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Veröffentlicht am 14.04.2019

Viel mehr als ein düsteres Spiel...

Silver Swan - Elite Kings Club
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Um dieses Buch bin ich schon eine Weile herum geschlichen. Denn als ich meine Lyx Box gewonnen habe, hatten einige das Buch schon gelesen und vor einem fiesen Cliffhanger gewarnt. Da nun der zweite Teil ...

Um dieses Buch bin ich schon eine Weile herum geschlichen. Denn als ich meine Lyx Box gewonnen habe, hatten einige das Buch schon gelesen und vor einem fiesen Cliffhanger gewarnt. Da nun der zweite Teil bereits erschienen ist, habe ich es gewagt. Und lasst Euch schon jetzt sagen, der Cliffhanger ist wirklich fies!

Madison Montgomery ist aufgrund einer erneuten Eheschließung ihres Vaters mal wieder umgezogen. Ihr Vater ist vermögend und hat sie in einer Elite High School, der Riverside Prep, angemeldet. Dort gibt es den sogenannten Elite Kings Club. Eine Gang elitärer junger Draufgänger in deren Visier man lieber nicht gerät. Doch leider geschieht für Madison genau das.

Ihre eigene Vergangenheit fördert den Umgang mit ihren Mitschülern nicht gerade, so dass sie lediglich in Tatum eine Verbündete findet. Die ist nämlich auch auf sich allein gestellt, da ihre Eltern sich immer auf Reisen befinden. An Geld mangelt es hier keinem.

Macht und Ränkespiele stehen hier an der Tagesordnung und Madison erfährt nach und nach, das der Anführer der Kings, Bishop, noch viel mehr will, als ein düsteres Spiel….

Der Schreibstil von Amo Jones hat mich gleich auf der ersten Seite gepackt. Madison erschien mir zwischen den fiesen Mitschülern anfänglich etwas hilflos, doch sie hat Biss. Ihre Taktik: erstmal abwarten und ggfs. mit Zynismus und Ausdauer kontern. Außerdem ist ihre Vorliebe, selbst zum Jagdgewehr zu greifen, durchaus beeindruckend.

Dieses Thema in einem Jugendbuch fand ich zwar anfangs befremdlich, macht aber aufgrund der drastischen Entwicklungen durch aus Sinn, eine junge Heldin zu haben, die sich wehren kann.

Wir haben hier also ein Buch, das dem Young Adult Genre zugeordnet werden muss. Es wird in einigen Szenen ordentlich Musik aus dem Sounddock gehört, von der ich ehrlich gesagt noch nie gehört habe. (Entweder bin ich zu alt oder mein Geschmack ist einfach ein anderer.) Dennoch tat dies der geheimnisvollen Atmosphäre des Buches keinen Abbruch.

Madison findet nach und nach heraus, dass hinter dem Elite Kings Club viel mehr steckt. Obwohl sie eine gesunde Skepsis an den Tag legt, kann sie sich der Anziehungskraft von Bishop nicht entziehen.

Sie entdeckt ein altes Buch, das…nee verrate ich nicht, aber obwohl sie eine absolute Leseratte ist, liest sie es nur kapitelweise und stürmt los, ohne es zu beenden. Hallo? Logikfehler! Welche Leseratte würde so ein Buch nicht sofort in eins durchlesen!

Ich vergebe volle Punktzahl und werde mir sofort Band 2 besorgen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Da bekommt man Fernweh…

Mühle mit Meerblick
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Die junge Caroline, genannt „Line“, hatte es im Leben bisher nicht leicht. Als Findelkind wurde sie von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht. Einzig und allein ein Foto einer jungen Frau vor einer ...

Die junge Caroline, genannt „Line“, hatte es im Leben bisher nicht leicht. Als Findelkind wurde sie von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht. Einzig und allein ein Foto einer jungen Frau vor einer Mühle gibt ihr einen Anhaltspunkt über ihre Herkunft.

