins Auto und wollen sie zu ihrem Haus bringen. Doch auf dem Weg dorthin passiert ein schrecklicher Unfall, der das Leben aller nachhaltig verändert. Vielmehr steht plötzlich eine Lüge im Raum die alle an einander bindet auf Gedeih und Verderb. Und plötzlich spitzt sich alles zu.
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und die Geschichte ließt sich wirklich gut. Auch schafft sie es den Leser immer wieder in Bockshorn zu jagen. Am Ende ist man nur noch am spekulieren und zieht so gar das Unmögliche in betracht ohne der Wahrheit auch nur ansatzweise nahe zu kommen. Jedoch gibt es auch die eine oder andere unnötige Länge.
Die Protagonisten ja da kann man durchaus gespalten sein. Ich will auch gar nicht verbergen das ich eine wirkliche Antipartie gegen einen Charakter aufgebaut habe und am Ende dann ja ins Grübeln geraten ob dieser Charakter wirklich der Böse ist oder eigentlich nur das Opfer.
Fazit: Ein wirklich toller Thriller der bis zum Schluss alles offen lässt. Wirklich meisterhaft gelungen. Spannung, Verwirrung und Spekulation bis zum Schluss und das Ende doch vollkommen unerwartet. Also was will man mehr. Dieses Thriller kann ich bedenkenlos empfehlen.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Wie lustig die Welt doch sein kann, wenn man sie aus den Augen eines Hundes betrachtet

Ich, Mina aus der Gärtnerstraße
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Jeder, der einen Hund hat bzw. je hatte wird sich in diesem Buch wiederfinden. Mina ist eine kleine verrückte Terrierdame die es faustdick hinter den Ohren hat.

In diesem Buch findet man eine Reihe kurzer ...

Jeder, der einen Hund hat bzw. je hatte wird sich in diesem Buch wiederfinden. Mina ist eine kleine verrückte Terrierdame die es faustdick hinter den Ohren hat.

In diesem Buch findet man eine Reihe kurzer Kapitel sprich Kurzgeschichten über das Leben und die Abenteuer die Mina mit ihren Dosenöffnern erlebt und ja auch mit anderen Tieren.

Es besticht durch seine humorvolle Schreibweise und ist auf keinen Fall abgehoben. Die Kapitel sind jeweils nur wenige Seiten lang und halten was die jeweilige Überschrift verspricht. Der Leser kommt nicht umhin hier und da lauthals loszuprusten oder gar zu lachen und ganz oft werden Sie grinsen wie ein Honigkuchenpferd. So lustig ist dieses Buch geschrieben. Ja es gibt auch ernstere Episoden, aber so ist das Leben und so muss es auch sein.

Fazit: Ein genialer Zeitvertreib für zwischendurch. Jeder Hundebesitzer wird sich hier und da wiedererkennen. Und noch viel öfter ist man am grinsen, lachen und schmunzeln. Also wenn sie Lust auf etwas lustiges haben und es soll nicht so lang sein dann haben Sie genau das richtige Buch gefunden.

Veröffentlicht am 31.03.2024

dunkles Kapitel der Filmindustrie

Lichtspiel
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Selten hat mich ein Buch bereits am Anfang so verwirrt wie dieses hier, aber dies ist ja auch kaum verwunderlich, wenn der Erzähler aus einer dementen Figur heraus erzählt. Zum Glück hielt diese Phase ...

Selten hat mich ein Buch bereits am Anfang so verwirrt wie dieses hier, aber dies ist ja auch kaum verwunderlich, wenn der Erzähler aus einer dementen Figur heraus erzählt. Zum Glück hielt diese Phase nur kurz an.

Im eigentlichen Roman ging es um eine Regisseur im Dritten Reich, G. W. Papst. Dieser war bereits in Klauen der Nazis entkommen und in Amerika eigentlich schon in Sicherheit. Auch wenn er dort in Sicherheit war, hatte er dort schlicht und einfach keinerlei Erfolg. Wie er dann durch einen wirklich faulen Trick wieder nach Österreich gelockt wird, tritt er „unter Druck des Propagandaministeriums“ in dessen Dienst.

Zum einen sieht man zwar in welcher Zwickmühle die Hauptfigur, aber auch wie Papst doch ein Opportunist ist und das System so nutzt, wie er es braucht. Er nutzt die Gelder um seine Filmprojekte zu verwirklichen. Ob seine Statisten da auch aus eigenen Antrieb freiwillig mitwirken interessiert ihn null. Er lebt in seiner eigenen Welt und blendet alles andere halbwegs aus. Er nimmt den Krieg in dem sich Deutschland befindet als Widrigkeit war. Aber das scheint ihn nicht wirklich zu tangieren solange er nur drehen kann. Was ihn so wirklich aus der Bahn haut ist, wie sein Film verschwindet.

Auch wenn das Thema dieses Romans ein recht schwieriger Stoff ist, habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Nur den Hauptprotagonisten habe ich nicht wirklich etwas abringen können. Da er schlicht und einfach ein Egoist und Opportunist vor dem Herrn war.

Fazit: Der Roman beleuchtet ein düsteres Thema der Filmbranche zu Nazizeiten. Zeigt unter welchen Bedingen Dreharbeiten erfolgten und auch die Einflussnahme von der Partei. Mit den Figuren bin ich gar nicht warm geworden. Dennoch war es interessant zu lesen.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

KI steht im Mittelpunkt

Die Burg
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Zunehmend beschäftigen sich nun auch Autoren mit dem Thema KI. Hier in diesem Thriller spielt die KI eine entscheidende Rolle. Da dies der erste Roman für mich von dieser Autorin war, musste ich mich erst ...

