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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2019

Ein schwieriger Protagonist

Bad Boys don't love
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Bereits mit „Bad Girls don’t love: Hallie & Chris“ hat Daniela Felbermayr eine interessante Konstellation geschaffen: sorgenfreies und unverbindliches Dating via Tinder.

Becky bevorzugt diese Variante, ...

Bereits mit „Bad Girls don’t love: Hallie & Chris“ hat Daniela Felbermayr eine interessante Konstellation geschaffen: sorgenfreies und unverbindliches Dating via Tinder.

Becky bevorzugt diese Variante, da sie bereits einige enttäuschende Erfahrungen mit der Männerwelt hatte. Sie nutzt Decknamen aus TV Serien, um die Kerle schnell entsorgen zu können. Ein paar Mal traf sie beim Matchen auf Hunter, doch der gab ihr bislang immer einen Korb. (Wir erfuhren im Vorband in einigen Szenen davon, da Becky die Mitbewohnerin von Hallie war. Dieses Buch kann allerdings auch einzeln gelesen werden.)
Bei Hallies Hochzeit sitzt dieser nichts ahnend an der Hotelbar und erkennt Becky nicht. Kein Wunder, denn er bevorzugt den Namen Andrew Lincoln und entsorgt Frauen schneller als Unterwäsche.

Becky siegt und erlegt Hunter im wahrsten Sinne des Wortes, der diesmal ungewohnt in der passive Rolle verbleibt.
Aufgrund einer Verkettung von Ereignissen und eines fehlenden stabilen Familienlebens hat Becky nach einiger Überredung tatsächlich 24 Stunden später zum Schein einen hochkarätigen Verlobungsring am Finger.

Soweit so gut. Was durch Liederzitate von Roxette und Bon Jovi und den Anlehnungen an „Schlaflos in Seattle“ genau meins sein müsste, bekommt jedoch Abzüge in der B Note.

Denn obwohl wir nach und nach erfahren, dass Hunter Gründe hat, warum er sich wie ein oberflächliches Ekel verhält, bin ich mit ihm nicht „warm geworden“.

Ich weiß, dass dies vermutlich aufgrund der geschilderten Entwicklungen so sein sollte, aber mich hat sein triebgesteuertes Auftreten Seite um Seite gestört.

In der Theorie und in der Praxis Romantik für den Schein aufzubauen, führte zwar zu einigen tollen Szenen, aber man möchte Becky die ganze Zeit zu rufen: pack Deinen guten Willen und deine Prinzipien und sieh zu, dass du Land gewinnst!

Gut, dass das romantische Ende noch einiges wieder gut machen konnte.

Ich vergebe daher 3,5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Ein unmoralisches Angebot mit einem Bad Boy

Raw Love - Gegen alles, was war
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Endlich geht es weiter mit den Larson Brothers. Der Pokerspieler und Frauenschwarm Damien nutzt die Not seiner Buchhalterin Emma aus: Als ihr Bruder seine Spielhölle mit einer immensen Spielschuld verlässt, ...

Endlich geht es weiter mit den Larson Brothers. Der Pokerspieler und Frauenschwarm Damien nutzt die Not seiner Buchhalterin Emma aus: Als ihr Bruder seine Spielhölle mit einer immensen Spielschuld verlässt, hat er ein unmoralischen Angebot für sie.

Sie gehört ihm für einen Monat. Dafür erlässt er ihrem spielsüchtigen Bruder die Schulden und rettet ihn vor Kredithaien.

Natürlich ist Damien Larson der dunkle, böse Prinz, dem Emma nicht wiederstehen kann. Eigentlich konnte sie das noch nie.

Das Konzept des unmoralischen Angebotes ist seit Demi Moore und Robert Redford nicht neu (Oh mein Gott, der Film „Ein unmoralisches Angebot“ ist von 1993 und ich hab den im Kino gesehen!), erlebt gerade aufgrund der Bad Boy Welle in Liebesromanen ein kleines Revival mit kleinen Veränderungen.
Ob Zwang oder Prostitution nun sexy sind, finde ich etwas zweifelhaft, aber die Autorin malt die Szenerie natürlich etwas romantischer und düster leidenschaftlicher aus. „Pretty Woman“ (1990 – auweia) war ja schließlich auch schön.