Mutig bricht sie von Kopenhagen nach Strynø auf, als sie bei einer Reportage im Fernsehen die Mühle wiedererkennt. Dort angekommen, findet sie mehr als Hinweise über ihre Wurzeln; sie findet ein zu Hause.
Dieses Buch beinhaltet sehr viel. Es hat mich mitgerissen und dafür gibt es vielerlei Gründe:

Durch den wundervollen Schreibstil des deutsch-dänischen Autorinnen-Duos Nicole Wellemin und Corinna Vexborg stimmt Strynø bereits schon jetzt auf meinen nächsten Dänemarkurlaub ein. Die dänische Südsee war zwar noch nicht mein direktes Reiseziel, aber ich bin ein bisschen neugierig geworden, ob es dort auch eine Mühle (voll mit Büchern?) gibt. Hier verkriecht sich Adam, der nach einem Schicksalsschlag die Menschen meidet. Doch nach ihrer Ankunft wird Line schnell in die Inselgemeinschaft integriert und Adam…

…tja….zu viel will ich nicht verraten, aber sie findet Freunde und eine Großmutter. Diese Gemeinschaft bietet ihr die Unterstützung, die sie als Pflegekind nie erfahren durfte.

Und damit kommen wir zum zweiten Punkt, warum mir das Buch unter die Haut geht. Line hat eine Lese-/Rechtschreibschwäche (LRS), die aufgrund mangelnder Unterstützung nie behandelt wurde. Doch dies ändert sich und aus Wünschen und Träumen werden Ziele. Sie motiviert auch andere aus ihren Mustern auszubrechen und weiterzugehen.

LSR ist ein Thema, das häufig unter den Tisch fällt und zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Aus persönlichen Gründen ging mir dieses Thema nahe und Line ist eine Art „Mut-mach-Figur“.

Die Liebe zum Buch führt zu einer Liebe mit Altersunterschied. Wer mit wem zusammen kommt und was Line alles erreichen kann, müsst ihr unbedingt lesen!

Besonders ans Herz sind mir übrigens die drei Herren Adam, Aksel und Lauge gewachsen. Drei Herren, wie Sattler und Waldorf von den Muppets plus 1. Welche schrulligen Insulaner, welche Hürden und welche Bücher (u.a. „Der kleine Prinz“ und „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“) auf Line warten, ist absolut lesenswert: volle Punktzahl!

(Abzug in der B-Note gibt es für das Lektorat, den als der Name von Lines Mutter das erste Mal fällt, ist es Klara. Aus der wird dann im Rest des Buches allerdings Karla. Ärgerlich so etwas.)

Veröffentlicht am 02.04.2019

Hangover mit Liebe

Not My Type
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Dank des Forever Verlags wurde ich bereits vor einiger Zeit auf Lucy Score aufmerksam. Damals war ich ganz begeistert von „Mr. Fixer Upper: Bauplan für die Liebe“.

„Not My Type“ musste da natürlich sofort ...

Dank des Forever Verlags wurde ich bereits vor einiger Zeit auf Lucy Score aufmerksam. Damals war ich ganz begeistert von „Mr. Fixer Upper: Bauplan für die Liebe“.

„Not My Type“ musste da natürlich sofort gelesen werden, obwohl mich die mangelnde Übersetzung des Titels gestört hat.

Franchesca Baranski („Frankie“) hat es nicht leicht. Für ihre gut betuchte Freundin gibt sie die erste Brautjungfer. In Mitten der Zicken und der Welt von Schein und Sein hat sie einiges zu bewältigen. Als dann noch im Paradies der Bräutigam entführt wird, muss sie notgedrungen mit dem arroganten Aiden Kilbourn zusammenarbeiten.

