Luzies Erbe
Luzie Mazur hat mit ihren fast 100 Lebensjahren viel erlebt. Viele Dinge sind in ihrer Seele eingebrannt. Ans Sterben denkt Luzie noch lange nicht, aber sie spürt es, das es bald soweit ist.
Luzie hinterlässt ...
Luzie Mazur hat mit ihren fast 100 Lebensjahren viel erlebt. Viele Dinge sind in ihrer Seele eingebrannt. Ans Sterben denkt Luzie noch lange nicht, aber sie spürt es, das es bald soweit ist.
Luzie hinterlässt nach ihrem Tot einen Koffer. Dieser steckt voller Erinnerungen. Ihre Enkelin Johanne kramt in Luzie Schatz. Sie will wissen wie es damals mit Jurek war, Luzie großer Liebe. Johanne verspürt Licht ins Dunkel zu bringen und vor allem die vielen Fragen die ihre Großmutter die ganzen Jahrzehnte nie beantwortet hat, endlich ein Gesicht zu geben.
Helga Bürster hat die Geschichte von „Luzies Erbe“ verfasst und ich muss gleich zu Beginn gestehen, es ist ihr großartig gelungen. Ihre Art die Gefühlswelt ihrer Protagonisten aufleben zu lassen, war unheimlich bewegend. Egal um wem es geht, man fühlt und lebt mit beim lesen. Die Geschichte um Luzie wirkt ab der ersten Seite ehrlich und aufrichtig. Ich hatte nie das Gefühl das hier etwas aus der blühenden Fantasie der Autorin stammt. Denn solche Geschichten wie um Luzie gibt es zuhauf. Wer den Krieg erlebt hat, spricht nie gern darüber. Die Gedanken schmerzen zu sehr, besonders wenn dann auch noch eine große Liebe nicht sein darf aber die Gefühl noch so groß sind. Manchmal werden die Menschen durch ihr Schweigen gern falsch verstanden. Genau diesen Punkt bringt Bürstet perfekt zum Zug. Luzie hatte Geheimnisse und es wird später klar warum. Aber nicht nur das! Bürster zeigt ebenso das es für Versöhnungen nie zu spät ist und dieser Tenor ist ein krönender Abschluss für dieses Buch. Man muss es lesen um in jeder der vier Generationen die hier beschrieben werden, einzutauchen. Man spürt die Landluft, die Angst und die Scham in jeder Zeile genau dafür bekommt dieser großartige Roman auch 5 von 5 Sterne von mir!