Beide Protagonisten verbindet das analytische Denken. Sie lieben beide Zahlen und haben eine Vorliebe für….ja…das muss noch geklärt werden. Im Gegensatz zu den Vorbänden ist das Miteinander ein einziges Hin und Her. Teilweise war mir das zu viel.

Emma ist hin und her gerissen zwischen der Verpflichtung ihren Eltern und ihrem Bruder gegenüber. Damien ist hin und her gerissen zwischen seiner Vergangenheit und dem Zweifel, ob er jemals eine Zukunft mit einer Frau haben kann. Achja und dann will man Sex oder auch nicht und das in den düstersten und dreckigsten Varianten. Nix mit Blümchensex.

Da tut die seelisch moralische Unterstützung durch Emmas Freundin Liz mit dem äußerst lockeren Mundwerk doch absolut not.

Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten, da dieses Buch deutlich schwächer als die Vorgängerbände war. Es war aber schön, die Pärchen aus den Vorbänden kurz wiederzutreffen.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Ein Thriller in der Speicherstadt

Das Haus der Mädchen
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Leni kommt vom Lande. Ein Praktikum in der Großstadt Hamburg ist für sie eine große Herausforderung. Mutig bezieht sie ihr Zimmer in einer privaten Zimmervermietung und freundet sich mit Vivien an, deren ...

Leni kommt vom Lande. Ein Praktikum in der Großstadt Hamburg ist für sie eine große Herausforderung. Mutig bezieht sie ihr Zimmer in einer privaten Zimmervermietung und freundet sich mit Vivien an, deren Ziel es ist, sich einen Millionär zu angeln. Doch nach einer Party ist Vivien urplötzlich über Nacht ausgezogen...oder ist sie verschwunden?.

Nahezu gleichzeitig beobachtet der Obdachlose Freddy einen Mord auf offener Straße. Als beide aufeinander treffen, stellen diese fest: es gibt eine Verbindung....

"Das Haus der Mädchen" ist nicht mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und ich war gespannt auf diesen Thriller, der in Hamburg spielt.

Bereits auf den ersten Seiten erfährt der Leser: hier treibt jemand ein sadistisches Spielchen mit jungen Frauen. Die Verknüpfung herzustellen, ist für den Leser aufgrund der Perspektive nicht schwer.

Als niedersächsische Leseratte und aufgrund meiner häufigen Besuche in Hamburg war mir allerdings zu schnell klar, dass sich der Täter die Beschaffenheiten der Speicherstadt zu Nutze macht. Es stellte sich mir daher nur noch die Frage wer, wieso und warum. Denn aufgrund der verwendeten Pseudonyme "Der Herr des Hauses" oder "Nummer sechs" konnte man nur Mutmaßungen anstellen.

Sympathisch waren mir hier die Antihelden: Freddy, einst ein erfolgreicher Geschäftsmann, lebt nun auf der Straße und kann seine bisherigen Werte und Normen noch nicht ablegen. Leni, das Landei, dass mit der Anonymität der Großstadt nicht so ganz klar kommt und für ihre Hilfsbereitschaft von Vivien belächelt wird. Und natürlich der große, böse und eigentlich ganz liebe Bulle Jens mit dem Spitznamen Dirty Harry, der auf die Unterstützung einer spitzzüngigen Rollifahrerin Rebecca setzt.

Die Mischung ist vielversprechend, allerdings konnte mich die Handlung trotz des vielversprechenden Anfangs nicht wirklich packen. Daher vergebe ich 3,5 von 5 Punkten. Vielleicht bekommen Jens und Rebecca ja noch eine Chance vom Autor sich in einem anderen Buch zu beweisen, denn die beiden Charaktere haben mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Auf der Suche nach entführten Mädchen im dunklen Wald 

Die im Dunkeln
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Elsa ist FBI Agentin bei CARD (Child Adbduction Rapid Deployment). Einer Specialeinheit, die vermisste Kinder sucht. Obwohl ihr Vater im Sterben liegt, eilt sie zur Verstärkung einer Ermittlung. Die junge ...