Bereits auf den ersten Seiten hat mich der Schreibstil von Lucy Score abgeholt und ich musste laut loslachen. Denn Frankie ist mehr als bissig, wenn die sogenannten trophy wives ihre Herkunft kritisieren. Sie hat und wird sich weiter alles selbst erarbeiten und so meistert sie jede Aufgabe mit Schlagfertigkeit, Zynismus und Humor. Dass sie neben Hirn auch noch zwei weibliche Argumente gekonnt einzusetzen weiß, schadet dabei nicht.
Aiden ist von ihrer Art jedenfalls mehr als angetan, was ihn nachdenklich stimmt. Denn bislang musste er die Frauen eher vertreiben und Frankie will gar nicht so, wie er will.

Das auf der Insel Barbadaos dann im Rahmen der Hochzeitsvorbereitungen der Bräutigam verschwindet, hat mich dann doch an die „Hangover“ Filme denken lassen. Genial.

Und wie sieht es nach der Rückkehr nach New York aus, wenn die Party vorbei ist?

Beide Protagonisten kommen sympathisch rüber und müssen lernen, sich auf eine Beziehung einzulassen. Dabei muss zum einen die lebhafte Familie von Frankie und zum anderen die konstruierte, biedere und konservative Familie von Aiden mit Mutter, Stiefmutter, Halbbruder und Vater unter einen Hut gebracht werden.
464 Seiten, die im Flug vergingen und die mir tolle Lesestunden beschert haben: volle Punktzahl! Ich halte weiter die Augen nach Übersetzungen von Lucy Score offen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Ich bin ein Opfer: ein Opfer des Covermodels

Invincible - Ich geb dich niemals auf
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Ich bin ein Opfer: ein Opfer des Covermodels. Stuart Reardon ist bereits seit einigen Jahren auf Covern zu sehen. Dass er nun selbst mit Jane Harvey-Berrick einen Liebesroman zu Papier gebracht hat, hat ...

Ich bin ein Opfer: ein Opfer des Covermodels. Stuart Reardon ist bereits seit einigen Jahren auf Covern zu sehen. Dass er nun selbst mit Jane Harvey-Berrick einen Liebesroman zu Papier gebracht hat, hat mich neugierig gemacht.

Schreiben Männer Liebesromane anders? Ein Thema, das auf der Love Letter Convention bereits hitzig diskutiert wurde. Ich denke schon; allerdings stellt sich hier noch die Frage, wie der eigentliche Schreibstil von Jane Harvey-Berrick ist, wenn sie alleine schreibt.

Mir kam das Buch sehr kantig und herb vor. Die Beweggründe der Protagonisten werden sehr rational dargestellt. Wir haben hier eine Handlung, die auf viel Gefühl verzichtet. Doch leider möchte ich doch genau das lesen!

Nick Renshaw ist ein Rugbytalent. Er hat einen Vertrag für die 1. Liga ergattert, als ihn eine Archillessehnenverletzung dahin rafft. Doch er verliert viel mehr als den Sport, den er liebt. Er verliert seine Verlobte, sein Heim und seinen guten Ruf.

Die Sportpsychologin Anna Scott glaubt jedoch an ihn und wird unverzichtbar für seine Zukunft. Doch Neid und Rache drohen alles zu zerstören.

Ein Buch, das sich um Liebe und Sport dreht. Eigentlich seit Susan E. Phillips ein Garant für eine ausgewogene Handlung. Ein Held, sportlich, gutaussehend und eine Heldin, die es drauf hat, werden ein unschlagbares Duo nach überstandenen Dramen. Alles ist hier da. Doch mir war Nick aufgrund „des fehlenden Gefühls“ zu oberflächlich.

Sein Schicksal von einer geldgeilen Verlobten betrogen zu werden und aufgrund von unkontrollierbarer Wut alles zu verlieren, hat mich nicht wirklich gerührt.
Jedoch war der Hintergrund der psychischen Belastung im Rahmen der Verletzung und Annas Behandlungsansatz interessant.

Rache und die Hetze in den Medien einschließlich Social Media garnieren das Ganze. Doch die entstehende Liebe wird von der nahezu analytisch geschilderten Handlung fast erdrückt.