Zunehmend beschäftigen sich nun auch Autoren mit dem Thema KI. Hier in diesem Thriller spielt die KI eine entscheidende Rolle. Da dies der erste Roman für mich von dieser Autorin war, musste ich mich erst einmal mit dem Schreibstil anfreunden. Dieser ist zwar schön flüssig, aber anfangs eben auch gewöhnungsbedürftig.

Die Story, eine Gruppe sich vollkommen fremder Leute, in ein Escapeszenario wiederfinden zu lassen, fand ich richtig interessant. Zumal die Gruppenzusammensetzung recht heterogen war. Und damit auch ein mögliches Konfliktpotenzial gegeben ist.

So werden gängige Klischees bedient, dass Superreiche sich über das Gesetz stellen, um Profit aus ihren Geschäften zu generieren. Besonders dreist fand ich ich wirklich, wie sich der Millionär schamlos an fremden Ideen bedient, nur um zu zeigen um wie viel besser seine Umsetzung mit Hilfe der KI im Vergleich zu einem anderen Escapanbieter, der auch noch anwesend ist, ist.

Das eine KI nur so gut ist wie sie auf Grund ihrer Programmierung sein kann, zeigt sich in diesem Thriller auch sehr gut. Wegen einer Einflussnahme ist sie alles andere als nett. Sie ist brutal und blutrünstig. Ganz ehrlich ich bin froh das ich manche Bilder nur gelesen habe und nicht wirklich sehen musste, da diese wirklich sehr sehr blutig waren.

Allerdings war ich auch häufig einfach verwirrt, wo im Höhlensystem die Gruppe zeitweise war, aber dass denke ich war auch Absicht. Auch wenn die Autorin so nett war eine Skizze der verschiedenen Höllensysteme beizufügen.

Das Cover fand ich richtig klasse, mit ein Grund warum ich diesen Thriller unbedingt lesen wollte.

Fazit: Ein wirklich brutaler und bildgewaltiger Thriller, der sehr blutig ist. Mich hat er zeitweise ziemlich verwirrt. Aber schon allein für die Auflösung lohnt sich dieser Thriller.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Roman mit Sogwirkung

Rot
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Der Autor entführt den Leser in eine Endzeitumgebung, in der es seit über 500 Jahre immer wieder Rücksprünge vom Fortschritt gibt. Das heißt sämtliche einstige technische Fortschritte werden nach und nach ...

Der Autor entführt den Leser in eine Endzeitumgebung, in der es seit über 500 Jahre immer wieder Rücksprünge vom Fortschritt gibt. Das heißt sämtliche einstige technische Fortschritte werden nach und nach ausradiert oder schlichtweg verboten und damit auch vergessen. Normale Menschen scheint es nur noch vereinzelt zu geben. Die neuen „Menschen“ sind wesentlich kleiner und haben unter anderen auch ein anderen Habitus. Damit verbunden ist die selektive Wahrnehmung von Farben, der diesen auch einen unterschiedlichen gesellschaftlichen Rang verleiht.

Keine Frage der Autor hat einen wirklich tollen Roman geschrieben, allerdings konnte ich mich mit seinen sonderbaren Wortneuschöpfungen so gar nicht anfreunden. Bei einigen technischen Funktionsweisen bin ich irgendwann einfach ausgestiegen.

Dafür waren die Figuren einfach nur Klasse. Besonders die beiden Hauptfiguren haben mich beeindruckt. Das währen zum einen Eddie ein Roter mit einen sehr hohen Rotwert, der dadurch für die in seinem Dorf herrschende Herrscherfamilie vom größten Interesse ist. Denn diese ist darauf bedacht nicht nur ihr Blut aufzufrischen sondern ihre Nachkommen mit einem möglichst hohen Rotwert auszustatten, um ihre Position zu festigen. Tja nur haben sie nicht damit gerechnet, dass eben dieser Eddie seit dem er Jane Grey kennen und lieben gelernt hat einen freien und eigenen Willen hat und angefangen hat das gesellschaftliche System in Frage zu stellen. Er torpediert eben jenes Bestreben der Herrscherfamilie nach Leibeskräften.

Und Jane ist einfach klasse. Sie ist mutig und taff schert sich nicht um irgendwelche Klassen. Sie liebt wen sie liebt mit Haut und Haar. Sie ist wagemutig und hat ein ausgeprägtes technisches Verständnis. Und sie ist eine Graue mit leichten Grün. Also eigentlich eine jener, die wie Sklaven in einer Fabrik arbeiten, bis sie tot umfallen.

Als Eddie durch einen wirklich dummen Zufall den Sitz des gefallenen Mannes, der so ganz nebenbei eine Frau war, aktiviert kommt in sein langweiliges Leben mächtig Bewegung. Denn plötzlich findet er sich quasi auf einer Todesliste nicht nur auf der der Herrscherfamilie sondern auch noch auf der des Schöpfers. Er schafft es mit viel Glück eine tödliche Seuche zu überleben, nicht zerquetscht zu werden und für den Schöpfer kurzfristig unsichtbar zu sein.

Was ihn jedoch fast den Boden unter den Füßen wegzieht ist die brutale Erkenntnis, ja die Tatsache, das er nur ein Objekt auf einer Insel ist. Aber genau aus dieser brutalen Ausweglosigkeit schöpft er nicht nur Hoffnung sondern auch Energie.

Trotz der kleinen Mängel hat sich dieses Buch unglaublich gut gelesen, so das man es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Fazit: Eine wirklich gute Dystopie mit starken Charakteren, nur die seltsamen Wortneuschöpfungen schmälern teilweise das Lesevergnügen. Dafür entfaltet die Geschichte so einen Sog, dass man den Roman gar nicht mehr aus die Hand legen will.

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