Elsa ist FBI Agentin bei CARD (Child Adbduction Rapid Deployment). Einer Specialeinheit, die vermisste Kinder sucht. Obwohl ihr Vater im Sterben liegt, eilt sie zur Verstärkung einer Ermittlung. Die junge Ruby ist verschwunden und der bislang zuständige Polizeibeamte Lex benötigt Verstärkung, da der Fall schwerwiegender zu sein scheint.

Während die beiden Polizisten sich zusammenraufen, werden weitere Mädchen entführt und sitzen tief im dunklen Wald - gefesselt und noch allein - die Zeit rennt.

Lex ist der hochstrebende Polizist: vom Einwandererkind mit kleinen Delikten zum Polizisten. Er schießt bei seinen Methoden manchmal über das Ziel hinaus, da er die in Polizeikreisen "berühmte" Elsa beeindrucken will. Elsa dagegen ist eine typische Antiheldin. Der Leser erfährt nach und nach von ihrem Kindheitstrauma und ihren Beweggründen.

Die Suche nach Ruby plätschert im leichten Erzählstil nur so dahin. Der Leser entdeckt nach und nach weitere Handlungsfäden, die sich zu einem Ganzen verweben. Ein solider, aber auch nicht extrem aufregender Thriller.

Elsa, deren Namensgebung mit dem inneren Befehl die Vergangenheit los zu lassen ("lass los, lass los....") mich leider immer wieder die Disneyprinzessin assozieren hat, hat mich allerdings aufgrund der inneren Gebrochenheit auch an die Polizistin D. I. Helen Grace von M. J. Arlidge erinnert, obwohl die Handlung hier in Amerika und nicht in England spielt. Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten, da mich die Handlung nicht wirklich gepackt hat und die Suche auf gut Glück im Wald ohne Suchhunde nicht sehr realistisch ist.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Businessroyals in New York

King of New York
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"King of New York" ist der Auftaktband der "New York Royals". Wer hier allerdings auf echte Royals - also Adelige - hofft, liegt falsch. Es geht um Max King, der viel Geld mit einer Beraterfirma scheffelt. ...

"King of New York" ist der Auftaktband der "New York Royals". Wer hier allerdings auf echte Royals - also Adelige - hofft, liegt falsch. Es geht um Max King, der viel Geld mit einer Beraterfirma scheffelt. Er hat aus einer High School Liebelei eine pubertierende Tochter zu versorgen und frisst gerne seine Mitarbeiter mit Haut und Haar. Besonders Harper hat es ihm angetan. Nur leider merkt diese davon nichts. Denn diese macht er besonders gerne nieder, um den Schein zu wahren.

Als beide urplötzlich in einem Penthouse privat aufeinander treffen.....

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Knistern zwischen den Protagonisten ist sofort da, was jedoch dazu führte, dass ich das ein oder andere Mal das Gefühl hatte, dass es ein bisschen mehr Vorgeschichte bedurft hätte, aber da man schnell in die Handlung hinein kam, las sich dieses Defizit schnell weg.

Max ist ein echter Superheld in seinem Job. Er lässt sich nicht vormachen und verhandelt ohne Kompromisse. Daher fand ich seine Unwissenheit zu Harpers familiären Background leider etwas unglaubwürdig.

Er lebt eine Art Doppelleben. Der Business Max in New York und der Familienmensch in Conneticut.

Hier kommen dann seine Frauen ins Spiel: seine Schwestern Amanda und Scarlett, die vermutlich in der Folgebänden Thema werden und seine Tochter Amanda. Alle haben ein Wörtchen mit zu reden und die Dialoge sind einfach nur zum Schmunzeln.

Harper erliegt schnell dem geballten Charme der Familie King. Doch kann ihre eigene Vergangenheit ihre Zukunft beeinflussen? Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten, da ich besagte Unstimmigkeiten teilweise als störend empfand. Dennoch bin ich neugierig auf die bereits angekündigten Folgebände.