In den Rugbyspielszenen im letzten Drittel des Buches kommt tatsächlich mehr Leidenschaft auf, als im Rest des Buches. (Das liegt vermutlich an der zurückliegenden Spielerkariere in genau diesem Sport des Covermodels und Co-Autors Stuart Reardon.)

Ich vergebe 2,5 von 5 Punkten, da ich das Buch aufgrund der geschilderten Gründe sehr zäh fand.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Eine spontane Auszeit auf der Insel Norderney

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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Alles ist wunderbar, doch eine kleine Frage stürzt das idyllische Glück von Anni und Thies ins Chaos.

Wann-ist-es-bei-Euch-soweit?

Hatten die beiden kurz zuvor noch auf den Hochzeiten der anderen mit ...

Alles ist wunderbar, doch eine kleine Frage stürzt das idyllische Glück von Anni und Thies ins Chaos.

Wann-ist-es-bei-Euch-soweit?

Hatten die beiden kurz zuvor noch auf den Hochzeiten der anderen mit einem lustigen Bewertungssystem und 90iger Jahre Musik noch Spaß, so ist die trockene Frage von Thies im Sinne von „Warum eigentlich nicht?“ für Anni ein rotes Tuch.

Als dann noch für Anni ein Jobangebot für Berlin hereinkommt und ein Umzug von Bremen nach Berlin in die Zukunftsplanung mit aufgenommen werden muss, sorgt eine Postkarte von der Insel Norderney für eine spontane Auszeit auf der Insel. Doch wie wird es danach weitergehen?

Bereits auf den ersten Seiten habe ich mich mit dem Schreibstil von Meike Werkmeister wohl gefühlt. Anni und Thies waren mir sogleich sympathisch und die Ohrwürmer dank der Hochzeitsmusik (oder vielleicht dank des Inselkellers?) a la Mr. Vain oder Coco Jamboo waren auch gleich mit dabei.

Der Druck der anderen ein geregeltes oder vielmehr ein genormtes Leben zu führen, bringt die beiden Protagonisten in Zugzwang und ins Grübeln.

Der Leser erfährt nach und nach von diversen Baustellen im Leben der 2. Aber ist das nicht eigentlich normal? Man benötigt Mut, um etwas zu ändern und auch um über die Vergangenheit zu sprechen. Denn sie prägt.

Annie designt nebenbei schlaue Sprüche und diese werden für sie auch ein ums andere Mal zum Wegweiser für das eigene Leben. (Ich fand „Dein Herz ist eine Wundertüte. Erst wenn du es öffnest, wird’s spannend“ mit am Besten. Diese Designs kommen übrigens auch im ebook hervorragend zur Geltung, was ja manchmal nicht unbedingt der Fall ist.)

Auf Norderney angekommen, merkt Anni schnell dass hier ein anderer Wind weht. Hier wird das schnelle Rennrad gegen das schwere Hollandrad getauscht. Man lebt hier trotz der stressigen Touristen langsamer. Die Aushilfe im Café ihrer Freundin Maria führt zu einer fälligen Aussprache. Doch da ist noch viel mehr…was ich natürlich nicht verraten werde.

Ist Theis wirklich der eine? Was ist mit dem Surfer Simon? Oder dem Ex Jan?

Die Nebencharaktere wie zum Beispiel Mo oder Herr Jensen haben mich ab und an schmunzeln lassen. Ich würde mir mehr von dieser Autorin wünschen, die einen ähnlichen Schreibstil wie Andrea Russo, Anna Rosendahl, Anne Barns und Sandra Lüpkes hat.

Es ist ein realistisches Buch mit einem Ausflug auf meine Lieblingsinsel.
Am Ende müsst ihr allerdings Taschentücher bereithalten. Volle Punktzahl und ich sag für Norderneyer ein typisches He!

(Außerhalb der Bewertung muss ich allerdings sagen, dass ich mir noch mehr Lokalkolorit gewünscht hätte. Einmal über die Jann-Berghaus-Straße radeln oder ein Softeis auf der Strandstraße genießen.)